Therapie nur weil Partner es wünscht?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag Sa., 27.07.2019, 13:41

PS: ich hatte ja auch echt gedacht, mich würde kein anderer Kerl nehmen. Wie man so denkt, wenn es einem psychisch auch so richtig schlecht geht. Ich habe also eine Art Merktwertanalyse gemacht. Habe mich bei einer seriösen Partnervermittlung angemeldet. Und plötzlich hatte ich jede Menge Dates und es gab Männer, mit denen ich mich auch zwei oder drei mal getroffen habe. Überraschende Erkenntnis: die sahen in mir etwas GANZ anderes als mein Lebensgefährte. Ich wurde umworben. Und habe einen dieser Männer geheiratet. Der findet mich gut wie ich bin und verlangt nicht, dass ich ein anderer Mensch werde.

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Thread-EröffnerIn
solanine
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Beitrag Sa., 27.07.2019, 16:50

@montana: Ach, das freut mich sehr, dass sich bei Dir alles zum Guten gewendet hat.:)

Ich glaub auch, dass ich schon innerlich die Entscheidung (gegen die Beziehung) getroffen habe, aber Angst und Sorge vor den Konsequenzen habe. Das bereitet mir jetzt gerade die meisten Kopf- und Bauchschmerzen.
Die Stimme der Vernunft ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat.
Sigmund Freud

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Montana
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Beitrag Sa., 27.07.2019, 19:52

Total verständlich. Und es ist ja auch gut, da nichts zu überstürzen und sich erstmal Gedanken zu machen.
Mir ist übrigens noch eine Idee gekommen, die sehr fies klingt. Was, wenn dein Mann dir mehr Therapiestunden und eine höhere Medikamentendosis aufschwatzen möchte, damit du im Falle einer Trennung als besonders krank dastehst. Ich meine, wegen dem Sorgerecht für die Kinder. Denn im Moment spricht ja alles, was man objektiv beurteilen kann, für eine Besserung deiner Erkrankung. Das ist nicht in seinem Sinne.
Ja, ich weiß, das klingt schon irgendwie nach fieser Unterstellung. Aber sowohl mein Mann als auch der meiner Freundin hatten die Trennung minutiös vorbereitet und während dieser Vorbereitungen so getan, als wäre alles in Ordnung. Dann nutzten sie unsere Abwesenheit, um Dinge (Papiere und so) wegzubringen und erst dann wurde uns mitgeteilt, was Sache ist. Meiner hat sogar versucht, mich in die Psychiatrie zu bringen, indem er der Polizei berichtete, ich wäre gerade dabei, mir etwas anzutun. Die kamen also bei mir vorbei. Gemacht haben die natürlich nix, denn das war ja frei erfunden. Haben sie dann mit eigenen Augen gesehen.

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leonidensucher
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Beitrag So., 28.07.2019, 13:26

solanine hat geschrieben: Fr., 26.07.2019, 15:43 ich würde schon so lange Tabletten nehmen und Gesprächstherapie machen, und trotzdem würde sich unsere Beziehung nicht verbessern.

Ok, dann gibt es ja dafür den Königsweg der Paartherapie. Derartige Übergriffigkeiten würde ich mit mir nicht machen lassen wollen, und ich wäre (mit einem gemessenen und sehr niedrigen Paranoiawert!) hypervorsichtig, mich von meinem Partner in Trennung noch weiter in eine Position manövrieren zu lassen, die tatsächlich bei Gericht die schlechtere für mich ist - aktuell bist Du nämlich in einer loose - loose Situation (auch wenn ich der Perfidität durchaus Respekt zolle, so sie beabsichtig war):

Verweigerst Du weitere Stunden / Medikamente bist Du die unkooperative, die sich nicht aktiv bemüht.
Schraubst Du Dein Kontongent hoch, lieferst du a) den Beweis, dass er Recht hatte und b) ist eine Mutter mit einer schweren psychischen Störung (denn das Bild der schweren Störung wird ja gerade von Deinem Noch-Partner gezeichnet), die mit normfrequenter Therapie und Medikation offensichtlich nicht ausreichend zu bewältigen ist, nicht zwingend das, was im Falle eine Sorgerechtsstreits als Idealbesetzung verstanden werden kann.

Also: strategisch handeln und in die Paartherapie. Könnte interessant werden, was dabei heraus kommt.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.

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Montana
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Beitrag So., 28.07.2019, 14:47

So weit würde ich nicht gehen, eine Verweigerung jetzt negativ zu werten. Im Gegenteil. Nur ER hält eine Intensivierung der Therapie für nötig. Aber die Verringerung der Frequenz und das Runterdosieren des Medis wurden von Thera und Psychiater als angezeigt beurteilt. Zwei Leute vom Fach. Und wenn man dann noch argumentiert, dass die Therapie selbstverständlich der Patientin dient und es nicht unüblich ist, dass sie dadurch in der Paarbeziehung selbstbewusster und streitbarer wird, dann passt das gut zusammen. Ich sehe hier eine Frau, die sich weiterentwickelt hat. Der potentielle Bald-Ex ist wirklich der Allerletzte, der eine objektive Beurteilung liefern kann und ganz sicher würde ER vom Gericht dazu auch nicht als Sachverständiger berufen. Die wissen doch genau, was für fiese Dinger in einem Sorgerechtsstreit gedreht werden. Die sind ja nicht doof. Wahrscheinlich würde sich jetzt, bei all den Sorgen darüber, ein unverbindliches Beratungsgespäch beim Anwalt lohnen. Evtl. auch ein aktives Zugehen auf das zuständige Jugendamt. Einfach, um die mal in einer unverfänglichen Situation sehen zu lassen, dass die schlimmsten Zukunftsvisionen, die der Ex später zeichnen wird, sehr weit hergeholt sind. Offen sein, Beratung annehmen, Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisieren. Und dadurch zeigen, dass die psychisch kranke Mutter in ein solides Hilfesystem eingebunden ist und darum gar kein Grund zur Sorge besteht.

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solanine
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Beitrag Di., 06.08.2019, 10:18

Hallo ich bins nochmal.
Paartherapie hatten wir bereits zwei Sitzungen. Leider immer in sehr großen Abständen, wobei vier Wochen bei dieser Therapieform wohl normal sind. Momentan sind wir gerade in einer urlaubsbedingten 7-Wochen-Pause. Nun ja...

Er will jetzt, dass ich zum Psychiater gehe und mir die (angebliche) Depression bescheinigen und Medikamente verschreiben lasse. Aber ehrlich gesagt ist mir das peinlich, dahin zu gehen und zu sagen, mein Mann meint...

Ich muss mit meinem Mann sprechen und ihm sagen, was ich davon halte, oder?
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Sigmund Freud

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Montana
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Beitrag Di., 06.08.2019, 11:10

Ja, natürlich musst du ihm sagen, was du davon hältst! Lass dich nicht von ihm irgendwo hin schicken, wenn DU das gar nicht willst!
Was für eine Bescheinigung meint der denn bitte? Und wozu soll die gut sein? Sollst du ihm damit irgendwas beweisen?
Ich glaub, ich bin im falschen Film...

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Kaonashi
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Beitrag Di., 06.08.2019, 16:05

solanine hat geschrieben: Mi., 24.07.2019, 18:46Ich nehme seit 18 Jahren Antidepressiva und mache seit 6 Jahren Psychotherapie.
Damit ist die Depression ja eigentlich schon belegt.
Aber offenbar greift die bisherige Therapie nicht, deshalb ist es richtig, wenn dein Partner darauf hinweist, einen fachmännischen Rat bei einem Psychiater einzuholen. Das ist auch kein bisschen peinlich. Es sollte doch auch in deinem Interesse sein, dass es mal besser wird nach so langer Zeit.

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 06.08.2019, 23:51

Schau mal, Dein Mann hat Dir nichts zu sagen, was Du zu tun hast.
Aber tatsächlich macht es doch Sinn, mal wieder zu einem Psychiater zu gehen,
und über die Medis zu sprechen. In 18 Jahren sind mind. 30 neue Medis auf den Markt gekommen,
da gibt es in der Zwischen sooooooooo viel bessere und wirksamere.
Und die Überprüfung der Diagnose macht doch auch Sinn.
Für dich selber, für die KK, evt. mal für eine Arbeit, evt. für eine Klinik usw.

ABER: es ist DEINE Entscheidung.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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