Probleme VOR Eingehen einer Beziehung ansprechen?

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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chicheringrün
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Probleme VOR Eingehen einer Beziehung ansprechen?

Beitrag Di., 14.07.2009, 02:06

Hallo zusammen,

wie soll ich's sagen ... also jeder von uns, der hier ist, hat ja so seine Problemchen. Der eine größere, der andere kleinere, die auch in eine (Liebes-)Beziehung "hineinwirken".

Wenn ich jetzt mal von mir ausgehe, dann würde mir das vermutlich sehr viel helfen, wenn ich mit meiner Partnerin über meine Verlustangst und Sex und meine Ängste in bestimmten Situationen und was für "Vorurteile" ich habe (das ist eigentlich das gleiche wie Ängste ) und was ich in bestimmten Situationen fühle und denke, reden könnte. Soweit so schön (wenn auch nur in der Phantasie), wenn man da mit jemandem auf dem Sofa kuschelt und es vielleicht gerade intimer wird bzw. werden könnte und man dann seine gerade aufkommenden Ängste anspricht und darüber redet und sie einem vielleicht nehmen kann ...

Auf der anderen Seite ist da dieses Traumbild vom Kennenlernen. So ein Hollywood-Bild. Und dort geht ja immer alles Probleme oder die Probleme sind vorhersehbar und man weiß schon was als nächstes passiert und dass sich am Ende doch alle lieb haben und heiraten. Und auch so ... so ein drüber reden über die Situation kommt doch eigentlich nicht vor. Warum auch immer.
Ich frage mich, ob das "passen" würde, dieses Muster zu verlassen und den Weg der Kommunikation der "Probleme" vor dem eingehen einer Beziehung zu gehen. Bevor man miteinander Sex hat z.B. (sofern man den nicht gleich beim ersten Date hat, sondern erst beim fünften).
Ich frage mich, ob das den anderen stören würde, dass man immer wieder so auf die Bremse tritt und sich über seine Probleme auslässt und mit dem Partner darüber reden will. Ob der andere davon genervt wäre, ob das das "weitergehen" in einer Beziehung (Küssen, Kuscheln, Sex ...) torpedieren würde oder nicht.

Wenn ihr euch in so eine Situation hinein fühlt, bei der der Partner anfängt die Probleme und Gedanken zu thematisieren, die bei ihm in dieser Situation gerade hoch kommen, sei es weil er es einfach wichtig findet oder er damit sich seine Angst vor dem anderen oder der Beziehung oder vor was weiß ich (ist schon spät, mein Denken ist müde ) nehmen kann und ihr ihm dabei helfen könntet, würdet ihr das als störend empfinden, als "Boah, jetzt fängt der/die wieder damit an! Ich will doch einfach nur mit ihm/ihr kuscheln und dann ins Bett und übereinander herfallen.", oder würdet ihr das gut finden?

Also ich finde es zeugt von Vertrauen, wenn man mit dem anderen über so etwas spricht, aber ich weiß trotzdem nicht, ob das ein möglicher Weg sein kann. Zu groß ist da dieses Bild vom "optimalen" und "üblichen" Kennenlernen.

Mir wäre es sehr lieb, wenn ihr euch nicht nur in diese Situation rein denkt, sondern rein fühlt.

Liebe Grüße
chicheringrün
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

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Elfchen
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Beitrag Di., 14.07.2009, 08:00

Lieber chicheringrün

Wie in Deinem persönlichen Thread erwähnt, hat mein Sohn ja nun seine erste Freundin. Obwohl die Beziehung ganz frisch ist, und sie nun für zwei Monate getrennt sind wegen Reisen war es x ein Anliegen, seiner Freundin möglichst schnell von seinem Problem zu berichten.
Die Beziehung hat sich langsam angebahnt. Als es schien, es könnte was werden, hat er ihr gesagt, dass er dieses Problem hat. Sie haben kurz darüber geredet und gut war es. Er hat es auch schon mit Studienkolleginnen besprochen. Da war sein Erstaunen gross, nicht der einzigste mit dem Problem zu sein.

Persönlich denke ich, die Dinge, die Du als "gross" empfindest, sollte man ansprechen. Aber nicht zerreden.
Ich denke, es entlastet, kann eine Brücke bauen.

Mich würde dabei nur stören, wenn jemand dann nur über sich und sein Problem erzählt, sich darin suhlt (siehe PN).

Lg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 14.07.2009, 12:33

Hallo chicheringrün,

ich möchte dir hier keine Ratschläge geben - du kannst nur selbst entscheiden, wie du damit imgehen magst. - Stattdessen schreibe ich dir, wie ich selbst mit dem Ansprechen von schwierigen Themen umgegangen bin - und wie es mir gehen würde, wenn eine Frau mir gegenüber ihre Ängste (z.B. Beziehungsängste) ansprechen würde:

(1) Ich lernte vor 8 Jahren eine Frau über das Internet kennen. Da sie mehr als 400 km weit von mir wegwohnte, trafen wir uns einen ganzen Tag zum Kennenlernen.
Sie erzählte dann so gegen Mittag irgendwann von ihrem Ex-Mann..... und fragte mich schließlich auch nach meinen vergangenen Beziehungen. Ich stockte zunächst etwas - aber ich wollte auch keine Frau näher Kennenlernen der ich nicht erlich gegenübertreten kann. Also erzählte ich ihr, dass ich (immerhin im Alter von 39) noch keine richtige Beziehung mit einer Frau hatte und ich auch noch nie richtigen Sex mit einer Frau hatte. Sie fragte mich dann sehr direkt, ob ich denn dann wichsen würde. Ich bejahte, und sagte ich, dass ich auch sehr gerne Sexapielzeug verwende. Sie sagte dann, sie fände das pervers - aber sie verhielt sich weiterhin offen und interessiert.....
.... und so lernte ich die Frau kennen, mit der ein meine ersten sexuellen Erlebnisse hatte, und mit der ich immerhin mehrere Monate in Form einer Fernbeziehung zusammen war.


Meine derzeitige Lebens(abschnitts)gefährtin lernte ich auf einem Selbsterfahrungsseminar kennen - und auch hier war irgendwie klar, dass wir uns von Anfang an darüber austauschen, was uns im Inneren bewegt.


(2) Ich möchte dir jetzt noch sagen, wie es mir ergehen würde, wenn ich irgendwann einmal eine neue Frau Kennenlernen würde, und diese mit mir beispielsweise über ihre Ängste reden würde:

Für mich würde es einen sehr großen Unterschied machen, ob diese potentielle Partnerin an ihren Themen arbeitet - oder eben nicht.
Wenn mir eine Frau erzählt, sie hätte Angst vor Nähe, und gleichzeitig eine Sehnsucht danach.... und es könnte auch immer wieder passieren, dass sie wegläuft, ....... sich ihre Angst ansieht... dann wieder kommt, - wieder wegläuft, .... wieder kommt - dann wäre dies für mich okay, weil ich den Eindruck hätte, dass sie für ihre Ängste selbst die Verantwortung übernimmt.

Wenn ich jedoch merken würde, dass diese Frau mit ihren Gefühlen nicht umgehen kann, dass sie eine Art Krücke sucht, dass sie jemand sucht, der ständig vorsichtig all ihre Ängste umschifft .... dann würde ich diese Frau nicht weiter Kennenlernen wollen - und hierbei wäre egal, ob mir die Frau dies gleich am ersten Tag mitteilt, oder ob ich es erst nach vier Wochen selbst herausfinde.

Ich hoffe, der Unterschied kommt bei meiner Beschreibung rüber: Für mich ist es ein gewaltiger Unterschied zwischen einer Frau, die ihre Verantwortung für ihr Innenleben selbst übernimmt, und die ich eben mal hin und wieder etwas unterstütze - und einer Frau, die die Verantwortung auf ihren zukünftigen Partner abzuwälzen versucht, die ständig Rücksichtnahmen einfordert, statt sich auf den Weg zu machen ihr Lebensthema zu heilen.

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candle
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Beitrag Di., 14.07.2009, 12:46

Ich rätsel die ganze Zeit was die Kernaussage oder Frage dieses Threads ist.

Also eigenen Probleme, die sich in der Beziehung bemerkbar machen könnten? Da würde nur die Info an den Partner reichen. Da kann man dann hoffen, dass sich der andere liebevoll darauf einstellen kann.

Um welches Thema geht es denn speziell?

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(V)
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Beitrag Di., 14.07.2009, 13:24

Grundsatzfrage:
Ab wann ist eine Beziehung eine Beziehung? - Ich hab da schon seit unterschiedliche Meinungen dazu gefunden. Für manche ab dem ersten Kuss, z.B. traf ich mal eine 16 Jährige, die schon 15 Beziehungen gehabt haben will, worüber ich nun doch nur die Augen rollen konnte. Für mich persönlich begann "Beziehung" frühstens ab 4 Monate "zusammen sein".

Deswegen ist meine Antwort auf deine Frage diesmal sehr simpel:

Die ersten Wochen (bis zu 2-3 Monate) sind sozusagen eine Probezeit, und da ist man ja "eigentlich" schon zusammen, aber es ist noch die Kennenlernphase. Und in diese erste Zeit sollte solch großen Probleme angesprochen werden. Aber das kann durchaus erst nach dem ersten Kuss, Beischlaf etc. geschehen. Eben in der PROBEZEIT/KENNENLERNPHASE. Definitionsgemäß befindet man sich da bereits in der "Beziehung".

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 14.07.2009, 13:57

Das ist ein Thema worüber ich mir auch so manche Gedanken mache - und wenn ich dann zurückschaue und mich in die gewesenen Situationen hineinversetze, dann gab es da unterschiedliche Gefühle.

Also mir geht es so, dass, wenn ich neben jemandem sitze und es prickelt und mein Herz klopft und mir ist nach Küssen, dann ist mir meistens nicht nach Probleme wälzen. So dass ich mir eine Situation, gerade am Anfang - und davon reden wir ja - schwer vorstellen kann , dass ich da diese besondere Stimmung unterbrechen würde wollen. Der Wille WAR dann bei mir oft gar nicht DA.

Jetzt ist er es seit ein paar Jahren leider nun doch wegen meinen Haaren, aber das soll jetzt nicht hier ausführlich Thema sein. Da habe ich das Gefühl, ich "muss" es irgendwie, irgendwann erzählen und zwar BEVOR mich jemand an den Haaren anfasst und selber feststellt, dass sie nicht echt sind. Aber da kämpfe ich auch mit.

Und dennoch: die Voraussetzung, dass ich soweit komme, dass ich jemanden als Person attraktiv finde und Nähe zulassen mag ist eben auch meistens - nicht immer - die hergestellte Nähe darüber sich über tiefergehendes ausgetauscht zu haben: wer bin ich, was mag ich, wovor habe ich Angst?

Ok, nehmen wir an dieser eine Punkt ist überwunden, ich habe es durchaus schon öfter gesagt: "Du, ich bin grad am Anfang manchmal ein bischen seltsam - ich laufe manchmal weg. Aber das muss man bei mir einfach aushalten." Und ich fand das für mich eine große Erleichterung. Die Karten liegen auf dem Tisch. Der andere darf jetzt mitspielen oder nicht. Wirklich schlechte Erfahrungen habe ich vielleicht eine gemacht. Es ist auch nicht so, dass ich dann eben über nichts anderes mehr rede. Ich will ja nicht nur die Sonnenseiten, aber auch nicht nur die Schattenseiten kennenlernen - sondern den ganzen Menschen!

Jetzt habe ich mal umgekehrt eine Erfahrung gemacht, dass ich bei dem ersten richtigen Date mit jemandem in seiner Küche saß, er bekochte mich und erzählte mir nach zwei Stunden reden eine Sache aus seiner Vergangenheit, die mich völlig mitgenommen hat, deren Wucht und Trauer heute auch noch bei ihm spürbar war und - die jegliche Flirtstimmung sich sofort in Luft auflösen liess. Ich fand es mutig und toll einerseits dass er mir das erzählt hatte - es war für mich ein enormer Vertrauensbeweis (so verpackte er es zumindest, später erfuhr ich dass das was er "sonst NIE jemandem erzählt" eigentlich alle um ihn herum wussten - und es erklärte auch einiges folgendes - andererseits war es zuviel für so ein erstes Date. Er war dann später derjenige, der absolut nicht damit zurechtkam - neben anderem - dass ich innerhalb von 5 Monaten zwei Mal in seiner Gegenwart wegen meiner Haare so traurig war, dass ich weinte. Ob er es verglichen mit seinem Erlebnis als Lappalie wertete oder ob er sich hilflos fühlte, weil er da ja nichts /machen/ konnte - und viele Männer haben ja, wenn sie "Probleme" hören oft ein "Machersyndrom" - ich weiss es nicht - zu einer Beziehung wurde diese Liaison jedenfalls nicht.

Dennoch ist für mich die Voraussetzung eine Beziehung führen zu können, das Vertrauen auch über meine Ängste sprechen zu können, meine echten oder nur vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Und das mit dem Vertrauen am Anfang ist eben immer nur mit try&error festzustellen. Vertrauensvorschuß als Geschenk. Und dann muss man eben schauen wie man miteinander damit umgeht. Wie viel das gegenüber erträgt. Und wie man diese tiefen Gespräche führt. Denn nicht jedes tiefe Gespräch ist ja ein "Probleme wälzen".

Und wie innerefreiheit schreibt, wie sehr man diese Themen in eigener Verantwortung in der Hand hat.

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luciabava
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 15:08

chicheringrün hat geschrieben: Soweit so schön (wenn auch nur in der Phantasie), wenn man da mit jemandem auf dem Sofa kuschelt und es vielleicht gerade intimer wird bzw. werden könnte und man dann seine gerade aufkommenden Ängste anspricht und darüber redet und sie einem vielleicht nehmen kann ...
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so richtig verstanden habe, aber ich glaube dir gehts nicht nur ganz generell darum, wann/ob/wie viel man von Problemen gegenüber dem Partner preisgeben sollte oder nicht, sondern noch um eine etwas speziellere Situation - ich sag jetzt mal, körperliche Annäherung und die Ängste genau dabei. Liege ich da richtig?

("Verlustangst", "Vorurteile" etc. ist jetzt von mir nochmal ausgenommen, da wäre ich mir ehrlich gar nicht sicher, ob das überhaupt ein Thema für innerhalb der Beziehung ist - ganz wichtig finde ich es hier, dass es DEIN Problem ist, das mit deiner Partnerin nichts zu tun hat. Sobald du es ihr erzählst, kommt das einer Art Aufforderung gleich (auch wenn du das nicht beabsichtigst ), "nimm bitte Rücksicht auf meine Verlustangst und verhalte dich entsprechend, z.B. geh immer ans Handy oder rufe innerhalb 1 Stunde zurück, sonst gehts mir schlecht...", das hilft euch beiden letztlich nicht. Das nur nebenbei )
Ist jedenfalls ne berechtigte Frage. Da sind meist auch auf beiden Seiten gewisse Ängste im Spiel und dann ist die Frage, vorher/währenddessen/nachher darüber zu reden.
Vom Gefühl her würde ich sagen: nicht schon "lange" vorher - das wirkt sonst sehr theoretisch und hemmt eigentlich eher noch mehr, wenn dann irgendwann später "was läuft". Kurz vorher, währenddessen oder nachher - ist nach meinem Gefühl alles richtig. Da finde ich es aber wichtig, es nicht zu zerreden, es nicht zu sehr auszubreiten - sonst kippt die Stimmung. Also, sag meinetwegen "jetzt gerade bin ich echt nervös, weil ...." oder sogar ganz ohne "weil". Reicht schon. Dann sagt sie "ich auch" oder "macht doch nix, entspannen wir uns doch einfach" und die Sache ist gegessen. Die Ängste lassen sich eh nicht abstellen - einfach immer mittendurch, mit der Angst, egal wie groß.
Da kann ich noch kurz was aus dem Nähkästchen erzählen. Mein Freund war vor der ersten "intimeren" Situation zwischen uns anscheinend sehr nervös (war eigentlich gar nicht so deutlich zu merken). Hinzu kam noch, dass ich zu der Zeit den Kater meiner Tante bei mir hatte - und der ist ein ziemlich eigenwilliger Bursche und erträgt es nicht, wenn man nur eine Tür in der Wohnung vor ihm verschließt (dann quengelt er stundenlang wie ein Kleinkind). Also saß er die ganze Zeit auf dem Bett und sah uns zu. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, sich auf meine Brust zu stellen und meine Nase mit seiner anzustupsen - wir mussten also unterbrechen und ich versuchte den Kater zu verscheuchen. Ich musste SO lachen und sagte immer wieder "tut mir leid, der Kater ..." Und er rief dem Kater hinterher "der macht mich noch nervöser als ich sowieso schon bin!" Das fand ich sehr süß und das hat das Ganze einfach nochmal aufgelockert. Er hats mir gesagt aber dann auch keine Riesensache daraus gemacht - helfen kann ich ihm da letztendlich nicht. Mit Humor und Verständnis natürlich, aber trotzdem muss er alleine da "durch". Das ist in Beziehungen und beim Sex nicht anders als sonst im Leben.

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lovely25
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 19:42

ich finde das ist sehr schwer zu beantworten, vielleicht kann man ein bisschen ansprechen. ehrlich sein klar auf jeden fall. aber weiss man denn immer alles was so auftreten kann?!
ich neige auch dazu vieles anzusprechen, habe dann aber auch öfter schon gedacht, lass es doch einfach auf dich zu kommen. alles in allem finde ich es schwer zu beantworten was man vorher sagt und was nicht.
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!

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chicheringrün
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Beitrag Do., 16.07.2009, 02:29

Erstmal danke allen Schreibern.
candle hat geschrieben:Um welches Thema geht es denn speziell?
Das Thema ist als recht allgemein gedacht, weil ja jeder andere Probleme hat und auch meine Probleme wechseln können. Mir geht es darum hier in dem Thread für mich zu klären, welche Herangehensweise an die Problembesprechung mit der Partnerin in der Theorie wohl am besten (für mich) ist. Die Praxis ist dann wieder eine andere Sache, sie kommt einfach.
Speziell geht es bei mir um Verlustangst und Angst vor Ablehnung, nicht gut genug zu sein, weggestoßen zu werden, das Gefühl vermittelt zu bekommen, minderwertig zu sein.
candle hat geschrieben:Ich rätsel die ganze Zeit was die Kernaussage oder Frage dieses Threads ist.

Also eigenen Probleme, die sich in der Beziehung bemerkbar machen könnten? Da würde nur die Info an den Partner reichen. Da kann man dann hoffen, dass sich der andere liebevoll darauf einstellen kann.
Ich weiß nicht, ob mir das reichen würde. Also "Info" an den Partner klingt für mich so ... so kurz, wenig, dem Problem nicht gerecht werdend. Ich glaube ich könnte das nicht als Info verpacken. Das ist zu komplex bzw. könnte ich mich nicht kurzfassen.
Ich würde ihr gerne erklären warum manche Dinge bei mir so sind, damit auch sie versteht, warum so etwas ist. Vielleicht gehe ich da auch zu sehr von mir aus, dass ich Hintergründe wissen möchte und das auch von meiner Partnerin denke, dass sie auch die Hintergründe wissen möchte. Andererseits ist verstehen und mit etwas leben lernen (was sie ja unweigerlich müsste, wenn sie mit mir zusammen ist) ohne Hintergrundwissen eher schwierig, denke ich.
Ich würde mit ihr auch gerne darüber reden, wie wir am besten mit so einer Situation umgehen können.
Gothika hat geschrieben:Ab wann ist eine Beziehung eine Beziehung?
Also nach dem ersten Kuss wäre es für mich noch keine Beziehung. Ich würde so wie du 2-3 Monate sagen. Eher zwei Monate. Kommt auf die Häufigkeit der Treffen. Ich sag jetzt mal pauschal, wenn man sich jede Woche einmal trifft, und es immer "fester" wird, man sich immer näher kommt und ein Gefühl aufkommt, es könnte passen, so ab dem sechsten oder siebenten Treffen. Ganz pauschal gesagt.
Miss_Understood hat geschrieben:Also mir geht es so, dass, wenn ich neben jemandem sitze und es prickelt und mein Herz klopft und mir ist nach Küssen, dann ist mir meistens nicht nach Probleme wälzen. So dass ich mir eine Situation, gerade am Anfang - und davon reden wir ja - schwer vorstellen kann , dass ich da diese besondere Stimmung unterbrechen würde wollen. Der Wille WAR dann bei mir oft gar nicht DA.
Hmm, und wenn ich nun gerade vor diesem ersten Kuss Angst hätte? Etwas "falsch" zu machen? Einfach nur sagen, dass man nervös ist und später "ausführlicher" drüber reden?
Miss_Understood hat geschrieben:Hollywoodkennenlernen - was ist das eigentlich?
Du bringst mich in Erklärungsnot. Ich kann dir da gerade keine Definition geben.
luciabava hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so richtig verstanden habe, aber ich glaube dir gehts nicht nur ganz generell darum, wann/ob/wie viel man von Problemen gegenüber dem Partner preisgeben sollte oder nicht, sondern noch um eine etwas speziellere Situation - ich sag jetzt mal, körperliche Annäherung und die Ängste genau dabei. Liege ich da richtig?
Du liegst vollkommen richtig!
luciabava hat geschrieben:("Verlustangst", "Vorurteile" etc. ist jetzt von mir nochmal ausgenommen, da wäre ich mir ehrlich gar nicht sicher, ob das überhaupt ein Thema für innerhalb der Beziehung ist - ganz wichtig finde ich es hier, dass es DEIN Problem ist, das mit deiner Partnerin nichts zu tun hat. Sobald du es ihr erzählst, kommt das einer Art Aufforderung gleich (auch wenn du das nicht beabsichtigst ), "nimm bitte Rücksicht auf meine Verlustangst und verhalte dich entsprechend, z.B. geh immer ans Handy oder rufe innerhalb 1 Stunde zurück, sonst gehts mir schlecht...", das hilft euch beiden letztlich nicht. Das nur nebenbei )
Ich finde es schon ein Thema für innerhalb der Beziehung. Meine Partnerin soll wissen warum ich in bestimmten Situationen so bin. Ich möchte sie nicht verwirrt im Regen stehen lassen. Helfen kann sie mir dabei zwar nur bedingt, aber ich möchte ihr wenigstens einen Schirm anbieten.
Ich würde ihr einfach nur sagen wollen, dass ich so und so bin und die und die Probleme habe, warum das so ist, dass das nicht ihr Problem ist, sondern meins, dass ich daran arbeiten will und das auch tue, daran arbeiten, und dass sie sich eben gerade NICHT für mich in der Hinsicht "verbiegen" soll. Auch wenn ich es mir sicher wünschen würde, sie muss nicht immer ans Handy gehen. Das tue ich ja auch nicht. Sie soll sich für solche Dinge vor mir nicht rechtfertigen und nicht ihr Leben in dem Punkt total auf mich zuschneiden. Wenn sie erst nach fünf Stunden auf meine SMS antwortet, und ich deswegen total aufgelöst bin und mein Kopfkino bereits heiß läuft von der Vorstellung, sie könnte mich gerade betrügen, hören wie das Handy klingelt und zu ihrem Schäferstündchen-Partner sagen "Das wird der Idiot sein, mit dem bin ich "zusammen". Macht Spaß ihn zu betrügen, der hat es echt "verdient".", dann ist das einzig und allein MEIN Problem. Mein mangelndes Vertrauen. Sie soll das wissen, dass die "Ursache" nicht bei ihr liegt.
luciabava hat geschrieben:Da finde ich es aber wichtig, es nicht zu zerreden, es nicht zu sehr auszubreiten - sonst kippt die Stimmung. Also, sag meinetwegen "jetzt gerade bin ich echt nervös, weil ...." oder sogar ganz ohne "weil". Reicht schon. Dann sagt sie "ich auch" oder "macht doch nix, entspannen wir uns doch einfach" und die Sache ist gegessen.
Ich würde sie nachher (muss nicht gleich danach sein, kann auch bei einem Spaziergang im Wald sein) darauf nochmal ansprechen.
Aber ich habe die starke Befürchtung, ich neige zum zerreden.
luciabava hat geschrieben:Also saß er die ganze Zeit auf dem Bett und sah uns zu. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, sich auf meine Brust zu stellen und meine Nase mit seiner anzustupsen - wir mussten also unterbrechen und ich versuchte den Kater zu verscheuchen.
Mal davon abgesehen, dass mich das eh hemmen würde, wenn ich die ganze Zeit beobachtet werden würde und da jemand mit neugierigem Blick anwesend wäre, wäre ich erbost darüber was der Kater sich da erlaubt. Schließlich bin ICH doch der Kater, der (zensiert) ... das macht und nicht diese komische echte Katze. Ich glaube ich wüsste gar nicht, ob ich da nun sprachlos sein würde oder mich das noch nervöser machen würde.
luciabava hat geschrieben:Das fand ich sehr süß und das hat das Ganze einfach nochmal aufgelockert. Er hats mir gesagt aber dann auch keine Riesensache daraus gemacht - helfen kann ich ihm da letztendlich nicht. Mit Humor und Verständnis natürlich, aber trotzdem muss er alleine da "durch". Das ist in Beziehungen und beim Sex nicht anders als sonst im Leben.
Wahrscheinlich war die andere Sache gerade interessanter. Hach, ich verliere mich in Zweideutigkeiten.
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Beitrag Do., 16.07.2009, 09:50

chicheringrün hat geschrieben: Wahrscheinlich war die andere Sache gerade interessanter. Hach, ich verliere mich in Zweideutigkeiten.
Aber genau das ist es. So soll es sein. Kurz vor dem ersten Kuss: du kriegst Angst - merkst dann aber, der Kuss selbst ist jetzt viel interessanter als die Angst, und dann machst du's einfach.

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Beitrag Do., 16.07.2009, 10:51

luciabava hat geschrieben:
chicheringrün hat geschrieben: Wahrscheinlich war die andere Sache gerade interessanter. Hach, ich verliere mich in Zweideutigkeiten.
Aber genau das ist es. So soll es sein. Kurz vor dem ersten Kuss: du kriegst Angst - merkst dann aber, der Kuss selbst ist jetzt viel interessanter als die Angst, und dann machst du's einfach.
Genau das meinte ich eben auch. Ich muss nicht auf jedem klitzekleinsten winzigsten Unsicherheitsgefühl das Spotlight richten. Und dem dann dadurch einen rießigen Raum geben, der keinen Platz mehr lässt für das eigentliche: den Kuß.

Vielleicht gelingt es dir ja so eine heranziehende Unsicherheit eben so zu sehen: wie eine Wolke. Die zieht auch von alleine weiter ... , mh?

Mal zu sagen, dass einem das Herz klopft (ist das nun Nervösität oder Verknalltheit? wer weiss das schon so genau zu unterscheiden?) finde ich sehr sympathisch, zerreden würde aber nur dazu führen, dass man eben gar nichts tut. Und NUR über seine Befindlichkeiten redet. Was in Filmen über unbeholfene junge Männer stets ein Quell von Komik ist. Nun. Zum Glück ist dazwischen ja eine breite Zone.
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Beitrag Do., 16.07.2009, 11:05

Noch was wollte ich ergänzen:
chicheringrün hat geschrieben: Speziell geht es bei mir um Verlustangst und Angst vor Ablehnung, nicht gut genug zu sein, weggestoßen zu werden, das Gefühl vermittelt zu bekommen, minderwertig zu sein.
Wenn diese Gefühl anfängt zu überwiegen, wird die Beziehung nicht mehr lange halten. Wer will schon mit jemandem zusammen sein, der "minderwertig" ist und sich so sieht? Der womöglich glaubt, "so einen tollen Partner" "nicht verdient" zu haben? Das kann man sich vielleicht maaaaal in einer persönlichen Talsohle sagen, aber wenn das die Basis der Beziehung sein sollte, dann ist das keine, die trägt. Dann müsste der Partner Selbstbewusstsein für zwei aufbringen und das geht NIE lange gut. Und der Partner/ die Partnerin eigene Entscheidungskraft wird dabei ja auch gleich mit stark in Frage gestellt. Genau, weshalb sollte sie denn überhaupt "so jemanden" ausgesucht haben?

Das liefe auf eine sich selbst erfüllende Prophezeihung heraus an der am Ende steht: "Klar, dass er sich früher oder später von mir trennen musste, ich bin es ja nicht WERT eine funktionierende Beziehung zu haben. Mit mir KANN man es ja nicht aushalten."

Deshalb wäre ich mit derlei Selbstoffenbarungen v.a. So deutlich "minderwertig" zu sein wie du schreibst, extremst vorsichtig. Gerade am Anfang.

Ich schreibe das aus Erfahrung mit beiden Seiten. Jemanden wenig selbstbewussten mitgezogen zu haben - das war zeitweise sehr kräftezehrend. Und selber Zeiten gehabt zu haben in denen ich genau das selber von mir glaubte. So wie gerade mal wieder. Und ich versuche das nun nicht überschwappen zu lassen auf mich als Ganzes, sondern - einzugrenzen - auf möglichst kleinteilige wenige konkrete Situationen. Das ist schwer. (*seufz)
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Beitrag Do., 16.07.2009, 12:57

Es ist schwierig nun noch etwas zu sagen, ABER: Erstmal mußt Du eine Angebetete finden. Dann gehört ein maß an Vertrauen dazu sich zu offenbaren. Dann müßte sie es auch annehmen und damit umgehen können. Und ganz wichtig: Sehe sie nicht als die Therapeutin Deiner Beziehung, sondern ein Beziehungsproblem evtl. was von beiden Seiten lösbar ist.

Und was ist, wenn Dein Problem für jemand anderes gar keines ist und sein wird? Sowas kann es auch geben, dann wären lange Gespräche auch gar nicht notwendig.

Oder Du bekommst erstmal das Problem allein in den Griff und es besteht vielleicht auch keine Notwendigkeit mehr es zu besprechen.

In jedem Fall wird in der Beziehung IMMER irgendein Problem auftreten, was man gemeinsam meistern sollte.

Solltest Du nicht hier Dein Problem mal zum Thema machen um zu schauen wie andere Damen damit umgehen?

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Beitrag Do., 16.07.2009, 21:27

Miss_Understood hat geschrieben:Wer will schon mit jemandem zusammen sein, der "minderwertig" ist und sich so sieht? Der womöglich glaubt, "so einen tollen Partner" "nicht verdient" zu haben? Das kann man sich vielleicht maaaaal in einer persönlichen Talsohle sagen, aber wenn das die Basis der Beziehung sein sollte, dann ist das keine, die trägt. Dann müsste der Partner Selbstbewusstsein für zwei aufbringen und das geht NIE lange gut.
Naja, ich fühle mich ja nicht dauerhaft "minderwertig", nur in bestimmten Situationen und da auch nicht immer. Dass ich jemanden nicht verdient habe, das habe ich mir noch nie vorgestellt, also in der Phantasie. Also ich sehe das als unwahrscheinlich an, dass ich anfange so zu denken.
Was viel eher der Fall wäre, dass ich es zuerst gar nicht fassen könnte, dass sich da jemand für mich interessiert und mich liebt. Auf der einen Seite würde ich mich sehr "freuen", wäre glücklich darüber, aber ich bräuchte eine Weile, um das fassen zu lernen, anzunehmen.
Aber dass ich denken würde, sie hätte mich nicht verdient, glaube ich nicht.
candle hat geschrieben:Und ganz wichtig: Sehe sie nicht als die Therapeutin Deiner Beziehung, sondern ein Beziehungsproblem evtl. was von beiden Seiten lösbar ist.
Nein nein, als Therapeutin will ich sie nicht sehen. Soweit bin ich schon.
candle hat geschrieben:Und was ist, wenn Dein Problem für jemand anderes gar keines ist und sein wird?
Dann wäre ich wahrscheinlich erstmal sprachlos, dass mein Problem für sie gar keins ist. Ich wüsste damit erst einmal gar nicht umzugehen.
candle hat geschrieben:Oder Du bekommst erstmal das Problem allein in den Griff und es besteht vielleicht auch keine Notwendigkeit mehr es zu besprechen.
Das wäre natürlich der Idealfall.
candle hat geschrieben:Solltest Du nicht hier Dein Problem mal zum Thema machen um zu schauen wie andere Damen damit umgehen?
Hm, gute Idee.
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Beitrag Fr., 17.07.2009, 11:08

chicheringrün hat geschrieben:Naja, ich fühle mich ja nicht dauerhaft "minderwertig", nur in bestimmten Situationen und da auch nicht immer. Dass ich jemanden nicht verdient habe, das habe ich mir noch nie vorgestellt, also in der Phantasie. Also ich sehe das als unwahrscheinlich an, dass ich anfange so zu denken.
Was viel eher der Fall wäre, dass ich es zuerst gar nicht fassen könnte, dass sich da jemand für mich interessiert und mich liebt. Auf der einen Seite würde ich mich sehr "freuen", wäre glücklich darüber, aber ich bräuchte eine Weile, um das fassen zu lernen, anzunehmen.
Aber kann man das Minderwertigkeitsgefühl denn einfach so auf einige Situationen "beschränken"? Ich glaube das nicht. Diese Situationen sind dann meinetwegen das Symptom, aber das Symptom steht doch für ein grundsätzliches Minderwertigkeitsgefühl. "Ich fühle mich nur dann minderwertig, wenn sie mich nicht zurückruft (um bei dem Beispiel zu bleiben), ansonsten bin ich ziemlich selbstbewusst" ... daran stimmt doch etwas nicht. Und sich minderwertig zu fühlen, impliziert doch im Grunde, "sich nicht wert" zu fühlen, also auch für die Beziehung nicht wert = jemanden nicht verdient zu haben ... das steckt doch im Problem "Minderwertigkeitsgefühl" schon in der Definition, auch wenn man das nicht immer so eindeutig der Situation oder der Person zuordnen kann. Warum kannst du "es nicht fassen", wenn jemand dich mag? Weil du dich so fühlst (nicht: weil du denkst), als hättest du es nicht verdient, oder? Oder könnte es noch einen anderen Grund geben?

Ansonsten muss ich Miss rechtgeben, ich wäre wirklich eher vorsichtig mit solchen "Bekundungen" über Verlustangst oder Minderwertigkeit ... sicher kann man das nicht auf alle Beziehungen "anwenden", jede Beziehung funktioniert anders, aber ich hätte kein gutes Gefühl dabei ...

Also, erstmal scheint das doch eine gute Sache zu sein: man ist ehrlich zueinander, verheimlicht nichts, erfährt Verständnis, offenbart Vertrauen und so weiter. Aber andererseits ... es ist eine Bürde für den anderen. Auch wenn du sagst, keine Sorge, das bearbeite ich in der Therapie, ich will nur dass du Bescheid weißt und sonst nichts ... trotzdem. Wäre jedenfalls mein Gefühl, das liegt wohl an meiner familiären Vorgeschichte.
Es ist auch irgendwie so ... naja, wenn du es sagst, denkst du in erster Linie daran, dass DU es loswerden willst (wieder: nicht buchstäblich "denken", aber der Handlung läge diese Intention zugrunde), und nicht daran, wie es ihr mit so einer Offenbarung gehen wird. Ich kann das nicht so gut in Worte fassen. "Du und dein Problem", ihr nehmt dann so viel Raum ein ... kannst du dir vorstellen, dass du dich da zurücknehmen könntest, um ihr insofern keine Last aufzubürden? Wie wäre es, wenn du die Aufmerksamkeit von DIR weg auf SIE richtest? Wäre das nicht auch ein gutes Gefühl für dich? (Oder ist es so, dass du es schon kommen siehst, dass das Verlustangst-Eifersuchtsthema ein Problem werden wird zwischen euch und willst sie schon einmal "vorbereiten"? Trotzdem, irgendwie fühlt sich das nicht richtig an.)
chicheringrün hat geschrieben:
candle hat geschrieben:Und was ist, wenn Dein Problem für jemand anderes gar keines ist und sein wird?
Dann wäre ich wahrscheinlich erstmal sprachlos, dass mein Problem für sie gar keins ist. Ich wüsste damit erst einmal gar nicht umzugehen.
Meinst du das jetzt positiv oder negativ? Jedenfalls zeigt das, dass du da schon bestimmte Reaktionen von ihr erwartest, oder? Wenn sie nicht in der Form Verständnis zeigen würde, wie du es dir wünschst - könntest du das akzeptieren? Wäre sie dann automatisch nicht die "Richtige" für dich? Wenn nicht, wäre es aber schon so, dass dieses Thema einen größeren Raum zwischen euch hätte, als es eigentlich sollte, meinem Gefühl nach.

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