Emotionalen - oder Machtmissbrauch seitens Therapeut?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Emotionalen - oder Machtmissbrauch seitens Therapeut?
Hallo zusammen,
meine Situation: Ich war 9 Monate bei meinem seit heute Ex Therapeuten und habe nach ein paar Monaten (Übertragungs)- Gefühle entwickelt. Selbst wenn ich wusste, dass das nicht möglich ist, hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn gerne besser kennen lernen würde worauf er antwortete: "Wenn wir nicht in der therapeutischen Beziehung wären, hätte ich dich auch gerne kennengelernt." Ca 3 Wochen später meinte er: "Freuen Sie sich mich zu sehen?" Und fragte am Ende: "würden Sie sich für mich wie in Ihrem Profilbild kleiden ?" (Hatte ein Kleid und ne Lederjacke an) und "ich mag Ihr Profilbild." Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass es für mich wie ne Grenzüberschreitung klingt, sagte er "Ich wollte nur, dass Sie sich besser fühlen, weil es erwiesen ist, dass es die Stimmung hebt,wenn man sich schön anzieht, aberIch werde mit meinem Vorgesetzten über dieses ethische Problem sprechen."
Letzte Woche in der Sitzung sagte er, der Vorgesetzte meinte es sei besser für mich, jemanden in meiner Nähe zu finden, und dass er keinerlei Schaden anrichten wollte. Ich fing krass an zu weinen und ich bin mir nicht sicher ob er sich da unwohl gefühlt hat, allerdings hat er auch nicht wirklich drauf reagiert, als ich meinte wie enttäuscht, verletzt und wütend ich bin.
Bin schon sehr abhängig von ihm geworden.
Heute hat er dann die Sitzungen beendet, nachdem er sicher gestellt hätte, dass ich durch die Kassenärztliche Vereinigung in 2 Wochen einen Termin bei jemand Neuem bekommen habe.
Naja Jedenfalls war ich am Boden zerstört war und habe, ob es möglich ist, sporadisch in Kontakt zu bleiben , halt dann nicht mehr im Therapeutischen Verhältnis. Darauf meinte er : "Noch irgendetwas anderes?" Hatte total vergessen zu fragen, was genau er damit meinte , allerdings könnte ich mir ggf vorstellen, dass er auf meine Gefühle hinspielt bzw nicht wirklich auf die "freundschaftliche" Ebene. Und ganz ehrlich, jetzt sitze ich hier mit gebrochenem Herzen und fühle mich komplett verlassen.
Wie seht ihr das?
Würde mich über eure objektiven Meinungen freuen.
meine Situation: Ich war 9 Monate bei meinem seit heute Ex Therapeuten und habe nach ein paar Monaten (Übertragungs)- Gefühle entwickelt. Selbst wenn ich wusste, dass das nicht möglich ist, hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn gerne besser kennen lernen würde worauf er antwortete: "Wenn wir nicht in der therapeutischen Beziehung wären, hätte ich dich auch gerne kennengelernt." Ca 3 Wochen später meinte er: "Freuen Sie sich mich zu sehen?" Und fragte am Ende: "würden Sie sich für mich wie in Ihrem Profilbild kleiden ?" (Hatte ein Kleid und ne Lederjacke an) und "ich mag Ihr Profilbild." Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass es für mich wie ne Grenzüberschreitung klingt, sagte er "Ich wollte nur, dass Sie sich besser fühlen, weil es erwiesen ist, dass es die Stimmung hebt,wenn man sich schön anzieht, aberIch werde mit meinem Vorgesetzten über dieses ethische Problem sprechen."
Letzte Woche in der Sitzung sagte er, der Vorgesetzte meinte es sei besser für mich, jemanden in meiner Nähe zu finden, und dass er keinerlei Schaden anrichten wollte. Ich fing krass an zu weinen und ich bin mir nicht sicher ob er sich da unwohl gefühlt hat, allerdings hat er auch nicht wirklich drauf reagiert, als ich meinte wie enttäuscht, verletzt und wütend ich bin.
Bin schon sehr abhängig von ihm geworden.
Heute hat er dann die Sitzungen beendet, nachdem er sicher gestellt hätte, dass ich durch die Kassenärztliche Vereinigung in 2 Wochen einen Termin bei jemand Neuem bekommen habe.
Naja Jedenfalls war ich am Boden zerstört war und habe, ob es möglich ist, sporadisch in Kontakt zu bleiben , halt dann nicht mehr im Therapeutischen Verhältnis. Darauf meinte er : "Noch irgendetwas anderes?" Hatte total vergessen zu fragen, was genau er damit meinte , allerdings könnte ich mir ggf vorstellen, dass er auf meine Gefühle hinspielt bzw nicht wirklich auf die "freundschaftliche" Ebene. Und ganz ehrlich, jetzt sitze ich hier mit gebrochenem Herzen und fühle mich komplett verlassen.
Wie seht ihr das?
Würde mich über eure objektiven Meinungen freuen.
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Hallo!
Da es online war, wird es für mich schwierig nachzuvollziehen was da "abgegangen" ist in Therapie.
Wie kommt er an welches Onlineprofil zum Beispiel und was für ein Vorgesetzter spielt da eine Rolle, der zu deiner Therapie mitreden darf? Und wie hättest du ihn sehen sollen online? Ich finde fast alles dubios. War das ein richtig zugelassener Therapeut?
Und was möchtest du jetzt hier für dich erfahren?
LG candle
Da es online war, wird es für mich schwierig nachzuvollziehen was da "abgegangen" ist in Therapie.
Wie kommt er an welches Onlineprofil zum Beispiel und was für ein Vorgesetzter spielt da eine Rolle, der zu deiner Therapie mitreden darf? Und wie hättest du ihn sehen sollen online? Ich finde fast alles dubios. War das ein richtig zugelassener Therapeut?
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LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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candle. hat geschrieben: ↑Di., 09.02.2021, 19:35 Hallo!
Da es online war, wird es für mich schwierig nachzuvollziehen was da "abgegangen" ist in Therapie.
Wie kommt er an welches Onlineprofil zum Beispiel und was für ein Vorgesetzter spielt da eine Rolle, der zu deiner Therapie mitreden darf? Und wie hättest du ihn sehen sollen online? Ich finde fast alles dubios. War das ein richtig zugelassener Therapeut?
Und was möchtest du jetzt hier für dich erfahren?
LG candle
Hatten über WhatsApp Kontakt sprich nur bezüglich Terminabsprache / Terminabsage , weil's halt schneller ist als E-Mail zb.
Ja es war ein zugelassener Therapeut.
Naja ich würde gerne objektive Meinungen hören , weil Familie und Freunde sind ja immer eine Sache, die geben schließlich keine objektiven Meinungen (zumindest meine nicht)
Und was ist mit dem Vorgesetzten? Das scheint mir auch nicht ganz selbstverständlich, dass er mit ihm spricht.
candle
candle
Now I know how the bunny runs!
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Ich glaube damit ist supervision gemeint.
Wahrscheinlich hat der Supevisor zum sofortigen Abbruch geraten, woran der Therapeut sich auch gehalten hat.
Hat der Therapeut um Entschuldigung gebeten? Er hat Fehler gemacht, aber dadurch, dass er Ersatz organisierte und tatsächlich sofort gehandelt hat, noch das Schlimmste abgewendet meiner Meinung nach.
Na das ist aber verwirrend was du da schreibst. Wie soll man sich da ein Bild machen? Ich kann das leider nicht.
candle
candle
Now I know how the bunny runs!
Ich hab das so verstanden, dass vor 3 Wochen die Stunde mit dem "Kleid -Vorfall" war. Daraufhin ging der Therapeut zu "Vorgesetzten", da er seinen ethischen Fehler erkannte und verkündete in der darauffolgenden Stunde den Therapieabbruch zu dem der Vorgesetzte riet.
Zwischenzeitlich organisierte er kurzfristig den Kollegen und da jetzt in 2 Wochen der Termin beim Kollegen ansteht, kam es heute zum letzten Termin und zum Abschied.
Zwischenzeitlich organisierte er kurzfristig den Kollegen und da jetzt in 2 Wochen der Termin beim Kollegen ansteht, kam es heute zum letzten Termin und zum Abschied.
Und was erwartest du dir hier nun? Möchtest du den Therapeuten anzeigen?
Offenbar ist es ja eindeutig, dass der Therapeut einen Fehler gemacht hat. Die Frage ist nun nicht was es war, sondern wie DU damit umgehen willst. Fühlst du dich geschädigt?
Now I know how the bunny runs!
@candle
Ich hab den Thread nicht eröffnet!
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- Helferlein
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Mich macht das so wütend, dass es doch immer wieder Therapeuten (und es sind einfach wirklich immer männliche) gibt, die nicht in der Lage sind, sich zusammenzureissen. Der therapeutische Rahmen ist so etwas wertvolles und beschützenswertes und das wird immer wieder zerstört, in der Hoffnung vielleicht irgendwo mal zu landen. Meiner Meinung nach gehört diesen Menschen verboten, zumindest mit Frauen therapeutisch weiter arbeiten zu dürfen. Sei froh, dass du nun die Chance auf eine richtige Therapie hast.
Prima, das habe ich jetzt nicht bemerkt. Ich denke das macht auch keinen Sinn das zu interpretieren, es gibt ja auch Betriebspsychologen. Ich lasse den Verfasser lieber selber erklären.
candle
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so schlimm es sich jetzt anfühlt, letztlich hat der Therapeut jetzt verantwortungsvoll gehandelt.
Es ist gut dass er den Cut setzt und du da weg bist und auch eine neue Therapie hast.
So blöd das von ihm war (und ich hoffe der Typ lernt da draus!): Er hat wenigstens rechtzeitig die Reißleine gezogen.
Das hätte sehr viel schlimmer kommen können
Es ist gut dass er den Cut setzt und du da weg bist und auch eine neue Therapie hast.
So blöd das von ihm war (und ich hoffe der Typ lernt da draus!): Er hat wenigstens rechtzeitig die Reißleine gezogen.
Das hätte sehr viel schlimmer kommen können
@parisblues
Ich glaube, dass man so pauschal nicht sagen kann, dass sich immer nur männliche Therapeutn nicht zusammenreissen können. Bei Männern läuft das verstärkt auf der "sexuellen" Schiene und sie suchen Begegnungen, die ihrem Ego schmeicheln.
Bei Frauen läuft das aber definitiv ähnlich, halt dann über die Helferschiene. Wenn ich lese, dass Therapeutinnem allzeit erreichbar sind und man ihnen beliebig viele Emails schreiben darf, dann ist es genau das, was Klienten in die Abhängigkeit treibt. Ich bin mir sicher, dass sehr viele Frauen diesen Beruf ergreifen, weil sie gebraucht werden wollen und dieses Gefühl ihr eigenes Ego aufwertet.
Ich glaube, dass man so pauschal nicht sagen kann, dass sich immer nur männliche Therapeutn nicht zusammenreissen können. Bei Männern läuft das verstärkt auf der "sexuellen" Schiene und sie suchen Begegnungen, die ihrem Ego schmeicheln.
Bei Frauen läuft das aber definitiv ähnlich, halt dann über die Helferschiene. Wenn ich lese, dass Therapeutinnem allzeit erreichbar sind und man ihnen beliebig viele Emails schreiben darf, dann ist es genau das, was Klienten in die Abhängigkeit treibt. Ich bin mir sicher, dass sehr viele Frauen diesen Beruf ergreifen, weil sie gebraucht werden wollen und dieses Gefühl ihr eigenes Ego aufwertet.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ist doch alles klar beschrieben? Therapeut benimmt sich doof. Therapeut sieht ihr Profilbild. Therapeut redet mit Chef (schätzungsweise Supervisor). Therapeut beendet Therapie.
Und nun will sie einfach Meinungen dazu hören.
Was hat denn ein Betriebspsychologe damit zu tun ???
@alle anderen:
Das sind nicht immer nur Männer. Habe auch schon z.B. körperlich grenzüberschreitendes mitbekommen. Zum Glück nicht persönlich, aber einer Freundin ist das passiert. Da ging es zwar nicht um sexuelle oder Anziehung, dennoch wurde ein NEIN der Patienten einfach gnadenlos übergangen und sie wurde angefasst, wie sie es nicht wollte.
Sowas geht gar nicht.
Dreamer,
ich glaube, dass es für Dich jetzt einfach so verdammt schwer ist, weil Du das Gefühl hast, mit "gebrochenem Herzen" alleine vor die Tür gesetzt worden zu sein.
Ich stelle mir gerade (Metapher) ein kleines Kind vor, dem man aus einen Haufen voller Süßigkeiten einen köstlichen Bonbon vor die Nase hält, später bemerkt, dass es für das kleine Kind nicht gesund sein könnte, und ehe es das Bonbon greifen kann, es dabei zusehen lässt, wie alle Süßigkeiten im Mülleimer verschwinden und damit für dieses Kind für immer unerreichbar werden.
Da er mit Dir geflirtet hat, hat er Dich etwas fühlen lassen, was in diesem Therapierahmen so überhaupt nicht vorhergesehen war. Für Dich also besonders bitter. Natürlich sind auch Therapeuten nur Menschen, sie machen Fehler (männlich, weiblich, divers). Aber er hat diesen Fehler eingesehen und interveniert.
Vielleicht auch, weil er Du ihm nicht unwichtig bist. Die andere Variante hätte sein können, dass das für lange Zeit in so einer Art "Grenzzone" mit kleinen Flirtereien so weitergelaufen wäre oder aber, dass es irgendwann zu grenzüberschreitendem Kontakt gekommen wäre, den er dann vielleicht auch irgendwann wieder eingestellt hätte.
Ich denke, das wären auch keine glücklicheren Ausgänge für Dich gewesen. Aber ich sage das jetzt sehr rational, als emotional unbeteiligte Person.
Diese Sehnsüchte und Wünsche sind etwas ganz Normales- Es ist bei euch anscheinend einen Ticken aus dem Ruder gelaufen und Du musst jetzt, zum Glück bald mithilfe eines neuen Therapeuten, einen Weg finden, Dich aus diesem Liebeskummer wieder ein Stück weit herauszukämpfen. Du hattest für einen Moment sicher Hoffnung, dass mehr aus euch werden könnte und bist Du nun auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Er war nicht da, um Dir seine Hand zu reichen, sondern musste es jetzt an eine andere Person navigieren. Das tut einfach weh. Aber es war in dem Fall auch verantwortungsbewusst von ihm.
Vielleicht hilft es Dir auch irgendwann, Deinem Therapeuten zu verzeihen. Später. Nicht für ihn, sondern für Dich, um Frieden mit der Situation schließen zu können.
Ich wünsche Dir alles Liebe!
ich glaube, dass es für Dich jetzt einfach so verdammt schwer ist, weil Du das Gefühl hast, mit "gebrochenem Herzen" alleine vor die Tür gesetzt worden zu sein.
Ich stelle mir gerade (Metapher) ein kleines Kind vor, dem man aus einen Haufen voller Süßigkeiten einen köstlichen Bonbon vor die Nase hält, später bemerkt, dass es für das kleine Kind nicht gesund sein könnte, und ehe es das Bonbon greifen kann, es dabei zusehen lässt, wie alle Süßigkeiten im Mülleimer verschwinden und damit für dieses Kind für immer unerreichbar werden.
Da er mit Dir geflirtet hat, hat er Dich etwas fühlen lassen, was in diesem Therapierahmen so überhaupt nicht vorhergesehen war. Für Dich also besonders bitter. Natürlich sind auch Therapeuten nur Menschen, sie machen Fehler (männlich, weiblich, divers). Aber er hat diesen Fehler eingesehen und interveniert.
Vielleicht auch, weil er Du ihm nicht unwichtig bist. Die andere Variante hätte sein können, dass das für lange Zeit in so einer Art "Grenzzone" mit kleinen Flirtereien so weitergelaufen wäre oder aber, dass es irgendwann zu grenzüberschreitendem Kontakt gekommen wäre, den er dann vielleicht auch irgendwann wieder eingestellt hätte.
Ich denke, das wären auch keine glücklicheren Ausgänge für Dich gewesen. Aber ich sage das jetzt sehr rational, als emotional unbeteiligte Person.
Diese Sehnsüchte und Wünsche sind etwas ganz Normales- Es ist bei euch anscheinend einen Ticken aus dem Ruder gelaufen und Du musst jetzt, zum Glück bald mithilfe eines neuen Therapeuten, einen Weg finden, Dich aus diesem Liebeskummer wieder ein Stück weit herauszukämpfen. Du hattest für einen Moment sicher Hoffnung, dass mehr aus euch werden könnte und bist Du nun auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Er war nicht da, um Dir seine Hand zu reichen, sondern musste es jetzt an eine andere Person navigieren. Das tut einfach weh. Aber es war in dem Fall auch verantwortungsbewusst von ihm.
Vielleicht hilft es Dir auch irgendwann, Deinem Therapeuten zu verzeihen. Später. Nicht für ihn, sondern für Dich, um Frieden mit der Situation schließen zu können.
Ich wünsche Dir alles Liebe!
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