Bin seit 2 1/2 Jahren in Terapie. Leide unter Depressionen und generalisierten Angstsörungen. Bin auch in psychiatrischer Behandlung und nehme ständig Medikamente. Die verschiedenen Medikamente habe außer Nebenwirkungen nur eine leichte Minderung der Beschwerden bewirkt. Ohne Medikamente geht es gar nicht.
Meine Frage zur Psychotherapie:
Wie merkt man, dass die Therapie anspricht. Nach 2 1/2 Jahren habe ich noch keine merkbare Verbesserung meines Wohlbefindens feststellen können. Es kam zu einer Verschiebung des Krankheitsbildes. Die Angststörungen wurden schwächer, dafür sind die Depressionen stärker geworden.
Wann soll man den Therapeuten wechseln?
Wer hat positive Erfahrungen mit der Psychotherapie?
Wirkung von Psychotherapie
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Hallo Arnold,
ich würde dir raten, dass du deine Bedenken in der Therapie selber zum Thema machst und sie direkt ansprichst. Wenn ausserdem bei deinen Medikamenten die Nebenwirkungen im Vordergrund stehen, würde ich auch einen Termin beim Psychiater ausmachen, damit dir dieser ein passenderes Medikament verschreiben kann.
Zu deiner Frage selbst:
so eine Therapie ist ja eine komplexe Angelegenheit; es wird Momente gehen, da glaubt man, das Ganze bringt sowieso nichts; und Momente in denen man das Gefühl hat man kommt weiter: Rückschläge und Tiefs gehören zu jeder Therapie. Nur: es sollte nicht so sein, dass du immer einen Schritt nach vor und 2 zurück machst. Rückschritte ja, aber wesentlich ist, dass sich dein Leidensdruck vermindert - wenn auch nur langsam. Deine grundsätzliche Stimmung sollte sich mit der Zeit also bessern;
Du machst ja schon einige Zeit Thera. Hast du schon mal überlegt zu wechseln?
Entweder a) den Therapeuten/Therapeutin oder b) die Methode?
Vielen sagen zwar, dass die Beziehung DAS wesentliche Kriterium für das Gelingen einer Therapie ist, aber ich bin der Meinung, dass die Methode mindestens ebenso wichtig ist. Nicht jeder kommt mit jeder Methode klar.
Wenn du das Gefühl hast, dass es nur zu einer Symptomverschiebung kommt, dann wäre es sinnvoll, die URSACHEN für das Symptom aufzuarbeiten. Ist die Ursache mal geklärt, dann kannst du damit wahrscheinlich auch besser umgehen, und musst sie/ dich nicht "hinter einem Symptom verstecken".
Wenn du das Gefühl hast, dass der Therapieprozess IMMER NUR stagniert, dann würde ich einen Wechsel machen - und das aber mit deinem Thera abklären. Denn irgendwann wird man als Patient auch frustriert und es stellt sich Resignation ein, so nach dem Motto: Jetzt mühe ich mich schon so lang ab, und es bringt schlussendlich nichts - vermutlich kann man mir nicht helfen. UND DAS IST FALSCH! Soweit solls erst gar nicht kommen!
In diesem Sinne: Besprich deine Bedenken mit deinem Thera und scheue auch nicht vor einen Wechsel zurück.
Liebe Grüße und alles Gute,
sisyphus
PS: Es gibt hier sicher viele Menschen die positive Therapieerfahrungen gemacht haben. Ich bin mittlerweile auch eine davon
ich würde dir raten, dass du deine Bedenken in der Therapie selber zum Thema machst und sie direkt ansprichst. Wenn ausserdem bei deinen Medikamenten die Nebenwirkungen im Vordergrund stehen, würde ich auch einen Termin beim Psychiater ausmachen, damit dir dieser ein passenderes Medikament verschreiben kann.
Zu deiner Frage selbst:
so eine Therapie ist ja eine komplexe Angelegenheit; es wird Momente gehen, da glaubt man, das Ganze bringt sowieso nichts; und Momente in denen man das Gefühl hat man kommt weiter: Rückschläge und Tiefs gehören zu jeder Therapie. Nur: es sollte nicht so sein, dass du immer einen Schritt nach vor und 2 zurück machst. Rückschritte ja, aber wesentlich ist, dass sich dein Leidensdruck vermindert - wenn auch nur langsam. Deine grundsätzliche Stimmung sollte sich mit der Zeit also bessern;
Du machst ja schon einige Zeit Thera. Hast du schon mal überlegt zu wechseln?
Entweder a) den Therapeuten/Therapeutin oder b) die Methode?
Vielen sagen zwar, dass die Beziehung DAS wesentliche Kriterium für das Gelingen einer Therapie ist, aber ich bin der Meinung, dass die Methode mindestens ebenso wichtig ist. Nicht jeder kommt mit jeder Methode klar.
Wenn du das Gefühl hast, dass es nur zu einer Symptomverschiebung kommt, dann wäre es sinnvoll, die URSACHEN für das Symptom aufzuarbeiten. Ist die Ursache mal geklärt, dann kannst du damit wahrscheinlich auch besser umgehen, und musst sie/ dich nicht "hinter einem Symptom verstecken".
Wenn du das Gefühl hast, dass der Therapieprozess IMMER NUR stagniert, dann würde ich einen Wechsel machen - und das aber mit deinem Thera abklären. Denn irgendwann wird man als Patient auch frustriert und es stellt sich Resignation ein, so nach dem Motto: Jetzt mühe ich mich schon so lang ab, und es bringt schlussendlich nichts - vermutlich kann man mir nicht helfen. UND DAS IST FALSCH! Soweit solls erst gar nicht kommen!
In diesem Sinne: Besprich deine Bedenken mit deinem Thera und scheue auch nicht vor einen Wechsel zurück.
Liebe Grüße und alles Gute,
sisyphus
PS: Es gibt hier sicher viele Menschen die positive Therapieerfahrungen gemacht haben. Ich bin mittlerweile auch eine davon
Des einen Freud,
des anderen Nietzsche
des anderen Nietzsche
Hi Arnold,
ich kann sisyphus in vielem nur zustimmen.
2 1/2 Jahre ist schon ne lange ZEit, da sollte sich ja schon was getan haben, auch daß man selbst eine Idee hat, daß es einem unterm Strich was bringt.
Meine Erfahrungen mit Therapie sind gemischt. Ich hatte eine Therapie, wo unsere Grundeinstellungen einfach nicht zusammengepaßt haben und die nicht gut geendet ist, eine Therapie, wo die Therapeutin sehr nett und bemüht war, aber noch in Ausbildung und daher doch etwas unerfahren, so daß mir an manchen entscheidenden Stellen Unterstützung fehlte, wo ich sie brauchte. Aber menschlich war es gut und das war an der Stelle auch wichtig. Dann eine Therapie, wo ich einfach was ganz anderes gebraucht habe als ich bekommen konnte (ich brauchte zunächst mal konkrete Unterstützung, von jemandem, der von meiner Lebenswelt nicht so ganz weit weg ist und der auch selbst eine etwas optimistische Sicht auf die Welt hat). Da hab ich nun auch aufgehört und habe nun regelmäßig Kontakt zu einer Therapeutin, bei der alles super paßt. Ich finde es so krass, weil bis jetzt ein Gespräch mit ihr mir mind. soviel gebracht hat wie 4 Gespräche bei der vorigen Therapeutin. Leider muß ich es bei ihr selbst bezahlen und das geht im Prinzip aus finanziellen Gründen nicht mehr lange.
Viele Grüße
ich kann sisyphus in vielem nur zustimmen.
2 1/2 Jahre ist schon ne lange ZEit, da sollte sich ja schon was getan haben, auch daß man selbst eine Idee hat, daß es einem unterm Strich was bringt.
Ich denke mir, das spürt man, wenn es der Fall ist.Arnold hat geschrieben:Wie merkt man, dass die Therapie anspricht.
Ich finde, wenn man entweder nicht weiterkommt, man nicht das bekommt, von dem man für sich spürt, daß es einen weiterbringt oder einfach die Chemie nicht stimmt.Arnold hat geschrieben:Wann soll man den Therapeuten wechseln?
Meine Erfahrungen mit Therapie sind gemischt. Ich hatte eine Therapie, wo unsere Grundeinstellungen einfach nicht zusammengepaßt haben und die nicht gut geendet ist, eine Therapie, wo die Therapeutin sehr nett und bemüht war, aber noch in Ausbildung und daher doch etwas unerfahren, so daß mir an manchen entscheidenden Stellen Unterstützung fehlte, wo ich sie brauchte. Aber menschlich war es gut und das war an der Stelle auch wichtig. Dann eine Therapie, wo ich einfach was ganz anderes gebraucht habe als ich bekommen konnte (ich brauchte zunächst mal konkrete Unterstützung, von jemandem, der von meiner Lebenswelt nicht so ganz weit weg ist und der auch selbst eine etwas optimistische Sicht auf die Welt hat). Da hab ich nun auch aufgehört und habe nun regelmäßig Kontakt zu einer Therapeutin, bei der alles super paßt. Ich finde es so krass, weil bis jetzt ein Gespräch mit ihr mir mind. soviel gebracht hat wie 4 Gespräche bei der vorigen Therapeutin. Leider muß ich es bei ihr selbst bezahlen und das geht im Prinzip aus finanziellen Gründen nicht mehr lange.
Das sehe ich ganz genauso. Die tolle Therapeutin bei mir meinte zwar (weil sie mich auch schon bei der Suche nach einem Therapieplatz unterstützt hat), daß die Therapieform nicht so die große Rolle spielt, auch tiefenpsych. Therapeuten könnten einen z.B. praktisch unterstützen und der Unterschied wäre nicht mehr so groß. Aber ich glaub das i.a. nicht mehr (nachdem ich es vorher versuchte, da ich auf ihre Meinung große Stücke halte). Gibt sicher Therapeuten, bei denen das so ist, aber ich glaub nicht mehr, daß es die MEhrheit ist und inzwischen hab ich ja doch ne Menge Therapeuten kennengelernt.sisyphus hat geschrieben: Vielen sagen zwar, dass die Beziehung DAS wesentliche Kriterium für das Gelingen einer Therapie ist, aber ich bin der Meinung, dass die Methode mindestens ebenso wichtig ist.
Ja, das denk ich mir auch!sisyphus hat geschrieben:Denn irgendwann wird man als Patient auch frustriert und es stellt sich Resignation ein, so nach dem Motto: Jetzt mühe ich mich schon so lang ab, und es bringt schlussendlich nichts - vermutlich kann man mir nicht helfen. UND DAS IST FALSCH! Soweit solls erst gar nicht kommen!
Viele Grüße
Herzlichen Dank an Sisyphus und Stöpsel für eure Unterstützung.
Ich habe mich vor kurzem entschlossen den Therapeuten und die Methode zu wechseln.
Jetzt bin ich drauf gekommen, dass ich eigentlich schon vor Monaten mit der jetzigen Therapie abgeschlossen habe. Ich habe sie trotzdem fortgesetzt, mehr aus Verzweifelung, es muss mir etwas helfen. Ich habe nicht die Kraft aufgebracht die Therapie zu beenden. Erst als sich die Beschwerden verschlimmerten und die Gefahr bestand, dass ich arbeitsunfähig werden könnte, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen.
Nach diesem Entschluss fühlte ich mich freier. Auch die Beziehung zum Therapeuten war gelöster.
Jetzt bin ich voll Hoffnung, dass die neue Therapie besser anspricht.
Leider konnte ich mich meinem Therapeuten nie so öffnen wie dies für eine erfolgreiche Therapie notwendig wäre. Hoffe beim neuen Therapeuten wird es besser.
Ich bin auf die Psychotherapie angewiesen, da bei mir die üblichen Medikamente nicht wirken oder starke Nebenwirkungen verursachen. War bis jetzt bei 4 Psychiatern. Habe an die 30 verschiedene Medikamente versucht. Bin seit 7 Jahren in Behandlung.
Das einzige was mir hilft sind Benzodiazepine. Leider reagiere ich auch sehr empfindlich auf diese.
Beim letzen Medikament hat es vier Monate gedauert bis ich es komplett absetzen konnte,
Das Absetzen war mit Entzugserscheinungen verbunden.
Ich bin sicher, dass mir die Psychotherapie helfen wird. Leider ist dies ein langer Prozess, aber meine Probleme stammen auch aus frühkindlichen Erfahrungen.
Ich habe mich vor kurzem entschlossen den Therapeuten und die Methode zu wechseln.
Jetzt bin ich drauf gekommen, dass ich eigentlich schon vor Monaten mit der jetzigen Therapie abgeschlossen habe. Ich habe sie trotzdem fortgesetzt, mehr aus Verzweifelung, es muss mir etwas helfen. Ich habe nicht die Kraft aufgebracht die Therapie zu beenden. Erst als sich die Beschwerden verschlimmerten und die Gefahr bestand, dass ich arbeitsunfähig werden könnte, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen.
Nach diesem Entschluss fühlte ich mich freier. Auch die Beziehung zum Therapeuten war gelöster.
Jetzt bin ich voll Hoffnung, dass die neue Therapie besser anspricht.
Leider konnte ich mich meinem Therapeuten nie so öffnen wie dies für eine erfolgreiche Therapie notwendig wäre. Hoffe beim neuen Therapeuten wird es besser.
Ich bin auf die Psychotherapie angewiesen, da bei mir die üblichen Medikamente nicht wirken oder starke Nebenwirkungen verursachen. War bis jetzt bei 4 Psychiatern. Habe an die 30 verschiedene Medikamente versucht. Bin seit 7 Jahren in Behandlung.
Das einzige was mir hilft sind Benzodiazepine. Leider reagiere ich auch sehr empfindlich auf diese.
Beim letzen Medikament hat es vier Monate gedauert bis ich es komplett absetzen konnte,
Das Absetzen war mit Entzugserscheinungen verbunden.
Ich bin sicher, dass mir die Psychotherapie helfen wird. Leider ist dies ein langer Prozess, aber meine Probleme stammen auch aus frühkindlichen Erfahrungen.
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