Hallo zusammen,
Ich habe vor 2 Tagen meine Psychoanalyse (4 Jahre) beenden müssen, da mein Therapeut ab jetzt im Urlaub ist und ich in eine andere Stadt ziehen werde. Er war der aller erste Mensch der mich wirklich verstanden hat und bei dem ich diese ganz tiefe innere Sicherheit gespürt habe. Er war mein 6. Therapeut und wirklich der erste, bei dem sich was verändert hat. Er ist die wichtigste Person in meinem Leben und für mich schon längst mehr als meine Familie, auf ihn konnte ich mich immer zu hundert Prozent verlassen.
Die Trennung ist für mich der absolute Horror, ich weine und schreie nurnoch, habe das Gefühl diese Trauer nicht auszuhalten und an diesem Schmerz zu sterben. Ich bin obwohl meine neue Wohnung noch nicht frei ist direkt nach der letzten Therapiestunde in die neue Stadt gefahren, einfach weil ich nicht in der alten Stadt bleiben kann, wenn er nichtmehr da ist. Mein Studium in der neuen Stadt fängt im Oktober an und meine neue Therapie hier in 2 Wochen.
Ich vermisse meinen Therapeuten so unglaublich und jede Minute ist der absolute Horror weil es einfach so sehr weh tut. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann mir irgendwie helfen?
Ende der Psychoanalyse extreme Trauer
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Wie lange war denn die Abschiedsphase und wie intensiv habt ihr diesbezüglich gearbeitet?
Ich nehme mal an, du bist nicht wirklich 21 und machst seit vier Jahren eine Analyse und hast davor schon fünf Therapeuten gehabt (nur mal zur besseren Vorstellung)?
Was hat sich denn verändert, wenn du nach vier Jahren Beziehung weinst und schreist, weil er weg ist? Du sprichst von einer tiefen Sicherheit, aber eine wirklich tiefe Sicherheit würde bedeuten, dass du zwar trauerst, dass du aber nicht in derartige Unruhezustände gerätst ob einer Tatsache, die jede Therapie irgendwann beinhaltet: das Ende.
Tiefe Veränderungen, so kenne ich das jedenfalls von mir, bedeuten vieles, und dazu gehört auch die Akzeptanz der Realität. Auch das kann man in einer Analyse "trainieren", wenn der Patient immer wieder damit konfrontiert wird, dass diese Beziehung bei allem Vertrauen und aller Intimität nicht der Himmel auf Erden ist, sondern letztlich eben auch die geschäftliche Ebene beinhaltet: Man trifft sich nicht, weil man sich so liebhätte, sondern weil man möglichst schnell ein besseres und freieres Leben führen möchte; dazu hilft der Therapeut, und der hilft deshalb, weil er dafür Geld bekommt. Und der hilft auch nicht nur dir, sondern vielen anderen Menschen auch; deshalb "läufst" du da so durch. Und auch er ist nur temporär dein Begleiter. All diese Dinge muss man sich in jeder Analyse vergegenwärtigen; sonst ist der Rest, also die Nähe und die Bezogenheit, für die Katz.
Ich muss(te) das auch lernen, aber es tut gut, wenn es möglich ist, auch wenn ich häufig mit einem inneren oder äußeren Kopfschütteln die Praxis verlasse und verlassen habe, weil ich mir gewünscht hätte, es wäre "noch enger".
Vielleicht habt ihr es versäumt, die notwendigen trennenden Elemente immer auch parallel miteinzubeziehen in das Nahe.
Was hat sich denn verändert, wenn du nach vier Jahren Beziehung weinst und schreist, weil er weg ist? Du sprichst von einer tiefen Sicherheit, aber eine wirklich tiefe Sicherheit würde bedeuten, dass du zwar trauerst, dass du aber nicht in derartige Unruhezustände gerätst ob einer Tatsache, die jede Therapie irgendwann beinhaltet: das Ende.
Tiefe Veränderungen, so kenne ich das jedenfalls von mir, bedeuten vieles, und dazu gehört auch die Akzeptanz der Realität. Auch das kann man in einer Analyse "trainieren", wenn der Patient immer wieder damit konfrontiert wird, dass diese Beziehung bei allem Vertrauen und aller Intimität nicht der Himmel auf Erden ist, sondern letztlich eben auch die geschäftliche Ebene beinhaltet: Man trifft sich nicht, weil man sich so liebhätte, sondern weil man möglichst schnell ein besseres und freieres Leben führen möchte; dazu hilft der Therapeut, und der hilft deshalb, weil er dafür Geld bekommt. Und der hilft auch nicht nur dir, sondern vielen anderen Menschen auch; deshalb "läufst" du da so durch. Und auch er ist nur temporär dein Begleiter. All diese Dinge muss man sich in jeder Analyse vergegenwärtigen; sonst ist der Rest, also die Nähe und die Bezogenheit, für die Katz.
Ich muss(te) das auch lernen, aber es tut gut, wenn es möglich ist, auch wenn ich häufig mit einem inneren oder äußeren Kopfschütteln die Praxis verlasse und verlassen habe, weil ich mir gewünscht hätte, es wäre "noch enger".
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