Therapieende einvernehmlich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 13:14

vielleicht nimmst du doch all deinen Mut zusammen und sprichst es an?
Oder vielleicht kannst du es schreiben, aufschreiben und ihm schicken oder einfach als Grundlage in die nächste Stunde mitnehmen?

Du bist ja nun schon lange bei diesem Therapeuten, und ich kenn das schon auch:
Das ist vertraut, schön, aber es geht dann nicht mehr so recht weiter.

Du könntest ja relativ problemlos und nahtlos in die andere Therapierichtung, Verhaltenstherapie übergehen.
Da gibt es sehr gute, wirksame Traumatherapien. Warum nicht probieren?

Auch auf seinen Vorschlag mit der Klinik würde ich ihn ansprechen, warum er das meint, was er genau meint, welche Klinik, welche Vorgehensweise, und ob du dann bei ihm oder auch anderswo ambulant weiter machen solltest

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 13:25

ja vielleicht kannst du es wirklich aufschreiben? Vl geht er ja eh davon aus, dass er nochmal verlängert? Schwierig. :( Könntest du stationär gehen trotz deiner Familie?


Truemmerlotte
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 13:55

Hi, danke für deine liebe Antwort Chrysokoll.

Ja, vermutlich werde ich mir wieder einen Ruck geben und ihn zumindest nach den Quartalsstunden fragen, ob ich die in Anspruch nehmen darf oder mich spontan melden, wenn großer Bedarf da ist und dann als selbstzahler.
Aufschreiben dieses Mal eher nicht, zumindest nicht schicken. Habe ihm erst letztens einen Brief geschrieben (selten und es ist aber auch okay für ihn. Er antwortet nicht darauf, sondern wenn ich mal so große Not hatte und schreiben musste, dann besprechen wir den Brief in der nächsten Stunde).

Genau so wie du schreibst. Es ist toll mit ihm und wirklich sehr vertraut, (es gibt echt nur eine Sache die er nicht von mir weiß, die aber auch sonst niemand weiß) aber momentan blockieren die Gefühle zu ihm einfach alles andere und wir kommen nicht weiter.

Den Vorschlag, stationär in eine Klinik zu gehen, hat er mir letzte Stunde schon weitestgehend erklärt und auch Kliniken genannt die er für geeignet hält. Das Problem ist einfach, dass ich hier eine zweijährige "Nervzwergin" rumlaufen habe, welche total auf mich fixiert ist und ich es mir derzeit auch nicht vorstellen kann so lange von ihr getrennt zu sein. Auch wenn sie mich vermutlich besuchen dürfte.

Das ambulant zu machen kam mir selbst gar nicht in den Sinn. Manchmal braucht es nochmal Meinungen von außen um wieder ein bisschen geradeaus gucken zu können.
Das könnte ich ihn nächste Stunde ja auch nochmal fragen.

Vielen Dank für deinen Input :-)


Truemmerlotte
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 14:03

Marlena hat geschrieben: Mi., 27.05.2020, 13:25Vl geht er ja eh davon aus, dass er nochmal verlängert?
Hmm, ich glaube nicht das er nochmal verlängert. Könnte er überhaupt?
Da er bisher echt noch nichts in diese Richtung gesagt hat und mir jetzt auch den stationären Aufenthalt empfohlen hat gehe ich stark davon aus, dass wir nur noch die paar letzten Stunden zusammen haben.
Natürlich weiß ich es nicht und müsste ihn das fragen um eine konkrete Antwort zu bekommen.
Aber mir graust es natürlich vor der "nicht gewünschten" Antwort seinerseits. Und bevor ich "abgelehnt" werde frage ich lieber erst gar nicht.
Blöd, ich weiß. Aber so tickt mein Bauch und mein Verstand(welcher es ja besser weiß) kommt nicht gegen an.

Von meiner Seite würde ich die Gelegenheit nutzen und eine stationäre Therapie machen, aber das bekommen wir einfach nicht unter einen Hut. Oder ich nicht. Mehrere Wochen von meiner Tochter getrennt, oh je nein, zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellbar.
Dafür geht es mir im wahrsten Sinne des Wortes nicht schlecht genug. Hört sich auch doof an, aber so ist es nun mal.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 14:12

dass du deine kleine Tochter nicht so lange alleine lassen möchtest kann ich sehr gut verstehen!
Das hätte ich auch nur im absoluten Notfall gemacht als meine Tochter so klein war.

Vielleicht geht ja auch eine Tagesklinik?
Oder eben das ganze ambulant, aber andere Therapierichtung, Traumatherapie. Du klingst jetzt hier stabil.

Und mach dich nicht so klein, wenn du jetzt noch Therapie bei diesem Therapeuten möchtest und brauchst, dann frag aktiv danach. Warum sollte er dich nicht als Selbstzahlerin wollen? Du bist da schon auch Kundin!
Nicht so passiv und vorsichtig mit vielleicht irgendwie Quartalsstunden.


Truemmerlotte
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 14:51

Ja, sie ist letzten Monat erst zwei geworden und das würde sie überhaupt nicht verstehen, wenn ich jetzt weg gehe. Das möchte ich ihr dann doch ersparen, wenn nicht wirklich nötig.

Tagesklinik hält mein Therapeut für nicht geeignet. Warum genau weiß ich nicht, ist er nicht näher drauf eingegangen. Vermutlich weil auch dort wieder keine Traumatherapeuten arbeiten. Keine Ahnung.
Das wäre dann ein dritter Aufenthalt dort nach 2006 und 2007.

Ja, stabil bin ich auch definitiv! Ich kann momentan auch gut leben, mit der Problematik die ich mit mir rumschleppe, aber diese ganzen Gedanken und Verhaltensweisen die ich habe sind echt anstrengend(für mich) und schränken halt schon ein und nehmen Lebensqualität. Dies zu ändern wäre super, aber es geht gerade halt auch noch so.

Viel Schlimmer ist, meines Erachtens, auch eher diese heftige Übertragung die alles moementan so schwer macht. Wenn ich mich daraus lösen könnte, wäre das schonmal eine große Erleichterung und mir würde das Ende der Therapie vermutlich nicht so krass zu schaffen machen wie es das jetzt halt tut.
Ein paar Stunden habe ich noch, vielleicht wirds ja noch was und ich Strecke die Stunden schön lange. :dunno:

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 17:40

Was ich aber nicht verstehe- ist es nicht die Aufgabe des Therapeuten dich aus dieser starken Übertragung rauszuholen? Habe öfter hier gelesen dass das Stunden dauern kann!

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Hasenmaus123
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 20:08

Aus meiner Sicht ist die Beendigung der Übertragung das Ziel der Therapie schlechthin. So habe ich das zumindest bei mir verstanden und es klingt sehr sinnvoll.


Truemmerlotte
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 22:21

Marlena hat geschrieben: Mi., 27.05.2020, 17:40 Was ich aber nicht verstehe- ist es nicht die Aufgabe des Therapeuten dich aus dieser starken Übertragung rauszuholen?
Ich denke da müssen wir beide dran arbeiten um das hin zu bekommen.
Ich muss offen und ehrlich sein, was für mich schon sehr unangenehm ist.
Gut,für wen nicht der mitten da drin steckt?

Und auch wenn ich mich natürlich dafür mitverantwortlich fühle, so wird doch mein Therapeut auch einen großen Beitrag leisten müssen und ich hoffe einfach, dass wir das noch hinbekommen...


Truemmerlotte
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Beitrag Mi., 27.05.2020, 22:26

Hasenmaus123 hat geschrieben: Mi., 27.05.2020, 20:08 Aus meiner Sicht ist die Beendigung der Übertragung das Ziel der Therapie schlechthin.

Ja,dies denke ich auch.
Gerade weil es momentan und schon seit einiger Zeit viel viel mehr belastet als alles andere :kopfschuettel:

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