Warum Frauen keine netten Kerle lieben

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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Affenzahn
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Beitrag So., 09.03.2008, 10:02

Fritz hat geschrieben:wäre es wichtig für Dich, dass Du der biologische Vater bist?
Ich weiss es nicht. Ganz wohl wäre es mir nicht, wenn ich "fremde" Kinder hätte. Vor allem wenn es etwa die biologischen Kinder der Frau wären, die sie in die Beziehung mitbrächte. Schon angenehmer wäre der Gedanke, Kinder zu adoptieren, die weder zu mir noch zu ihr blutsverwandt sind.

Wenn du noch weiter darüber diskutieren möchtest, dann vielleicht besser per PM, denn ich glaube, dass es für die anderen langsam off-topic wird.

Zurück zum Thema: Was halten die Mitschreiber und -leser von der Theorie? Also: Nice guys können zu ihrer Absicht (nämlich einer Paarbeziehung) nicht stehen, weil sie Angst haben, durch Kinder gebunden zu werden. Es klingt für mich fast zu einfach, aber es überzeugt mich auch beinahe. Möglich, dass es nur mein Problem ist.

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stern
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Beitrag So., 09.03.2008, 10:11

Ich bezweifle auch, dass es eine Frau - auch wenn sie kein Kind will - tolerieren würde, wenn ich von ihr verlangen würde, im Fall eines Falles abzutreiben (...).
Selbst wenn sie das verspricht: Verlangen kannst du das (nicht mal rechtlich gesehen) nicht. Und was macht dich so sicher, dass frau das noch genauso sieht, wenn sie erstmal schwanger ist. Daher: Wenn du "sicher" *) gehen willst, dann lass dich sterilisieren:
Es wäre das einfachste, mich sterilisieren zu lassen. Andererseits ist es möglich, dass ich es einst bereuen würde. Ausserdem habe ich das Gefühl, dann weniger attraktiv zu sein.
Ich finde da machst du dir es etwas zu leicht à la: Wenn frau schwanger ist, soll sie (mir versprechen, dass sie) abtreiben/abtreibt...

*) Die 100% sichere Verhütung gibt es nicht.
Liebe Grüße
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Affenzahn
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Beitrag So., 09.03.2008, 10:14

@ stern: Du hast mich völlig falsch verstanden. Mein Problem ist ja gerade, dass ich es nicht verlangen kann.

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stern
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Beitrag So., 09.03.2008, 10:16

Was halten die Mitschreiber und -leser von der Theorie? Also: Nice guys können zu ihrer Absicht (nämlich einer Paarbeziehung) nicht stehen, weil sie Angst haben, durch Kinder gebunden zu werden.
Gibst du dir die Antwort nicht selbst:
Angst ..., meine Freiheit zu verlieren.
Hört sich verdammt nach Bindungsängsten an. "Bindung/Beziehung" bedarf jedoch eines gewissen Grades an Verantwortung für den Partner.

EDIT:
Mein Problem ist ja gerade, dass ich es nicht verlangen kann.
Das ist mir schon klar .
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Affenzahn
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Beitrag So., 09.03.2008, 10:20

stern hat geschrieben:Hört sich verdammt nach Bindungsängsten an. "Bindung/Beziehung" bedarf jedoch eines gewissen Grades an Verantwortung für den Partner.
Kann man natürlich so bezeichnen. Die Verantwortung ist aber eine ganz andere, wenn Kinder da sind. Von einem Partner kann man sich im schlimmsten Fall trennen, von den Kindern nicht.

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Restposten
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Beitrag So., 09.03.2008, 10:59

@Affenzahn
Ich kann deinen Gedankengang bzgl Beziehung, Kinder, usw schon nachvollziehen. Und ich habe mir meine eigenen Gedanken dazu gemacht, meine Einstellung überprüft. Ich fürchte mich nicht vor einem Kind und der damit entstehenden Verantwortung, selbst wenn's "passiert". So wie ich mich kenne würde mich eine Abtreibung emotional irrsinnig belasten, demnach käme das für mich auch nicht in Frage. Außerdem bin ich in einem Alter wo ich sehr wohl über eine (eigene) Familie nachdenke.

Meine Befürchtung liegt eher darin, eventuell ein Kind mit einer Frau zu bekommen wo sich rausstellt, dass sie möglicherweise doch nicht die Richtige für mich ist. Da hab ich für mich den Entschluss gefasst es eben eher langsam anzugehen, sich genau und gut kennenzulernen, bewußt auf Verhütung achten, und eben erst wenn der beiderseitige Wunsch besteht (und ich das Gefühl habe dass es zwischen uns wirklich passt) ein Kind in die Welt zu setzen.

Aber ich merke natürlich schon dass diese Befürchtung irgendwie wie ein Klotz am Bein hängt und mich bremst. Ich würde allerdings auch sagen, dass es nur ein Mitgrund für mein Verhalten ist. Die Hauptgründe orte ich bei mir schon woanders.

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stern
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Beitrag So., 09.03.2008, 11:50

Kann man natürlich so bezeichnen. Die Verantwortung ist aber eine ganz andere, wenn Kinder da sind. Von einem Partner kann man sich im schlimmsten Fall trennen, von den Kindern nicht.
Und das ist auch recht typisch für den bindungsängstlichen Typ, wenn die Bindung enger/fester/verbindlicher wird.

Und ansonsten ansonsten sag' ich jein: Wenn ein Kind da ist, hat man(n) natürlich eine Verantwortung dem Kind gegenüber (bzw. sollte er als leiblicher Vater haben). Aber an der Verantwortung gegenüber der Frau (und der Frau für ihren Mann) ändert doch ein Kind erstmal nicht sooo viel.

Will heißen: Auch ein kinderloses Paar mit einer festen Bindung kann viel Verantwortung für einander übernehmen. Andere bevorzugen hingegen flüchtige Beziehungen ohne viel Verantwortung füreinander (vielleicht trotz Kind). Soweit so gut, wenn das eine selbstbestimmte Lebensentscheidung ist.

Kritisch wird es halt dann, wenn man eigentlich eine feste, verbindliche Beziehung mit einem gewissen Grad an Verantwortung füreinander eingehen will, man(n) bzw. frau dies aufgrund von Bindungsängsten aber nicht kann... sondern von einer Trennung in die nächste schlittert.

Hinter dieser Bindungsangst steckt dann meines Erachtens auch nicht die Angst vor einem Kind... sondern die Angst vor Kindern (und mithin vor Verantwortung) ist eher Ausdruck dieser Bindungsangst (ähnlich wie auch Restposten zum Ausdruck bringt). Hilfreich kann es dann sein, woraus diese Angst resultiert... bzw. vor was man(n)/frau genau Angst hat. Fakt ist:
Angst ..., meine Freiheit zu verlieren.
Freiheit wie ein Single und gleichzeitig Bindung wie ein Paar verträgt sie irgendwo nicht. Je nachdem, ob man Single sein will oder Partner(in) muss man bei dem einen oder anderen Abstriche/Kompromisse machen (können).

Auffällig ist, dass (auch) tooshy dzt. eher flüchtigere Sexbeziehungen mit einem geringeren Grad an Verantwortung füreinander präferiert. Daher meine Theorie auf die Frage :
Warum Frauen keine netten Kerle lieben
Vielleicht weil sie mehr oder weniger ausgeprägte Bindungsängste haben???
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Affenzahn
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Beitrag So., 09.03.2008, 13:36

Ich bin sehr bindungsängstlich bzw. -vermeidend, ich habe mir das gerade durch den Kopf gehen lassen. Das trifft nicht nur auf eine Paarbeziehung zu, sondern überall, wo eine unerwartete, nicht klar begrenzbare Verpflichtung auftauchen kann. Eine Schwangerschaft / ein Kind ist ein starkes Symbol dafür. (Soviel zu mir.)
stern hat geschrieben:Wenn ein Kind da ist, hat man(n) natürlich eine Verantwortung dem Kind gegenüber (bzw. sollte er als leiblicher Vater haben). Aber an der Verantwortung gegenüber der Frau (und der Frau für ihren Mann) ändert doch ein Kind erstmal nicht sooo viel.
Aber wer eine (sexuelle) Beziehung mit einer Frau eingeht, riskiert eben, sich eine Verantwortung für ein Kind aufzuladen. Besser gesagt: diese Verantwortung ist schon von Anfang an vorhanden, wenn man bedenkt, dass Verhütungsmittel nicht ganz sicher sind.
stern hat geschrieben:Hilfreich kann es dann sein, woraus diese Angst resultiert... bzw. vor was man(n)/frau genau Angst hat.
Du meinst also, Bindungsangst hat sehr verschiedene Ursachen?
stern hat geschrieben:Je nachdem, ob man Single sein will oder Partner(in) muss man bei dem einen oder anderen Abstriche/Kompromisse machen (können).
Abstriche wären für mich kein Problem, wenn ich im voraus wüsste, wie weit diese gehen, und ob ich mich dagegen zur Wehr setzen kann. Gegen die Ankunft eines Kindes könnte ich mich nicht wehren, und die Folgen kann ich mangels eigener Erfahrung nicht abschätzen. Naja, vielleicht frage ich mal meinen Vater. Allerdings sind ja nicht alle Kinder gleich, daher bringt mir das nicht viel.

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stern
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Beitrag So., 09.03.2008, 16:30

Aber wer eine (sexuelle) Beziehung mit einer Frau eingeht, riskiert eben, sich eine Verantwortung für ein Kind aufzuladen.
Und das sehe ich als möglichen Ausdruck einer Bindungsangst, eben die Angst vor Verantwortung, die ein Bindung mit sich bringen würden. Und wenn ein Kind da ist hat man eben stärkere Verantwortung, die eine solche Angst meines Erachtens zu reaktivieren vermag. Ebenso soll es Menschen geben, die aus Bindungsängsten heraus kurz vor oder kurz nach der Ehe (die stärker werdende) Bindung wieder auflösen.
Du meinst also, Bindungsangst hat sehr verschiedene Ursachen?
Vorweg: Ich meine (ebenfalls?) mehr oder weniger latente Bindungsängste zu haben... deswegen beschäftigte ich mich mal mit dem Thema. Mit das beste Buch, was mir dazu in die Finger kam, ist folgendes: Nah und doch so fern - Beziehungsangst und ihre Folgen. Und ja, ich meine durchaus, dass Bindungsängste verschiedene Ursachen haben können... in jedem Fall aber hat Bindungsangst verschiedene Facetten: Eine nennst du ja bereits:
Abstriche wären für mich kein Problem, wenn ich im voraus wüsste, wie weit diese gehen, und ob ich mich dagegen zur Wehr setzen kann.
Das erscheint mir recht stimmig: Wer Angst hat (vielleicht wie ein nice guy), dass er sich nicht gut durchsetzen kann, meidet vielleicht Bindungen. (Vielleicht weil damit etwas wie Selbstaufgabe assoziert wird - die eben aus nicht so ausgeprägtem Durchsetzungsvermögen resultiert).

Und genau deswegen ritt ich in den ersten Postings so sehr auf dem Begriff "nett" herum... denn mit "nett" hat das ja wenig zu tun (auch wenn das so wirkt), sondern eben mit einem weniger ausgeprägtem Durchsetzungsvermögen. Oder mit der Schwierigkeit Grenzen zu setzen (und mithin der Angst seine Integrität/Individualität o.ä. in einer Beziehung verlieren zu können). Daran arbeiten kann man aber nur, wenn man sich eingestehen kann, dass man hier Schwierigkeiten hat. Finde ich daher klasse, dass du dir Bindungsängste eingestehen kannst... denn so kannst du ggf. an deinem Durchsetzungvermögen arbeiten! Nicht hingegen derjenige, der (nur) die Frauen dafür verantwortlich macht, dass sie schuld sind, dass sie keine "netten Typen" lieben.

Was genau hinter den Bindungsängsten steckt, kann von Person zu Person unterschiedlich sein, vermute ich mal. Ich habe es für meinen Teil auch noch nicht sooo klar. Das gilt es jedenfalls herauszufinden. Ist aber nicht leicht, da das wohl auch teils unbewusst abläuft.

Und in dem Zusammenhang sehe ich (neuerdings) Bindungsangst und Verlustangst als zwei Seiten einer Medaille: Man vermeidet Bindung von vorneherein, um keinen Verlust zu erleben. Mit Verlust meine ich nicht nur Trennung, sondern das kann meines Erachtens auch Angst vor Anlehnung sein à la: Weil ich Angst habe, dass mich die Frau ablehnt, vermeide ich Bindung (unbewusst) von vorneherein (denn sonst würde die Ablehnung seitens der Frau mein ohnehin nicht so stark ausgeprägtes Selbstwertgefühl zu stark angreifen).

Oder: Man hat Angst vor Abhängigkeit in einer Beziehung (weil man abhängige Persönlichkeitszüge in sich trägt). Und man vermeidet deswegen eine Bindung (wie eine "nice" guy, der alles macht, um eine Frau nicht zu verlieren. Aber wie gesagt: Als "nett" finde ich das nicht... sondern als abhängige Wesenszüge).

Oder Angst vor Kontrollverlust (z.B. weil man eigene Bedürfnisse nicht wahren/durchsetzen kann): Daher geht man lieber eine reine Sexbeziehung oder flüchtige ein, weil man hier die Macht behält, die Beziehung jederzeit zu beenden (bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen).

Sicher können auch frühere (lebensgeschichtliche) Erfahrungen bei Bindungsproblemen hineinspielen (z.B. Eltern als Vorbild oder auch nicht... oder frühere Beziehungen, die nicht so optimal verliefen). Ich denke, mit Bindungsschwierigkeiten gehen auch Nähe-Distanz-Schwierigkeiten einher (was schon wieder ein eigenes Thema wert wäre). In dem Buch sind auch verschiedene "Distanzierungsstrategien" beschrieben, die eine Bindung verhindern können (die z.B. aus der Schwierigkeit Grenzen zu setzen resultieren können).

Oder: Narzisstische Bindungsschwierigkeiten, wenn das eigene Selbstwertgefühl an die Vorstellung gekoppelt ist, dass man der perfekte Partner ist. Menschen mit narzisstischen Neigungen nehmen Abweichungen von Wunschvorstellungen zum Anlaß, potentielle Partner vorschnell abzuweisen, statt vernünftige Maßstäbe anzulegen - wie es in dem Buch heißt.

Fortsetzung =>
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stern
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Beitrag So., 09.03.2008, 16:33

Etc. pp. in dem Buch sind jedenfalls verschiedene Ängste beschrieben, die mit Bindungsschwierigkeiten einhergehen können (auch die Angst vor Verantwortung... wobei sich die Verantwortung nichmal mal auf ein Kind beziehen muss, sondern auch auf ein Haustier beziehen kann. Womit wir also wieder beim Meerschweinchen wären . Nee im Ernst: )

Woher kann diese Angst vor Verantwortung meines Erachtens resultieren: Vielleicht daher, dass man Angst hat (vermeintlich oder real) bestimmte Erwartungen nicht erfüllen zu können, z.B.: Nicht bis zu einem gewissen Grad für die Bedürfnisse des Partner / für die Beziehung sorgen zu können (z.B. in emotionaler Hinsicht, in finanzieller Hinsicht, etc.). "Vermeintlich" habe ich geschrieben, weil man/frau das vielleicht schon könnte... aber er/sie sich das vielleicht "nur" nicht zutraut. Daher kann (je nach Ursache) eine Arbeit am Selbstvertrauen mitunter schon hilfreich sein. Oder oder oder.
Was bei dir dahinter steckt, kann ich dir nicht sagen.

Wie gesagt: Abschließend lässt sich das nicht aufzählen... nur exemplarisch. Wenn man hinschaut, woran es liegen könnte, versetzt man sich in die Lage an den Bindungsschwierigkeiten arbeiten zu können. Was allerdings voraussetzt, dass man sich das bewusst machen kann (ist nicht immer leicht)... und sich das dann auch eingesteht.
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Beitrag So., 09.03.2008, 18:00

Danke fürs Mitdenken, besonders stern und Goldbeere, und für den Thread, tooshy. Ich ziehe mich jetzt ein wenig von diesem Thread zurück.

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