Versuchter Missbrauch im Biografie Fragebogen 'zugeben'?!
Ich habe jetzt erstmal alles auf einem separaten Zettel notiert... traumata, belastende sexuelle Erfahrungen, prägende Erfahrungen... so kann ich es mir immer wieder durchlesen und dann entscheiden, was ich preisgebe... habe Mittwoch den nächsten Termin, habe mir vorgenommen den Bogen dann wieder abzugeben...
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Das stimmt.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 10:43 Dass Problem ist, dass verdrängte Dinge irgendwann hochkommen. Wenn ein Topf mit Wasser überkocht, kann man es einige Zeit stoppen, in dem man einen Deckel draufsetzt. Das funktioniert aber nur über einen gewissen Zeitraum - nicht ewig.
Das seh ich anders. Wenn etwas verdrängt ist, hat das immer seinen Grund. Und man sollte das niemals extra hochholen.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 10:43 Da kann es besser sein, Verdrängtes gezielt zu "suchen", ohne dass die Gefahr einer "Explosion" droht.
Ich hab auch mal gelesen, dass Therapeuten ein verdrängtes Trauma niemals extra hochholen.
Das ist gefährlich und zu belastend, wenn es irgendwann hochkommt, dann kann man da hingucken mit der Therapeutin. Wobei man natürlich auf die eigene Stabilität achten muss.
Bei mir war das Trauma auch verdrängt, und ich wünschte wirklich, es wäre so geblieben.
Das seh ich genauso. Aber ich glaube, Therapeuten denken eher, dass man drüber reden muss, um das "zu verarbeiten."Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 10:43 Zum Thema werden kann letzlich nur, was die Patienten auch thematisieren wollen. Ein: "Ich werde über dieses Thema (noch) nicht sprechen", muss auch eine Therapeutin akzeptieren.
Deswegen hab ich @tonia1986 geraten, sich zu überlegen ob sie es aufschreibt oder nicht. Denn Therapeuten arbeiten mit dem, was man ihnen gibt und zeigt.
Ich persönlich, sehe Verdrängung als eine sinnvolle und nützliche Reaktion der Seele. Man hört immer "Verdrängung ist nicht gut", aber ohne Verdrängung würde man das nicht aushalten...
Versuch, dich nicht unter Druck zu setzen, im Sinne von "bis Mittwoch muss ich..." Habe selber die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich schlimmer und auch noch schwieriger ist, wenn man sich Druck macht.
@Seerose47 wenn ich mir keine Frist setze, dann wird das nichts... ich bin im Moment so antriebslos, das ich mich da selbst ein bisschen unter Druck setzen muss... habe jetzt "siehe Beiblatt" eingetragen und besagtes Beiblatt erstmal hinten angehangen, mit dem Wissen, das ich es noch jederzeit ändern kann...
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@Seerose: Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, als würdest du es für ratsam halten, dem Therapeuten gegenüber äußerste Vorsicht walten zu lassen. Meine Therapeutin hat mich nie bedrängt, wenn ich "Stopp" signalisiert habe. Sie respektierte auch, dass es Punkte gab, über die ich nicht reden wollte. Ich habe auch einen Fragebogen ausgefüllt - und auch geschrieben, dass ich mich zu dem Thema x nicht äußern werde. Die Therapeutin hätte "damit" auch gar nicht arbeiten können, weil ich die Mitarbeit verweigert hätte - womit das Thema durch gewesen wäre.
Verdrängtes kann viele Jahre später hochkommen. Und da hat man vielleicht keine Psychotherapeutin an der Seite, mit der man, wenn es so weit ist, sprechen kann. Nicht nur deshalb bin ich der Meinung, dass es nicht falsch ist, Verdrängtes auszugraben um abschließen zu können. Mir hat es sehr gut getan. Aber das entscheidet jeder für sich selber.
Verdrängtes kann viele Jahre später hochkommen. Und da hat man vielleicht keine Psychotherapeutin an der Seite, mit der man, wenn es so weit ist, sprechen kann. Nicht nur deshalb bin ich der Meinung, dass es nicht falsch ist, Verdrängtes auszugraben um abschließen zu können. Mir hat es sehr gut getan. Aber das entscheidet jeder für sich selber.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Ich würde auch nicht verdrängtes ausgraben, also extra oder gezielt, wenn da kein Druck in mir ist.
Manchmal ist es gut untergebracht, wo es ist und es hat auch seinen Sinn.
Aber bei der TE lese ich heraus, dass das Thema gerade wohl unterschwellig drückt. Demnach ist es kein Ausgraben mehr, es ist ja schon an der Oberfläche.
Manchmal ist es gut untergebracht, wo es ist und es hat auch seinen Sinn.
Aber bei der TE lese ich heraus, dass das Thema gerade wohl unterschwellig drückt. Demnach ist es kein Ausgraben mehr, es ist ja schon an der Oberfläche.
Ein Mittelweg wäre, das zunächst "nur" zu benennen. Also man muss dann ja nicht oder zumindest nicht gleich in die Tiefe gehen. Ein halbswegs vernünftiger Therapeut wird sicherlich nicht vorpreschen oder plötzlich alles unter die Überschrift Missbrauch stellen. Schubladendenke halte ich für Patientendenke und nicht für therapeutentypisch. Außerdem hören sie das nicht zum ersten Mal (sondern eher häufig) und sind einigermaßen differenziert.
In meiner Anfangszeit habe ich manches gar nicht angegeben, weil ich dachte, dass das gar keine Relevanz (mehr) hat. War wohl Wunschdenken, aber ich wusste es tatsächlich nicht besser. Insofern war gut, dass manches erfragt wurde, sonst wäre das unter den Tisch gefallen.
Darauf aufbauend kann man dann immer noch schauen, wie bedeutsam das ist. Solche Bögen würde ich zunächst als Sammlung von Eckdaten sehen. Eine Bearbeitung ist das noch nicht. Man könnte auch notfalls notieren, dass man unsicher ist, wie relevant das ist. Kann ja auch entlastend sein, wenn es gut läuft. Dass man schlafende Hunde weckt, ist natürlich auch nicht auszuschließen, aber dann ist es eher kein abgeschlossenes Kapitel.
In meiner Anfangszeit habe ich manches gar nicht angegeben, weil ich dachte, dass das gar keine Relevanz (mehr) hat. War wohl Wunschdenken, aber ich wusste es tatsächlich nicht besser. Insofern war gut, dass manches erfragt wurde, sonst wäre das unter den Tisch gefallen.
Darauf aufbauend kann man dann immer noch schauen, wie bedeutsam das ist. Solche Bögen würde ich zunächst als Sammlung von Eckdaten sehen. Eine Bearbeitung ist das noch nicht. Man könnte auch notfalls notieren, dass man unsicher ist, wie relevant das ist. Kann ja auch entlastend sein, wenn es gut läuft. Dass man schlafende Hunde weckt, ist natürlich auch nicht auszuschließen, aber dann ist es eher kein abgeschlossenes Kapitel.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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So wie ich meine Therapeutin einschätze, wird sie denke ich auch meine Grenzen akzeptieren und es gut finden, das ich Stellung beziehe und sage, wenn ich etwas nicht möchte. Hatten so eine Situation schon mal, also, das ich etwas nicht wollte und das war für sie okay und sie hat mich "gelobt", das ich das nicht wollen geäußert habe...
Dem entsprechend ist meine Angst es zu verschriftlichen eigentlich mal wieder völlig unbegründet...
Dem entsprechend ist meine Angst es zu verschriftlichen eigentlich mal wieder völlig unbegründet...
Diese Antriebslosigkeit kenne ich auch zu gut, leider. Ich möchte dir aber raten, zu schauen, dass du dich nicht zu sehr unter Druck setzt.
Denn Druck ist bekanntlich nie gut, und wenn man sich selbst unter Druck setzen muss um etwas zu schaffen, sollte es so wenig wie möglich und so viel wie nötig sein.
Ich kenn das aber auch, um Arzttermine zu machen etc, muss ich mir auch sagen "jetzt ruhst du dich noch aus, aber dann und dann rufst du da an."
Kriege die letzten Wochen nichts gebacken wegen der Antriebslosigkeit...
Das ist eine gute Möglichkeit.
Du täuschst dich nicht. Es ist so.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 17:03 Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, als würdest du es für ratsam halten, dem Therapeuten gegenüber äußerste Vorsicht walten zu lassen.
Meine Therapeutin damals hat mir erklärt, dass es gerade bei Themen wie Missbrauch und Trauma wichtig ist, dass man nicht drüber reden muss, sondern drüber redet weil man selber merkt dass es jetzt geht.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 17:03 Meine Therapeutin hat mich nie bedrängt, wenn ich "Stopp" signalisiert habe.
Sie sagte damals, bei dem Thema wäre ein muss echt kontraproduktiv.
Aber grundsätzlich denke ich schon, dass Therapeuten wollen dass man darüber spricht, weil die ja die Ansicht vertreten dass man es verarbeiten muss und Verdrängung nicht gut ist.
Wer nicht weiß wie weh es tut, weiß / versteht auch nicht, dass man es verdrängen möchte.
Da muss man dann schauen, wie man das für sich reguliert. Aber deswegen etwas das verdrängt ist extra vorher hochholen, sollte man niemals machen.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 17:03 Verdrängtes kann viele Jahre später hochkommen. Und da hat man vielleicht keine Psychotherapeutin an der Seite, mit der man, wenn es so weit ist, sprechen kann.
Das ist eher gefährlich, da etwas hochholen, denn dann tut es weh und das kann einem komplett den Boden unter den Füßen wegreißen...
Wie schon geschrieben, Therapeuten die etwas von ihrem Beruf verstehen, holen niemals etwas hoch, wenn es noch verdrängt ist. Denn wäre die Seele so weit, kommt es von selber hoch.
Noch kurz dazu: Abschließen kann man einen erlittenen Missbrauch und ein Trauma in meinen Augen nie.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 17:03 Nicht nur deshalb bin ich der Meinung, dass es nicht falsch ist, Verdrängtes auszugraben um abschließen zu können.
Eben. Ganz genau...Schlendrian hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 17:06 Ich würde auch nicht verdrängtes ausgraben, also extra oder gezielt, wenn da kein Druck in mir ist.
Manchmal ist es gut untergebracht, wo es ist und es hat auch seinen Sinn.
Das stimmt. Dann ist es schon da. Wenn man etwas spürt, ist es nicht verdrängt.Schlendrian hat geschrieben: ↑Do., 09.08.2018, 17:06 Aber bei der TE lese ich heraus, dass das Thema gerade wohl unterschwellig drückt. Demnach ist es kein Ausgraben mehr, es ist ja schon an der Oberfläche
Es gibt schon Therapeuten und auch Psychiater, die in Schubladen denken...
Hallo ihr Lieben... wollte euch mal auf dem laufenden halten... ich habe, wie bereits geschrieben, ein Beiblatt angefertigt und es dort mit aufgeschrieben und letzte Woche den Fragebogen abgegeben. Mittlerweile bin ich froh, das ich mich zeitlich damit so begrenzt habe, denn es hat mich insgesamt schon extrem fertig gemacht, mich mit all den fragen und dazugehörigen antworten auseinander zu setzen.
Heute hatte ich die erste Stunde seit der Abgabe. Meine therapeutin hat mir gesagt, das sie nächste Woche mit mir über den Fragebogen reden möchte. Ich finde es mittlerweile in Ordnung, auch dank euch, weil ihr mich bestärkt habt, das ich einfach sagen kann, das ich übrer das Thema noch nicht reden möchte, falls meine Therapeutin mich darauf anspricht... Danke dafür!
Heute hatte ich die erste Stunde seit der Abgabe. Meine therapeutin hat mir gesagt, das sie nächste Woche mit mir über den Fragebogen reden möchte. Ich finde es mittlerweile in Ordnung, auch dank euch, weil ihr mich bestärkt habt, das ich einfach sagen kann, das ich übrer das Thema noch nicht reden möchte, falls meine Therapeutin mich darauf anspricht... Danke dafür!
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