Therapie - Letzte Station vorm Suizid?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
shoutinglisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 14

Therapie - Letzte Station vorm Suizid?

Beitrag Di., 25.08.2020, 14:38

Liebe Forumsmitglieder!

Ich habe jahrelang versucht mir selbst zu helfen. Ich habe wirklich alles versucht um selbst aus der Sache rauszukommen. Allerdings ohne Erfolg.
Jetzt stehe ich am Beginn meiner ersten Therapie, die vermutlich schon viel früher hätte kommen müssen. Mittlweile bin ich wirklich ganz weit unten.

Ich war bei mehreren Erstgesprächen. Unter anderem auch bei einer Therapeutin die ich recht in Ordnung fand und bei der ich mir einen Therapie vorstellen konnte. In der 3 probatorischen Sitzung kamen wir auf das Thema, weshalb ich solange mit einer Therapie gewartet habe. Ich habe es ihr offen und ehrlich gesagt:

Für mich war der Gedanke daran, ja noch eine Therapie machen zu können um mir zu helfen ein Hintertürchen. Und zwar das letzte vorm Suizid. Ich hatte die ganzen Jahre Angst, dass ich dieses Hintertürchen verliere, wenn mir klar wird dass eine Therapie evtl nicht hilft.
Sie hat darauf hin gemeint sie möchte nicht mit mir arbeiten, da sie keine Sterbebegleitung sein möchte.

Aber mir geht es nicht darum zu sterben. Ich habe nur Angst davor den letzten Rettungsreifen zu erreichen und dann zu merken, dass er ein Loch hat.

Ich habe nun einen Therapeuten gefunden den ich super finde. Nur weiß ich nicht wie offen ich mit dem Thema umgehen soll. Soll ich es verschweigen? Ich habe ansonsten Angst, dass er auch abbricht.

LG

Lisa

Werbung

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Di., 25.08.2020, 15:46

Na ja, es klingt natürlich gruselig, wenn du sagst, dass die Therapie dein letztes Hintertürchen ist - das bedeutet schon, dass die Therapie gelingen muss, damit du dir nichts antust. Das ist ein immenser Druck. Lass dir doch stattdessen den Suizid als letztes Hintertürchen - das sollte sowieso jedem freistehen, wie ich finde. Ansonsten, finde ich, müssen gute Therapeuten mit Selbstmordgedanken klarkommen. In der Verhaltenstherapie gibts dann aber z.B. auch Anti-Suizid-Verträge, d.h., dass der Therapeut während der Therapie darauf zählen kann, dass du dir nichts antust (danach ists wieder dein Ding).
Und es kann ja zum Beispiel auch sein, dass dir die erste Therapie nichts bringt, wohl aber eine zweite. Aber ich kann den Druck, dass es jetzt klappen muss, natürlich nachvollziehen, so ist das nicht.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


theweirdeffekt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
anderes/other, 57
Beiträge: 645

Beitrag Di., 25.08.2020, 15:50

Hey Lisa,

es tut mir leid, wenn es dir so schlecht geht. Du überträgst mit dieser Aussage aber auch sehr viel Verantwortung auf Therapie und Therapeuten. Eine Therapie ist kein Zuckerschlecken. Sie wird dir Einiges abverlangen, dich mitunter an deine Grenzen und vielleicht auch darüber hinaus bringen. Dabei hast du die Chance zu wachsen und zu heilen. Aber sie ist kein Zauberstab der auf die Schnelle alles gut macht.

Hast du denn schon an Medikamente gedacht, die dich dabei ggf. etwas stabilisieren können?

Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

Benutzeravatar

Sadako
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 733

Beitrag Di., 25.08.2020, 16:26

Das ist sicher nicht ganz einfach für einen Therapeuten, aber ich halte Ehrlichkeit für total wichtig in solchen Dingen.

Um dir Mut zu machen.. ich bin genauso in die probatorischen Sitzungen gegangen, ich habe meiner Therapeutin gesagt, dass ich so nicht mehr weiterleben kann und will und dass ich entweder mit einer Therapie eine Veränderung für mich schaffen kann, oder einen Bilanzsuizid machen werde.
Sie hat sinngemäß gesagt, dass dies eine Freiheit ist, die sie keinem Menschen nehmen kann und wird und dass für sie wichtig ist, dass ich selbst einen ernsthaften Wunsch nach Veränderung und Heilung habe und hat mir eine Therapie angeboten.
Es hat mir gut getan, dass sie mich da einerseits ernst genommen hat und andererseits nicht in irgendeinen Aktionismus verfallen ist.
Ich denke man muss ganz klar unterscheiden zwischen Suizidimpulsen in Krisen, wo sich die Gedankenwelt tunnelartig verengt und von der Wahl eines Menschen, nicht weiter leben zu wollen, ganz grundsätzlich.
Ersteres braucht oft einen vorübergehenden Schutz bzw ein engmaschiges Beobachten, ob man diesen Impulsen etwas entgegen setzen kann. Einen Menschen, der mit dem Leben abgeschlossen hat, kann man meiner Ansicht nach nicht retten.

Werbung

Benutzeravatar

Sinarellas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2125

Beitrag Di., 25.08.2020, 17:20

Persönliche Erfahrung:
Ich musste erst ganz unten ankommen um zu entscheiden und zwar ehrlich zu mir selbst: Leben oder Sterben.
Offensichtlich habe ich mich fürs Leben entschieden und nicht bereut.
Aber so hatte das Katz und Maus Spiel für mich (und uns) ein Ende.
Das ist nicht der Weg für jeden, aber für mich (uns).
..:..

Benutzeravatar

Scars
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 27
Beiträge: 1555

Beitrag Di., 25.08.2020, 17:41

Aufgrund von Absagen habe ich dort wo ich dann in Therapie gelandet bin, relativ lange gewartet, bis ich mich da offenbart habe (so halbes/dreiviertel Jahr), das hat es absolut nicht gebracht. Habe mich eigentlich nur unnötig rumgequält und die anderen erschrocken. Also würde ich dir raten, offen damit umzugehen aber gleichzeitig auch offen für den Umgang damit zu sein. Es gehört ja zu dir und damit in die Therapie.

Ist natürlich blöd und die Angst vor einer Absage von deiner Einstellung her nachvollziehbar, aber wie philosophia schrieb: Suizid steht dir immer offen. Genauso wie weitere Therapien. Ich glaube (in guten Momenten ;)) mittlerweile nicht mehr, dass es die Therapie gibt oder geben muss, vielmehr macht man sich da auf einen Weg und es kommen Steine ins Rollen, sodass sich Leben, Menschen verändern. Mit der Perspektive ist es auch nicht mehr der Rettungsanker, von dem alles abhängt. Vielleicht passiert auch etwas anderes, völlig Unerwartetes, was alles zum positiven wendet!
Remember to leave pawprints on hearts.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
shoutinglisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 14

Beitrag Di., 25.08.2020, 21:07

Ich bedanke mich vorerst mal für die Antworten.
Es hilft sich mit jemandem austauschen zu können.
Philosophia hat geschrieben: Di., 25.08.2020, 15:46 Na ja, es klingt natürlich gruselig, wenn du sagst, dass die Therapie dein letztes Hintertürchen ist - das bedeutet schon, dass die Therapie gelingen muss, damit du dir nichts antust. Das ist ein immenser Druck.
Das verstehe ich schon. Allerdings, und das habe ich auch ihr so erklärt, gings mir dabei nicht um die einzelne Therapie die ich evtl bei ihr machen würde, sondern um den gesamten Therapieumfang. Mir ist schon bewusst, dass nicht jede Therapie für jeden passt und man etwas herumprobieren muss. Ich habe im Zuge meines Berufes schon mit etlichen Menschen mit psychischen Erkrankungen, Depressionen etc. zu tun gehabt. Diese laufen teilweise von einer Therapie zur nächsten und nichts hilft.
Davor habe ich Bedenken. Es war bis jetzt immer ein bisschen wie bei einem Kind, dass die Augen zumacht wenn es vor etwas Angst hat. Was es nicht sieht, dass kann ihm nicht wehtun.
Und bei mir war es immer so mit der Therapie. Solange ich keine beginne, bleibt der Weg "Therapie" noch immer offen für mich. Als Ausweg aus dem Schlamassel.
theweirdeffekt hat geschrieben: Di., 25.08.2020, 15:50 Hast du denn schon an Medikamente gedacht, die dich dabei ggf. etwas stabilisieren können?
Ja ich überlege deshalb gerade. Ich war schon mal bei einem Psychiater, der mir allerdings menschlich gar nicht gefiel. Zumindest meinte er, dass er nicht weiß was er mir verschreiben soll, da meine Probleme so verschieden sind. Ich müsste dazu jetzt die ganze Problematik aufschreiben damit man das versteht.
Sadako hat geschrieben: Di., 25.08.2020, 16:26 Es hat mir gut getan, dass sie mich da einerseits ernst genommen hat und andererseits nicht in irgendeinen Aktionismus verfallen ist.
Das hört sich wirklich toll an.
Ich hätte auch keine Angst eingewiesen zu werden, ich weiß dass der Arzt im KH jeden Therapeuten auslachen würde, der mich so dorthin schickt.
Mir geht's eben darum ob der thera dann überhaupt mit mir arbeiten möchte oder nicht.
Scars hat geschrieben: Di., 25.08.2020, 17:41 Ich glaube (in guten Momenten ) mittlerweile nicht mehr, dass es die Therapie gibt oder geben muss, vielmehr macht man sich da auf einen Weg und es kommen Steine ins Rollen, sodass sich Leben, Menschen verändern.
Das denke ich auch gar nicht. Es gibt nicht die eine Therapie. Und ich bin ja auch bereit mehrere auszuprobieren. Allerdings fühlt es sich so an, als ob ich eben diesen letzten Rettunfsanker loslassen mit der Angst heftig unterzugehen oder auf die Schnauze zu fallen.

Ich weiß nicht ob ihr allgemein versteht worum es mir geht, ich schreibe gerade ziemlich verwirrt. Ich hoffe dennoch ihr könnt mir folgen.

Benutzeravatar

~~~
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 26
Beiträge: 1702

Beitrag Di., 25.08.2020, 21:55

Ich finde, du bewertest Therapie ein bisschen über.

Letztendlich geht es bei Suizidgedanken ja im Kern darum, dass man glaubt man hätte nicht die Ressorucen - oder man hat die Ressourcen tatsächlich noch nicht - um Herausforderungen im Leben zu bewältigen.
Man ist überfordert und hat das Gefühl, man bräuchte einen Rettingsreifen, weil man nicht selbst schwimmen kann.

Letztendlich geht es doch um persönliches Wachstum... Ausbau von Ressourcen, um das Leben zu bewältigen (die jeder Mensch hat) ... erkennen der verschiedenen Funktionen von Suizidgedanken usw.

Und das würde man auch so im Laufe des Lebens lernen.
Therapie kann einen dabei unterstützen... eine Entwicklung schneller in eine positive Richtung bringen... statt zu lange in negativer Passivität stecken zu bleiben...

Also ich würde nicht zu einer Therapeutin gehen, bei der ich nicht offen über Suizidgedanken reden könnte... das wäre ja irgendwie lächerlich... ich persönlich hatte auch noch nie eine Therapeutin, die damit nicht umgehen konnte. War in der Therapie ein relativ "normales" Gesprächsthema. Allerdings setzt das immer beideitiges Vertrauen voraus und das ist natürlich nicht sofort da.

Ich sag mal so.

Der Rettungsreifen wird wahrscheinlich mehrere Löcher bekommen. Denn keine Therapie ist perfekt.
Es geht aber eher darum, herauszufinden, wie man die Löcher wieder flicken kann.
Oder das man vielleicht auch ohne Rettungsreifen schwimmen kann....
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3693

Beitrag Mi., 26.08.2020, 00:28

shoutinglisa hat geschrieben: Di., 25.08.2020, 14:38 Für mich war der Gedanke daran, ja noch eine Therapie machen zu können um mir zu helfen ein Hintertürchen. Und zwar das letzte vorm Suizid. Ich hatte die ganzen Jahre Angst, dass ich dieses Hintertürchen verliere, wenn mir klar wird dass eine Therapie evtl nicht hilft.
Sie hat darauf hin gemeint sie möchte nicht mit mir arbeiten, da sie keine Sterbebegleitung sein möchte.
Du drückst das aus, was auch ich über Therapiestart denke. Mit dem Unterschied, dass ich nicht an Suizid denke. Aber ich kann den Gedanken total nachvollziehen, dass du etwas nicht beginnst (beginne wolltest), weil du nicht Gefahr laufen willt zu erkennen, dass es evtl nichts bringt.

Ich finde die Reaktion der Therapeutin bisschen blöd. Also dass sie dich ablehnt und keine Sterbebegleitung sein will.
Ich fände es völlig in Ordnung, hätte sie einfach gesagt, sie fühlt sich damit überfordert.
In meinen Ohren klingt Sterbebegleitung ein bisschen provokant und bisschen so, als dürftest du nicht ehrlich sein, wärst selbst Schuld, wenn dich niemand nehmen willst (wenn du es wagst, sowas zu sagen).

Ich würde, glaube ich, bei weiteren Versuchen dennoch ehrlich sein. Ich finde auch nicht, dass du da Verantwortung auf Therapeuten lädst. Ganz abgesehen davon, dass die sich ja nicht dafür verantwortlich fühlen müssten.
Ich finde, entweder die kommen damit klar oder eben nicht.
Ich spreche gerade auch mit einer Therapeutin und habe da sehr offen über meine nicht sehr gute Meinung zuTherapeuten und Therapie allgemein gesprochen. Zum einen gibt sie mir bei vielem sogar Recht, zum anderen nimmt sie es null persönlich (muss sie ja auch nicht, denn so ist es nunmal auch nicht gemeint). Sie kommt damit klar.
Bei einer Therapeutin davor hat man sehr gemerkt, dass meine Aussagen in ihr durchaus Widerstand hervorriefen.
Da bin ich dann auch schnell abgehauen und das war gut so.
Die Dame mit der ich gerade rede hat mir schon insofern geholfen, dass sie mir wieder zurückgab, dass ich etwas erwarten kann in therapeutischen Beziehungen und dass ich auch gehen kann und weitersuchen kann, dass ich nicht hinnehmen muss, was ich nicht hinnehmen will.

Was will ich damit sagen.... ich glaube, Ehrlichkeit wärt am längsten und ich glaube, es lohnt sich, jemanden zu suchen, der mit dieser Ehrlichkeit umgehen kann, auch wenn das vielleicht etwas dauert.


theweirdeffekt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
anderes/other, 57
Beiträge: 645

Beitrag Mi., 26.08.2020, 09:24

shoutinglisa hat geschrieben: Di., 25.08.2020, 21:07 Ja ich überlege deshalb gerade. Ich war schon mal bei einem Psychiater, der mir allerdings menschlich gar nicht gefiel. Zumindest meinte er, dass er nicht weiß was er mir verschreiben soll, da meine Probleme so verschieden sind.
Dabei gilt für mich dasselbe wie beim Therapeuten: Wenns nicht passt und man kein gutes Gefühl hat, besser weitersuchen bis man bei wem landet, wo man sich gut aufgehoben fühlt.
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Mi., 26.08.2020, 09:29

Ich hätte auch sofort unterschrieben, dass Therapie meine letzte Möglichkeit sei. Anderes, was inzwischen passiert ist, hatte ich als Möglichkeit überhaupt nicht auf dem Schirm. Nicht für mich jedenfalls. Ich wollte doch nur alles störende loswerden und den normalen Alltag wieder meistern. Eine grundlegende Veränderung in meinem Leben wollte ich aber nicht!
Aber es gab sie. Ich bin seitdem wieder dreimal umgezogen, habe einen anderen Partner, Erwerbsminderungsrente, ein Kind. Es ist einfach ALLES anders.
Das schwerste dabei war für mich, zu akzeptieren, dass mein Leben anders wird und es auch nie mehr so werden wird wie früher, was meine Berufstätigkeit betrifft. Das ist ein Prozess über Jahre. Inzwischen spüre ich mehr und mehr eine Erleichterung. Ich bin nicht so leistungsfähig wie ein gesunder Mensch, war das im Grunde auch nie, habe aber immer so getan als ob. Irgendwann wurde genau das Thema in der Therapie: dass meine Erwartungshaltung, es würde um "Heilung" gehen, nicht der des Therapeuten entsprach. Seine Erwartung war, ich müsse lernen, dass ich nicht heil bin, das auch nicht werde, und dass das trotzdem ok sein kann. Wenn mein Leben um mich herum so gestrickt wird, dass es für mich passt. "Heiler werden" ist dadurch ja nicht ausgeschlossen, aber zurück in den Vollzeitjob innerhalb absehbarer Zeit eben schon.
Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken etwas anfangen?

Benutzeravatar

Bouress1989
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 35
Beiträge: 42

Beitrag Di., 15.09.2020, 16:25

Ich würde in so einem Fall wohl zunächst eine stationäre Behandlung versuchen. Ich weiß nicht, ob das für dich in Frage kommt.
Aber die intensive Betreuung vor Ort erscheint mir um ein vielfaches intensiver als eine Stunde die Woche in der ambulanten Therapie.

Benutzeravatar

kaputt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 99

Beitrag Di., 15.09.2020, 17:39

In dem Fall erscheint mir ambulant auch nicht die richtige Wahl.

Als ich an dem Punkt war hat mein Thera mich sofort an eine Klinik verwiesen. Und ich kann nur sagen das war genau das Richtige. Dort hat man immer Unterstützung und wird in Krisenzeiten auch vor sich selbst geschützt. Ich weiß nicht, ob es mich noch gäbe, wenn mein Thera nicht gleich reagiert hätte...

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Di., 15.09.2020, 20:40

Bouress1989 hat geschrieben: Di., 15.09.2020, 16:25 Ich würde in so einem Fall wohl zunächst eine stationäre Behandlung versuchen. Ich weiß nicht, ob das für dich in Frage kommt.
Aber die intensive Betreuung vor Ort erscheint mir um ein vielfaches intensiver als eine Stunde die Woche in der ambulanten Therapie.
Das kommt ganz extrem drauf an, wie die zuständige Klinik für den Wohnort gestrickt ist. Ich war dreimal notfallmäßig drin und es gab nicht nur keine intensive Betreuung, sondern GAR keine. Ich bettelte jeden Tag um ein Gespräch, weil ich über meine Freilassung verhandeln wollte. Wurde immer vertröstet. Es gab keine Therapie und blöderweise kannte ich noch nichtmal den Zeitplan des sogenannten "Rahmenprogramms". Da ich davon ausgeschlossen war, verschwanden die anderen Patienten immer völlig überraschend von der Bildfläche und erzählten mir später, dass sie Gruppentherapie oder Visite hatten. Auch Visite hatte ich nicht. Mal war ich in der geschlossenen Abteilung, mal in einer anderen mit der Drohung, ich käme in die geschlossene, wenn ich nicht "freiwillig" bliebe.
Diese Klinik ist sogar unter Therapeuten gewissermaßen "berüchtigt". Dort schickt man niemanden hin mit der Erwartung, dort gäbe es sowas wie Therapie.

PS: die schrieben sogar noch ganz frech in einen Bericht, ich hätte am Rahmenprogramm teilgenommen. Dabei bestand mein Programm nur aus Frühstück, Mittagessen, Abendessen.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag