Bin andauernd überfordert

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h2o
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Bin andauernd überfordert

Beitrag Mi., 08.07.2009, 10:43

Bevor ich mit mit der eigentlichen Geschichte anfange möchte ich gerne eine Sache loswerden.

Fragen generell würde ich schon gerne stellen und obwohl das auch oft passiert bin ich von den Antworten sehr oft überfordert. Habe fast schon Angst, dass mir jemand etwas auf meine Frage antwortet und es ist fast immer ein Problem auf die Antwort dann noch eine Reaktion in irgendeiner Form zu gestalten. Wenn ich im normalen Leben die Antwort anhören muss komme ich mir oft wie der letze Depp auf der Erde vor oder ich werde wütend.

Vor ein paar Tagen bin ich auf die Idee gekommen, dass ich sehr gerne jemandem ein mal alles über mich erzählen würde. Das wird sicherlich ein schreckliches Gejammere und ich weiß auch nicht wozu. Habe den Grund noch nicht herausgefunden und denke darüber noch nach. Eventuell ein Versuch alles von mir wegzuschieben oder gutzureden oder dass zumindest jemand anschließend ein bisschen nachvollziehen kann warum ich heute so bin. Ich grübele jedenfalls noch über die Gründe nach. Auf der anderen Seite würde ich auch sehr gerne über das Leben anderer erfahren, über die Kleinigkeiten die einem wichtig erscheinen usw. Das Problem ist, dass ich mit der "anderen Geschichte" nichts anfangen könnte, ich könnte es nicht verstehen, es könnte mich überfordern, ich könnte es nicht aushalten, vielleicht könnte ich es sogar als lächerlich oder unwichtig betrachten, vielleicht würde ich der Person gerne helfen wollen und nicht wissen wie oder meine Hilfe wäre nicht erwünscht... Deswegen kann oder will ich "meine Geschichte" auch nicht erzählen.

Ich war vor vielleicht einem Monat bei einem Psychotherapeuten. War vielleicht ein kleiner Versuch etwas zu verändern oder überhaupt zu sehen ob mir wirklich etwas fehlt oder das alles ein Witz ist. Die Sitzung war auf 20 Minuten angesetzt und dauerte dann mehr als das Doppelte. Wahrscheinlich ist das nichts ungewöhnliches. Ich erzählte eigentlich sehr wenig über mich und sagte noch dass im Falle einer Therapie ich keine Medikamente nehmen will (ich rauche nicht und trinke nicht obwohl ich es wirklich wahnsinnig gerne tun würde aber ich habe schon immer darauf verzichtet und daher will ich nicht Medikamente schlucken. Total dämlich aber genau aus diesem Grund will ich es nicht). Das Gespräch endete damit dass ich garantiert Medikamente nehmen muss und, dass ich mir darüber Gedanken machen muss wo ich die Therapie machen werde und damit meinte er auch einen stationären Aufenthalt. Anschließend hatte ich auch noch ein bisschen meine Zweifel ob ich nun vor meiner Wohnung abgefangen und zwangseingewiesen werde.

Dabei will ich eigentlich nur allein sein aber ich leide auch unter der Einsamkeit. Ich will den großen Teil meiner Sachen wegwerfen und in eine andere Stadt ziehen. In eine Großstadt mit ihrer Anonymität und Menschenmengen. Aber man sagt "wohin du auch gehst, du bist immer schon da" und das macht mir ein wenig Angst.

Ich bin fast nur noch für Schwerz empfindlich und irgendwie will ich auch dass es noch schlimmer wird. Ich wache weinend auf und es ist auf eine unbestimmte Weise gut. Ich treibe Sport und mag es wie fertig ich anschließend bin. Wenn ich nicht nachdenken müsste würde ich noch weniger essen denn ich mag die Schwäche die mich ummantelt. Der Größte Teil von dem was ich mache oder wie ich es mache ist überhaupt nicht gut für mich aber ich stehe irgendwie so tierisch drauf. Mit dieser Einstellug lässt sich doch nichts verändern.

Es ist nicht mal eine Frage geworden aber vielleicht ist es auch gut so. Ich würde mich freuen wenn ihr das aufschreibt was euch so einfällt auch wenn es nicht gut/nett sein sollte. Dann versuche ich es zu ignorieren

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Miss_Antroph
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 10:57

Hi H2O,

du schreibst, dass Du fast nur noch Schmerz empfänglich bist, das Gefühl des Hungers genießt und Sport treibst bis zur Erschöpfung. Weil es eine Art des sich wahrnehmens ist. Wenn auch nicht in der positivsten Form, aber immerhin ein sich spüren können.

Der Wunsch in eine andere Stadt zu ziehen, und komplett neu anzufangen, beinhaltet wohl den Wunsch, ohne Altlasten noch mal neu durch zu starten. Als unbekanntes Gesicht, neu von sich zu erzählen, weil keine Vorgeschichten vorhanden sind.

Der Schritt zum Psychologen, zeigt ja, dass ein gewisser Leidensdruck vorhanden ist, und der Wunsch sich mitzuteilen, so langsam nach oben dringt. Auch der Schritt hier nach Meinungen und Antworten zu suchen zeigt, dass Du was ändern möchtest. Ein guter erster Schritt für Dich, um Dich besser verstehen zu können und etwas zu ändern.

Ich habe bewusst auf Fragen verzichtet. Und ich entlasse Dich aus der Verantwortung auf diesen Beitrag Antworten zu müssen.

Und wenn Du magst, erzähl gern mehr.

Lieber Gruß
Miss Antroph
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Friedrich Nietzsche
deutscher Philosoph

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 11:06

Ich würde mir auf jeden Fall noch weitere Psychotherpeuten ansehen, daß der erstbesste den du aufsuchst für dich geeignet ist, das ist eher unwahrscheinlich.

Naja, es geht dir schlecht, das auszudrücken ist mit Sicherheit kein Gejammer.

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Thread-EröffnerIn
h2o
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Beitrag Do., 09.07.2009, 17:04

Es ist scheinbar so, dass ich durch den Sport die letzten Jahre "überstanden" habe. In letzter Zeit musste ich allerdings krankheitsbedingt aussetzen. Leider schaffe ich es auch nicht mehr mich im gleichem Umfang wie früher mit Sport "zuzudröhnen", zumindest momentan nicht. Und mit mir selbst ist es nicht gut. Das Leben in dieser Form ist ziemlich unerträglich (hatte zwei mal wirklich das Gefühl den Verstand zu verlieren). Aus diesem Grund und weil ich Zeit hatte bin ich zum Therapeuten gegangen.

Ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass ich schon zu oft neugestartet habe und bin mittlerweile sehr müde. Man wird schon irgendwie ruhiger und sammelt Erfahrung (das klingt ein bisschen lächerlich und nach Verdrehung der Tatsachen) aber letzendlich stumpfe ich davon ab, was abgesehen von ein paar Nebenwirkungen nicht schlecht ist. So oder so habe ich mich jetzt entschieden doch von hier wegzuziehen. Weiß ehrlich gesagt nicht wohin aber in irgendeiner Großstadt werde ich vielleicht einen Job bekommen. In irgendeiner Stadt mit über 400.000 Einwohner in Westdeutschland. Dabei sind mir die Ereignisse fast schon gleichgültig und andererseits könnte ich vor Aufregung kotzen wenn ich im Zug irgendwohin fahre.

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