Da haben wir wohl einfach unterschiedliche Erwartungen und "Ansprüche" an sowas...Henryette hat geschrieben:Aber mal ehrlich, wenn du ständig zwischen Wut und Trauer hängst, weil dich was angetriggert hat, dann hilft es dir wirklich dauerhaft und nachhaltig wenn du knetest? Ich weiß nicht, ich kann’s mir schwer vorstellen.
"Dauerhaft" und "nachhaltig", das klingt für mich nach : Es soll SO-FORT und auf der Stelle "weg" sein und zwar für immer!
Das wird es natürlich nicht.
Für mich war es das Ziel, die Zustände an sich so ausgehalten zu bekommen, dass ichs überlebe... Tatsächlich! Höhere Ansprüche hatte ich damals noch gar nicht. Die kamen erst nach den ersten leisen Erfahrungen von "Es geht auch mit weniger Dauerrotation und Sturm in mir".
Was "Entspannung" ist, Friede und Wohlgefühl, Geborgenheit etc., das weiß ein Teil von mir auch heute noch nicht aus eigener Erfahrung. Für mein Innerstes sind das noch bloße Worte für was nicht näher Bezeichnetes, was zwar ein leises "Echo" innen drinnen kriegt, aber noch nix Vorstellbares hat. Noch nicht mal ein echtes Bedürfnis dahinter spürbar ist.
Da bin ich grade dran, aktuell in meiner Therapie.
Der "Rest" von mir kennt das inzwischen und kann es auch überwiegend leben und damit auch er-leben. Und nach wie vor, wenn ich dann wie heute einfach mal entspannt und in Ruhe auf dem Bett liege und nix mich "treibt" innerlich an Hetze etc., ist es mir immer noch ein Wunder. Was sehr sehr Kostbares. Weils halt erst jetzt, auf meine alten Tage, überhaupt mal was Erlebtes wird.
IN den Zuständen und der Not damals ging es mir wirklich nur drum, es überlebt an sich zu bekommen....
Das aggressive Abreagieren, weit über meine Grenzen hinaus, kenn ich auch. Ich fand das damals nicht die schlechteste Maßnahme, solche innerlichen Zerreißzustände ausgehalten und überbrückt zu bekommen.
Ist natürlich auch wieder wichtig, sich vernünftige Grenzen dabei zu setzen, über die man dann auch wenns noch so doof zugeht in einem, nicht rausgeht aus eben Vernunftgründen.
Hört sich gut an!Henryette hat geschrieben:Vielleicht wäre es ja eine Idee die kleine mal einen Brief schreiben zu lassen in dem sie aufschreibt was sie sich wünscht und wie sie sich fühlt. Wie sich das anfühlt wenn... was für Phantasies sie hat wenn...
vielleicht fällt es mir leichter es vorzulesen. Das eine mal hinter meinem Sessel hat es ja geklappt. Und dann könnte ich mit ihm schauen, wie wir damit arbeiten können.
Wann hast du denn wieder Stunde?
Bin ich mal gespannt, was du dann erzählen wirst.