beinahe richtig. die attraktivität der einzelnen frau im entsprechenden alter für den einzelnen mann ist durch diese konstellation nicht höher, aber die summe der attraktivität, die ihr von allen männern zugeschrieben wird. (einfach weil auf diese frauen eine höhere anzahl an interessierten jahrgängen kommen.)Affenzahn hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe, meinst du: Bei den Männern gibt es ein längeres Zeitintervall (als bei den Frauen), während welchem sie attraktiv sind, aber sie sind dafür weniger attraktiv im einzelnen Zeitpunkt. Und darum können sie nicht so wählerisch sein. Richtig?
das eine ist die individuelle attraktivität, die der eine mensch für den anderen menschen hat. das andere ist die allgemeine attraktivität, die bestimmt welche chancen man hat, auf geeignete partner zu treffen und von diesen auch gewollt zu werden.
ganz allgemein braucht es für eine beziehung zwei dinge: in etwa gleichwertigkeit was "harte" bzw "objektive" attraktivitätskriterien wie aussehen, status, bildung, umfeld, lebensstandard, sebstbewusstsein und ähnliches angeht sowie kompatibilität im menschlichen, charakterlichen bereich, einschließlich zukunftsplanung.
durch den oben beschriebenen sachverhalt können frauen eben keineswegs mehr bei den harten kriterien fordern als sie selbst zu bieten haben, aber sie können wählerischer sein was das charakterliche zueinanderpassen angeht. denn sie können mehr interessierte männer kennenlernen und haben dadurch eine höhere chance, eigenschaftenkombination xy zu finden. also können sie bei gleicher erfolgswahrscheinlichkeit wie männer eine restriktivere eigenschaftenkombination fordern. als "ausgleich" haben sie aber bei ihrer suche einen geringeren zeitlichen rahmen, weil ihre attraktive phase kürzer ist und weil die biologische uhr doch bei den meisten frauen irgendwann zu ticken beginnt und sie sich kinder wünschen.
jetzt wirst du fragen, wozu diese ganze übermässig technische und komplizierte betrachtung gut ist. ganz einfach: nur so lässt sich mein standpunkt begründen, dass frauen eben nicht global mehr fordern können als sie selbst zu bieten haben. (o-ton: "frauen habens leichter als männer", bezogen auf objektive attribute wie erfolg, aussehen oder selbstbewusstsein.) und es zeigt auch auf, weshalb die geschichte mit dem männerüberschuss (die auch in nackten zahlen nicht so dramatisch ist wie vielfach geschildert...) nicht langfristig als erklärung für die eigene erfolglosigkeit dienen kann. und es zeigt auch auf, dass man zwischen summe der möglichkeiten und chancen im einzelfall streng unterscheiden muss.
ich glaube das ist einer der aspekte, die frauen meinen wenn sie beharrlich den vorteil durch numerischen männerüberhang für die individuelle suche nach einer glücklichen beziehung abstreiten. dass einem viele männer avancen machen steigert eben im szenario einer gesellschaft mit männerüberschuss nicht die qualität dieser männer. frau hats dadurch vielleicht einfacher männer zu finden, die sie wollen, aber eben nicht einfacher, einen mann zu finden den sie will.
und zu guter letzt erklärt es auch, weshalb meiner einschätzung nach eher frauen als männer dazu neigen, "zuviel" von einem potentiellen partner zu fordern.
damit wäre auch der bogen gespannt zur begrifflichen gleichsetzung von marktmacht und "allgemeiner attraktivität". (für die nicht so mit dem thema bewanderten: macht kann man gleichsetzen mit der zahl der handlungsoptionen.) nur sollte man all diese dinge nicht überbewerten, und schon gleich dreimal nicht mehr frust oder verzweiflung schieben als gerechtfertigt ist oder sich in blödsinnige, viel zu undifferenzierte kampfparolen hineinsteigern.
oh weia, ob dieses posting irgendwer tatsächlich liest und auch versteht worauf ich hinaus will?
gn8