No Twist hat geschrieben: ↑Mi., 16.12.2020, 22:05
Aushalten lernen, ist vielleicht falsch ausgedrückt, aber man kann so lernen, die eigene Unsicherheit auch in sich zu verorten - einfach wenn die nächste Sitzung ganz normal ist... ich finde es schwierig, wenn man sowas nicht in der Therapie für sich lernt, herausfindet, weil man im realen Leben immer wieder in Situationen kommen wird, wo man irgendwie eigene Unsicherheiten gerne auf jemand anderen überträgt. Weiß nicht, ob ich mich nachvollziehbar ausgedrückt habe. Ist schon spät.
Doch, ist nachvollziehbar, No Twist
Bin auch grundsätzlich bei dir, dass das angestrebt werden sollte.
Und ich fand deine Formulierung "lernen mit Unsicherheiten besser umzugehen..." treffender als das "Aushalten lernen".
Weil es den (Lern-) Prozess auch abbildet.
Aber ich glaube, in diesem Lernprozess ist jede/r von uns an einer anderen Stelle.
Und je nach Level braucht es da halt unterschiedliche Interventionen. Strukturniveau spielt da sicherlich auch noch eine Rolle. Hilft mir ja nix, wenn die Therapeutin mir sagt: Sie müssen lernen, diese Unsicherheit auszuhalten, aber ich das Werkzeug dafür überhaupt nicht zur Verfügung habe. Und das ist halt genau das, was ich in vorangegangenen Therapien immer wieder erlebt habe. Da hieß es immer nur: Aber Frau lisbeth, das können Sie doch... Und ich bin doppelt durchgedreht, weil ich mich da völlig alleingelassen gefühlt habe mit einer "Aufgabe", die 10 Nummern zu groß für mich war. Und die Therapeutin es mir aber nicht abnehmen wollte, dass ich das nicht kann und dass ich keinen blassen Schimmer habe, wie das gehen soll. Und in so einer Dauerüberforderung können sich dann auch schlecht neue Synapsen im Hirn bilden, klappt einfach nicht.