Frauen kennenlernen, aber wie?

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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Wurstel
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Frauen kennenlernen, aber wie?

Beitrag So., 07.09.2014, 10:11

Wurstel


Es ist ja so, daß ich trotz meiner fast 52 Jahren noch immer keine Frau habe, ja noch nichtmal richtigen Sex hatte.

Es hat sich halt bisher nur eine Frau für mich interessiert, und das war jene Frau, die ich als meine Freundin bezeichne. Wir sind zwar miteinander um die Häuser gezogen, und ich habe sie auch dauernd von diversen Lokalen heimgefahren, aber ich war nur einmal bei ihr in der Wohnung auf Besuch. Es gab weder Sex (außer ein bißchen Petting) noch habe ich mit ihr zusammen gewohnt.

Meine Freundin hat mir immer wieder gesagt, sie liebt mich als Menschen, aber nicht als Mann. Wobei ich nicht so recht sicher bin, wie sie das gemeint hat, weil sie sich oft widersprüchlich verhalten hat. Zuweilen hat sie sich an mich gedrückt und mich umarmt. Sie wollte offenbar auf eine gewisse Weise meine Nähe (sie hat mich ja oft angerufen und mich in diverse Lokale bestellt) und dann wieder nicht. Eine Bekannte sagte mal über sie: "Diese Frau kann nicht mit Männern, aber sie kann auch nicht ohne Männer."

Ich weiß nicht, ob es je sein wird, daß sich zwischen mir und meiner Freundin eine echte Liebesbeziehung (wie sie üblich ist) entwickeln wird. Momentan ist sie ja relativ distanziert, obwohl es eine gewisse Wiederannäherung (wir haben gegeneinander ja einige Gerichtsverhandlungen ausgefochten) gegeben hat.

Mir stellt sich aber allgemein die Frage, wieso ich bei den Frauen kein Glück habe.

Eine Bekannte hat mir mal gesagt, daß ich kein Mann für den ersten Blick, sondern ein Mann für den zweiten, wenn nicht sogar dritten Blick bin.

Mein erster Therapeut hat mich seinerzeit gefragt, welche positiven Eigenschaften ich denn habe. Als ich diese nannte (meine Ehrlichkeit, meine Interessen und Vorlieben und daß ich gerne mit den Leuten diskutiere), meinte er, daß das keine Sachen sind, die bei der Beziehungsanbahnung eine Rolle spielen. Er sagte, daß das alles nicht zählt, weil das Dinge sind, die erst später zum Tragen kommen. Er wies darauf hin, daß die Frauen ja zuerst mal den Mann sehen und dann aufgrund dieses "Augen-Blicks" entscheiden, ob dieser Mann für sie interessant ist oder nicht. Und da, meinte er, habe ich überaus schlechte Karten. Er wies auch darauf hin, daß ich absolut nicht so bin, wie ich wirke. Und er erklärte mir, daß praktisch alle Leute nach dem gehen, was sie sehen. Und wenn sie sehen, daß der Mann bei einem äußerst daneben geratenen Anbandelungsversuch und der daraufhin klarerweise erfolgenden Ablehnung zum Weinen und zum Schluchzen anfängt und dann als Heulsuse aus dem Lokal rausfliegt, dann ist dieser Mann bei allen Frauen in diesem Lokal unten durch.

Tatsächlich hatte ich jahrzehntelang das Problem, daß ich eine Abfuhr innerlich nicht ertragen habe, dann zum Weinen angefangen habe und oft monatelang nicht mehr in der Lage war, einen neuen Versuch zu starten, eine Frau anzureden. Mittlerweile ist das nicht mehr so schlimm, aber einfach wegstecken kann ich eine Abfuhr noch immer nicht, und der Abend ist für mich nach einem "Nein" sowieso gelaufen. (Auch, wenn ich meine Flyer verteile, und jemand nimmt sie nicht, muß ich noch schlucken und brauche eine Weile, bis ich mich wieder "erfangen" habe.)

Ein Freund hat mir seinerzeit gesagt, daß er in seiner wilden Zeit oft zehn oder zwanzig Frauen in einer Nacht angeredet hat, mit irgendeiner ist dann immer etwas gegangen. Wenn eine Frau "nein" gesagt hat, dann dachte er sich immer "andere Frau hat auch schönes Kind" und ist schon bei der Nächsten gepickt. Er sagte mir, daß mich der Umstand, daß ich da zu Weinen beginne, extrem behindert. Er meinte, wenn ihm das passiert wäre, dann wäre er sofort zu einem Psychotherapeuten gegangen, der das wegmacht.

Einige Männer sagten mir, daß ich kein richtiger Mann bin und daß Frauen nur richtige Männer wollen. Zu diesem Thema finde ich mit Google sehr viele Diskussionen. Hier mal eine in einem englischsprachigen Forum zu diesem Thema:
http://www.reddit.com/r/AskMen/comments ... are_not_a/

Auch meine künstlerischen Aktivitäten resultierten ja ursprünglich daraus, daß ich mitbekommen habe, daß Männer, die auf der Bühne stehen, leichter Frauen kennenlernen (Stichwort: Groupies). Nur leider hat sich auch auf diese Weise (außer meiner Freundin) nichts ergeben.

Was meint Ihr dazu?

Ist es wichtig, ein "richtiger Mann" zu sein?
Was ist eigentlich ein "richtiger Mann"?
Und wie wird man das?

(Ich hoffe, ich bekomme keinen Rüffel vom Admin. Der hat mich gestern darauf hingewiesen, ich soll nichts posten, woraus man auf mich schließen könnte. Ich hoffe doch, daß man das nicht kann - mein erstes Thema im Psychotherapieforum hat sich ja mit genau dieser Frage beschäftigt.)


Wurstel

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cucaracha
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Beitrag So., 07.09.2014, 11:20

Hallo Wurstel
Wurstel hat geschrieben:Mein erster Therapeut hat mich seinerzeit gefragt, welche positiven Eigenschaften ich denn habe. Als ich diese nannte (meine Ehrlichkeit, meine Interessen und Vorlieben und daß ich gerne mit den Leuten diskutiere), meinte er, daß das keine Sachen sind, die bei der Beziehungsanbahnung eine Rolle spielen. Er sagte, daß das alles nicht zählt, weil das Dinge sind, die erst später zum Tragen kommen. Er wies darauf hin, daß die Frauen ja zuerst mal den Mann sehen und dann aufgrund dieses "Augen-Blicks" entscheiden, ob dieser Mann für sie interessant ist oder nicht. Und da, meinte er, habe ich überaus schlechte Karten. Er wies auch darauf hin, daß ich absolut nicht so bin, wie ich wirke. Und er erklärte mir, daß praktisch alle Leute nach dem gehen, was sie sehen. Und wenn sie sehen, daß der Mann bei einem äußerst daneben geratenen Anbandelungsversuch und der daraufhin klarerweise erfolgenden Ablehnung zum Weinen und zum Schluchzen anfängt und dann als Heulsuse aus dem Lokal rausfliegt, dann ist dieser Mann bei allen Frauen in diesem Lokal unten durch.
Diese Aussage des Therapeuten finde ich nur bedingt hilfreich. Hast du denn verstanden, was er dir damit sagen wollte? Wollte er damit ausdrücken, dass du mehr auf dein Äußeres achten sollst? Und wie ist es zu verstehen, dass du nicht so bist, wie du wirkst? Wie bist du denn? Und wie wirkst du? Und warum gibst du dich anders, als du bist?

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Wurstel
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Beitrag So., 07.09.2014, 16:44

Wurstel

cucaracha hat geschrieben:Diese Aussage des Therapeuten finde ich nur bedingt hilfreich. Hast du denn verstanden, was er dir damit sagen wollte?
Er meinte, daß ich nicht gerade wie ein Adonis ausschaue. Er sagte auch, wenn mich eine Frau anredet, dann soll ich sehr, sehr vorsichtig sein, denn Wunder passieren sehr selten.
cucaracha hat geschrieben:Wollte er damit ausdrücken, dass du mehr auf dein Äußeres achten sollst?
Das war auch ein Punkt. Er sagte, daß ich so, wie ich herumlaufe, sicher keine Frau kennenlernen werde. Es ging dabei vor allem um die Kleidung (ich mußte die Kleidung von Onkeln auftragen und bekam ansonsten nur Billigkleidung) und um den Haarschnitt (ich hatte damals einen Scheitel).

Ich muß dazu sagen, daß ich damals (1987) zwar schon 24 Jahre alt war, jedoch noch sehr unter der Fuchtel meiner Mutter gestanden bin. Sie kaufte mir die Kleidung und schaute dabei nur aufs Geld (obwohl wir nicht gerade arm waren). Die T-Shirts, die ich mir gekauft habe, hat sie zerschnitten; sie wollte nicht, daß ich sowas anziehe, weil da dann die Leute über mich und über unsere Familie reden würden.

Schon meine Schulkollegen meinten seinerzeit, ich sollte mir etwas anderes anziehen und mir vor allem einen anderen Haarschnitt zulegen. Das habe ich dann gemacht (ich fuhr zu einem anderen Frisör, weil meine Mutter die Frsörin in meiner Ortschaft instruiert hatte, wie mir die Haare zu schneiden sind und diese Frisörin sich weigerte, meine Wünsche zu berücksichtigen), aber meine Mutter hat dann (obwohl ich da schon volljährig war) den Frisör zur Schnecke gemacht, sodaß mich der dann nicht mehr genommen hat.

Persönlich war mir meine Kleidung und mein Haarschnitt egal (die Kleidung muß lediglich bequem und zweckmäßig sein, ich definiere mich nicht nach meiner Kleidung), aber meine Schulkollegen und später mein erster Therapeut sagten, daß ich in so einer Aufmachung garantiert keine Frau kennenlernen werde.
cucaracha hat geschrieben:Und wie ist es zu verstehen, dass du nicht so bist, wie du wirkst? Wie bist du denn? Und wie wirkst du? Und warum gibst du dich anders, als du bist?
Das ist eine gute Frage. Jedenfalls ist es nicht so, daß ich mich verstelle. (Ich kenne etliche Typen, die das beim "Frauen-aufreißen" in den Discos tatsächlich so gemacht haben, aber da gehöre ich eben nicht dazu.)

Daß ich nicht so wirke, wie ich bin, bekomme ich von vielen Leuten mitgeteilt, wenn die mich mal ein wenig näher kennengelernt haben. Das war auch so bei meiner Freundin, die ich bei künstlerischen Aktivitäten kennengelernt habe. Allerdings weiß ich nicht, woran das liegt. Jedenfalls wäre mir von meiner eigenen Wahrnehmung her nicht bekannt, daß ich anders wirken würde, wie ich bin. Zumindest auf mich wirke ich so, wie ich tatsächlich bin. Ich habe es allerdings schon öfter erlebt, daß eine Frau, mit der ich in einem Lokal ins Gespräch kommen wollte, davongelaufen ist - da bin ich verdattert dagestanden und habe nicht gewußt, warum die da so reagiert.

Mein damaliger Therapeut hatte mir übrigens geraten, einem Verein beizutreten, der sich mit meinen Hobbys beschäftigt, weil in solchen Vereinen auch Frauen sind und sich über das gemeinsame Hobby etwas ergeben könnte. Er hat dann für mich auch einen passenden Verein gefunden, wo ich dann ca. zwei Jahre lang Mitglied war. Bis es dann zu einem Vorfall gekommen ist, daß ich nach einer Veranstaltung dieses Vereins eine Frau (die dort ebenfalls Mitglied war) gefragt habe, ob es hier in der Nähe ein Kaffeehaus gab. Die Frau rannte schreiend davon, und ich stand ganz verdutzt da. Dann erhielt ich den schriftlichen Rausschmiß aus dem Verein - mir wurde vorgeworfen, weibliche Vereinsmitglieder sexuell belästigt zu haben. Briefe an den Verein brachten nichts. Ich wurde dann obendrein noch von der Polizei angerufen, mußte auf die Wachstube, wurde dort angeschrien und mußte ein Schuldbekenntnis, das ich nichtmal durchlesen durfte, unterschreiben. Offenbar hatte dieses Vereinsmitglied geglaubt, ich wolle sie vergewaltigen.

Nach diesem Vorfall sagte mein damaliger Therapeut, ich muß jetzt sehr vorsichtig sein, denn ich habe jetzt eine polizeiliche Vormerkung. Er meinte, daß es schlecht war, das Schuldbekenntnis zu unterschreiben, ich hätte besser die Zuziehung eines Anwaltes verlangen sollen, aber geschehen ist geschehen. Zum Vorfall meinte mein Therapeut, daß wahrscheinlich diese Frau schlechte Erfahrungen mit einem Mann gemacht hatte und vermutlich in mir den damaligen Täter gesehen hatte, daher ihre Reaktion. Mein Therapeut sagte mir dann, daß es besser ist, wenn ich keine Frau mehr anrede, weil ja immer die Gefahr besteht, an jemanden zu geraten, der schlechte Erfahrungen gemacht hat, und da ich jetzt einen dunklen Punkt in der Kartei habe, wäre es tödlich für mich, wenn da nochmal ein derartiger Vorfall passiert. Er meinte dann (im Gegensatz zu dem, was er früher gesagt hatte), daß ich mich besser nur mehr von Frauen anreden lassen soll, aber eben selber nicht mehr aktiv sein soll.

Soviel zum Thema, daß ich anders wirke, wie ich bin.
Ich möchte hiermit versichern, daß es absolut nicht in meiner Intention lag oder liegt, irgendjemanden sexuell zu belästigen oder gar zu vergewaltigen.


Wurstel

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Stöpsel
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Beitrag Mi., 08.10.2014, 15:48

Hallo Wurstel,

in dem anderen Thread schriebst Du, beim Therapeuten warst Du 1992. Das ist über 20 jahre her, hältst Du Dich da noch an seinen Aussagen fest? Irgendwas wird sich bei Dir ja sicher seitdem geändert haben? Was der Therapeut damals sagte, finde ich teilweise auch etwas merkwürdig und kommt mir vor, als zieht es Dich nur noch weiter runter. Bist Du seitdem nicht wieder zu einem Therapeuten gegangen?
Nach diesem Vorfall sagte mein damaliger Therapeut, ich muß jetzt sehr vorsichtig sein, denn ich habe jetzt eine polizeiliche Vormerkung.
Das finde ich einen merkwürdigen Rat.
Mein Therapeut sagte mir dann, daß es besser ist, wenn ich keine Frau mehr anrede, weil ja immer die Gefahr besteht, an jemanden zu geraten, der schlechte Erfahrungen gemacht hat
Na ja, aber deswegen niemanden mehr anzusprechen, ist ja wohl auch nicht die Lösung... Ich würde das mit dem Frauen ansprechen jetzt allerdings trotzdem erstmal bleiben lassen, s. unten, und mich auf mich selbst konzentrieren.

Von all dem, was Du schreibst (dass Du Dir das hast gefallen lassen, wie deine Mutter mit Dir bzgl. Kleidung und Friseur umgegangen ist, dass Du blind dieses Schuldeingeständnis unterschrieben hast, obwohl Du doch keine Schuld hattest), schließe ich, dass Du sehr wenig Selbstvertrauen hast, nicht nur in Hinsicht auf Frauen. Eh Du Dir um Frauen einen Kopf machst, kümmere Dich um Dich selbst, dass Du mehr Selbstvertrauen bekommst, gute Kontakte zu Freunden und anderen Menschen hast. DAFÜR würde ich nochmals in eine Therapie gehen. Danach wird die Situation mit den Frauen ein bisschen anders aussehen. Aber ein Schritt nach dem anderen...

Nachtrag: Ich will gleich noch sagen, dass ich in diesem Forum nicht mehr viel unterwegs bin. Ich weiß daher nicht, ob ich nochmal dazukomme, zu antworten. Aber vielleicht ja auch doch...

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Wurstel
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Beitrag Sa., 11.10.2014, 12:46

Wurstel

Stöpsel hat geschrieben:in dem anderen Thread schriebst Du, beim Therapeuten warst Du 1992. Das ist über 20 jahre her, hältst Du Dich da noch an seinen Aussagen fest? Irgendwas wird sich bei Dir ja sicher seitdem geändert haben? Was der Therapeut damals sagte, finde ich teilweise auch etwas merkwürdig und kommt mir vor, als zieht es Dich nur noch weiter runter. Bist Du seitdem nicht wieder zu einem Therapeuten gegangen?
Das drösel ich jetzt ein bißchen auf, sorry für die Länge.


Zunächst zu meiner Therapiegeschichte

Bei meinem ersten Therapeuten war ich von 1987 bis 1992. Diese Therapie wurde von meinem Therapeuten abgebrochen, weil meine Eltern meinem Therapeuten immer größere Schwierigkeiten machten. Der unmittelbare Anlaß für den Abbruch war, daß mein Vater in die Wohnung meines Therapeuten (wo auch die Therapiestunden stattfanden) eingedrungen ist und herumgeschrien hat, als dort gerade jemand anderer zur Therapie war. Als Begründung nannte mein erster Therapeut, daß er es nicht zuläßt, daß die Therapie eines Patienten durch Angehörige eines anderen Patienten gefährdet wird. (Dabei konnte ich ja nichts dafür!) Beschrieben habe ich das in diesem Thema (wo ich antwortete und dabei auf mein diesbezügliches Problem zu sprechen kam, dort geht es ab 30. 3. 2014 19:13 Uhr praktisch nur mehr um dieses Problem, also auf dieser Seite 4 und der nachfolgenden Seite:
viewtopic.php?f=20&t=31159&start=54
Die Therapie bei meinem ersten Therapeuten war zuerst in Wien, dann zog er in eine Stadt in der Nähe von Wien, die noch weiter von mir zuhause weg war.

Dann war ich jahrelang in keiner Therapie - es war mir aufgrund meiner Eltern und meines Jobs nicht möglich, in eine andere Therapie zu gehen, da es in meiner Gegend (wo ich auch arbeite) damals keine Therapiemöglichkeiten gab und ein Fahren zu einem Therapeuten nach Wien aufgrund meiner Eltern und aufgrund meines Jobs (ich hätte erst nach Dienstschluß nach Wien fahren können, und so spät wurden keine Therapien angeboten) nicht möglich war.

Erst 1997 gab es in der nahen Kleinstadt eine Gruppentherapie, an der ich teilnahm. Vom Thema her war die Gruppe für mich ungeeignet, aber es gab keine Alternative, also ging ich eben dorthin (besser eine unpassende Gruppe als gar keine Gruppe). Leider existierte diese Gruppe nicht lange, weil von den neun Teilnehmer der Gruppe oft ein großer Teil nicht kam (es kam, außer bei der ersten Stunde immer nur ein sehr kleiner Teil der Leute, sodaß wir meist nur drei Personen, und zwar immer andere drei von den neun waren, was vom Gruppenleiter kritisiert wurde) und der Gruppenleiter die Gruppentherapie beendete, als eines Tages nur ich kam.

Ums Jahr 2001 herum gab es dann eine Psychotherapeutin in der nahen Kleinstadt. Dort ging ich dann hin. Die Stunde war zwar offiziell 50 Minuten, tatsächlich aber nur 35 Minuten, weil die Therapeutin nach der Stunde immer gleich zum Bus rennen mußte. Dann zog sie in ihre Wohnstadt um, und dann konnte sie mir spätere Therapiestunden anbieten, zu denen ich mit meinem damaligen Kabinenmoped (Invalidenfahrzeug) hinfuhr. Da war die Stunde dann jeweils 65 Minuten - auf diese Weise zahlte sie mir die fehlenden 15 Minuten bei den vorigen Therapiestunden zurück. Leider mischten sich dann meine Eltern auch bei dieser Therapeutin ein, sodaß auch diese Therapie ca. 2003 abgebrochen werden mußte. (Allerdings brach in diesem Falle ich die Therapie ab, weil ich nicht wollte, daß die Situation wieder so eskaliert wie bei meinem ersten Therapeuten.)

Und seit ungefähr zwei Jahren gibt es einen Therapeuten in meiner Ortschaft, zu dem ich gehe.


Ob sich seit 1992 etwas geändert hat

Naja, da hat sich schon Einiges geändert.

Schon seit 1980 wollte ich Rocksänger werden und schrieb Gedichte und Liedtexte (die meisten wurden von meiner Mutter im Ofen verbrannt), kannte damals aber keine Musiker, also mußte mein Wunsch eben Wunsch bleiben. Erst 1991 kam ich als Akteur zu einer Rockband (woraus dann weitere Probleme mit meinen Eltern resultierten). 2002 begann ich, Theater zu spielen und lernte dabei 2003 jene Frau kennen, die dann sehr schnell meine Freundin wurde. Wir zogen (mit einer Unterbrechung) bis Herbst 2007 um die Häuser, bis sie (aufgestachelt von einem Freund von mir, der sich ärgerte, weil ich ihm nicht einen hohen Geldbetrag geborgt habe) den Kontakt zu mir abbrach und es zu Gerichtsverhandlungen zwischen mir und meiner Freundin kam (die Sache war sehr komplex und wurde auch teilweise durch meine Familie forciert).

Der Grund, warum ich überhaupt auf der Bühne stehe, ist vor allem der, weil ich hoffe, dadurch Frauen kennenzulernen. (Und natürlich auch der, weil ich meine Gedanken und Ideen anderen Leuten mitteilen und Leute zum Nachdenken anregen möchte - daher auch meine Texte, die oft Tabuthemen behandeln.)


Ob mich das runterzieht, was mein erster Therapeut sagte

In anderen Foren wurde mir gesagt, daß mein erster Therapeut offenbar nicht gut war. Das kann ich nicht beurteilen - ich bin ja kein Fachmann auf diesem Gebiet.

Was ich bei meinem ersten Therapeuten und auch bei meinem jetzigen negativ sehe, ist der Umstand, daß sie oft zu einem Einlenken meinerseits geraten haben, so nach dem Satz "der Klügere gibt nach". (Das ist ja ein Satz, der mir auch von meinen Eltern immer gelehrt wurde.) Diese beiden Therapeuten (mein erster viel stärker als mein jetziger) meinten oft, daß es besser ist, wenn ich klein beigebe. (Das genaue Gegenteil wird mir von meinem künstlerischen Umkreis gesagt. Diese Leute meinen "wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt".) Als Begründung wurde mir von meinem ersten Therapeuten oft irgendwelche schauerlichen Zukunftsperspektiven, was passieren wird (meist Gefängnis) prophezeiht. Mein jetziger Therapeut meint lediglich, daß mein finanzieller Ruin droht. (Bei meinen Eltern war das natürlich viel stärker - die prophezeihten mir, daß quasi ganz Österreich untergehen würde, wenn ich nicht lieb, adrett und folgsam wäre.)

Runterziehen... ...hm...
Ich weiß nicht recht, ob ich sagen kann, daß mich solche Aussagen runterziehen. Es ist so, daß jeder Mensch seine Wertevorstellungen und Lebenseinstellung hat und versucht, diese seinen Freunden und Bekannten weiterzugeben. Davon sind natürlich auch Therapeuten nicht ausgenommen. Man wird also wohl auch bei verschiedenen Therapeuten unterschiedliche Ratschläge zum Meistern ein- und desselben Problems bekommen. (Bekanntlich führen ja viele Wege zum Ziel.)

Stöpsel hat geschrieben:
Nach diesem Vorfall sagte mein damaliger Therapeut, ich muß jetzt sehr vorsichtig sein, denn ich habe jetzt eine polizeiliche Vormerkung.
Das finde ich einen merkwürdigen Rat.
Ist aber irgendwie naheliegend.

Mein erster Therapeut erklärte mir das damals ja genau. Er sagte, daß grundsätzlich die Möglichkeit eines derartigen Vorfalles beim Frauenanreden immer besteht (man weiß ja beim Anreden einer Frau nicht, welche Erfahrungen diese vorher gemacht hat). Er sagte, daß die Wahrscheinlichkeit, an eine negativ belastete Frau zu geraten, sehr gering, aber dennoch gegeben ist. Solange ein derartiger Vorfall mit polizeilicher Vormerkung nicht passiert ist, braucht man sich darüber auch keine Gedanken zu machen, denn wenn dann mal sowas passiert, war man bis dahin immerhin unbescholten und hat daher gute Karten. Wenn aber ein zweitesmal ein derartiger Vorfall passiert, dann schaut die Sache ganz anders aus, meinte mein erster Therapeut. Denn wenn die Polizei bei Aufnahme des neuerlichen Vorfalles feststellt, daß es bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben hat, dann steht der Mann ganz schlecht bei den Behörden da.

Als es dann im Jahr 2008 zu einem Strafverfahren gegen mich wegen Stalking (meine Freundin hatte mich angezeigt, weil ich einem Freund nicht einen hohen Geldbetrag bezahlt habe und ich aufgrund ihres Kontaktabbruches das ihr geborgte Geld zurückverlangt habe) gekommen ist und mein Anwalt meinte, daß eine Aussage meines ersten Therapeuten vor Gericht für mich günstig wäre, habe ich dann diesbezüglich Kontakt mit meinem ersten Therapeuten aufgenommen. Der lehnte aber ab, als Zeuge auszusagen und wies mich auf den damaligen Vorfall mit der polizeilichen Vormerkung hin. Er sagte, ich solle klein beigeben, alles, was man mir vorwirft, gestehen (auch, wenn das mir Vorgeworfene nicht stimme) und mich schuldig bekennen, ansonsten ich zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt werde, meinen Job und meinen Freundeskreis verliere und in Zukunft mittellos und von allen geächtet bin. Außerdem sagte er mir am Telefon, daß ich sofort meinen ganzen Freundeskreis stanzen und meine ganzen künstlerischen Aktivitäten einstellen und nie wieder nach Wien fahren soll (und dies auch bei der Gerichtsverhandlung versprechen soll), nur so könne ich meinen Hals retten. (Das habe ich dann nicht gemacht - ich nahm mir auf Anraten von Freunden und Bekannten einen sehr teuren Verteidiger, der nachwies, daß meine Freundin die Anzeigen bei der Polizei wider besseren Wissens in böswilliger Absicht gemacht hat. Daher wurde ich dann freigesprochen, allerdings kostete mich der Verteidiger ein Vermögen.)
Stöpsel hat geschrieben:
Mein Therapeut sagte mir dann, daß es besser ist, wenn ich keine Frau mehr anrede, weil ja immer die Gefahr besteht, an jemanden zu geraten, der schlechte Erfahrungen gemacht hat
Na ja, aber deswegen niemanden mehr anzusprechen, ist ja wohl auch nicht die Lösung...
Seit diesem Vorfall habe ich mich tatsächlich nicht mehr getraut, Frauen anzureden.
Meine Freundin hatte ja mich angeredet.
Stöpsel hat geschrieben:Ich würde das mit dem Frauen ansprechen jetzt allerdings trotzdem erstmal bleiben lassen, s. unten, und mich auf mich selbst konzentrieren.
Das mache ich möglicherweise eh viel zuviel.
Stöpsel hat geschrieben:Von all dem, was Du schreibst (dass Du Dir das hast gefallen lassen, wie deine Mutter mit Dir bzgl. Kleidung und Friseur umgegangen ist, dass Du blind dieses Schuldeingeständnis unterschrieben hast, obwohl Du doch keine Schuld hattest), schließe ich, dass Du sehr wenig Selbstvertrauen hast, nicht nur in Hinsicht auf Frauen. Eh Du Dir um Frauen einen Kopf machst, kümmere Dich um Dich selbst, dass Du mehr Selbstvertrauen bekommst, gute Kontakte zu Freunden und anderen Menschen hast. DAFÜR würde ich nochmals in eine Therapie gehen. Danach wird die Situation mit den Frauen ein bisschen anders aussehen. Aber ein Schritt nach dem anderen...
Das Thema "Selbstvertrauen" haben wir in der Therapiestunde bisher noch nicht behandelt.

Da stellt sich mir die Frage, wie dieser Begriff überhaupt zu verstehen ist.
Und weiters frage ich mich, was das mit dem Frauen-kennenlernen überhaupt zu tun hat.

Jedenfalls ist das, was ich hier zu meinen familiären Verhältnissen (und über das Einmischen meiner Familie in mein Leben) kurz umrissen habe, nur die Spitze des Eisbergs. Diese Sache habe ich in anderen Unterforen in dortigen Themen beschrieben:

Problem mit Familie, Freundin & Leuten, die Geld wollen
viewtopic.php?f=40&t=27685
(wurde nach einer neuereren Antwort von mir vom Admin in "Lange Beiträge & Threads, OT usw." verschoben)

Wieviel zählt das, was die Leute über einen reden?
viewtopic.php?f=7&t=31766

In diesem Thema hier geht's aber um die Frage, wie ich eine Frau kennenlernen kann. Das hat ja nichts mit den oben verlinkten Themen zu tun, daher habe ich eben dieses Thema hier begonnen.
Stöpsel hat geschrieben:Nachtrag: Ich will gleich noch sagen, dass ich in diesem Forum nicht mehr viel unterwegs bin. Ich weiß daher nicht, ob ich nochmal dazukomme, zu antworten. Aber vielleicht ja auch doch...
Schade.

Ich bedauere es immer, wenn sich jemand aus einem Forum verabschiedet. Es gibt natürlich verschiedene Gründe dafür, z. B. Zeitmangel.

Ich lege öfters längere Pausen ein, weil es Zeiten gibt, wo ich mich irgendwie nicht in der Verfassung fühle zu posten, obwohl ich eigentlich gerne posten möchte (schwer zu erklären das).


Wurstel

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Stöpsel
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Beitrag Sa., 11.10.2014, 23:03

Also, was Du dazu schreibst, wie Deine Eltern sich in Deine Therapie einmischen, da würd ich Deinen Eltern einfach nichts mehr dazu erzählen, ob Du Therapie machst und wo. Du bist doch nun wirklich ein erwachsener Mensch und Deine Eltern scheinen (oder schienen) Dir ja jegliches wasser abgegraben zu haben, um Deinen eigenen Weg im Leben zu finden.
Was ich bei meinem ersten Therapeuten und auch bei meinem jetzigen negativ sehe, ist der Umstand, daß sie oft zu einem Einlenken meinerseits geraten haben, so nach dem Satz "der Klügere gibt nach".
Ja, den Satz finde ich auch nicht gut, jedenfalls nicht in deiner Situation, gerade vor dem Hintergrund deines mangelnden Selbstvertrauens.
Wie war das denn mit der Therapeutin, bei der Du warst? War es da anders? Ggf. würde ich dann vielleicht doch nochmal zu ihr gehen. Wie gesagt, wenn Du Deinen Eltern nicht sagst, dass Du zu ihr gehst, sollte das ja machbar sein.
Man wird also wohl auch bei verschiedenen Therapeuten unterschiedliche Ratschläge zum Meistern ein- und desselben Problems bekommen.
Na ja, das stimmt schon. Aber da sollte ein Therapeut doch auch drauf gucken, WEM er einen Ratschlag gibt. Wenn es doch so ist, dass Du eh wenig selbstbewußt auftrittst, ist es doch blöd, wenn ein Therapeut Dich mit seinen Ratschlägen darin bestärkt. Das mag sinnvoll sein bei Leuten, die überreagieren, aber das tust Du ja nicht.
Nach diesem Vorfall sagte mein damaliger Therapeut, ich muß jetzt sehr vorsichtig sein, denn ich habe jetzt eine polizeiliche Vormerkung.
Das finde ich einen merkwürdigen Rat.
Ist aber irgendwie naheliegend.
Irgendwie beides. Nur: Wenn Du jetzt völlig danach lebst, dass da jeder Zweifel ausgeschlossen wird, das was passiert, lebst Du ja auch am Leben vorbei. Das kann's ja irgendwie auch nicht sein. Zumal es ja erstens nicht sicher ist, dass sich so ein Vorfall wiederholt und zweitens wäre es vielleicht eine Überlegung wert, abzuklären, ob man bzgl. dem falschen Schuldeingeständnis nicht rechtlich doch noch was machen kann.
Er sagte, ich solle klein beigeben, alles, was man mir vorwirft, gestehen (auch, wenn das mir Vorgeworfene nicht stimme) und mich schuldig bekennen
Was ist denn das für ein Rat??? Niemals!!! Gib keine Schuld zu, die nicht zutrifft!
UNd wenn er ausgesagt hätte, wäre doch alles klar gewesen. Der scheint selbst Muffensausen bekommen zu haben.
ansonsten ich zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt werde, meinen Job und meinen Freundeskreis verliere und in Zukunft mittellos und von allen geächtet bin
Aufgrund von welcher Rechtsgrundlage denn? Weil man nicht etwas zugibt, was man nicht getan hat? Was für eine verdrehte Logik!!!
ich nahm mir auf Anraten von Freunden und Bekannten einen sehr teuren Verteidiger, der nachwies, daß meine Freundin die Anzeigen bei der Polizei wider besseren Wissens in böswilliger Absicht gemacht hat
Ein Glück! Vermögen hin oder her, ich glaube, es ist für Dich wichtig, dass Du nicht klein begibst, sondern auch erfährst, dass Du zu Deinem Recht kommen kannst.
Ich würde das mit dem Frauen ansprechen jetzt allerdings trotzdem erstmal bleiben lassen, s. unten, und mich auf mich selbst konzentrieren.
Das mache ich möglicherweise eh viel zuviel.
Inwiefern?
Ich meinte mit "auf mich selbst konzentrieren", dass Du Dein Glück nicht davon abhängig machst, ob Du eine Freundin hast oder nicht. Sondern, dass Du zu Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein findest, dass Du Aktivitäten nachgehst, weil sie in erster Linie DIR Spaß machen, dass Du einen guten Freundeskreis hast, wo Du im Wesentlichen so angenommen wirst, wie Du bist.
Das Thema "Selbstvertrauen" haben wir in der Therapiestunde bisher noch nicht behandelt.
Oh, das wäre aber echt wichtig. Aber na ja, vielleicht kommt ihr da ja über Deine Familiengeschichte drauf...
Allerdings sagtest Du auch, dass Dein jetziger Therapeut Dich auch immer ein bisschen in Richtung "einlenken" bewegen wollte, von daher hat er es mit einer Stärkung Deines Selbstvertrauens vielleicht auch nicht so. Aber nachdem Du mit dem Begriff "Selbstvertrauen" nicht soviel anfangen kannst, könntest Du den Therapeuten ja auch einfach mal fragen, was das ist.
Und weiters frage ich mich, was das mit dem Frauen-kennenlernen überhaupt zu tun hat.
Zum einen ist es im Leben allgemein wichtig. Und man sollte erstmal mit sich und der Welt im Reinen sein, bevor man einen Partner kennenlernt. Zum anderen hilft es in der Interaktion mit anderen Menschen, so auch mit Frauen. Z.B. würdest Du dann sicher nicht mehr so leicht weinen, wenn Du einen Korb bekommst, was sicher auch ein Hindernis ist.

Viele Grüße

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Wurstel
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Beitrag So., 23.11.2014, 11:19

Wurstel


Sorry, daß meine Antwort erst jetzt kommt - ich war irgendwie nicht in der Lage zu antworten, obwohl ich antworten wollte.
Stöpsel hat geschrieben:Also, was Du dazu schreibst, wie Deine Eltern sich in Deine Therapie einmischen, da würd ich Deinen Eltern einfach nichts mehr dazu erzählen, ob Du Therapie machst und wo. Du bist doch nun wirklich ein erwachsener Mensch und Deine Eltern scheinen (oder schienen) Dir ja jegliches wasser abgegraben zu haben, um Deinen eigenen Weg im Leben zu finden.
Als ich meine erste Therapie begann, war das erste Thema die Frage, ob ich meinen Eltern erzählen sollte, daß ich in einer Therapie bin. Ich meinte, daß das nicht gut wäre, weil es sicher meinen Eltern nicht recht wäre. Mein erster Therapeut sagte dazu jedoch, daß mir meine Eltern böse sein würden, wenn ich es ihnen nicht sage; da können sie mir dann nämlich Vorwürfe machen, daß ich es ihnen nicht gesagt habe, was sie als Vertrauensbruch werten würden. Da habe ich entgegnet, daß ich befürchte, daß mir meine Eltern verbieten würden, in eine Therapie zu gehen und ich mich aber dann nicht an dieses Verbot halten würde (ich war ja schon lange volljährig) und mir dann erst recht Vorwürfe gemacht werden würden. Also habe ich meinen Eltern nicht gesagt, daß ich in einer Therapie bin. Nur fand meine Mutter dann irgendwann eine Honorarnote meines Therapeuten. Und dann begann der Zores, weil sich meine Eltern sofort in die Therapie eingemischt haben. Gegipfelt hat das dann darin, daß mein Vater unangemeldet zu meinem Therapeuten fuhr und unten anklingelte. Mein Therapeut ließ ihn nicht herein, aber trotzdem kam mein Vater herein (er weiß, wie man eine Tür aufbringt, wenn man keinen Schlüssel hat) und schrie herum. (Zu diesem Zeitpunkt war gerade ein anderer Klient/Patient bei ihm, und da platzt mein Vater brüllenderweise herein.) Daraufhin brach mein erster Therapeut sofort die Therapie mit mir ab und erstattete Anzeige wegen Einbruch gegen meinen Vater. (Diese Anzeige wurde niedergeschlagen und führte zu einer von meiner Mutter angestrengten Verleumdungsanzeige gegen meinen ersten Therapeuten.)
Stöpsel hat geschrieben:
Was ich bei meinem ersten Therapeuten und auch bei meinem jetzigen negativ sehe, ist der Umstand, daß sie oft zu einem Einlenken meinerseits geraten haben, so nach dem Satz "der Klügere gibt nach".
Ja, den Satz finde ich auch nicht gut, jedenfalls nicht in deiner Situation, gerade vor dem Hintergrund deines mangelnden Selbstvertrauens.
Mein erster Therapeut war der Ansicht, daß ich mich eher anpassen soll. Dieser Ansicht ist zwar mein jetziger Therapeut prinzipiell auch, aber lange nicht so stark wie mein erster Therapeut. Mein jetziger Therapeut meint schon, daß ich mich in gewissen Situationen durchsetzen sollte, sagt aber, daß ich natürlich auch die daraus resultierenden Konsequenzen berücksichtigen muß.
Stöpsel hat geschrieben:Wie war das denn mit der Therapeutin, bei der Du warst? War es da anders? Ggf. würde ich dann vielleicht doch nochmal zu ihr gehen. Wie gesagt, wenn Du Deinen Eltern nicht sagst, dass Du zu ihr gehst, sollte das ja machbar sein.
Da kann ich mich eigentlich nur daran erinnern, daß sie gesagt hat, man muß das abwägen. Sie erzählte mir, daß es vorkommt, daß sie, wenn sie zuhause ankommt und das soeben gekaufte Fruchtjoghurt aufmacht und feststellt, daß es verdorben ist, nicht wieder mit dem Autobus zum Supermarkt zurückfährt und es reklamiert, weil ihr der Aufwand dafür zu groß ist (das Fruchtjoghurt kostet weit weniger als zwei Fahrscheine, und man muß auch die Zeit berücksichtigen, da der Bus nur alle zwei Stunden fährt; und es beim nächsten Einkauf in einer Woche zu reklamieren, hat auch keinen Sinn, da dann das Fruchtjoghurt schon längst abgelaufen ist). Und so, meinte sie, muß man immer abwägen, ob der Aufwand nicht den Nutzen übersteigt.
Stöpsel hat geschrieben:
Man wird also wohl auch bei verschiedenen Therapeuten unterschiedliche Ratschläge zum Meistern ein- und desselben Problems bekommen.
Na ja, das stimmt schon. Aber da sollte ein Therapeut doch auch drauf gucken, WEM er einen Ratschlag gibt. Wenn es doch so ist, dass Du eh wenig selbstbewußt auftrittst, ist es doch blöd, wenn ein Therapeut Dich mit seinen Ratschlägen darin bestärkt. Das mag sinnvoll sein bei Leuten, die überreagieren, aber das tust Du ja nicht.
In den Augen meines ersten Therapeuten habe ich überreagiert.
In den Augen meines jetzigen Therapeuten hingegen nicht.
Ist wahrscheinlich auch eine Sache des jeweiligen persönlichen Standpunktes.
Stöpsel hat geschrieben:
Nach diesem Vorfall sagte mein damaliger Therapeut, ich muß jetzt sehr vorsichtig sein, denn ich habe jetzt eine polizeiliche Vormerkung.
Das finde ich einen merkwürdigen Rat.
Ist aber irgendwie naheliegend.
Irgendwie beides. Nur: Wenn Du jetzt völlig danach lebst, dass da jeder Zweifel ausgeschlossen wird, das was passiert, lebst Du ja auch am Leben vorbei. Das kann's ja irgendwie auch nicht sein. Zumal es ja erstens nicht sicher ist, dass sich so ein Vorfall wiederholt und zweitens wäre es vielleicht eine Überlegung wert, abzuklären, ob man bzgl. dem falschen Schuldeingeständnis nicht rechtlich doch noch was machen kann.
Das mit dem "am Leben vorbeileben" habe ich auch schon von einigen Leuten gehört.

Klar ist nicht gesagt, daß sich so ein Vorfall wiederholt. Und das habe ich damals auch mit meinem ersten Therapeuten diskutiert. Der sagte aber, daß man das ja nicht wissen kann. Jeder hat bei den Behörden gewissermaßen einen Freibiß, aber nur einen, sagte er. Nur die Unbescholtenheit (also der Umstand, daß nichts Diesbezügliches von mir schon vermerkt war) hat mich damals gerettet, meinte er. Jedoch, wenn wieder sowas passiert, dann schaut's ganz anders aus. Wenn so ein Vorfall zur Anzeige gebracht wird, dann schaut die Polizei in den Akt. Und wenn sie da feststellt, daß ich bereits einmal negativ in dieser Hinsicht aufgefallen bin, dann gibt es sofort eine Anklage, und ich stehe vor dem Strafrichter und werde verurteilt, obwohl ich unschuldig bin. Das hat mir mein erster Therapeut gesagt. Und aus diesem Grund, sagte er, soll ich nie wieder eine Frau anreden, denn die Gefahr, wieder an eine zu geraten, die schlechte Erfahrungen gemacht hat, besteht ja; man sieht es ja einer Frau nicht an, ob die mein Anreden mißverstehen könnte oder nicht.
Stöpsel hat geschrieben:
Er sagte, ich solle klein beigeben, alles, was man mir vorwirft, gestehen (auch, wenn das mir Vorgeworfene nicht stimme) und mich schuldig bekennen
Was ist denn das für ein Rat??? Niemals!!! Gib keine Schuld zu, die nicht zutrifft!
Das war auch nicht das, was ich gemacht habe. Obwohl mir mein erster Therapeut (den ich damals ja angerufen und lange mit ihm telefoniert habe) genau Dieses gesagt hat; er warf mir auch vor, stur zu sein.
Stöpsel hat geschrieben:UNd wenn er ausgesagt hätte, wäre doch alles klar gewesen. Der scheint selbst Muffensausen bekommen zu haben.
Er hat es abgelehnt, auszusagen. Zum einen sagte er, daß er am Verhandlungstag nicht in Österreich ist. Und zum anderen meinte er, daß es sehr ungünstig ist, wenn bei der Gerichtsverhandlung gesagt wird, daß ich in einer Psychotherapie war, denn dann könnte es sein, daß mich der Richter als geistig abnormen Rechtsbrecher ansieht und ich in eine geschlossene Anstalt komme. Und deshalb, sagte er, soll ich gar nicht erwähnen, daß ich bei einem Psychotherapeuten war oder irgendwelche Probleme dieser Art habe. Er meinte, es ist immer besser, eine Schuld zuzugeben und Reue zu zeigen und ein mildes Urteil zu bekommen als unschuldig als Unbelehrbarer langfristig eingesperrt zu werden oder sein restliches Leben in einer geschlossenen Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verbringen zu müssen.
Stöpsel hat geschrieben:
ansonsten ich zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt werde, meinen Job und meinen Freundeskreis verliere und in Zukunft mittellos und von allen geächtet bin
Aufgrund von welcher Rechtsgrundlage denn? Weil man nicht etwas zugibt, was man nicht getan hat? Was für eine verdrehte Logik!!!
Naja, das kommt schon vor, daß Leute unschuldig verurteilt wurden, weil man ihnen nicht geglaubt hat. Siehe als Beispiel diesen Fall hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustl_Mollath

So ohne ist das also nicht.
Stöpsel hat geschrieben:
ich nahm mir auf Anraten von Freunden und Bekannten einen sehr teuren Verteidiger, der nachwies, daß meine Freundin die Anzeigen bei der Polizei wider besseren Wissens in böswilliger Absicht gemacht hat
Ein Glück! Vermögen hin oder her, ich glaube, es ist für Dich wichtig, dass Du nicht klein begibst, sondern auch erfährst, dass Du zu Deinem Recht kommen kannst.
Die Betonung liegt aber auf KANN. Es ist nicht gesagt, daß man vor Gericht Recht bekommt. Das sagt sinngemäß auch mein jetziger Therapeut.
Stöpsel hat geschrieben:
Stöpsel schrieb:
> Ich würde das mit dem Frauen ansprechen jetzt allerdings trotzdem erstmal bleiben lassen, s. unten, und mich auf mich selbst konzentrieren.


Das mache ich möglicherweise eh viel zuviel.
Inwiefern?
Ich meinte mit "auf mich selbst konzentrieren", dass Du Dein Glück nicht davon abhängig machst, ob Du eine Freundin hast oder nicht. Sondern, dass Du zu Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein findest, dass Du Aktivitäten nachgehst, weil sie in erster Linie DIR Spaß machen, dass Du einen guten Freundeskreis hast, wo Du im Wesentlichen so angenommen wirst, wie Du bist.
Das mache ich im Grunde eh.

Wie ich geschrieben habe, ist es halt so, daß ich Sex und Partnerschaft nur vom Hörensagen bzw. aus Film und Fernsehen kenne (Partnerschaft halt auch die zwischen meinen Eltern, welche aber eine reine Zweckgemeinschaft war). Hingegen kenne ich das nicht aus eigener Erfahrung, und das würde ich gerne mal kennenlernen.

Es ist aber nicht so, daß das jetzt ein übermäßig großer Wunsch in mir ist (wohl, weil ich es eben nicht aus eigener Anschauung kenne). Das ist ungefähr so, wie ein Blinder, der von Geburt an blind ist, auch ganz gerne wissen würde, wie Sehen ist.
Stöpsel hat geschrieben:
Das Thema "Selbstvertrauen" haben wir in der Therapiestunde bisher noch nicht behandelt.
Oh, das wäre aber echt wichtig. Aber na ja, vielleicht kommt ihr da ja über Deine Familiengeschichte drauf...
Allerdings sagtest Du auch, dass Dein jetziger Therapeut Dich auch immer ein bisschen in Richtung "einlenken" bewegen wollte, von daher hat er es mit einer Stärkung Deines Selbstvertrauens vielleicht auch nicht so. Aber nachdem Du mit dem Begriff "Selbstvertrauen" nicht soviel anfangen kannst, könntest Du den Therapeuten ja auch einfach mal fragen, was das ist.
Leider sind wir noch immer nicht dazugekommen (obwohl ich mir das fest vorgenommen habe), weil immer irgendetwas Anderes wichtiger war bzw. mein Therapeut oft bei (meiner Ansicht nach) unwichtigen Nebendetails einhakt und dann über diese Dinge lange geredet wird und wir deshalb zu diesem Punkt gar nicht kommen, obwohl die Therapiestunde meistens deutlich überzogen wird. (Dazu siehe auch das Thema "Zeitdruck in der Therapiestunde", wo ich auch Einiges dazu geschrieben habe.)
Stöpsel hat geschrieben:
Und weiters frage ich mich, was das mit dem Frauen-kennenlernen überhaupt zu tun hat.
Zum einen ist es im Leben allgemein wichtig. Und man sollte erstmal mit sich und der Welt im Reinen sein, bevor man einen Partner kennenlernt. Zum anderen hilft es in der Interaktion mit anderen Menschen, so auch mit Frauen. Z.B. würdest Du dann sicher nicht mehr so leicht weinen, wenn Du einen Korb bekommst, was sicher auch ein Hindernis ist.
Das ist meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Punkt: Das mit dem Weinen wegzubringen. Dies ist ja wirklich eine Behinderung im Wortsinn.


Wurstel

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Freidenker58
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Beitrag So., 19.07.2015, 15:01

Ich habe da was in einem Psychologiebuch gefunden. Lies es dir durch, und nimm das heraus, was dir helfen könnte.

Tips für den erfolgreichen Flirt

Lassen Sie den Kopf nicht gleich hängen, wenn Sie mal einen Korb bekommen oder wenn eine Person, die Sie kontaktieren wollen, einfach nicht antwortet. Das kann immer wieder mal vorkommen und ist auch überhaupt nicht schlimm. Kontaktieren Sie doch einfach noch ein paar andere potenzielle Partner. Flirten Sie einfach darauflos, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, und setzen Sie sich nicht selbst unter Druck. Das lässt Sie bei Ihrem Gegenüber nur unsicher wirken. Wer stets selbstbewusst und optimistisch auftritt, kommt beim anderen Geschlecht besser an. Also gehen Sie entspannt an das Thema Flirt heran und Sie werden sehen, dass Sie erfolgreich sein werden.

Zu klein, zu blond, zu mollig ... geben Sie nicht sofort auf bei Partnern, die nicht auf den ersten Blick in Ihr optisches Idealbild passen. Je offener Sie in Bezug auf Äußerlichkeiten sind, desto mehr Flirtmöglichkeiten haben Sie. Und gleichzeitig steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie viele neue Erfahrungen sammeln werden. Nicht nur in sexueller, sondern auch in zwischenmenschlicher Hinsicht haben Sie so die Möglichkeit, Ihren Horizont zu erweitern. Bestehen Sie nicht zu sehr auf Ihr äußerliches Ideal, und öffnen Sie sich für alle Menschen, die Ihnen begegnen.

Bei einem Flirt geht es nicht um die große Liebe, Treueversprechen und ernsthafte Bindungen. Dessen sollten Sie sich stets bewußt sein, sonst laufen Sie Gefahr, enttäuscht zu werden. Ein Beispiel für eine Situation, die häufig eintritt: Sie sagt „Ich will keine Beziehung!“, er versteht aber: „Ich will noch keine Beziehung!“, und wundert sich, wenn seine Versuche, ihr emotional näherzukommen, kläglich scheitern.
Deshalb ist es wichtig, dass beide Partner bereits vor dem ersten Treffen klar definieren, was genau sie eigentlich wollen und was nicht. Wenn sich dennoch nach längerem Kontakt herausstellt, dass einer der Partner Gefühle entwickelt hat, der andere aber nicht, dann sollte der Kontakt höflich, aber bestimmt beendet werden. Je länger sich eine einseitige Affäre hinzieht, desto mehr Herzschmerz bleibt bei einem der Beteiligten zurück.

Absolut tabu bei einem Treffen mit Ihrem potentiellen Partner ist das Thema, wie viele Beziehungen Sie bereits hatten. Außerdem sollten Sie es tunlichst vermeiden, persönliche Dinge, die Sie bei anderen Partnern erlebt haben, zu erwähnen. Das zeigt Ihrem Gegenüber nicht nur, dass Sie kein Taktgefühl besitzen, sondern auch, dass Sie gern mit allen Ihren sexuellen Erfahrungen vor Anderen prahlen. Als plausible Schlussfolgerung wird Ihr Gegenüber den Abend umgehend beenden und den Kontakt zu Ihnen endgültig abbrechen. Sie sollten also all Ihre Flirtkontakte zu jedem Zeitpunkt diskret und respektvoll behandeln, ansonsten werden Sie früher oder später das Nachsehen haben.

Beziehungstypische Rituale wie ein DVD-Abend in Jogginghose oder gemeinsames Kochen sind für einen Flirtpartner viel zu persönlich. Solange Sie keine ernsthafte Liebesbeziehung zu einer Person fördern wollen, sollten Sie ihr auch keinen Zutritt zu Ihrem Privatleben gewähren,

Beim ersten Treffen mit dem potentiellen Flirtartner kann alles passieren. Entweder, man findet sich sympathisch und es entwickelt sich eine Beziehung, oder man erkennt sofort, dass man sich überhaupt nicht anziehend findet, und bricht den Kontakt ab. Hin und wieder kann es sogar vorkommen, dass die Liebe auf den ersten Blick zuschlägt. Egal was und aus welchem Grund auch immer passiert, sprechen Sie mit Ihrem Gegenüber offen und ehrlich darüber. Bleiben Sie in jeder Situation höflich, fair und respektvoll. Vor allem wenn bei einem der Flirtpartner Gefühle für den anderen entstehen, sind Fingerspitzengefühl und Taktgefühl gefragt.

Hören Sie immer auf Ihre innere Stimme, wenn Ihnen an Ihrem Flirtpartner irgendetwas Seltsames auffallen sollte. Hat er oder sie zum Beispiel etwas geäußert, das Sie stutzig macht, oder wirkt die Person unecht und gespielt, dann handeln Sie einfach intuitiv und brechen Sie den Kontakt zu der Person ab. Auch in umgekehrter Richtung kann Ihr Bauchgefühl Sie darauf hinweisen, dass Ihr Gegenüber genau die richtige Person ist, mit der Sie sich vorstellen könnten, hemmungslosen Sex zu haben. Was auch immer passiert, hören Sie ruhig auf Ihre Intuition, denn erfahrungsgemäß liegt man damit häufig richtig.


Greez Freidenker58

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