Paargespräche mit Therapeuten

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Mondmann
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Beitrag Do., 17.10.2019, 07:10

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Mondmann
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Beitrag Do., 17.10.2019, 07:15

Henryette, wenn das alles so passt, dann ist das doch prima. Ich habe nur deine Zweifel aufgenommen, und ich halte sie für nachdenkenswert. Du glättest das jetzt wieder und wischst die Zweifel weg. Das ist auch vollkommen in Ordnung so. Es sind ja deine Gespräche, nicht meine.

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Henryette
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Beitrag Do., 17.10.2019, 07:39

Guten Morgen lieber Mondmann,

jetzt habe ich schon einiges bei der Mio geschrieben, aber mir ist dann noch was hängen geblieben.
Mondmann hat geschrieben: Mi., 16.10.2019, 19:13 Das kann ich nicht beurteilen, weil ich noch keine Paartherapie gemacht habe. Ich vermute jedoch, dass das eine Art "Behelfsprogramm" ist für Menschen, die noch nicht gelernt haben, sich so gut vor Anderen zu äußern bzw. auszusprechen. Dein Freund und du, ihr seid doch therapieerfahren und habt Zugriff auf eure Gefühle, ihr habt euch euren Therapeuten geöffnet, ihr habt dort erlebt, dass ihr Resonanz bekommt und auch Grenzen gezeigt bekommt. Das ist eigentlich schon die beste Basis für eine gemeinsame Arbeit als Paar - ganz ohne einen jeweiligen "Anwalt", denn es geht ja nicht um Schuld, sondern um unterschiedliche Erfahrungen, Hoffnungen, Ängste, die an und für sich keinen Fürsprecher brauchen, außer euch selbst.
Er hat halt leider nicht so einen guten Zugriff auf seine Gefühle. Ich denke das da am anderen Ende zwei Therapeuten sitzen ist auch für ihn äußerst sinnvoll. Wir haben beide keine Liebe und auch keinen Zuspruch erfahren im Elternhaus. Er wurde von seiner Mutter gezüchtigt, indem sie ihn hungern ließ oder von zu hause aussperrte etc. Schläge waren auch im Programm. Bei uns beiden. Ich habe dadurch gelernt die Menschen in meiner Umgebung sofort abzuscannen und immer auf der Hut zu sein. Mein Umgang damit ist dann fight or flight, er hat gelernt sich unsichtbar zu machen um zu überleben. Sein Umgang ist also freeze. Er erstarrt und stellt sich tot und das zieht sich manchmal lange unbemerkt durch unsere Beziehung bis ich es mal entdecke. Da dann Therapeuten zu haben die "nachbeeltern" in der Therapie ist in unserer beider Fälle wichtig, gerade auch in der Paartherapie.
Seine Therapeutin geht nicht so warmherzig vor. Ich weiß nicht ob das das gelbe vom Ei ist und was die da machen. Ich will das auch gar nicht beurteilen, aber er ist ihr gegenüber oft skeptisch und erfährt keine wärme dort, was ich sehr schade finde. Aber wer weiß, sie wird schon wissen was sie tut. Sie tritt ihm auf jeden Fall oft gegen Schienbein um das er ÜBERHAUPT mal was fühlt. Und das ist offensichtlich harte Arbeit.

Da ich nun wiederum, durch meine Missbrauchsvergangenheit, ein ausgeprägtes Nähe vermeiden an den Tag lebe ist der Mann für mich perfekt (Ironie :crazy: ) Er hält still, hält aus, fordert nicht und leidet damit still vor sich hin. Mit anderen Worten: er lässt mich damit in Ruhe und ist ungefährlich für mich. Da ich Nähe immer nur als Bedrohung erlebt habe freut mich das natürlich ungemein, aber eigentlich auch nicht. Er leidet darunter und mir tut das unglaublich leid für ihn, da er Nähe so sehr vermisst und ich ihm das nicht geben kann, weil ich in meiner Angst fast wahnsinnig werde. Mein Therapeut hat mich im letzten halben Jahr 2x umarmt, einmal weil ich völlig aufgelöst war und in der Stunde so sehr mit Verlustangst konfrontiert wurde und das zweite mal, weil ich ihn darum gebeten habe in der Trauer um meinen Hund. Das waren die beiden einzigen Umarmungen in meinem Leben, die ich völlig frei annehmen konnte, die beiden Einzigen! Da würde ich mit meinem Partner auch gerne hin.
Mondmann hat geschrieben: Mi., 16.10.2019, 19:13 Ich finde die Ausgangslage etwas schwierig: Dein Therapeut kennt dich sehr gut; du kennst ihn sehr gut; dir sind die Räumlichkeiten vertraut. Dein Partner hingegen kennt ihn nicht, kennt die Räume nicht; der Therapeut kennt ihn nicht; dein Partner weiß nicht, was der Therapeut und du miteinander geteilt habt. Da erscheint mir die "Gleichberechtigung" schon ziemlich weit weg, was deinen Partner betrifft (wie gesagt: von der Frage, wie sich das auf seine Therapie auswirkt, mal abgesehen). Aber auch dein Therapeut muss dann zunächst eure Beziehung verlassen, und ich glaube nicht, dass das folgenlos ist, wie ich auch nicht glaube, dass man sich so aufteilen kann, dass man die Therapien (Paar und Einzel) trennt.
Ich glaube damit kommt mein Partner klar. Es geht ja nicht darum jm in den Räumlichkeiten und Gesprächen vorzuführen. Und das ich mit meinem Therapeuten gewisse Dinge teile ist ihm auch klar. Mein Partner zweifelt übrigens nicht. Ich denke auch, dass die Therapeuten ja auch um diese Ausgangssituation wissen und dementsprechend behutsam agieren. Muss mein Therapeut unsere Beziehung verlassen...hm...das werde ich erfragen. Das macht mich eben auch sehr unsicher.
Mondmann hat geschrieben: Mi., 16.10.2019, 19:13Das Eine ist, dass das für mich selbst nichts wäre, aber das Andere ist eben, dass mir noch nicht so klar ist, ob das "tiefe Verständnis" wirklich das eigentliche Motiv bei der Sache ist.
Auf jeden Fall ist es nicht mein Motiv ihn Eifersüchtig zu machen, über diese Manipulationsmuster bin ich schon lange hinaus ;)
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser

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Mondmann
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Beitrag Do., 17.10.2019, 08:01

Danke für deine Antwort. Ich weiß nicht, ob es okay für dich ist, wenn ich weiter darauf eingehe. Ich möchte dich nicht bedrängen oder urteilen und schon gar nicht von deinem Vorhaben abbringen. Ich schreib einfach mal, was ich denke, und wenn du das Gefühl hast, dich rechtfertigen zu müssen, dann beachte es nicht weiter.

Für dich ist dein Therapeut ein ganz besonderer Mensch. Das schreibst du ja selbst, und das ist für mich auch so und für viele andere Patienten auch. Du kennst ihn sehr lange, was sich nicht nur in Jahren bemisst, sondern auch im gemeinsamen "Wachsen". Das ist etwas anderes als bei jemandem, der z. B. seit einem halben Jahr eine Verhaltenstherapie macht, weil er vielleicht Prüfungsangst hat. Du schreibst ja selbst von deinen Beziehungstraumata, weißt also, dass das, was ihr macht in der Therapie, zum allergrößten Teil eine Beziehungsarbeit ist, die zudem noch sehr eng ist. Es ist dabei für diesen Sachverhalt nicht wichtig, ob er dich umarmt oder nicht; es ist die Intensität der Begegnungen selbst, die die Beziehung prägt und wodurch du heilen sollst.

Damit beginnt bereits die Kollusion, wenn dein Therapeut plötzlich auch entweder offen ist für deinen Freund (dann "verlässt" er dich ein bisschen) oder aber wenn er quasi genötigt ist, für dich Partei zu ergreifen ("Fürsprecher"); dann kann es sein, dass er das aus dieser Kollusion heraus tut. Es ist dabei nicht wichtig, ob er 70 Jahre alt ist oder 40. Es sind Dinge, die in engen zwischenmenschlichen Beziehungen immer irgendwie da sind. Es ist auch vielleicht gar nicht wichtig, ob das wirklich so eintritt - oder ob du es nur hoffst oder das Gegenteil befürchtest. Und das tust du ja, denn Konkurrenz und Eifersucht sind ja ganz explizit ein Thema.

Es geht auch nicht darum, ob du "krass" manipulierst, sondern deine Befürchtungen und Hoffnungen sind ja da: Du hoffst, dass er dein Fürsprecher in der Begegnung ist, und du hast Angst, dass er dich "für den Freund" "verlässt" oder dass seine Frau irgendwie dazwischenfunkt. Und da die Befürchtungen da sind und du sie aber auch gleichzeitig mit deinem Verstand wegmachen willst, besteht die Möglichkeit, dass die kindlichen Gefühle der Eifersucht sich nicht aus dem Weg räumen lassen, denn die sind ja da. Vielleicht möchtest du also eine Bestätigung dafür, dass dein Therapeut auch bei dir ist, wenn dein Freund da ist und seine Frau. Vielleicht erhoffst du dir dadurch eine stärkere Bindung an den Therapeuten. Und vielleicht willst du dir das nicht eingestehen. Wenn es anders wäre, so meine Vermutung, würdet ihr eine "offizielle" Paartherapie machen, bei einem neutralen Therapeuten. Und / oder du hättest diese Zweifel nicht, sondern es fühlte sich für dich "normal" an.

Was deinen Freund betrifft, so habe ich den Eindruck, er ist ein bisschen "außen vor" in deinen Überlegungen, was durchaus normal ist, denn er ist er und du bist du. Dass du dir Gedanken über seine Therapie machst, ist auch "normal", aber letztlich schreibst du ja in etwa, dass seine Therapeutin nicht so gut ist wie deiner. Auch deshalb habe ich den Eindruck, dass du vielleicht die Beziehung zu deinem Therapeuten "veredeln" möchtest durch dieses Projekt.

Wenn das so ist, ist das nicht schlimm, aber ich finde bei solchen Sachen immer wichtig, ganz genau zu verstehen, warum man etwas tut, gerade wenn noch ein Anderer beteiligt ist.

Dass er und du traumatisiert seid, ist unter Psychotherapiepatienten nicht ungewöhnlich.

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Waldschratin
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Beitrag Do., 17.10.2019, 08:25

Henryette hat geschrieben:Mir gehts gar nicht gut damit. Morgen ist es 9 Wochen her und ich heule noch extrem viel.
Ich kenne das auch ganz ähnlich...
Tiere stehen mir nunmal näher als Menschen, da kann ich weitaus mehr und leichter in die Nähe gehen. Und entsprechend enger und inniger ist dann die Bindung.
Als mein letzter Hund starb, konnte ich gut 2 Monate lang die vertrauten Gassiwege hier ums Haus nie gehen ohne Tränen dabei. Und ich weine so gut wie nie.
Ich vermisse meine "Mäuse" heute auch immer noch... :ja:

Henryette hat geschrieben:Mein Freund ist da ganz anders als ich. Er ist das andere Extrem...mit der Tür ins Haus fallen und so...
Ganz lapidar gesagt : Ist seine Sache, oder? ;-)
Du "musst" da ja nicht mit gleichziehen. Und wenn er dir im 4er-Gespräch "zu" direkt und deutlich wird, kannst du üben, Grenzen zu setzen : Wird mir grade zu viel zu nah, zu deutlich, zu intim, zu zu zu....

Henryette hat geschrieben: Würdest du im Nachhinein sagen, dass es für dich eine gute Sache war?
Ja, definitiv! :ja:
Wir haben uns zwar getrennt, bzw. ich habe mich getrennt dann, weil offensichtlich wurde, dass einer von uns beiden in der Beziehung immer recht "grundsätzlich" würde leiden müssen und sich keine Auswege/gemeinsamen Wege auftaten.Und jetzt, Jahre später, hat sich das auch als "weise" erwiesen, dass wir uns trennten.
Aber wir sind sehr nahe Freunde geblieben und noch mehr geworden seither.

Und die Beziehung zu meiner damaligen Thera hat es tatsächlich gestärkt, ich hab einige sehr gute "korrigierende Erfahrungen" mit ihr machen dürfen-können.
So ähnlich, wie du es schon beschreibst, dass es sein könnte. :ja:

Henryette hat geschrieben:Kennst du das Phänomen das du erst hinterher merkst, dass es dir zu viel war? Ich kenne es sehr gut...nur ist es dann zu spät. Ich tendiere dazu das, wenn ich Trauer in solchen Momenten nicht fühlen mag diese mit Wut zu überlagern.
Ja, das kenn ich nur zu gut! :roll:
Sowohl zu schnell "loszupreschen" und dann "Scherben" einsammeln dürfen, weil ich mal wieder alle um mich rum "überfordert" habe mit meiner Art. (Weil ich dann meist sehr "klar" bin, auf den (wunden) Punkt bringe, dabei halt in mir gegenüber eh gewohnter Weise "knallhart" und wenig "hätschelnd-nachsichtig-gnädig" auf die um mich rum wirke und dergleichen...)
Um mich dann danach dafür zu Tode zu schämen und Panik zu fahren, was die jetzt wohl draus machen, reagieren und in Zukunft über mich denken werden....

Als auch die "Umdeuterei" aller mir unerwünschten und mich momentan überfordernden Gefühle in Wut, Zorn und Trotz.
Was ich dann gewohnt bin, erstmal gegen mich selber zu richten.

Ganz klassisch alles, wie im Lehrbuch beschrieben. :-D

Mir hilft dann : Zu mir zu stehen.
Nein, ich bin nicht "perfekt" und ja, ab und zu ne echte "Zumutung" für mein Umfeld.
Ist so, aber das "bin" ja nicht "ich komplett und nur", sondern das ist ein Bereich von mir, und sowas haben alle anderen auch.
Und die muten sich mir schließlich auch ständig zu! ;-)

Mal die andere Seite betrachtet : Die Leute um einen rum, in deinem Fall wären das jetzt dein Partner und zwei ausgebildete, erfahrene Therapeuten, um das nur nochmal zu betonen, gelle. ;-)
Die sind samt und sonders alle selber erwachsen und somit "mündig" und auch "belastbar".

Ich hab dieses unselige ständige Bemühen, alle Welt um mich rum von mir "verschont" zu bekommen, auch schon mit dem Fruchtwasser abbekommen. Es ist schwer, das überhaupt mal in der jeweiligen Situation zeitnah bewusst zu bekommen, geschweige denn verändert, weil das alles so "grundsätzlich verwoben" ist in einem.
Aber es gelingt schon mit der Zeit, wenigstens ne "Abänderung".
Und es ist ne "Lernaufgabe", wo man sich in die jeweiligen Situationen erstmal reintrauen muss, ohne Garantien vorher, dass es klappt, um erleben zu können, dass es tatsächlich "anders" geht als man es seine Kindheit über erleben musste.
Das ist das Schwere dran...

Henryette hat geschrieben:Therapeut und Therapeutin...ist wie Eltern...ganz seltsam.
Schönen Gruß von der Übertragung! :-P :-D
Für deinen Thera dürfte das nix Neues sein, der wird damit umgehen können.
Es hilft wohl wirklich nur : So deutlich wie möglich sich raustrauen und drüber reden, benennen, durchwerkeln mit ihm.
Panikmanagement betreiben "nebenbei" und dann immer "lustig" von den "Klippen" hüpfen, rein ins Eingemachte, und "Weltuntergang" zulassen.
Klingt jetzt "lustiger" als es ist.... :-(

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Henryette
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Beitrag Do., 17.10.2019, 09:06

Liebe Waldschratin,
vorab: ich liebe deine Art zu schreiben :hugs:
manchmal sitze ich davor und lese und denke laut: Jaaaaaaaaaaaaa!!!!!1 Genau das!!!!!!! :lol:
Waldschratin hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:25
Henryette hat geschrieben:Mir gehts gar nicht gut damit. Morgen ist es 9 Wochen her und ich heule noch extrem viel.
Ich kenne das auch ganz ähnlich...
Tiere stehen mir nunmal näher als Menschen, da kann ich weitaus mehr und leichter in die Nähe gehen. Und entsprechend enger und inniger ist dann die Bindung.
Als mein letzter Hund starb, konnte ich gut 2 Monate lang die vertrauten Gassiwege hier ums Haus nie gehen ohne Tränen dabei. Und ich weine so gut wie nie.
Ich vermisse meine "Mäuse" heute auch immer noch... :ja:
Ja du triffst es auf den Punkt. Sie war mein Nähepool und der ist jetzt weg. Da ist eine unglaubliche Leere und die schmerzt so sehr :cry!: Sie fehlt mir so sehr und ich weiß manchmal einfach gar nicht wohin mit mir. Ihre Nähe war halt ungefährlich, ich bin an ihrer Seite "erwachsen geworden", habe gelernt Verantwortung zu übernehmen und habe gelernt Nähe zuzulassen und Liebe zu empfinden. Und dann ist sie so dramatisch gestorben und man ist so machtlos. Milzkrebs...du kannst nichts tun... und dann stehst du da und musst so eine schwere Entscheidung treffen und überlegst jeden Tag ob sie richtig war. Seitdem weine ich in jeder Therapiestunt. Es läuft einfach alles aus mir heraus... Ich fühle mich als wäre ein Teil von mir mit ihr gestorben, ich bin nur noch halb und alles was ich früher so liebte (Wald, Musik, Klavierspielen etc. dem kann ich nichts mehr abgewinnen. Ich habe seit der Diagnose mein Klavier nicht mehr angefasst. Ich kann mich nicht mehr daran setzen. Das waren meine tiefsten Empfindungen die ich durch meine Hände da hab einfließen lassen, ich kann das grad nicht aushalten so zu spüren....Wald...Natur...ohne sie alles nicht mehr so schön...sie konnte in jedem Moment einfach nur SEIN und hat mich so mitgezogen...
...ach ja...so viele Tränen...


Waldschratin hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:25 Ganz lapidar gesagt : Ist seine Sache, oder? ;-)
Du "musst" da ja nicht mit gleichziehen. Und wenn er dir im 4er-Gespräch "zu" direkt und deutlich wird, kannst du üben, Grenzen zu setzen : Wird mir grade zu viel zu nah, zu deutlich, zu intim, zu zu zu....
:lol: Kann ich dann endlich mal lernen. Ich habe immer das Empfinden, er trifft mich mit seiner Sexualität (auch schon wenn er drüber redet) wie ein Rammbock und wirft mich um! Mir ist das oft zu strange. Aber nicht das jetzt ein falscher Eindruck entsteht, er macht jetzt nichts ausser der Reihe, er ist nur so offen und selbstverständlich und ich so mimimi...

Waldschratin hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:25 Ja, definitiv! :ja:
Wir haben uns zwar getrennt, bzw. ich habe mich getrennt dann, weil offensichtlich wurde, dass einer von uns beiden in der Beziehung immer recht "grundsätzlich" würde leiden müssen und sich keine Auswege/gemeinsamen Wege auftaten.Und jetzt, Jahre später, hat sich das auch als "weise" erwiesen, dass wir uns trennten.
Aber wir sind sehr nahe Freunde geblieben und noch mehr geworden seither.
Und die Beziehung zu meiner damaligen Thera hat es tatsächlich gestärkt, ich hab einige sehr gute "korrigierende Erfahrungen" mit ihr machen dürfen-können.
So ähnlich, wie du es schon beschreibst, dass es sein könnte. :ja:
:bussi: DAS MACHT MIR SOOOOO MUT DANKE!!!!!


Waldschratin hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:25 Ja, das kenn ich nur zu gut! :roll:
Sowohl zu schnell "loszupreschen" und dann "Scherben" einsammeln dürfen, weil ich mal wieder alle um mich rum "überfordert" habe mit meiner Art. (Weil ich dann meist sehr "klar" bin, auf den (wunden) Punkt bringe, dabei halt in mir gegenüber eh gewohnter Weise "knallhart" und wenig "hätschelnd-nachsichtig-gnädig" auf die um mich rum wirke und dergleichen...)
Um mich dann danach dafür zu Tode zu schämen und Panik zu fahren, was die jetzt wohl draus machen, reagieren und in Zukunft über mich denken werden....

Als auch die "Umdeuterei" aller mir unerwünschten und mich momentan überfordernden Gefühle in Wut, Zorn und Trotz.
Was ich dann gewohnt bin, erstmal gegen mich selber zu richten.

Ganz klassisch alles, wie im Lehrbuch beschrieben. :-D
genau so läuft das bei mir auch ab. Dieses schnelle um mich schlagen. Das ist meine Angst. Was wenn ich eine für mich empfundene Kränkung erfahre (die vielleicht gar nicht so gemeint war) und dann dieses Programm hoch fahre :hau:
was mache ich danach? Dann hab ich mit meinem Freund zu hause Stress und mit meinem Therapeuten und seiner Frau... die denken doch alle ich hab einen an der Waffel :stupid:
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser

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Henryette
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Beitrag Do., 17.10.2019, 09:17

Lieber Mondmann,
ich hatte schon ne komplette Antwort verschickt, die ist weg :hammer:
Sie war so schön ausformuliert, nun noch mal in kürze mit Würze und dann ab zur Arbeit:

Mondmann hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:01 Danke für deine Antwort. Ich weiß nicht, ob es okay für dich ist, wenn ich weiter darauf eingehe. Ich möchte dich nicht bedrängen oder urteilen und schon gar nicht von deinem Vorhaben abbringen. Ich schreib einfach mal, was ich denke, und wenn du das Gefühl hast, dich rechtfertigen zu müssen, dann beachte es nicht weiter.
Alles gut ;-)
Mondmann hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:01 Für dich ist dein Therapeut ein ganz besonderer Mensch. Das schreibst du ja selbst, und das ist für mich auch so und für viele andere Patienten auch. Du kennst ihn sehr lange, was sich nicht nur in Jahren bemisst, sondern auch im gemeinsamen "Wachsen". Das ist etwas anderes als bei jemandem, der z. B. seit einem halben Jahr eine Verhaltenstherapie macht, weil er vielleicht Prüfungsangst hat. Du schreibst ja selbst von deinen Beziehungstraumata, weißt also, dass das, was ihr macht in der Therapie, zum allergrößten Teil eine Beziehungsarbeit ist, die zudem noch sehr eng ist. Es ist dabei für diesen Sachverhalt nicht wichtig, ob er dich umarmt oder nicht; es ist die Intensität der Begegnungen selbst, die die Beziehung prägt und wodurch du heilen sollst.
Damit beginnt bereits die Kollusion, wenn dein Therapeut plötzlich auch entweder offen ist für deinen Freund (dann "verlässt" er dich ein bisschen) oder aber wenn er quasi genötigt ist, für dich Partei zu ergreifen ("Fürsprecher"); dann kann es sein, dass er das aus dieser Kollusion heraus tut. Es ist dabei nicht wichtig, ob er 70 Jahre alt ist oder 40. Es sind Dinge, die in engen zwischenmenschlichen Beziehungen immer irgendwie da sind. Es ist auch vielleicht gar nicht wichtig, ob das wirklich so eintritt - oder ob du es nur hoffst oder das Gegenteil befürchtest. Und das tust du ja, denn Konkurrenz und Eifersucht sind ja ganz explizit ein Thema.
Das stimmt, aber da ich hier wachsen möchte sollte ich es angehen. Du hast schon Recht das ist genau wie du sagst. Aber vielleicht sollte ich mich mal aus dem sicheren Sektor hinaus wagen schritt für schritt um erwachsen zu werden.

Mondmann hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 08:01 Es geht auch nicht darum, ob du "krass" manipulierst, sondern deine Befürchtungen und Hoffnungen sind ja da: Du hoffst, dass er dein Fürsprecher in der Begegnung ist, und du hast Angst, dass er dich "für den Freund" "verlässt" oder dass seine Frau irgendwie dazwischenfunkt. Und da die Befürchtungen da sind und du sie aber auch gleichzeitig mit deinem Verstand wegmachen willst, besteht die Möglichkeit, dass die kindlichen Gefühle der Eifersucht sich nicht aus dem Weg räumen lassen, denn die sind ja da. Vielleicht möchtest du also eine Bestätigung dafür, dass dein Therapeut auch bei dir ist, wenn dein Freund da ist und seine Frau. Vielleicht erhoffst du dir dadurch eine stärkere Bindung an den Therapeuten. Und vielleicht willst du dir das nicht eingestehen. Wenn es anders wäre, so meine Vermutung, würdet ihr eine "offizielle" Paartherapie machen, bei einem neutralen Therapeuten. Und / oder du hättest diese Zweifel nicht, sondern es fühlte sich für dich "normal" an.
Da könnte schon was dran sein... Aber für mich sind Wartezeit und Geld schon auch schlagende Argumente...
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 26.10.2019, 16:57

Was sagt denn dein Partner zu deinem Plan?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Henryette
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Beitrag Sa., 26.10.2019, 18:06

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 26.10.2019, 16:57 Was sagt denn dein Partner zu deinem Plan?
Das wir bei meinem Therapeuten Paargespräche machen? Das war nicht mein Plan das war unser Plan.
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 26.10.2019, 18:20

Henryette hat geschrieben: Sa., 26.10.2019, 18:06 Das wir bei meinem Therapeuten Paargespräche machen? Das war nicht mein Plan das war unser Plan.
Ach so. Dann habe ich diesen Beitrag falsch verstanden.
Henryette hat geschrieben: Sa., 26.10.2019, 18:06 Ich mache es mal kurz: ich habe mich dazu entschieden mit meinem Partner paar Gespräche bei meinem Therapeuten zu machen. Ich habe meinen Therapeuten gefragt ob er sich das vorstellen könnte, da ich weiß dass er sowas macht.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Henryette
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Beitrag Sa., 26.10.2019, 18:23

Da hab ich mich wohl ungünstig ausgedrückt 😉
Nein ich habe meinen Partner gefragt was er davon hält und er ist „begeisterter“ davon als ich. Montag ist mein Therapeut aus dem Urlaub zurück, da red ich mit ihm.
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Beitrag Fr., 15.11.2019, 21:13

Huhu, da bin ich wieder. Wollte nur mal kurz berichten und paar Fragen in den Raum stellen. Wir hatten nun heute unsere erste gemeinsame Sitzung zu viert. Soweit lief alles gut...jeder stellte sich vor wer er ist und was er so macht, dann mal formulieren was uns hier her treibt und welche Ziele wir haben. Und hier ist schon das erste Thema: Ich erzähle knapp wer ich bin und was ich beruflich mache, das ich ein Kind habe und fertig. Mein Freund entblättre sich vor zwei ihm wildfremden Personen einmal komplett. Mit sämtlichen Abgründen en Detail! Ich verstehe das gar nicht :roll:
Ich weiß ja nicht ob mein Therapeut seiner Frau Dinge von mir erzählt hat, aber momentan bin ich noch nicht an dem Punkt wo ich mich nackig mache. Was mich zum zweiten Thema führt. Ich schrieb ja glaube ich schon mal, dass ich manchmal in son Kleinkinddenken rutsche. Was dann beinhaltet, dass ich Papa nicht teilen will und mir von der Frau, also seiner Frau, auch nichts sagen lassen will. Es kommen Gefühle und Gedanken hoch, die ich kognitiv als erwachsene ganz doll schlimm finde und für die ich mich schäme. Sowas wie geh weg ich will dich nicht haben, oder das Gefühl das sie mich nervt wenn sie mich anspricht. Wie ein schnippischer Teenager. Wie kann ich das denn schaffen das ich ihr Erwachsener zufühlen kann. Ich verhalte mich erwachsen aber meine Emotionen nicht. Ich sollte ihr doch dankbar sein dafür das sie uns mit begleitet. Soviel erst mal. LG
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Martin Johannes Walser

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Beitrag Sa., 16.11.2019, 13:46

Wie kann ich das denn schaffen das ich ihr Erwachsener zufühlen kann.
Na ja, das ist nun mal die Entscheidung, die du getroffen hast: Du wolltest "beides", und jetzt hast du beides: die Gespräche zu viert und deinen "Papatherapeuten", der daneben sitzt. Meiner Meinung nach kann das nicht zufriedenstellend gelöst werden; das würde allenfalls Menschen gelingen, die einigermaßen gesund sind und keinen Therapie"anspruch" haben - und auch die kennen Eifersuchtsanfälle; nur können die das selbst abfedern und werden nicht regelmäßig "getriggert" durch diese Situation.

Dass du es schaffen kannst, dich erwachsen zu verhalten, hast du ja erlebt. Aber du weißt vermutlich auch, dass dich das nicht weiterbringt, wenn das Gefühl dahinter zurückbleiben muss. Du machst ja keine Therapie, um zu lernen, dich erwachsen zu verhalten, sondern um einen Zugang zu deinen kindlichen Gefühlen zu bekommen.

Wenn ich du wäre, würde ich das unbedingt mit dem Therapeuten besprechen, damit geschaut werden kann, wie es weitergeht. Wenn du es mit dir selbst ausmachst, wird das Ganze m. E. nicht viel bringen.

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