Hallo,
ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Ich mache schon sehr lang Therapie, zuerst Tiefenpsychologisch, dann Analytisch. Angefangen habe ich als Jugendliche mit 1x pro Woche, irgendwann wars 3x die Woche, jetzt wieder 1x. Seit fast 8 Jahren gehe ich also mindestens 1x pro Woche.
Die Stunden wären Ende des Jahres, spätestens im März 2020 aufgebraucht. Ich habe sowohl als Jugendliche, als auch als Erwachsene jeweils Höchstsatz inklusive aller Verlängerungen erhalten in beiden Verfahren. Wegen komplexer Mehrfachtraumata habe ich das auch gebraucht.
Bis hierhin alles okay. Es war klar, dass ich irgendwann würde gehen müssen. Das wollte ich auch, da ich in diesem Jahr, spätestens nächstes Jahr im März vermutlich umziehen werde.
Vor 3 Wochen jedoch teilte meine Therapeutin mir urplötzlich mit, dass sie geht. Pause. Keine Ahnung warum, keine Ahnung wie lang, keine Ahnung wann. Erstmal 4 Wochen Urlaub und danach mindestens noch 6 Termine, höchstens 10.
Ich weiß gar nicht was ich fühlen soll. Seitdem habe ich in den Stunden kaum was gesagt. Ich schaffe es nicht. Ich fühle mich traurig, aber auch hintergangen. Habe ich nach all den Jahren nicht einen „vernünftigen“ Abschied(sprozess) verdient? Sie war immer sehr offen mit mir, aber hier sagt sie mir nicht mal ein genaues Datum. Andererseits denke ich, sie wird ihre Gründe haben.
Nicht zu wissen, wann meine letzte Stunde ist macht mich wirklich fertig. Ich fühle mich hilflos.
Versteht mich jemand? Was könnte ich tun, um mich in 4 Wochen, dann ist der Urlaub vorbei, dazu zu bekommen die letzten 6-10 Stunden zu nutzen?
Plötzlich Therapie vorbei
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Man ist und bleibt der Patient. Egal wie intensiv eine Beziehung war, sie endet.
Das ist schwer auszuhalten. Das verstehe ich.
Du solltest dich schon jetzt fragen , benötige ich nach so vielen Jahren noch Therapie? Wenn ja, würde ich mich schon jetzt um einen neuen Platz kümmern.
Du bist für dich verantwortlich, nicht sie.
Das ist schwer auszuhalten. Das verstehe ich.
Du solltest dich schon jetzt fragen , benötige ich nach so vielen Jahren noch Therapie? Wenn ja, würde ich mich schon jetzt um einen neuen Platz kümmern.
Du bist für dich verantwortlich, nicht sie.
Also ich persönlich würde nach dem Urlaub nach dem genauen Therapieende fragen und dann zusammem mit der Therapeutin überlegen, wie man den Abschied so gestalten kann, dass er nun auch nicht schlimmer wird als unbedingt sein muss.
Also ich würde ihn für mich gestalten. Außerdem würde ich mir überlegem, wie ich die Lücke füllen kann, die nun entsteht.
Ich würde es so gestalten, wie es für mich am besten ist.
Manche Dinge kann man eben nicht ändern und man muss für sich selbst schauen, wie man bestmöglichst damit klar kommt.
Und wenn ich sauer bin auf meine Therapeutin, mich hintergangen fühle oder whatever, würde ich ihr das genau ao sagen, weil ich keine Lust hätte, dass ewig mit mir rumzuschleppen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Ich verstehe, dass Dich das erstmal umhaut, weil Dir das Ende der Therapie plötzlich so nah vor Augen steht. Daran musst Du Dich erstmal langsam gewöhnen nach so vielen Jahren sowieso.
Überlege Dir wie Du den Abschied gerne gestalten möchtest. Was brauchst Du davon von der Therapeutin, was für Dich selber alleine, was zusammen. Und beginne Dir Gedanken zu machen, wie es danach für Dich weiter gehen kann, vor Allem wenn wieder Krisen kommen. Lege langsam den Fucos auf das Ende und freunde Dich damit an. Das ist gut mit der Therapeutin alles zu besprechen in der nächsten Zeit.
Überlege Dir wie Du den Abschied gerne gestalten möchtest. Was brauchst Du davon von der Therapeutin, was für Dich selber alleine, was zusammen. Und beginne Dir Gedanken zu machen, wie es danach für Dich weiter gehen kann, vor Allem wenn wieder Krisen kommen. Lege langsam den Fucos auf das Ende und freunde Dich damit an. Das ist gut mit der Therapeutin alles zu besprechen in der nächsten Zeit.
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Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
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Hallo superheld
Ich würde an deiner Stelle die letzten Stunden nutzen um sie nach dem Grund zu fragen, um mich auf den Abschied vorzubereiten, um meine Enttäuschung bei ihr zu lassen, wo sie hingehört, um noch bestehende Probleme zu besprechen, um mir zu überlegen wie es weiter gehen kann, ... Kurz: Ich würde die letzten Stunden für all das nutzen, was noch da ist.
Wenn Du jetzt nicht mit ihr sprichst und nur schweigend da sitzt, dann nimmst du all das unverarbeitet mit nach Hause, wo es in dir weiter kochen wird. Du wirst dich immer fragen "Warum?" und bekommst keine Antwort mehr, weil dein Therapeut weg ist. Du würdest vielleicht zu Hause sitzen und dich ärgern, dass du nicht richtig Abschied genommen hast.
Nutz die letzten Stunden. Sie sind deine einzige Chance um das loszuwerden, was dich bewegt.
Deine Therapeutin wird gewiss ihre Gründe haben. Es wäre natürlich leichter für dich, wenn du wüsstest, warum es zu diesem überraschenden Ende kommt.Erstmal 4 Wochen Urlaub und danach mindestens noch 6 Termine, höchstens 10.
Ich würde an deiner Stelle die letzten Stunden nutzen um sie nach dem Grund zu fragen, um mich auf den Abschied vorzubereiten, um meine Enttäuschung bei ihr zu lassen, wo sie hingehört, um noch bestehende Probleme zu besprechen, um mir zu überlegen wie es weiter gehen kann, ... Kurz: Ich würde die letzten Stunden für all das nutzen, was noch da ist.
Wenn Du jetzt nicht mit ihr sprichst und nur schweigend da sitzt, dann nimmst du all das unverarbeitet mit nach Hause, wo es in dir weiter kochen wird. Du wirst dich immer fragen "Warum?" und bekommst keine Antwort mehr, weil dein Therapeut weg ist. Du würdest vielleicht zu Hause sitzen und dich ärgern, dass du nicht richtig Abschied genommen hast.
Nutz die letzten Stunden. Sie sind deine einzige Chance um das loszuwerden, was dich bewegt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Und bitte bedenke, dass sie selbst in einer schwierigen Situation ist, weil alle Patienten jetzt Abschied nehmen müssen und alle ihre Schwierigkeiten damit haben werden. Das muss sehr anstrengend sein. Wenn sie also nicht ganz so mit dir umgeht wie sonst, oder wie du das jetzt brauchen würdest, dann suche den Grund nicht bei dir. Vielleicht ist ein privater Schicksalsschlag passiert oder sie hat von einer eigenen schweren Krankheit erfahren und ist gar nicht im Urlaub, sondern in Behandlung. Natürlich würde ich das an deiner Stelle wissen wollen, aber sie wird das nicht jedem erzählen. Schon gar nicht ihren Patienten.
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