Glaubt mir mein Therapeut?
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Das hat sicher auch seine Gründe, dass in dir so ne Haltung entstanden ist, dass du keinem zur Last fallen möchtest.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Wahrscheinlich, ja. Aber ich kann nicht mal sagen woher das kommt... Wie so vieles in meinem Leben und Verhalten. Ich kann mir nicht erklären warum ich so bin wie ich bin... was so "schlimmes" vielleicht in meinem Leben passiert ist... Es muss doch einen Grund dafür geben?! Ich habe das Gefühl irgendwo schlummert etwas, das mein Kopf nicht wahrhaben will... etwas das mein Kopf zu verdrängen versucht. Das macht mich wahnsinnig. Vielleicht kennt jemand das Gefühl?Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 08.10.2019, 15:17 Das hat sicher auch seine Gründe, dass in dir so ne Haltung entstanden ist, dass du keinem zur Last fallen möchtest.
Auch wenn mein Thera mich immer wieder fragt wie meine Kindheit etc war, ich kann da nicht viel zu sagen. Ich würde ja gerne sagen, wenn mich etwas stark traumatisiert hat, sodass wir daran arbeiten können. Aber es ist wie ausgelöscht... das ist so deprimierend. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb das Gefühl er glaubt mir nicht
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Tatsächlich nicht, nein. Mein Thera sagt sogar immer ich würde meine Familie á la Walt Disney beschreiben (also alles "perfekt", harmonisch etc.). Das glaubt er mir glaub ich nicht, sondern macht sich insgeheim drüber lustig. Aber ich empfinde es wirklich so.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 09.10.2019, 08:19 Hatten deine Eltern vielleicht viel eigene Probleme?
Ich habe leichte Vermutungen was mir als Kind passiert sein könnte... die habe ich sogar mal ganz leicht angerissen bei meinem Therapeuten, aber seitdem hat er es nie wieder angesprochen. Ich mag das nicht mal denken, weil es so absurd klingt und ich niemandem zu Unrecht beschuldigen will.. das kam mir auch erst die letzten Monate in den Sinn (wahrscheinlich weil ich erst jetzt so intensiv über meine Vergangenheit und Kindheit nachdenke)... wenn ich an den Vater meiner besten Freundin denke überkommt mich ein ungutes Gefühl. Ich würde meine Freundin darauf niemals ansprechen... Aber er war Alkoholiker und mies zu ihrer Mutter. Vielleicht wisst ihr worauf ich hinaus will ohne es auszusprechen... Ich weiß es aber auch nicht sicher, ob er mir was getan hat. Das ist gerade der einzige Strohhalm an den ich mich klammere. Keine Ahnung, ob ich meiner eigenen Intuition trauen kann oder ob ich verzweifelt nach einer Begründung suche warum ich so bin...
Ich will einfach nur wissen warum ich so bin und was passiert ist . Es nicht zu wissen ist quälender als es zu wissen. Vielleicht ist auch gar nichts passiert und ich habe einfach von "Natur aus" so viele Macken. Kann das jemand nachvollziehen?!
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Bevor du dich in Fantasien ergehst, dass irgendwas passiert sein könnte, da würde ich doch eher nochmal überlegen, wie deine (Alltags-)Gefühle in der Kindheit waren. Kinder haben ja ganz eigene Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle. Als Erwachsener ist man davon oft weit entfernt und kann sich gar nicht mehr zurückdenken in diese Zeit, weil man in den gleichen Situationen nicht mehr so empfinden würde, wie man es als Kind getan hat, aber mit etwas Mühe und Ausdauer kann es gelingen, sich daran zu erinnern. (die Filme von Hayao Miyazaki finde ich immer ganz erhellend, er kann sich ganz wunderbar in die Gefühlswelt von Kindern zurückversetzen, z.B. bei "Mein Nachbar Totoro" oder "Chihiros Reise ins Zauberland" habe ich mich an manche Dinge aus meiner Kindheit erinnert, schöne und auch schwierige mit Angst oder Verletzungen)Kaja88 hat geschrieben: ↑Mi., 09.10.2019, 09:56Tatsächlich nicht, nein. Mein Thera sagt sogar immer ich würde meine Familie á la Walt Disney beschreiben (also alles "perfekt", harmonisch etc.). Das glaubt er mir glaub ich nicht, sondern macht sich insgeheim drüber lustig. Aber ich empfinde es wirklich so.
(...)
wenn ich an den Vater meiner besten Freundin denke überkommt mich ein ungutes Gefühl. Ich würde meine Freundin darauf niemals ansprechen... Aber er war Alkoholiker und mies zu ihrer Mutter. Vielleicht wisst ihr worauf ich hinaus will ohne es auszusprechen..
Überleg, was in deiner Kindheit vielleicht doch nicht so optimal war, in welchen Situationen oder in welcher Zeit du dich allein gefühlt hast, oder auch unglücklich. Und warum.
Es müssen nicht immer die ganz großen Vergehen sein, die einen unglücklich machen, es können auch viele kleine Situationen gewesen sein. Vielleicht war in deiner Bilderbuchfamilie doch irgendein Bedürfnis von dir ungedeckt und sei es nur, dass deine Eltern dir vielleicht auch mal nicht geglaubt haben, oder sie deine Gefühle in Frage gestellt haben, wie es Eltern manchmal tun (z.B. "ach, das ist doch nicht so schlimm", wenn etwas aber doch schlimm war für das Kind).
Es kann auch mal sein, dass ein Kind in seiner Art von den Eltern nicht so richtig wahrgenommen wird. Wenn ein Kind z.B. sehr introvertiert ist, dann passiert es schneller, dass es sich alleingelassen fühlt, weil es nicht von sich aus auf andere zugehen kann, und wenn ihm dann keiner entgegenkommt, dann bleibt es eben allein.
Gestern hatte ich wieder einen Termin bei meinem Thera und ich hatte zum allerersten Mal (!) seit über zwei Jahren das Gefühl, dass er mich wirklich versteht. Er hatte eine Übung mit mir gemacht, dass ich die Stühle in seinem Büro so hinstellen soll wie ich meine Familie sehe und warum ich das so sehe. Um es kurz zu machen: Am Ende saß er neben mir auf dem Stuhl (nicht wie sonst, dass wir uns gegenübersitzen) und ich konnte mich zum ersten Mal öffnen. Hatte nicht das Gefühl mich von ihm beobachtet zu fühlen und so wieder in mein Muster zu verfallen, dass ich mich frage was er von mir denkt, ob er mir glaubt etc. Auch wie er mit mir gesprochen hat – total liebe- und verständnisvoll. Ich bin immer noch ganz aufgewühlt davon. Ob es gerade positive oder negative Gefühle sind, kann ich nicht mal sagen. Negativ, weil vieles zur Sprache kam und in mir hochkam, was ich so nicht gedacht hätte bzw worüber ich mir so nie Gedanken gemacht habe/machen wollte. Das geht mir natürlich immer noch durch den Kopf, obwohl ein Teil von mir versucht es wegzuschieben um nicht darüber nachdenken zu müssen. Positiv (und ich weiß, dass ich diese Gefühle nicht in dieser extremen Form haben sollte), weil er mir so nah war. Ich mag ihn wirklich sehr – viiieel zu sehr. Und mein Herz klopfte wie verrückt als er neben mir saß.
Die letzten Tage hatte ich wieder so heftige Kopfschmerzen (die habe ich sehr oft) und jetzt habe ich das Gefühl mein Kopf platzt gleich. Ich weiß nicht wohin mit meinen guten und schlechten Gefühlen zur selben Zeit. Ich fühle mich total überfordert und möchte am liebsten weinen. In meinem Kopf herrscht absolutes Chaos. Das wird mir alles zu viel. Viel zu viel. Nachts wieder diese (Alp)Träume. Abends die innerliche Unruhe… Ich will schreien, weinen, um mich schlagen, wegrennen, nicht mehr nachdenken müssen, alles ausschalten und nicht mehr hier sein. Ich schaff das alles nicht…
Es tut mir Leid, wenn das hart klingt. Aber das musste ich mir kurz von der Seele schreiben.
Die letzten Tage hatte ich wieder so heftige Kopfschmerzen (die habe ich sehr oft) und jetzt habe ich das Gefühl mein Kopf platzt gleich. Ich weiß nicht wohin mit meinen guten und schlechten Gefühlen zur selben Zeit. Ich fühle mich total überfordert und möchte am liebsten weinen. In meinem Kopf herrscht absolutes Chaos. Das wird mir alles zu viel. Viel zu viel. Nachts wieder diese (Alp)Träume. Abends die innerliche Unruhe… Ich will schreien, weinen, um mich schlagen, wegrennen, nicht mehr nachdenken müssen, alles ausschalten und nicht mehr hier sein. Ich schaff das alles nicht…
Es tut mir Leid, wenn das hart klingt. Aber das musste ich mir kurz von der Seele schreiben.
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