Fussknöchel der Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kittycat10
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 16:59

Aber wenn sie es dann genauso albern findet?
Die vorherige hat es einfach hingenommen.
Bei der jetztigen habe ich die Befürchtung, dass sie das hinterfragen wird. Ich weiß aber nicht gut wie ich ihr das erklären soll.
Sie weiß ja, dass ich das mit der Vorherigen nicht gemacht habe.
Und ich war froh es jetzt hinzubekommen, aber ich merke dass es mir vor allem beim Abschied sehr schwer fällt ihr die Hand zu geben.
Ich würde viel lieber aufstehen und einfach gehen.
Sie stellt eh schon manche Sachen in Frage, die bei der Vorherigen einfach hingenommen und nicht weiter hinterfragt wurden.
Ich will da nicht noch mehr auffallen irgendwie....

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Philosophia
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 17:09

Versteh ich. Und trotzdem: Es ist dein Unbehagen, es wäre wichtig dazu zu stehen.
Als Therapeutin wird sie sicher schon so einige Macken kennengelernt haben.
Es kann aber sein, dass sie mit dir ergründen will, woher das kommt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


montagne
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Beitrag Do., 04.10.2018, 13:57

Ich habe in den ersten Wochen der Therapie die Hand gegeben, "weil man es halt so macht." Habe dann zu verstehen gegeben, dass ich es nicht will und gut wars lange.

Klar hat meine Therapeutin es irgendwann angesprochen und mit ihrer systemischen Ausbildung hat sie sich sicher auch nicht lumpen lassen wollen, es 1-2 mal mit skurrilen Interventionen zu versuchen. Hat aus systemischer Sicht auch eine Logik. Aber sie hat gemerkt, ich will es nicht und damit hat sichs.

Körperkontakt ist kein Beweis für Nähe. Und Nähe ist kein Beweis für eine gut laufende Therapie.

Abgesehen von dem Nähe-Aspekt hat es auch einen pragmatischen. Hygiene-Empfehlungen für Institutionen mit viel Klienten- und Kunden Erker sagen, dass man zumindest in der Erklärungszeit das Hände schütteln unterlassen soll.
Hatte auch mal einen Chef, der es als Dienstanweisung rausgab.
amor fati

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Kittycat10
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Beitrag Fr., 05.10.2018, 15:14

Der hygienische Aspekt ist es nicht, das dachte meine Vorherige, dass ich mich Ekel. Das tue ich nicht.
Ich kann nicht nachvollziehen warum mich jemand anfassen würde wollen.
Hinzu kommt, dass ich dadurch nicht ganz so schnell aufs der Sitzung raus komme und ich muss in den Raum rein langen um ihr die Hand zu geben. Das ist zu viel Bewegung.
Oh je, das klingt verrückt.
Wie soll ich das der Therapeutin erklären? 🙄

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Montana
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Beitrag Sa., 20.10.2018, 13:58

Es ist völlig logisch, dass du gerade jetzt damit aufhören willst, ihr die Hand zu geben. Bei mir war es so mit der Couch. Am Anfang war ich eingeschüchtert und habe alles brav gemacht "wie es sich gehört". Erst mit dem Kennenlernen kam der Mut, sich anders zu verhalten. Ich habe es aber nicht angesprochen, sondern es einfach nicht mehr gemacht. Er hat es angesprochen. Aber erst, als ich so weit war, meinen Wunsch klar zu äußern. Hätte er sofort darauf bestanden, dass ich mich auf die Couch lege, dann hätte ich das wohl gemacht. Ich finde deshalb nicht, dass du lernen musst, "dich zu überwinden", es trotz Unwohlsein zu tun. Du solltest lernen, dass du das handhaben kannst, wie du möchtest. Du definierst deinen persönlichen Wohlfühlabstand zu anderen Menschen. Das Recht hast du. Du musst nur damit umgehen, dass sich andere wundern und es evtl. freundlich erklären. Das ist alles.

PS: Und natürlich kannst du später deiner Therapeutin gegenüber das Händeschütteln nutzen, um eine besondere Nähe auszudrücken, wenn du diese während einer guten Stunde empfunden hast. Sie wird dann um die Bedeutung dieser Geste wissen. Das ist eigentlich etwas schönes. Mein Therapeut hat das mal ausgedrückt, indem er meine Hand besonders lange festgehalten hat. Das ist dann die Variante für Normalo-Händeschüttler, die für dich viel zu viel wäre.

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