Sorge, dass meine Therapie schief läuft - Verschlechterung

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Le_na
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Beitrag So., 22.07.2018, 07:58

Liebe Fighter,
danke für deine Antwort!

Deine Situation stelle ich mir auch ganz schön schwierig vor, zusätzlich zum Urlaub noch Bangen ob die Therapie genehmigt wird! Vor dem "Problem" werde ich wenigstens nicht stehen, da ich in Österreich lebe und ohnehin selbst zahle. Würde die KK nicht mitspielen, zahlen sie mir höchsten den winzigen Kostenersatz nicht zurück :kopfschuettel:
Fighter1993 hat geschrieben: Sa., 21.07.2018, 20:14 Was mir ja auch so immer zwischen den Stunden hilft, ich schreibe alles was mir in den Sinn kommt in Bezug auf mich und meine Therapie auf. Ganz arg detailiert, sodass ich es mir zurückholen kann, wenn ich mag.
Das mache ich auch. Seit Beginn der Therapie habe ich schon zwei Notizbücher vollgeschrieben plus diverse Texte am PC. Schreiben hilft mir normalerweise sehr. Ähnlich wie du es beschreibst, dann ist es erstmal auf Papier, kann nicht verloren gehen und man muss es nicht immer präsent haben. Nur momentan will das irgendwie nicht so richtig klappen. Das einzige was mir momentan wirklich hilft sind Kontakte zu anderen. Ich behaupte mal ich war noch nie so viel in Gesellschaft wie seit Beginn der Therapie. Was einerseits toll ist, weil ich Freundschaften (die vorher auch schon intensiv waren) noch mehr intensiviert habe, sie zum Teil auch näher und offener geworden sind. Zum anderen ist es aber so, dass ich schnell Panikgefühle in mir aufkommen spüre, wenn es mal ein, zwei Tage gibt, die nicht verplant sind. Und da mein Job hauptsächlich Nachts stattfindet, habe ich einfach sehr viel freie Zeit und es ist absolut unmöglich jeden Tag zu verplanen. Diese Einsamkeit ist mir völlig neu. Momentan bedeutet "alleine sein" auch gleichzeitig mich einsam fühlen. Früher konnte ich sehr gut alleine sein ohne mich einsam zu fühlen. Verstehen tu ich das nicht :kopfschuettel:
Fighter1993 hat geschrieben: Sa., 21.07.2018, 20:14 Ich nutze Pausen in der Therapie aber auch gerne dazu, mir bewusst zu machen, dass ich im Zweifelsfall auch alleine überleben würde. Mir also vor Augen führe, dass keine Abhängigkeit besteht, dass ich lebensfähig bin und nicht immer alles schlecht ist um mich herum.
Ohja, auch das kenne ich! Ich habe immer ein wenig Angst vor einer Abhängigkeit. Wenn ich dann eine Pause habe und es mir dann auch noch gelingt, dass es mir gut geht, ich die Zeit gut nutze, dann finde ich das hilfreich. Dann merke ich, dass ich nicht abhängig bin, dass ich genau wie vor der Therapie alleine leben kann.
Fighter1993 hat geschrieben: Sa., 21.07.2018, 20:14 Manchmal nehme ich mir aber auch bewusst Zeit für meine Themen, picke mir was raus und bearbeite es auf meine Art und Weise, meist irgendwie kreativ. Heute bspw. habe ich mich endlich drangemacht, mir mein Wunschkuschelmonster zu nähen. Da kam wohl mein kleinerer Anteil durch, der jetzt stolz und glücklich über sein kleines Monster ist und Sicherheit gibt. Ich nehme mir aber auch bewusst Zeit um all die positiven Dinge in meine Gedanken zu rufen. Dazu habe ich letztes Jahr angefangen, mir ein Fotoalbum pro Jahr zu gestalten, in dass all meine guten Erinnerungen reinkommen. Fotos, Eintrittskarten, Sprüche.... alles was meinem Herzen und mir gut tut und mir zeigt, ich lebe, ich bin da.
Das sind total schöne Ideen! Vor allem das mit dem Fotoalbum gefällt mir gut! :) Ich habe mich kürzlich drangemacht alle Fotos aus dem letzten Jahr zusammenzusammeln um sie entwickeln zu lassen und die Wohnung damit zu dekorieren. Das hat mir auch ein gutes Gefühl gegeben, weil ich sehen konnte wie viele schöne Momente ich mit lieben Menschen hatte! Vielleicht sollte ich auch mal so ein Fotoalbum beginnen!

Lg Le_na

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Fighter1993
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Beitrag So., 22.07.2018, 09:19

Hallo Le_na,
schön, dass du generell Ressourcen hast, auf die du zurückgreifen kannst. Das hat nicht jeder. Blöd nur, dass es diesmal nicht ganz gelingt.
Le_na hat geschrieben: So., 22.07.2018, 07:58 Deine Situation stelle ich mir auch ganz schön schwierig vor, zusätzlich zum Urlaub noch Bangen ob die Therapie genehmigt wird!
Ach eigentlich bin ich guter Dinge. Zum einen vertraue ich meiner Therapeutin, dass sie einen guten Antrag schreibt, zum Anderen weiß ich, dass ich genug im Rucksack rumschleppe, was ausreichen sollte, um das volle Kontingent zu bekommen. Sprich ich weiß auch, dass meine Therapeutin im Antrag nicht übertreiben muss oder ausschmücken. Ich bring genug mit.
Das einzige was mir momentan wirklich hilft sind Kontakte zu anderen. Ich behaupte mal ich war noch nie so viel in Gesellschaft wie seit Beginn der Therapie. Was einerseits toll ist, weil ich Freundschaften (die vorher auch schon intensiv waren) noch mehr intensiviert habe, sie zum Teil auch näher und offener geworden sind. Zum anderen ist es aber so, dass ich schnell Panikgefühle in mir aufkommen spüre, wenn es mal ein, zwei Tage gibt, die nicht verplant sind.
Ich kenne das nur umgekehrt. Bei mir kommt ein Gefühl von Enge und Fluchttrieb auf, wenn ich zu viel geplant habe. Aber spontan sein kann ich auch nur recht schwer(wobei, in letzter Zeit wurde das auch besser). Ganz blöde Mischung. Ich schieb jetzt schon ein ungutes Gefühl, weil ich weiß dass übernächste Woche eine Freundin aus dem Urlaub zurück ist und schon angekündigt hat, dann mit mir was zu unternehmen und mich auf andere Gedanken zu bringen, weil es momentan eben nicht ganz so gut ausschaut bei mir.

Das sind total schöne Ideen! Vor allem das mit dem Fotoalbum gefällt mir gut! :) Ich habe mich kürzlich drangemacht alle Fotos aus dem letzten Jahr zusammenzusammeln um sie entwickeln zu lassen und die Wohnung damit zu dekorieren. Das hat mir auch ein gutes Gefühl gegeben, weil ich sehen konnte wie viele schöne Momente ich mit lieben Menschen hatte! Vielleicht sollte ich auch mal so ein Fotoalbum beginnen!
In der Wohnung hab ich auch noch ganz viele Fotos hängen, die besonderen dann. Das Fotoalbum habe ich für mich gewählt, weil es eine bewusste Entscheidung ist, die ganzen Erinnerungen anzusehen. Ich setze mich bewusst für einige Augenblicke hin, nehme das Album, schaue ganz bewusst was war. Die Fotos in meiner Wohnung, nehme ich zwar wahr, aber ich stelle mich nicht bewusst davor und betrachte sie und lass das Erlebte und die Gefühle dazu revue passieren. Und ich kann die Fotoalben mitnehmen. Das habe ich für die nächste Therapiestunde vor (bzw. hatte sie bei der letzten dabei und wollte sie eigentlich mit der Therapeutin anschauen, um gestärkt in die Pause zu gehen, aber ein anderes Thema kam durch und so erwähnte ich nur beim gehen, dass ich eigentlich was anderes geplant hatte und meine Therapeutin äußerte dann den Wunsch, ich solle sie doch beim nächsten Mal mitbringen, sie wäre sehr neugierig). Ich will nicht immer in meinen Stunden auf das schauen, was schlecht läuft. Und da ich für gewöhnlich danach noch arbeiten muss, sind so positivstunden auch mal ganz nett.

Alles Gute dir und dass du die Zeit noch gut rumbekommst!
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Le_na
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Beitrag So., 22.07.2018, 11:54

Fighter1993 hat geschrieben: So., 22.07.2018, 09:19 schön, dass du generell Ressourcen hast, auf die du zurückgreifen kannst. Das hat nicht jeder. Blöd nur, dass es diesmal nicht ganz gelingt.
Ja das stimmt, Ressourcen habe ich eigentlich wirklich viele und bin deshalb auch immer verwundert, dass ich trotzdem so instabil sein kann, wenn es in der Therapie an die schweren Themen geht.
Fighter1993 hat geschrieben: So., 22.07.2018, 09:19 Ach eigentlich bin ich guter Dinge.
Man merkt, dass du mit der Situation gut umgehen kannst und ich denke deine Therapeutin kann sicherlich aus Erfahrung auch ganz gut einschätzen, wann etwas genehmigt wird und wann nicht. Wird sicher gut gehen!
Fighter1993 hat geschrieben: So., 22.07.2018, 09:19 Ich will nicht immer in meinen Stunden auf das schauen, was schlecht läuft. Und da ich für gewöhnlich danach noch arbeiten muss, sind so positivstunden auch mal ganz nett.
Ich finde die Idee mit dem Fotoalbum wirklich toll, auch dass du dann bewusst darin blättern kannst und dir die schönen Erfahrungen so in die Gegenwart holst. Vielleicht sollte ich sowas auch mal machen! In einer schwierigen Situation bekam ich mal den "Auftrag" eine Ressourcenkarte zu zeichnen, mit allen möglichen schönen Erlebnissen in meinem Leben. Ich hatte da gleich das Bedürfnis das mit Fotos auszugestalten (hab es dann aber nicht gemacht). Aber das hat meine Stimmung gleich etwas gehoben.
Ich finde es auch schön, dass du das Album in die Therapie mitnimmst und dir so eine Positivstunde gönnst. Das ist einwenig der Nachteil am selbst zahlen. Ich habe oft das Gefühl ich will keine Zeit verschwenden. Ist natürlich Blödsinn, dass ich dann Zeit verschwenden würde, aber es fühlt sich so an. Ich weiß auch, dass in meiner früheren Therapie die "harmloseren" Stunden in denen nichts schweres besprochen wurde wichtig waren, aber da hab ich eben auch noch nicht selbst dafür bezahlt.

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