Hallo,
ich bin erst vor einigen Tagen auf dieses Forum gestoßen und hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum mit meinem Problem.
Ich bin seit einigen Wochen auf Grund von Depression und Anorexie (atypisch, ohne Untergewicht) in therapeutischer Behandlung (VT).
Mit meiner Therapeutin komme ich gut klar und ich habe Vertrauen zu ihr. Ich konnte durchaus schon einige heikle Themen ansprechen, aber es gibt ein Thema, wo ich komplett blockiere und ich mir nicht vorstellen, dass jemals anzusprechen. Selbst hier im Forum,fällt es mir schwer, mich zu offenbaren.
Ich suche stark die Nähe und Aufmerksamkeit von älteren Frauen. Es ging schon in der Schule mit einigen Lehrerinnen los und hat sich bis heute kaum geändert, auch wenn es mal mehr und mal weniger ausgeprägt ist. Richtig heftig war es mit Anfang zwanzig. Da habe ich mich in meine damalige Chefin verliebt und es folgten 5 Jahre, die geprägt waren von einer extremen Abhängigkeit zu ihr und der Drang, Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ging soweit, dass ich Ohnmachtsanfälle bei der Arbeit inszeniert habe und Krankheiten erfunden habe. Gleichzeitig war ich sehr bemüht, diese Abhängigkeit und Bedürftigkeit ihr nicht zu zeigen, auch weil ich es selber so furchtbar fand. Ich habe also immer versucht, nach außen hin möglichst unabhängig zu wirken und eine bestimmte Rolle zu spielen. Ich weiß auch, dass sie mich mochte, ich glaube aber nicht, dass sie gemerkt hat, was ich da inszeniert habe. Das ganze endete unschön, wobei das nicht direkt mit mir zu tun hatte. Inzwischen ist sie in eine andere Stadt gezogen und es besteht kein Kontakt mehr. Ich habe lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen und vergleichbare Gefühle zu einer anderen Frau hatte ich bisher nicht.
Ich sehne mich aber trotzdem stark danach, dass es jemanden gibt, der sich um mich sorgt und kümmert und gleichzeitig finde ich diese Gedanken ganz furchtbar. Ich habe lange gezögert, eine Therapie zu machen, weil ich panische Angst vor einer therapeutischen Abhängigkeit habe. Teilweise hat sich die leider bestätigt. Ich genieße die Aufmerksamkeit von meiner Therapeutin sehr und fieber den nächsten Therapiestunden entgegen. Ich habe jedoch darüber hinaus keine Gefühle für sie.
Ich bin sexuell ausschließlich an Frauen interessiert, hatte bisher aber weder eine Beziehung noch sexuelle Kontakte. Ich weiß nicht, woher dieses Interesse an älteren Frauen kommt (meist 10-15 Jahre älter) und dieses starke Suche nach Aufmerksamkeit. Ich bin nicht in der Lage, dieses Thema in der Therapie anzusprechen, frage mich aber gleichzeitig, wie eng das mit meinen momentanen Problemen zusammenhängt. Ich frage mich auch, ob es vielleicht die Möglichkeit gibt, ein Thema indirekt in der Therapie behandeln kann ohne dass ich mich da komplett offenbaren muss.
Vermeidung von bestimmten Themen (Bedürfnis nach Aufmerksamkeit)
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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- [nicht mehr wegzudenken]
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So eine Behandlung wäre schon "indirekt" möglich, wenn es halt zur Übertragung kommt und du derartige Gefühle für die Therapeutin entwickelst und dementsprechendes Verhalten. Wenn du dann noch eine gute Therapeutin hast, habt ihr was zum Bearbeiten, was im guten Fall irgendwann aufgelöst wird und du daraus "gelernt" hast und vielleicht sogar "geheilt" bist, was das betrifft.
Auf der anderen Seite: ich finde es nicht absurd auf 10 Jahre ältere Frauen zu stehen. Wären das 20-30 Jahre....dann ist das schon eher auffällig und geht eher in Richtung Mutterübertragung.
Auf der anderen Seite: ich finde es nicht absurd auf 10 Jahre ältere Frauen zu stehen. Wären das 20-30 Jahre....dann ist das schon eher auffällig und geht eher in Richtung Mutterübertragung.
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- Forums-Insider
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Hallo blackolive,
hm, ich denke schon, dass einem so eine Therapie um so mehr hilft, je offener man mit seinen Themen darin umgehen kann. Und wenn Du sagst, da ist ein Gefühl, dass dieses Thema mit dem ganzen Problem in Beziehung stehen könnte, dann ist da möglicherweise was dran... Einige Wochen Therapie sind ja noch nicht lange - für manche Themen muss halt die therapeutische Beziehung erstmal wachsen, bis man sich trauen mag, sie anzusprechen. Vielleicht könntest Du ein wenig darauf hinarbeiten, indem Du mal andeutest, dass da ein Thema ist, das Dich beschäftigt, Du aber zur Zeit noch nicht ansprechen kannst?
Ich hab auch so meine Dinge, die ich aus Scham am liebsten unter den Tisch fallen lassen würde . Aber meistens bin ich dann doch froh, wenn ich es geschafft habe, sowas ins Gespräch zu bringen. Erstmal, weil mir mein Therapeut meist schnell signalisiert, dass ich mich damit überhaupt nicht zu verstecken brauche und mich mit allem annimmt und ermutigt. Und dann hilft es oft einen guten Schritt weiter...
Viel Mut und Kraft!
Salzstreuerin
hm, ich denke schon, dass einem so eine Therapie um so mehr hilft, je offener man mit seinen Themen darin umgehen kann. Und wenn Du sagst, da ist ein Gefühl, dass dieses Thema mit dem ganzen Problem in Beziehung stehen könnte, dann ist da möglicherweise was dran... Einige Wochen Therapie sind ja noch nicht lange - für manche Themen muss halt die therapeutische Beziehung erstmal wachsen, bis man sich trauen mag, sie anzusprechen. Vielleicht könntest Du ein wenig darauf hinarbeiten, indem Du mal andeutest, dass da ein Thema ist, das Dich beschäftigt, Du aber zur Zeit noch nicht ansprechen kannst?
Ich hab auch so meine Dinge, die ich aus Scham am liebsten unter den Tisch fallen lassen würde . Aber meistens bin ich dann doch froh, wenn ich es geschafft habe, sowas ins Gespräch zu bringen. Erstmal, weil mir mein Therapeut meist schnell signalisiert, dass ich mich damit überhaupt nicht zu verstecken brauche und mich mit allem annimmt und ermutigt. Und dann hilft es oft einen guten Schritt weiter...
Viel Mut und Kraft!
Salzstreuerin
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!
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wieso hast Du das Gefühl das nicht ansprechen zu können?
Ich denke es würde es vereinfachen, eben nicht in eine Abhängigkeit zu gelangen, weil die Therapeutin darauf noch mehr achten könnte.
Ich denke es würde es vereinfachen, eben nicht in eine Abhängigkeit zu gelangen, weil die Therapeutin darauf noch mehr achten könnte.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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