Hallo, bin neu hier im Forum und möchte eure persönlichen Erfahrungen in Bezug auf SP und Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht hören.
Zu meiner Person: Bin 48 Jahre, Single und leide schon seit über 30 Jahren an einer Sozialphobie. Ich habe mir im Laufe der Jahre immer wieder neue „Strategien“ ausgedacht um diese Erkrankung zu unterdrücken. Angefangen von Medikamenten (Tranquilizer, Anti-Depressiva), Glücksspiel (Spielautomaten) und vor allem Alkohol habe ich schon fast alles ausprobiert. Von den Medikamenten bin ich weg, die Spielsucht habe ich therapieren lassen – mit Erfolg, jedoch das Problem mit dem Alkohol steht leider noch immer im Vordergrund.
Nun bin ich schon bei dem Punkt angelangt, dass ich ohne Alkoholeinfluss nicht mehr aus dem Haus gehen kann, ohne mich dabei unwohl zu fühlen. Selbst die einfachen Dinge des Lebens (Einkaufen, der Gang zum Briefkasten, Müll ausleeren,…) sind für mich nicht mehr so einfach zu meistern. Selbst beim Fußweg zur Arbeitsstelle fühle ich mich nicht mehr wohl, fühle mich von anderen Menschen beobachtet und bilde mir ein, diese könnten negativ über mich sprechen.
Die größten Probleme habe ich jedoch mit der Kontaktaufnahme zu dem anderen Geschlecht. Ich schaffe es einfach nicht, Frauen ohne Einfluss von Alkohol anzusprechen, weil ich vorab schon panische Angst vor Ablehnung habe. Wenn ich Alkohol konsumiert habe, bin ich zwar nicht mehr so kontaktscheu, aber ich leide trotzdem unter Komplexen. Ich kann kein vernünftiges Gespräch führen. Wenn ich ins Gespräch mit einer potenziellen Partnerin komme, ist es meistens ein reines Frage- und Antwortspiel, welches mit der Zeit langweilig wird. Ich schaffe es nicht, einer Frau selbstbewusst und humorvoll entgegenzutreten, habe stark ausgeprägte Sprachhemmungen. Ganz schlimm finde ich zB. während mir die „potenzielle“ Partnerin beim Flirten eine meiner Fragen beantwortet, überlege ich schon panisch, was ich als nächstes Fragen kann um nicht sprachlos dazustehen und sie sich daraufhin von mir abwendet. Ich gehe auch nicht mehr mit Freunden aus, weil ich jedesmal krankhaft eifersüchtig bin, weil diese sehr gut mit Frauen in Kontakt treten können und selten alleine nach Hause gehen. Ich halte es einfach nicht aus, wenn jemand Erfolg bei Frauen hat und ich nicht. Mache mir deshalb ständig Selbstvorwürfe. Wenn ich es dann doch einmal schaffe, mit einer Frau ein Treffen zu vereinbaren, bekomme ich regelrecht Herzflattern, bin total unruhig und kann nicht schlafen. Bevor ich dann das „Date“ wahrnehme, trinke ich eine paar „kurze“ um nicht so gehemmt zu sein. Trotzdem, beim Treffen selbst, bringe ich kaum ein Wort raus und bin total verkrampft, sodass ich am liebsten wieder abhauen würde, vor allem bei größeren Menschenmengen,(wenn an den Nebentischen andere Personen sitzen, die mich evt. beurteilen könnten bzw. über mich lästern). Ich habe auch schon ein paar Mal direkt bemerkt, dass sich die Frau überhaupt nicht wohlgefühlt hat. Einmal musste ich mir sogar anhören, dass man sich in meiner Gegenwart nicht geborgen fühlt, dass ich „komisch“ bin. Das nagt zusätzlich am Selbstwert. Würde so gerne mal einer Frau meine Gefühle mitteilen, mit ihr was lustiges Unternehmen und noch vieles mehr, jedoch hindert mich meine SP ständig dabei, sodass ich berechtigt Angst habe, für immer alleine zu bleiben.
Welche Erfahrungen habt ihr mit SP und der Kontaktaufnahme mit dem anderen Geschlecht? Welche Strategien wendet ihr an, um das andere Geschlecht trotz sozialer Phobie verführen zu können?
Sozialphobie und Kontaktaufnahme zu anderem Geschlecht
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Hallo Robsn1965
Ich würde Dir raten, nicht so fixiert auf Frauensuche zu gehen. Das allein ist auch ohne Sozialphobie schon unangenehm für Frauen. Es wäre besser, wenn Du einfach Deinen Hobbys nachgehen würdest. Dich z. B. in Deiner Wohngemeinde integrierst, evtl. ein kleines Amt übernimmst oder einem Verein beitrittst, um so auf natürliche Weise in Kontakt zu kommen mit anderen Leuten und eben auch Frauen.
Da Du bereits einiges bei Dir wegtherapieren konntest (alle Achtung für diese großen Erfolge!), würde ich unbedingt auch die Sozialphobie therapeutisch behandeln lassen. Versuche, Dich nicht mit anderen zu vergleichen, Du bist Du, diese Eifersucht zieht Dich doch nur runter, sei da einfach etwas toleranter und lass Deinen Freunden ihre Kontakte mit Frauen. Dieses Konkurrenzdenken halten viele Frauen für unreif, gerade in dem Alter, wo Du jetzt bist. Ich würde auch das in der Therapie ansprechen und schauen, woran das liegt.
Ich würde Dir raten, nicht so fixiert auf Frauensuche zu gehen. Das allein ist auch ohne Sozialphobie schon unangenehm für Frauen. Es wäre besser, wenn Du einfach Deinen Hobbys nachgehen würdest. Dich z. B. in Deiner Wohngemeinde integrierst, evtl. ein kleines Amt übernimmst oder einem Verein beitrittst, um so auf natürliche Weise in Kontakt zu kommen mit anderen Leuten und eben auch Frauen.
Da Du bereits einiges bei Dir wegtherapieren konntest (alle Achtung für diese großen Erfolge!), würde ich unbedingt auch die Sozialphobie therapeutisch behandeln lassen. Versuche, Dich nicht mit anderen zu vergleichen, Du bist Du, diese Eifersucht zieht Dich doch nur runter, sei da einfach etwas toleranter und lass Deinen Freunden ihre Kontakte mit Frauen. Dieses Konkurrenzdenken halten viele Frauen für unreif, gerade in dem Alter, wo Du jetzt bist. Ich würde auch das in der Therapie ansprechen und schauen, woran das liegt.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
Hallo in die Runde,
das ist nicht so einfach, das anhand der wenigen Zeilen zu beurteilen.
Klar scheint aber zu sein, dass Du schon alleine wg. dem Alk. in Abhängigkeitsgefahr bist. Das gehört sicher in eine Therapie (glaube Du machst grad keine?).
Ich würde es nicht als Sozialphobie bezeichnen eher als erheblich zu geringes Selbstwertgefühl. Da müsste der Thera gucken was da los ist.
Wichtig ist aber immer soziale Strukturen zu basteln (oder zu nutzen) die eigene gute Gefühle hervorrufen. Manchmal muß man da lange suchen (ich auch). Manche Leute empfehlen ja oft das was für sie persönlich passt (und setzen einen unter Druck).
Das kann ein Kaninchenzüchterverein, Fußball-Fanclub, SHG, usw..
Bei mir passt das, was ich schon als Kind gerne gemacht habe (hätte).
Bei mir persönlich ist es ja so, dass ich bei allen Frauen die theoretisch ein Partner sein könnten, extrem gehemmt war(ich weiss auch die Ursache dafür, nur die Thera nicht).
Insofern habe ich da jegliche Partner-Gefährdungen für mich ausgeschlossen, und kann nun auf einmal fast normal mit denen reden!
Da war immer im Hintergrund: "Ich genüge nicht" was ja auch stimmt, weil ich z.B. keine Ordnung halten kann.
das ist nicht so einfach, das anhand der wenigen Zeilen zu beurteilen.
Klar scheint aber zu sein, dass Du schon alleine wg. dem Alk. in Abhängigkeitsgefahr bist. Das gehört sicher in eine Therapie (glaube Du machst grad keine?).
Ich würde es nicht als Sozialphobie bezeichnen eher als erheblich zu geringes Selbstwertgefühl. Da müsste der Thera gucken was da los ist.
Wichtig ist aber immer soziale Strukturen zu basteln (oder zu nutzen) die eigene gute Gefühle hervorrufen. Manchmal muß man da lange suchen (ich auch). Manche Leute empfehlen ja oft das was für sie persönlich passt (und setzen einen unter Druck).
Das kann ein Kaninchenzüchterverein, Fußball-Fanclub, SHG, usw..
Bei mir passt das, was ich schon als Kind gerne gemacht habe (hätte).
Bei mir persönlich ist es ja so, dass ich bei allen Frauen die theoretisch ein Partner sein könnten, extrem gehemmt war(ich weiss auch die Ursache dafür, nur die Thera nicht).
Insofern habe ich da jegliche Partner-Gefährdungen für mich ausgeschlossen, und kann nun auf einmal fast normal mit denen reden!
Da war immer im Hintergrund: "Ich genüge nicht" was ja auch stimmt, weil ich z.B. keine Ordnung halten kann.
Wow Robsn ... ich bin zwar noch etwas jünger ... hab aber genau die gleichen Propleme (zumindest beim Thema Frauen). Die Sozialphobie begleitet mich seit etwa 15 Jahren, und sie will einfach nicht verschwinden. Eine Freundin hatte ich noch nie, Freunde gibt es auch wenig bis keine. Vor einigen Jahren war ich sehr aktiv im Thema Online Dating, hatte also mehrere Dates mit Frauen. Mein größter Erfolg war ein Kuss mitten am Domplatz in Salzburg - kurz danach hab ich die Frau aber verloren, da ich wie sie mir wörtlich sagte "zu wenig rede". Ja, dass mit dem reden ist neben der Angst mein größtes Proplem. Ich kenne das sonst nur von traumatisierten Kindern, die einfach nichts mehr reden. Die verstummen einfach. Egal ... Einmal meinte auch eine zu mir: Du hast keine Ausstrahlung. Sowas trifft einen wirklich mitten ins Herz. Frauen haben sowieso ein wahnsinnig feines Gespür für den Gegenüber, und wenn du also vor ihr stehst, kein Wort raus bringst, stotterst, anfängst zu schwitzen, dich nervös umsiehst, zittrig bist..das alles spüren sie. Und dann denken sich die Frauen natürlich: Was ist das für einer, der macht mich nervös, mit dem will ich nichts zu tun haben. Ich kann dir leider auch nicht weiterhelfen, wollte dir nur sagen das du NICHT alleine bist mit deinen Proplemen.Robsn1965 hat geschrieben: Die größten Probleme habe ich jedoch mit der Kontaktaufnahme zu dem anderen Geschlecht. Ich schaffe es einfach nicht, Frauen ohne Einfluss von Alkohol anzusprechen, weil ich vorab schon panische Angst vor Ablehnung habe. Wenn ich Alkohol konsumiert habe, bin ich zwar nicht mehr so kontaktscheu, aber ich leide trotzdem unter Komplexen. Ich kann kein vernünftiges Gespräch führen. Wenn ich ins Gespräch mit einer potenziellen Partnerin komme, ist es meistens ein reines Frage- und Antwortspiel, welches mit der Zeit langweilig wird. Ich schaffe es nicht, einer Frau selbstbewusst und humorvoll entgegenzutreten, habe stark ausgeprägte Sprachhemmungen. Ganz schlimm finde ich zB. während mir die „potenzielle“ Partnerin beim Flirten eine meiner Fragen beantwortet, überlege ich schon panisch, was ich als nächstes Fragen kann um nicht sprachlos dazustehen und sie sich daraufhin von mir abwendet. Ich gehe auch nicht mehr mit Freunden aus, weil ich jedesmal krankhaft eifersüchtig bin, weil diese sehr gut mit Frauen in Kontakt treten können und selten alleine nach Hause gehen. Ich halte es einfach nicht aus, wenn jemand Erfolg bei Frauen hat und ich nicht. Mache mir deshalb ständig Selbstvorwürfe. Wenn ich es dann doch einmal schaffe, mit einer Frau ein Treffen zu vereinbaren, bekomme ich regelrecht Herzflattern, bin total unruhig und kann nicht schlafen. Bevor ich dann das „Date“ wahrnehme, trinke ich eine paar „kurze“ um nicht so gehemmt zu sein. Trotzdem, beim Treffen selbst, bringe ich kaum ein Wort raus und bin total verkrampft, sodass ich am liebsten wieder abhauen würde, vor allem bei größeren Menschenmengen,(wenn an den Nebentischen andere Personen sitzen, die mich evt. beurteilen könnten bzw. über mich lästern). Ich habe auch schon ein paar Mal direkt bemerkt, dass sich die Frau überhaupt nicht wohlgefühlt hat. Einmal musste ich mir sogar anhören, dass man sich in meiner Gegenwart nicht geborgen fühlt, dass ich „komisch“ bin. Das nagt zusätzlich am Selbstwert. Würde so gerne mal einer Frau meine Gefühle mitteilen, mit ihr was lustiges Unternehmen und noch vieles mehr, jedoch hindert mich meine SP ständig dabei, sodass ich berechtigt Angst habe, für immer alleine zu bleiben.
Welche Erfahrungen habt ihr mit SP und der Kontaktaufnahme mit dem anderen Geschlecht? Welche Strategien wendet ihr an, um das andere Geschlecht trotz sozialer Phobie verführen zu können?
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Ich kann Euch sagen meine Anmach-Phobie ist weg, seit ich nun entschlossen habe, dass mir nix mehr passieren kann.
Geil!
Gerade in dem Bistro wieder ne Bedienung gelobt, wie hübsch ihr Halsband ist!
Die hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd!
Das macht mir Freude die Damen aufzubauen!
Geil!
Gerade in dem Bistro wieder ne Bedienung gelobt, wie hübsch ihr Halsband ist!
Die hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd!
Das macht mir Freude die Damen aufzubauen!
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- Helferlein
- , 52
- Beiträge: 62
Hallo Robsn,
viele deiner Symptome kenne ich nur zu gut und bis vor meinem Zusammenbruch wusste ich nicht, was mit mir nicht stimmt. Ich habe mich schon sehr früh von dem Drang Frauen kennen zu lernen zu müssen abgekoppelt.
Die Strategie die ich entwickelt hatte war, ich habe die Damen zu getextet aber immer mit neutralen Themen (Politik, Wissenschaft, usw.). Ich bin schon gefragt worden ob ich schwul sei, weil ich es vermutlich nicht geblickt habe.
Wenn ich Frauen kennen gelernt habe, dann immer dann, wenn ich eh jede Hoffnung darauf aufgegeben hatte und mich irgendwie engagiert hatte, wo man unter Leute kommt. Ohne Druck geht es besser.
Weiser Rat? Ich bin immer noch einsam. In jeder Beziehung (Partnerin+Freunde). Obwohl ich nicht trinke und einen soz. Beruf hatte.
Gruß Geist Reich
viele deiner Symptome kenne ich nur zu gut und bis vor meinem Zusammenbruch wusste ich nicht, was mit mir nicht stimmt. Ich habe mich schon sehr früh von dem Drang Frauen kennen zu lernen zu müssen abgekoppelt.
Die Strategie die ich entwickelt hatte war, ich habe die Damen zu getextet aber immer mit neutralen Themen (Politik, Wissenschaft, usw.). Ich bin schon gefragt worden ob ich schwul sei, weil ich es vermutlich nicht geblickt habe.
Wenn ich Frauen kennen gelernt habe, dann immer dann, wenn ich eh jede Hoffnung darauf aufgegeben hatte und mich irgendwie engagiert hatte, wo man unter Leute kommt. Ohne Druck geht es besser.
Weiser Rat? Ich bin immer noch einsam. In jeder Beziehung (Partnerin+Freunde). Obwohl ich nicht trinke und einen soz. Beruf hatte.
Gruß Geist Reich
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