Ehemalige Therapeutin als Bekannte?

[diesoderdas]

Bin da ja auch skeptisch, was Privates mit Therapeuten angeht. Aber hier würde ich das auch eher unkompliziert sehen. Ist ja schon lange her und klingt für mich auch nicht sonderlich abhängig oder sonstwie.
Kann ja sein, dass ihr euch einfach mögt oder zumindest sympathisch seid.
Wie sie real reagieren würde, weiß man natürlich nicht. Aber warum soll es nicht funktionieren, auf echte Bekanntschaftsebene oder Freundschaftsebene zu wechseln? Sofern beide das wollen und es für beide passt, warum nicht.

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[Bilderbuch]

Danke Bilderbuch. Irgendwie sehe ich das momentan auch alles nicht zu kompliziert. Ich verliere ja nicht meine Therapeutin, denn das ist sie schon lange nicht mehr. Und ich rede ja noch gar nicht von „Freundschaft“, sondern erstmal von Bekannten.

Wie seid ihr denn zum privaten Kontakt übergegangen, habt ihr das mal thematisiert? Viele Therapeuten geben ja nicht viel von sich preis oder war der Übergang da fließend?

Der Kontakt hat sich entwickelt, und blieb stabil.
Sehr ausgewogen. Was wir wollen, ist nur die Begegnung als solche, ohne Anspruch und ohne Alltag. Ich würde sagen, es ist ein Therapieraum im realen Leben, mit authentischen Personen, ohne Regelwerk, wo sich beide auf Augenhöhe begegnen und keine bestimmte Rolle einnehmen.
Anders halt als alle Beziehungen, die ich führe.

[Bilderbuch]

Irgendwie auch einseitig oder nicht? Perfekte Beziehungen gibt es ja nicht.

candle

Die Beziehung ist sehr eingeschränkt aber nicht einseitig. Privates weiß ich von ihr mehr als ich anfangs wollte. Der Übermensch war plötzlich keiner mehr. Ich dachte erst, das geht nicht gut mit uns (too much Information) aber erst seit da an, wurde es richtig gut.

Perfekte Beziehung? Hmmmm...
Die habe ich mit mir selbst.

[candle.]

Ich will dir da nicht zu nahe treten, und wenn du so überzeugt bist, dass es eine Freundschaft ist, OK. Ich sehe das nicht so aus deiner kurzen Beschreibung.

Ich würde sagen, es ist ein Therapieraum im realen Leben, mit authentischen Personen, ohne Regelwerk, wo sich beide auf Augenhöhe begegnen und keine bestimmte Rolle einnehmen.

Das ist ja schon in sich ein Widerspruch: "Therapieraum" ohne "Rollen". Jetzt würde ich dazu gerne die Seite des Therapeuten hören, aber ich will Salys Raum auch nicht sprengen.

candle

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[Bilderbuch]

Ich will dir da nicht zu nahe treten, und wenn du so überzeugt bist, dass es eine

Das ist ja schon in sich ein Widerspruch: "Therapieraum" ohne "Rollen". Jetzt würde ich dazu gerne die Seite des Therapeuten hören, aber ich will Salys Raum auch nicht sprengen.

candle

Die Seite der ehemaligen Therapeutin ( vor 8 Jahren) kann die Beziehung gerne anders sehen als ich .
Ich definiere „Freundschaft“ nach meiner eigenen Definition. Nicht ohne Grund mit „“.
Das zu erklären, wäre zu philosophisch und würde dich nicht überzeugen. Denn Liebe, Freundschaft oder Bekanntschaft empfindet/definiert jeder anders.

Ganz kurz nur. Wie definierst du Therapieraum? Ich als wohltuender Raum. Das ist für mich eine Freundschaft.

[candle.]

Ich habe das eben schon nachgelesen Bilderbuch. Wenn es dir damit gut geht, ist es doch in Ordnung!

candle

[Waldschratin]

Hallo Saly,

ich bin mit zwei Theras befreundet, eine davon ist eine meiner früheren Theras. (Schon zig Jahre her, die Therapie bei ihr).
Allerdings war ein/e Thera für mich auch nie sowas wie ein idealer Supermensch etc. Liegt vielleicht auch mit daran, dass ich beruflich einige Zeit mit Theras zu tun hatte und durch die Teamarbeit da schon gewöhnt war, dass das auch nur ganz normale Menschen sind.

Die Freundschaft mit der früheren Thera war und ist was "Besonderes" im Sinne "braucht mehr Reflexion als sonstige Freundschaften", weil nicht nur ich die therapeutische Ebene mit im Blick behalten muss, sondern sie auch. Sie kommt da nämlich auch schnell mal daher als "Therapeutin", was ich von ner Freundin nicht abkann.
Es war aber v.a. in der Übergangszeit enorm wichtig, dass wir von beiden Seiten aus ganz offen und ehrlich zueinander waren (So offen war ich IN der Therapie nie zu ihr ) und klar benannt haben, was grade wie zwischen uns abgeht, damit wir die unterschiedlichen Beziehungsebenen gut auseinanderhalten konnten.

"Vermeiden wollen" ist dabei das Schlimmste, was man machen kann. Da darf und kann alles sein, wie es grade ist, aber : Es wird nicht mit sich selber ausgemacht, sondern miteinander.
Ist umso wichtiger, da wir beide HSler sind und eh voneinander mehr mitbekommen, als wir bewusst wollen.

Und ja, wir haben unsere Höhen und Tiefen. Sie ist mindestens so kompliziert unterwegs wie ich selber, was das Miteinander einerseits lebendig und spannend macht, andererseits es von Haus aus schon eher turbulent mit uns wäre und die therapeutische Vorerfahrung miteinander halt noch dazu kommt.

Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig es die Wünsche, Erwartungen, Übertragungen und das ganze Therapiegedöns an sich schon machen, die man als Klient in so ne Umwandlung in "Normalfreundschaft" mitbringt.
Aber möchte auch drauf hinweisen, dass das von Theraseite genauso viel ist, was da mitgebracht wird.

Und da kann ich dir nur raten, genau hinzugucken, ob du bereit bist, das mit auszutragen mit ihr.
Natürlich neben ner sehr guten Reflexion deiner eigenen (noch so verborgenen) Wünsche und Sehnsüchte an sie.

So ne verlagerte Pseudotherapie ins Private würde ich nicht wollen. Das wäre mir zu kompliziert. Da wäre ich lieber ehrlich mit mir selber und würde dazu stehen, dass ich "eigentlich" noch ne therapeutische Betreuung haben möchte.

[lisbeth]

Hallo Saly,

Für mich ist es eher unlogisch, in der Entfernung nach "Bekanntschaften" zu suchen oder sie zu forcieren. Bekanntschaften sind für mich etwas Zufälliges, das ergibt sich aus Begegnungen, die im Alltag , im unmittelbaren Umfeld eben so stattfinden. Und dann stellt man fest, dass es gemeinsame Interessen gibt, dass man sich sympathisch ist, und dann wächst der Kontakt. Oder er wächst auch nicht weiter, und das ist auch ok, weil es "nur" für einen bestimmten Abschnitt oder eine bestimmte Zeit gut passte.

Diese Begegnungen hast du nicht mit deiner ehemaligen Therapeutin, ihr habt einen (einseitigen) unregelmäßign Mailkontakt, wo es sich im Grunde weiter um dich und deine Bedürfnisse dreht. Von daher stellt sich für mich schon die Frage, was du in ihr siehst, was du dir von der Begegnung (so sie denn zustandekommt) erhoffst, wofür die Therapeutin ein "Platzhalter" ist für dich?

Und ja, warum in die Ferne schweifen, wenn es um Bekanntschaften geht? Gibt es keine Menschen in deiner Umgebung, die "interessant" für dich wären? Warum "muss" es die ehemalige Therapeutin für dich sein? Hat das eventuell doch noch viel mehr mit der Therapie zu tun, dass du dich von ihr wirklich gesehen und gewertschätzt gefühlt hast? Und vielleicht (das ist jetzt Spekulation ...) ist das etwas, was dir in deinem Alltag und deinen Alltagsbegegnungen fehlt, und deshalb lenkst du deine Absichten auf sie?

Das sind jetzt einfach mal die Fragen, die bei mir dann dazu auftauchen, so als Denkanstoß, ohne Pflicht zur Selbstoffenbarung für dich...

[DieBeste]

Kann es sein, dass du sie das nur fragen willst, um rauszufinden wie ihr jetzt zueinander steht? Damit du das besser einordnen kannst...?

[Phoenaxa]

@Waldschratin:

Was sind HSler?

Und vielleicht magst du mir als langjährige Userin hier sagen, wie man die "zuletzt online" Funktion abschalten kann.

Danke

[diesoderdas]

Und vielleicht magst du mir als langjährige Userin hier sagen, wie man die "zuletzt online" Funktion abschalten kann.

Hast mich zwar nicht gefragt, aber kann es dir auch sagen

Rechts oben auf denen Nutzernamen klicken. Dann "Persönlicher Bereich", dann "Einstellungen", dann kommt da "verberge meinen Onlinestatus". Wahrscheinlich meinst du diese Einstellung.

[Waldschratin]

Danke, diesoderdas, fürs Beantworten!
Ich hätte es auf Anhieb gar nicht gewusst...

HSler ist meine Abkürzung für "hochsensibel", sorry dass ichs nicht gleich erklärt hab, liebe Phoenaxa!

[Phoenaxa]

Vielen Dank ihr beiden, dass ihr mir beide Fragen so schnell beantwortet habt.
Ich bin halt noch neu hier und weiß so viel noch nicht.

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