Verliebt sein in Therapeutin sinnvoll

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Kreativus50
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Beitrag Do., 21.11.2019, 07:57

Ein Gedanke noch an Pst:
Ich dachte auch lange, in der Therapie kann man was " wegbekommen " . Grade beginne ich zu begreifen, dass das mein
Denkfehler ist. Was ich erlebt habe, ist nicht wegzubekommen. Die Vergangenheit kann ich nicht neu schreiben. Damals
war ich ausgeliefert. Aber ich kann heute schauen, weil ich nicht mehr ausgeliefert bin, was ICH heute gestalten kann
im Jetzt und begrenzt auch in meiner Zukunft.

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Truemmerlotte
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Beitrag Do., 21.11.2019, 08:15

Ich danke dir für deine Antwort,tatsächlich habe ich nur kurz gegoogelt und mich nicht intensiv damit auseinander gesetzt(manchmal vielleicht sinniger als drauf los zu schreiben :red:)
So wie du es beschreibst,klingt es allerdings vollkommen nachvollzieh- und lebbar/machbar.
Dann rudere ich mal mit meiner Meinung zurück und setze mich erstmal noch etwas genauer damit auseinander,bevor ich da vielleicht nochmal etwas zu schreibe. Aber eigentlich hast du es ja schon schön beschrieben.

Das man sich allerdings wieder als Baby sehen müsste,das vom Therapeuten im arm gewiegt wird etc., solch ein Bild hatte ich nicht im Kopf.
;)

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Kreativus50
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Beiträge: 316

Beitrag Do., 21.11.2019, 09:07

Gerne doch und alles gut. Das Bild mit dem Baby ist bzw. war lange Zeit meines. Ich weiß, dass ich diese Sehnsucht verabschieden muss.
Vom Verstand also klar. Vom Gefühl geht es in Miniminischritten aber (noch) nicht mehr.

Das mit dem Reparenting ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen. Hab ich mir auch erst erschlossen. Muss auch nicht für jeden stimmen, für mich passt es.


Fighter1993
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Beiträge: 433

Beitrag Do., 21.11.2019, 19:40

Was die Nachbeelterung betrifft, meine Therapeutin sprach das damals so nach 7 Monaten oder so in etwa an. Mich hat das aus den Socken gehauen, ich habs abgestritten, wollte es nicht wissen/hören. Die Stunde in der sie das ansprach war eh komisch für mich, anderer Raum, blödes Thema.... wir habens danach nie wieder angesprochen, nie wieder benannt. Und jetzt, fast 1 1/2 Jahre später schau ich zurück und stelle fest, dass in dieser Zeit eine Nachbeelterung stattgefunden hat. Nebenbei. Aber ziemlich sättigend für mich.
Für mich war es gut, das wir es nicht dauernd beim Namen genannt wurde. Und ich habe tatsächlich nochmal alles von Baby an als Gefühle durchleben müssen/können. Es ergab sich. Entsprechend gab es auch korrigierende Erfahrungen und es hat mich weiter gebracht. Es war gut.

Das kurz von mir, vielleicht hilfts ja irgendwie.

Edit: ach ja, von Mutterübertragung bis zur "Verliebtheit" über sexuelle Gedanken mit meiner Therapeutin war alles dabei. Es gab unendlich viele Peinlichkeiten, auch jetzt noch, aber ich kann sie ansprechen, sie schmunzelt drüber das mir nach all den ganzen Dingen immer noch Sachen peinlich sind. Es hat sich eine insgesamt gute Beziehung eingespielt, die aber keine Abhängigkeit darstellt. Und durch eben all diese Übertragungen, kam ich mir und meiner Haltung einfach nochmal näher (gerade auch in Bezug auf sex. Orientierung aber eben auch andere Dinge)

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Hasenmaus123
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Beitrag Do., 21.11.2019, 21:22

@ Fighter1993:

Danke, danke, danke für deinen Beitrag. :lol:
Ich musste wirklich total lachen. Dass mit den Peinlichkeiten kenne ich. Für die Reaktionen meiner Thera auf meine Peinlichkeiten liebe ich sie. Sie verzieht hierbei nie eine Miene - obwohl sie ihren Gesichtsausdruck sogar wirklich ändern kann - und sagt immer, dass ich natürlich an überhaupt nichts schuld bin. Obwohl ich nicht auf Frauen stehe, merke ich, wie ich sie von Treffen zu Treffen hübscher finde... Ich glaube, dass es mich jetzt auch erwischt hat. Mist. Es tut so weh.

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stern
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 22.11.2019, 09:17

PST999 hat geschrieben: Mi., 20.11.2019, 14:51
Das Ganze ist für mich sehr verwirrend gerade auf vielen Ebenen. Einerseis heißt es immer die Übertragung soll in Gang kommen (was ja auch nach stärkeren Gefühlen kling) andererseits, klingt vieles über Verliebtheitsgefühle nach einer Qual also eher Hindernis für eine Therapie.
Ich möchte mich weitgehend aus der Diskussion heraushalten. Nur soviel: Gerade, was man über Therapieformen (speziell auch die PA) so alles hört und liest, würde ich nicht verallgemeinern. Auch in einer PA wird Übertragung unbedingt gefördert noch ist Reparanting unbedingt Teil der Therapie. Verliebtheit kann zB auch Widerstand/Abwehr sein.

Teils (meist? immer? je nach Therapeut oder Arbeitsweise?) wird es auch so gesehen, dass eine Nachholung gar nicht möglich ist (Vergangenheit kann nicht rückwirkend geändert werden, jetzt ist man erwachsen). In z.B. der VT (in der Schematherapie) wird explizit von Reparanting gesprochen. Genauer: limited reparanting. Und was man hiervon "so hört" entspricht auch nicht immer dem damit gemeinten.

Für meinen Teil sind Übertragungen nichts, was ich glorifizieren würde... Sondern hier läuft etwas, was zu früheren Erfahrungen gehört in Beziehungen, in die das nicht hingehört. Das kann man dann evtl. transparent machen.

Und wenn man jemanden als Frau anziehend findet aufgrund eines Bildes auf einer HP, so ist das nicht unbedingt Übertragung... was soll auch der Übertragungsaspekt sein. Gibt ja auch sowas wie tatsächliche Schwärmerei, Verliebtheit.

Und Therapie (egal welche) funktioniert nicht so, dass man nur genügend "geliebt" werden müsste (im platonischen Sinne)... und dann tritt irgendwann Heilung ein. Wie "kühl" bzw. "emotional nüchtern" ein Therapeut ist, hängt eher davon ab, was er für ein Typ ist, würde ich sagen... und nicht, ob z.B. Reparanting Teil der Therapie ist.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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