Sehe nicht mehr viel Sinn in der Therapie
Sehe nicht mehr viel Sinn in der Therapie
Ich mache seit 5 Monaten eine Gesprächstherapie zum ersten Mal im Leben, nachdem ich Anfang des Jahres einfach nicht mehr weiter wusste. Ich fand recht schnell eine Therapeutin. Wir haben viel aus meiner Kindheit aufgearbeitet, sie hat eine mittelgradige Depression diagnostiziert. Die Therapie hat mir auch wirklich geholfen aber seit etwa 3 Wochen geht es mir gefühlt "zu gut" für die Therapie.
Woher weiß ich, dass ich die Therapie noch brauche? Habe sicher noch 30 Stunden von der Krankenkasse genehmigt. Ich habe Angst, wenn ich aufhöre, und es mir wieder schlechter geht, ich dann keinen Therapeuten finde.
Ich weiß einfach nicht, was die Therapie im Moment bringt. Ich rede ja nur, erzähl von meiner Woche. Sie fragt manchmal nach, um es besser zu verstehen. Aber ich verstehe trotzdem den Sinn nicht ganz. Könnte genauso gut alles in ein Tagebuch schreiben. Sie gibt mir keine Tipps, wie ich mit was umgehen soll, oder irgendwelche Übungen. Einmal meinte sie, es ist besser für mich, wenn ich weniger Alkohol trinke (das weiß ich selbst^^) Ist das normal bei einer Gesprächstherapie? Dafür finde ich das Ganze etwas teuer.
Woher weiß ich, dass ich die Therapie noch brauche? Habe sicher noch 30 Stunden von der Krankenkasse genehmigt. Ich habe Angst, wenn ich aufhöre, und es mir wieder schlechter geht, ich dann keinen Therapeuten finde.
Ich weiß einfach nicht, was die Therapie im Moment bringt. Ich rede ja nur, erzähl von meiner Woche. Sie fragt manchmal nach, um es besser zu verstehen. Aber ich verstehe trotzdem den Sinn nicht ganz. Könnte genauso gut alles in ein Tagebuch schreiben. Sie gibt mir keine Tipps, wie ich mit was umgehen soll, oder irgendwelche Übungen. Einmal meinte sie, es ist besser für mich, wenn ich weniger Alkohol trinke (das weiß ich selbst^^) Ist das normal bei einer Gesprächstherapie? Dafür finde ich das Ganze etwas teuer.
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Hallo Daphne,
wenn es dir besser geht, scheint die Therapie ja zu wirken. Es muss einem auch gar nicht anhaltend schlecht gehen um die Therapie fortzuführen. Mit welchen Erwartungen bist du zur Therapie gegangen (musst du hier nicht schreiben), vielleicht hast du dein Ziel ja auch erreicht und du brauchst die restlichen Stunden nicht mehr?
Ich würde es mit der Therapeutin besprechen. Sag ihr doch, was da grade bei dir los ist, dass du das Gefühl hast es bringt dich nicht weiter.
Was für eine Therapie ist es denn?
Alles Gute
Anti Lope
wenn es dir besser geht, scheint die Therapie ja zu wirken. Es muss einem auch gar nicht anhaltend schlecht gehen um die Therapie fortzuführen. Mit welchen Erwartungen bist du zur Therapie gegangen (musst du hier nicht schreiben), vielleicht hast du dein Ziel ja auch erreicht und du brauchst die restlichen Stunden nicht mehr?
Ich würde es mit der Therapeutin besprechen. Sag ihr doch, was da grade bei dir los ist, dass du das Gefühl hast es bringt dich nicht weiter.
Was für eine Therapie ist es denn?
Alles Gute
Anti Lope
"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort
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Wie wäre es mit einer klar definierten Therapie-Pause?
Du könntest sehen, wie es dir ohne Therapie geht und hättest die Möglichkeit, sie weiterzumachen oder zu beenden.
Du könntest sehen, wie es dir ohne Therapie geht und hättest die Möglichkeit, sie weiterzumachen oder zu beenden.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 4199
Therapiepause fiel mir auch ein.
Soweit ich weiß, darf die bis zu 6 Monaten dauern, bevor die genehmigten Stunden verfallen. Kannst aber ja deine Thera nochmal fragen, ob dem noch so ist.
Hast du denn jemals deine Themen konkret formuliert in der Therapie, was du angehen möchtest?
Oder war es eher so ein verschwommenes "Es soll mir besser gehen" ?
Das mal klar auszuformulieren für sich selber, kann einem auch deutlicher machen, was man eigentlich will in so ner Therapie.
Soweit ich weiß, darf die bis zu 6 Monaten dauern, bevor die genehmigten Stunden verfallen. Kannst aber ja deine Thera nochmal fragen, ob dem noch so ist.
Hast du denn jemals deine Themen konkret formuliert in der Therapie, was du angehen möchtest?
Oder war es eher so ein verschwommenes "Es soll mir besser gehen" ?
Das mal klar auszuformulieren für sich selber, kann einem auch deutlicher machen, was man eigentlich will in so ner Therapie.
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Und du meinst, es ginge dir gut?
Mit Alkohol lassen sich Probleme natürlich wunderbar überdecken. Darüberhinaus führt das mittel- bis langfristig zu sehr erheblichen Schäden.
Nur mal so als Anregung.....
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- Helferlein
- , 60
- Beiträge: 116
Wieviel trinkst du denn (pro Tag)? Wie oft pro Woche im Schnitt?
Danke für eure Antworten. Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Art von Therapie das ist. Ich rede halt und die Therapeutin hört zu. Wir haben auch nie ein spezielles Ziel angesprochen. Das mit dem Alkohol ist recht logisch bei mir: wenn es mir schlecht geht, trinke ich zu viel, wodurch es mir noch schlechter geht...
Aber im Moment geht es mir gut und ich trinke etwa eine Flasche Rotwein am Wochenende, unter der Woche nichts. Das finde ich für mich nicht problematisch. Aber das sind alles Dinge, die ich auch ohne Therapie wusste.
Das mit der Therapiepause werde ich gleich beim nächsten Termin ansprechen, danke für den Tipp.
Aber im Moment geht es mir gut und ich trinke etwa eine Flasche Rotwein am Wochenende, unter der Woche nichts. Das finde ich für mich nicht problematisch. Aber das sind alles Dinge, die ich auch ohne Therapie wusste.
Das mit der Therapiepause werde ich gleich beim nächsten Termin ansprechen, danke für den Tipp.
Was würde denn passieren wenn du gar keinen Alkohol mehr trinken würdest? Also auch nicht an WE eine Flasche Rotwein?Daphne hat geschrieben: Aber im Moment geht es mir gut und ich trinke etwa eine Flasche Rotwein am Wochenende, unter der Woche nichts. Das finde ich für mich nicht problematisch.
LG
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2125
Das ist eine gute Frage, denn ehrlich, eine Flasche Rotwein am WE und dann ggf. jedes WE ist durchaus ein problematisches Verhalten.
Aber darum gehts ja gar nicht.
Ich empfehle dir: Strecke die Therapie auf alle 3 Wochen, nütze die Zeit um weiter von dir zu erzählen, so kannst du durch das Reflektieren selbsta uf neue Schlüße kommen.
Wenn das auch zu viel ist, dann mach eine Therapiepause wie die anderen bereits geschrieben haben.
Alle 3 Wochen passiert meist genug um die Stunde sinnvoll zu verwenden.
Sprich mit ihr über das Problem, wäre doch ein super thema *g
Aber darum gehts ja gar nicht.
Ich empfehle dir: Strecke die Therapie auf alle 3 Wochen, nütze die Zeit um weiter von dir zu erzählen, so kannst du durch das Reflektieren selbsta uf neue Schlüße kommen.
Wenn das auch zu viel ist, dann mach eine Therapiepause wie die anderen bereits geschrieben haben.
Alle 3 Wochen passiert meist genug um die Stunde sinnvoll zu verwenden.
Sprich mit ihr über das Problem, wäre doch ein super thema *g
..:..
Ich muss gestehen, im Moment will ich nicht gar nichts trinken, dafür passt der Rotwein gerade zu gut ins Wochenende. Ich weiß schon, dass das nicht gut klingt. Aber ich hatte Zeiten, da hab ich eine 3/4 Flasche am Tag getrunken. Bin daher recht froh über den verringerten Konsum.
Nächste Woche frage ich meine Therapeutin, was sie empfehlen würde. Im Moment ist es halt nur Smalltalk. Über den Alkohol sprechen wir auch eher weniger. Mir kommt vor, wenn ich ihr sage, ich habe im Moment kein Problem damit, findet sie es gut und es ist für sie erledigt.
Nächste Woche frage ich meine Therapeutin, was sie empfehlen würde. Im Moment ist es halt nur Smalltalk. Über den Alkohol sprechen wir auch eher weniger. Mir kommt vor, wenn ich ihr sage, ich habe im Moment kein Problem damit, findet sie es gut und es ist für sie erledigt.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3989
Es ist schon vor allem deine Verantwortung Problemfelder, problematische Themen auch zu benennen.
Du bist nicht in einer Suchttherapie oder gar Suchtklinik, wo sicher mehr nachgefragt, nachgebohrt, konfrontiert wird.
Aber eine amublante Therapie lebt auch davon dass den Patienten geglaubt wird, dass Patienten ihre Themen und Probleme aktiv benennen.
Wenn du sagst du hast im Moment kein Problem mit Alkohol, was soll deine Therapeutin dann tun?
Es ist wichtig dass du Dinge sagst, auch dass es dir sehr wie smalltalk vorkommt
Und dann schau ehrlich hin: Gibt es nichts mehr zu bereden, weils dir recht gut geht?
Willst du an Themen nicht ran? Warum?
Oder geht es einfach mit dieser Therapeutin, mit dieser Therapieform nicht weiter?
Du bist nicht in einer Suchttherapie oder gar Suchtklinik, wo sicher mehr nachgefragt, nachgebohrt, konfrontiert wird.
Aber eine amublante Therapie lebt auch davon dass den Patienten geglaubt wird, dass Patienten ihre Themen und Probleme aktiv benennen.
Wenn du sagst du hast im Moment kein Problem mit Alkohol, was soll deine Therapeutin dann tun?
Es ist wichtig dass du Dinge sagst, auch dass es dir sehr wie smalltalk vorkommt
Und dann schau ehrlich hin: Gibt es nichts mehr zu bereden, weils dir recht gut geht?
Willst du an Themen nicht ran? Warum?
Oder geht es einfach mit dieser Therapeutin, mit dieser Therapieform nicht weiter?
Ja, das kann wirklich so sein, wie du es beschriebst. Das es für sie erledigt ist, wenn du sagst, dass es für dich gut ist. Sie hat ja auch nicht die Aufgabe dir zu sagen, was gut für dich ist oder dich zu bevormunden, sondern dich dabei zu unterstützen, dass du rausfindest was gut für dich ist, das du deinen eigenen Weg findest mit den Dingen umzugehen. Und Entscheidungen wird sie dir (hoffentlich) auch nicht abnehmen. Du hast dir selbst doch schon eine Empfehlung ausgesprochen, im Umgang mit dem Alkohol und hast dich gleichzeitig dazu entschieden, deiner eigenen Empfehlung erstmal nicht zu folgen, aus Gründen. Die Verantwortung ist und bleibt bei dir.
Die Therapeutin bei der ich bin nimmt mich auch beim Wort. Und ich finde das gut so. Denn ich möchte, dass die Verantwortung bei mir bleibt, wünsche mir aber emotionale Unterstützung usw....
Es gab mal die Situation, da habe ich ihr von einem Erlebnis erzählt und meinte anschliessend, dass mich das aber nicht weiter belastet hätte. Sie hat das so hingenommen und plötzlich merkte ich, dass ich das gar nicht okay finde, dass sie das so hinnimmt, denn eigentlich hat mich das sehr wohl belastet. Das habe ich also über die Reaktion der Therapeutin gemerkt. Sie sollte sich (anscheinend und von mir unbewusst gewünscht) darüber entrüsten oder die beschriebene Erfahrung als problematisch erkennen, sie tat das nicht - -dann tat ich es.
Das ist nicht immer so, dass sie es so stehen lässt und keine Reaktion, Zweifel, Bestärkung oder ähnliches zeigt, aber in dem Fall war es so.
Ich kann da Bezüge zu dir und deinem Alkoholthema sehen. Hier "müsstest" du das Problem benennen und angehen oder nicht. So sehe ich das. Kann man sicher auch anders sehen. Kommt eben immer drauf an, darüber kann man kommunizieren. Machst du dir wegen des Alkohols Sorgen?
Ob de Therapie Sinn macht hängt auch von einem selbst ab. Nimmst du dir Raum? Probierst du etwas aus? Gibt es ein Ziel? Weisst du was du brauchst und forderst du das in der Therapie ein? Oder wartest du auf das was da kommt? Wer lenkt, willst du gelenkt werden ? Usw...
Man geht ja eigentlich mit einem Arbeitsauftrag in die Therapie und von daher, zumindest, wenn man nicht völlig am Boden zerstört ist, ist man als KlientIn der/die Lenkende, denke ich und die Therapeutin sollte merken, wenn es aus dem Ruder läuft, man auf einen Abgrund oder eine Sackgasse zufährt und es selbst nicht merkt...die Deutungshoheit und Entscheidung sollte aber dennoch bei einem selbst liegen und bleiben. Und deswegen muss und sollte ein Therapeut nicht alles kommentieren oder überall intervenieren. Du solltst ja nicht zum perfekten Menschen umgebaut werden...
Ich finde deine Erklärungen zum Umgang mit Alkohol schlüssig, sehe weder Abgrund, noch Sackgasse und du bist selbst aufmerksam darauf, also warum sollte die Therapeutin da noch zusätzlich intervenieren? Gibt es da nicht noch wichtigere Themen ? Worüber willst du denn wirklich sprechen? Weisst du schon warum du Anfang des Jahres nicht mehr weiter wusstest , könntest du damit jetzt besser umgehen ? Du hast Angst, dass es dir wieder schlecht gehen könnte und du dich nicht alleine (ohne Therapie) befreien kannst, für dich sorgen kannst. Das bspw. ist ein Thema, finde ich...im besten Falle geht man stabiler aus der Therapie, als man reingegangen ist. Zumindest hoffe ich das.
Mal meine spontanen Gedanken dazu...
Die Therapeutin bei der ich bin nimmt mich auch beim Wort. Und ich finde das gut so. Denn ich möchte, dass die Verantwortung bei mir bleibt, wünsche mir aber emotionale Unterstützung usw....
Es gab mal die Situation, da habe ich ihr von einem Erlebnis erzählt und meinte anschliessend, dass mich das aber nicht weiter belastet hätte. Sie hat das so hingenommen und plötzlich merkte ich, dass ich das gar nicht okay finde, dass sie das so hinnimmt, denn eigentlich hat mich das sehr wohl belastet. Das habe ich also über die Reaktion der Therapeutin gemerkt. Sie sollte sich (anscheinend und von mir unbewusst gewünscht) darüber entrüsten oder die beschriebene Erfahrung als problematisch erkennen, sie tat das nicht - -dann tat ich es.
Das ist nicht immer so, dass sie es so stehen lässt und keine Reaktion, Zweifel, Bestärkung oder ähnliches zeigt, aber in dem Fall war es so.
Ich kann da Bezüge zu dir und deinem Alkoholthema sehen. Hier "müsstest" du das Problem benennen und angehen oder nicht. So sehe ich das. Kann man sicher auch anders sehen. Kommt eben immer drauf an, darüber kann man kommunizieren. Machst du dir wegen des Alkohols Sorgen?
Ob de Therapie Sinn macht hängt auch von einem selbst ab. Nimmst du dir Raum? Probierst du etwas aus? Gibt es ein Ziel? Weisst du was du brauchst und forderst du das in der Therapie ein? Oder wartest du auf das was da kommt? Wer lenkt, willst du gelenkt werden ? Usw...
Man geht ja eigentlich mit einem Arbeitsauftrag in die Therapie und von daher, zumindest, wenn man nicht völlig am Boden zerstört ist, ist man als KlientIn der/die Lenkende, denke ich und die Therapeutin sollte merken, wenn es aus dem Ruder läuft, man auf einen Abgrund oder eine Sackgasse zufährt und es selbst nicht merkt...die Deutungshoheit und Entscheidung sollte aber dennoch bei einem selbst liegen und bleiben. Und deswegen muss und sollte ein Therapeut nicht alles kommentieren oder überall intervenieren. Du solltst ja nicht zum perfekten Menschen umgebaut werden...
Ich finde deine Erklärungen zum Umgang mit Alkohol schlüssig, sehe weder Abgrund, noch Sackgasse und du bist selbst aufmerksam darauf, also warum sollte die Therapeutin da noch zusätzlich intervenieren? Gibt es da nicht noch wichtigere Themen ? Worüber willst du denn wirklich sprechen? Weisst du schon warum du Anfang des Jahres nicht mehr weiter wusstest , könntest du damit jetzt besser umgehen ? Du hast Angst, dass es dir wieder schlecht gehen könnte und du dich nicht alleine (ohne Therapie) befreien kannst, für dich sorgen kannst. Das bspw. ist ein Thema, finde ich...im besten Falle geht man stabiler aus der Therapie, als man reingegangen ist. Zumindest hoffe ich das.
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