Aufschieberitis
Aufschieberitis
Hey Leute,
ich habe seit geraumer Zeit ein Problem, dass mich doch sehr beschäftigt... Ich kümmer mich immer weniger um die wichtigen Dinge in meinem Leben. Ich habe z.B. einen HiWi-Job an der Uni, wo ich nicht wirklich gezwungen bin etwas für mein Geld zu tun... deswegen wird die Arbeit immer auf morgen verschoben, so dass ich im Endeffekt gar nichts mache (und mich mein schlechtes Gewissen quält). Das zieht sich irgendwie durch alle Lebensbereiche - die Arbeit an meiner Abschlussarbeit wird von Tag zu Tag aufgeschoben, Telefonate mit Freunden, die ich schon lange mal wieder anrufen wollte (kann ich auch noch morgen machen...), ich nehme mir schon ewig vor, abends mal wieder nen Mädel anzuquatschen, aber das hat ja keine Eile, kann ich ja auch nächstemal machen. Ich penne jeden Tag lange aus, weil ich nicht wirklich den Zwang habe irgendwann irgendwo zu sein. Immer öfter bleib ich dann einfach zu Hause, anstatt in die Uni zu gehen und vertrödel die Zeit mit irgendeinem im Prinzip sinnlosen Zeug (Lesen, Gitarre spielen, Computer spielen...). Ich nehme mir schon seit langer Zeit vor, das alles mal wieder in den Griff zu bekommen und meinen Arsch hochzukriegen, aber es klappt einfach nicht - der reine Wille scheint da nicht zu genügen, und so langsam macht es mir echt Probleme (hab mich z.B. noch überhaupt nicht um nen Job nach meinem Studium gekümmert, obwohl das vermutlich in 3-4 Monaten zu Ende ist).
Hat irgendjemand von euch nen Rat, wie ich das in den Griff bekomme? Hab mal irgendwo gelesen, dass sowas häufig mit Depressionen zusammenhängt, aber ich fühl mich im Moment überhaupt nicht so, dass es mir irgendwie schlecht geht. Das war bis vor etwa einem halben Jahr anders, wo es mir aus verschiedenen Gründen echt dreckig ging, irgendwo davor hat das Ganze auch angefangen. Im Moment hab ich den Vorsatz gefasst "Im neuen Jahr pack ich alles an.", aber irgendwie weiß ich schon, dass mir dann wieder was einfällt, warum ichs nicht tue...
Bin für jeden Tipp dankbar
LG, Nils
ich habe seit geraumer Zeit ein Problem, dass mich doch sehr beschäftigt... Ich kümmer mich immer weniger um die wichtigen Dinge in meinem Leben. Ich habe z.B. einen HiWi-Job an der Uni, wo ich nicht wirklich gezwungen bin etwas für mein Geld zu tun... deswegen wird die Arbeit immer auf morgen verschoben, so dass ich im Endeffekt gar nichts mache (und mich mein schlechtes Gewissen quält). Das zieht sich irgendwie durch alle Lebensbereiche - die Arbeit an meiner Abschlussarbeit wird von Tag zu Tag aufgeschoben, Telefonate mit Freunden, die ich schon lange mal wieder anrufen wollte (kann ich auch noch morgen machen...), ich nehme mir schon ewig vor, abends mal wieder nen Mädel anzuquatschen, aber das hat ja keine Eile, kann ich ja auch nächstemal machen. Ich penne jeden Tag lange aus, weil ich nicht wirklich den Zwang habe irgendwann irgendwo zu sein. Immer öfter bleib ich dann einfach zu Hause, anstatt in die Uni zu gehen und vertrödel die Zeit mit irgendeinem im Prinzip sinnlosen Zeug (Lesen, Gitarre spielen, Computer spielen...). Ich nehme mir schon seit langer Zeit vor, das alles mal wieder in den Griff zu bekommen und meinen Arsch hochzukriegen, aber es klappt einfach nicht - der reine Wille scheint da nicht zu genügen, und so langsam macht es mir echt Probleme (hab mich z.B. noch überhaupt nicht um nen Job nach meinem Studium gekümmert, obwohl das vermutlich in 3-4 Monaten zu Ende ist).
Hat irgendjemand von euch nen Rat, wie ich das in den Griff bekomme? Hab mal irgendwo gelesen, dass sowas häufig mit Depressionen zusammenhängt, aber ich fühl mich im Moment überhaupt nicht so, dass es mir irgendwie schlecht geht. Das war bis vor etwa einem halben Jahr anders, wo es mir aus verschiedenen Gründen echt dreckig ging, irgendwo davor hat das Ganze auch angefangen. Im Moment hab ich den Vorsatz gefasst "Im neuen Jahr pack ich alles an.", aber irgendwie weiß ich schon, dass mir dann wieder was einfällt, warum ichs nicht tue...
Bin für jeden Tipp dankbar
LG, Nils
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Hey!
Hab leider keinen Rat! Mir geht es nämlich ähnlich!
Gammel vor mir hin und die wirklich wichtigen Dinge schieb ich vor mir her...oder starte halbherzige Versuche um mein Gewissen zu beruhigen.
Bei mir lag es an meiner unglücklichen Beziehung, die mittlerweile zerbrochen ist (war mit einem Kokser zusammen, der mich für eine "bessere" rausgeschmissen hat)
Man muß sich kleine Ziele setzen...Schritt für Schritt. Und wenn man etwas erreicht ist die Freude sehr groß. Dadurch tankt man Energie für neue Ziele.
Ich mußte leider gleich mit einem großen Ziel anfangen: Wohnungssuche....heut hab ich die Zusage bekommen
Jetzt bin ich plötzlich motiviert...
Gibt es etwas bei dir, was dich unzufrieden macht?
Hab leider keinen Rat! Mir geht es nämlich ähnlich!
Gammel vor mir hin und die wirklich wichtigen Dinge schieb ich vor mir her...oder starte halbherzige Versuche um mein Gewissen zu beruhigen.
Bei mir lag es an meiner unglücklichen Beziehung, die mittlerweile zerbrochen ist (war mit einem Kokser zusammen, der mich für eine "bessere" rausgeschmissen hat)
Man muß sich kleine Ziele setzen...Schritt für Schritt. Und wenn man etwas erreicht ist die Freude sehr groß. Dadurch tankt man Energie für neue Ziele.
Ich mußte leider gleich mit einem großen Ziel anfangen: Wohnungssuche....heut hab ich die Zusage bekommen
Jetzt bin ich plötzlich motiviert...
Gibt es etwas bei dir, was dich unzufrieden macht?
Kommt Zeit-kommt Rat
Daran lags bei mir auch denk ich, hab halt einige Zeit alles vernachlässigt, hab jeden Abend irgendwas unternommen um mich abzulenken und alles andere schleifen lassen. Hat ja auch geholfen, aber um die wichtigen Dinge hab ich mich trotzdem nicht mehr gekümmert.Bei mir lag es an meiner unglücklichen Beziehung, die mittlerweile zerbrochen ist (war mit einem Kokser zusammen, der mich für eine "bessere" rausgeschmissen hat)
Ja die Freude ist sehr groß wenn man sich dann doch mal aufgerafft kriegt, aber Energie für neue Ziele bringts mir eher nicht, sondern mehr nen Vorwand dafür, sich wieder auf die faule Haut zu legen... man hat ja was geschafft, da hat man sich ne Pause verdient...Man muß sich kleine Ziele setzen...Schritt für Schritt. Und wenn man etwas erreicht ist die Freude sehr groß. Dadurch tankt man Energie für neue Ziele.
Gratulation! Das wird dann wohl auch irgendwann in naher Zukunft auf mich zukommen, bloß nicht mehr bei Mutti einziehen, die Freiheit will ich nicht mehr missen.Ich mußte leider gleich mit einem großen Ziel anfangen: Wohnungssuche....heut hab ich die Zusage bekommen
Jetzt bin ich plötzlich motiviert...
Etwas das mich unzufrieden macht... im Moment ist es (etwa so in der Reihenfolge):Gibt es etwas bei dir, was dich unzufrieden macht?
1.) meine Abschlussarbeit, die leider nicht so tolle Ergebnise zutagegebracht hat, wie ichs mir erhofft habe und ich deswegen sehr demotiviert bin, da viel Energie reinzustecken.
2.) nicht zu wissen, was nach dem Studium kommt, Jobaussichten sind nicht sehr gut...
3.) mittlerweile wenig Freunde, mit denen man was unternehmen kann hier in meiner Studienstadt (viele weggezogen etc.), da ich aber vermutlich eh nur noch 3/4 Monate hier bin, hab ich keine großen Ambitionen ein paar neue Bekanntschaften zu suchen. Bin am Wochenende meistens in der Heimat, wo ich noch viele sehr gute Freunde habe, oder ich besuche irgendwelche Leute, die so in der Weltgeschichte verteilt sind.
4.) seit ziemlich genau einem Jahr bin ich jetzt solo, und weil ich im Moment wenig rauskomme auch wenig Möglichkeiten da was dran zu ändern. Glaub auch nicht, dass mir ne Beziehung jetzt gut tut, als ich das letztemal nen Mädel kennengelernt hatte, hab ich mich da sehr drin verrannt, und für alles andere blieb noch weniger Zeit... also denk ich, dass erstmal alle anderen Sachen geregelt sein müssen, bevor ich das in Angriff nehme Trotzdem bin ich mit der Situation natürlich nicht zufrieden.
Zum Thema "Aufschrieberitis" strotzt das Web nur so vor Selbsthilferatschlägen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufschieberitis
http://www.zeitzuleben.de/artikel/perso ... ritis.html
Können die weiterhelfen?
Lg
Pitt
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufschieberitis
http://www.zeitzuleben.de/artikel/perso ... ritis.html
Können die weiterhelfen?
Lg
Pitt
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Wow, dann heißt das also tatsächlich Aufschieberitis... lustig
Der zweite Link ist echt gut, vielen Dank dafür! Sind nen paar gute Tipps dabei, mal sehen obs was bringt...
Der zweite Link ist echt gut, vielen Dank dafür! Sind nen paar gute Tipps dabei, mal sehen obs was bringt...
Stimmt, der zweite Link ist echt super! Sehr hilfreich auch für mich Einiges davon kenne ich zwar schon (v. a. aus meiner Therapie), aber es ist gut, das mal wieder aufzufrischen - neu gewonnene Erkenntnisse oder Methoden können ja doch sehr schnell wieder wegrutschen ... Und ein paar für mich neue, echt gute Tipps sind auch dabei:
Hey cool, da gibt's sogar downloadbare Formulare für die Tages-, Wochen- oder Monatsplanung
@borom: Vllt. magst du hier ja "dokumentieren", ob und wie du diese Tipps für dich umsetzt?
Setzten Sie die Fähigkeit zum Aufschieben doch einmal zu etwas wirklich Nützlichem ein: Sie können zum Beispiel das Aufschieben selbst aufschieben.
Wenn Sie sich das nächste Mal dabei erwischen, wie Sie etwas aufschieben wollen, sagen Sie einfach zu sich selbst: "Ich schiebe einfach morgen wieder auf. Heute ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür." Probieren Sie es einmal aus!
Bisher hab ich's höchstens mit dem Versprechen selbst, eine Aufgabe zu erledigen, versucht, aber das zu brechen, ist doch zu einfach ... v. a. wenn man allzu verständnisvolle Freunde hat *g* - Anderen allerdings eine Gegenleistung bei Nichterfüllen der Aufgabe zu versprechen, finde ich echt gutWenn Sie sich zum Beispiel nicht aufraffen können, mit der Steuererklärung anzufangen, dann versprechen Sie Ihren Freunden deren Fenster zu putzen, wenn Sie die Erklärung bis nächsten Sonntag nicht erledigt haben.
Das hatte ich wahrscheinlich auch mal gelernt, aber es ist mir doch wieder weggerutscht ... Vllt. druck ich mir den Artikel aus und leg ihn irgendwohin, wo ich jederzeit drauf zugreifen kann ...Wenn Sie also Ihre Steuererklärung vor sich herschieben, dann nehmen Sie sich vor, heute den kleinsten Schritt zu erledigen. Nehmen Sie z.B. sich vor, die Papiere aus dem Schrank zu holen und auf den Tisch zu legen. Das ist der kleinste Schritt. Wenn Sie dann noch Lust haben, weiterzumachen, tun Sie es. Andernfalls nehmen Sie sich den nächsten kleinen Schritt für den nächsten Tag vor. So bringen Sie den Stein ins Rollen.
Hey cool, da gibt's sogar downloadbare Formulare für die Tages-, Wochen- oder Monatsplanung
@borom: Vllt. magst du hier ja "dokumentieren", ob und wie du diese Tipps für dich umsetzt?
Die Aufschieberitis, auch Procrastination genannt, ist leider auch mein Thema, und das schon seit mindestens 35 Jahren! Universalrezepte gibt es leider keine. Für die Aufschieberitis kann es eine Menge von sehr unterschiedlichen Gründen geben. Sehr interessant finde ich folgende Seite:
http://www.bychan.de/procrastination/
Dort gibt es auch ein kleines, feines Forum zum Thema, welches noch etwas frisches Blut gebrauchen könnte.
Gruß
Leo
http://www.bychan.de/procrastination/
Dort gibt es auch ein kleines, feines Forum zum Thema, welches noch etwas frisches Blut gebrauchen könnte.
Gruß
Leo
"Mach ich später" - erst mal nen Kaffee.... . Jaaaaa, das kenn ich. Ein wenig Verschieberitis hat bestimmt jeder. Obwohl ich jemanden kenne der tatsächlich die Steuererklärung sofort und ohne Unterbrechung erledigt, gar direkt wegschickt! Werde jetzt nicht näher drauf eingehen wie ich das handhabe.
Bei mir ist das seit ich depressiv bin ein Dauerthema. Hab auch viiiiieeele Tipps ausprobiert, bin in Verhaltenstherapie und bekomme genügend Hilfestellung. Zerschellt alles an mir. Zum Verzweifeln! Kapitulieren kommt natürlich nicht in Frage, so geht es auf keinen Fall weiter. Bis sich das normalisiert hat hilft mir nur, mich selbst in den Hintern zu Treten: looooos, hooooopp, mach! Strafen wenn ich nichts mache gibt es nicht sondern Belohnung wenn etwas erledigt ist. Das ist ein Tipp von meinem Psychologen der den mir selbst gemachten Druck (eigentlich nicht gut) ausgleicht. Wenn mir jetzt noch mehr positive Dinge einfallen (ein weiteres meiner Probleme...) mit denen ich mich Belohnen kann, komme ich weiter. Bis jetzt wirkt nämlich das in-den-Hintern-Treten auch nicht immer.
So, jetzt koch ich mir nen Kaffee ... .
Gruß
Zwiebel
Bei mir ist das seit ich depressiv bin ein Dauerthema. Hab auch viiiiieeele Tipps ausprobiert, bin in Verhaltenstherapie und bekomme genügend Hilfestellung. Zerschellt alles an mir. Zum Verzweifeln! Kapitulieren kommt natürlich nicht in Frage, so geht es auf keinen Fall weiter. Bis sich das normalisiert hat hilft mir nur, mich selbst in den Hintern zu Treten: looooos, hooooopp, mach! Strafen wenn ich nichts mache gibt es nicht sondern Belohnung wenn etwas erledigt ist. Das ist ein Tipp von meinem Psychologen der den mir selbst gemachten Druck (eigentlich nicht gut) ausgleicht. Wenn mir jetzt noch mehr positive Dinge einfallen (ein weiteres meiner Probleme...) mit denen ich mich Belohnen kann, komme ich weiter. Bis jetzt wirkt nämlich das in-den-Hintern-Treten auch nicht immer.
So, jetzt koch ich mir nen Kaffee ... .
Gruß
Zwiebel
Gott, bin ich froh dass jemand hier das Thema anschneidet! Ich wollte es schon länger, hab mich dann geschämt und habs halt vor mich hingeschoben.....
Staunend liest's der anbetroffne Chef......
-
- Forums-Gruftie
- , 26
- Beiträge: 508
Neben Belohnungen könnte ein Arbeitstagebuch eine Idee sein. Kurz vorm Schlafengehen aufschreiben, was man tagsüber erledigt hat und sich dafür loben (positive reinforcement).
Zum Glück gibt es wieder einen Thread zu diesem Thema.
Mir hat es wirklich geholfen mich immer und immer wieder zu fragen warum ich das jetzt aufschiebe. Lange Zeit ging es im Diplomarbeit und lernen für die letzte Prüfung. Der erste Schritt ist für mich immer mich zu fragen warum ich das jetzt aufschiebe. (Und mir eine ehrliche antwort zu geben.)Versagensängste und Ängste davor, was nach dem Studium sein wird. (Eigentlich sind es ja auch Versagensängste, da ich fürchte das sich vllt. herausstellt, das ich doch nicht so schlau bin, wie ich mir einbilde und ich in der Konkurrenz um einen guten Arbeitsplatz nicht bestehen kann.)
Und wenn man sich so was überlegt, merkt man ja, das aufschieben das Problem noch schlimmer macht. So ist es doch oft und das sage ich mir dann. Ein deutliches zu langes Studium hat wirklich irgendwann den Aspekt von versagen, nicht gut genug sein. Eine nicht rechtzeitig bezahlte Rechnung zieht Mahngebühren nach sich usw.
Bei anderen Sachen habe ich aber auch gemerkt, das ich es aufschiebe, weil ich es wirklich nicht tun will, es aber Druck von außen gab es zu tun. Da hilft dann nur ein: Druck rausnehmen, Ballast abwerfen.
Ein Aspekt ist ja auch, das man sich damit vllt. so mies behandelt wie man früher behandelt wurde: „Du schaffst das eh nicht.“ „Du bist nicht gut genug dafür.“ „Das ist eine völlig überflüssige Tätigkeit.“ „Du brauchst das gar nicht erst anfangen.“
Für das früher kann man nichts. Das man sich jetzt selbst so behandelt da trägt man natürlich die Verantwortung und kann es ändern.
Will ich das für mich? Mich so behandeln, wie diejenigen, von denen ich mich getrennt habe, weil ich es nicht mehr aushalten wollte und konnte? Da wäre ich ja schön blöd.
Das hilft mir dann, mich zumindest darauf einzulassen Strategien auszuprobieren und zu entwickeln die Aufschieberitis im konkreten Fall zu überwinden.
Mir hat es wirklich geholfen mich immer und immer wieder zu fragen warum ich das jetzt aufschiebe. Lange Zeit ging es im Diplomarbeit und lernen für die letzte Prüfung. Der erste Schritt ist für mich immer mich zu fragen warum ich das jetzt aufschiebe. (Und mir eine ehrliche antwort zu geben.)Versagensängste und Ängste davor, was nach dem Studium sein wird. (Eigentlich sind es ja auch Versagensängste, da ich fürchte das sich vllt. herausstellt, das ich doch nicht so schlau bin, wie ich mir einbilde und ich in der Konkurrenz um einen guten Arbeitsplatz nicht bestehen kann.)
Und wenn man sich so was überlegt, merkt man ja, das aufschieben das Problem noch schlimmer macht. So ist es doch oft und das sage ich mir dann. Ein deutliches zu langes Studium hat wirklich irgendwann den Aspekt von versagen, nicht gut genug sein. Eine nicht rechtzeitig bezahlte Rechnung zieht Mahngebühren nach sich usw.
Bei anderen Sachen habe ich aber auch gemerkt, das ich es aufschiebe, weil ich es wirklich nicht tun will, es aber Druck von außen gab es zu tun. Da hilft dann nur ein: Druck rausnehmen, Ballast abwerfen.
Ein Aspekt ist ja auch, das man sich damit vllt. so mies behandelt wie man früher behandelt wurde: „Du schaffst das eh nicht.“ „Du bist nicht gut genug dafür.“ „Das ist eine völlig überflüssige Tätigkeit.“ „Du brauchst das gar nicht erst anfangen.“
Für das früher kann man nichts. Das man sich jetzt selbst so behandelt da trägt man natürlich die Verantwortung und kann es ändern.
Will ich das für mich? Mich so behandeln, wie diejenigen, von denen ich mich getrennt habe, weil ich es nicht mehr aushalten wollte und konnte? Da wäre ich ja schön blöd.
Das hilft mir dann, mich zumindest darauf einzulassen Strategien auszuprobieren und zu entwickeln die Aufschieberitis im konkreten Fall zu überwinden.
amor fati
Hallo,
meine Aufschieberitis ist gepaart mit extremer Zwanghaftigkeit. Tolle Kombination!
Es ist z. B. so, dass ich schon lange mal DSL haben möchte oder den Handytarif wechseln wollte. Doch ich will natürlich das beste und perfekte Angebot. Bei der Flut an Angeboten resigniere ich natürlich und mache nichts bzw. schiebe es immer wieder auf. Und ärgere mich dann aber über die nächste Rechnung
Wenn ich putze, will ich es auch super perfekt machen. Da mir das nicht gelingt, resigniere ich auch wieder und fange gar nicht erst an bzw. mache nur das nötigste wie abwaschen oder so. Aufräumen tue ich kaum, weil ich da auch wieder das perfekte Ablagesystem haben will. Meine Ziele und Ansprüche sind zu hoch, aber komme nicht davon runter. Wenn ich mal aufräume, dann auch richtig. Ist zwar total falsch, besser wäre ja regelmäßig 15 Minuten, aber schaffe das nicht
Der Asprekt von vallee, dass man es nicht anders verdient hat und deswegen unbewusst alles aufschiebt, finde ich interessant. Könnte evtl. auch was dran sein. Bei mir ist es nämlich so, dass ich momentan nicht viel Geld habe, eine hohe Tel.rechnung deswegen doppelt weh tut. Habe mich daher schon gefragt, ob es mir absichtlich schlecht gehen soll, weil ich dann noch weniger Geld zur Verfügung habe und die Tage bis zum Monatsende immer recht hart sind?! Anders kann ich es mir nicht erklären! Vom Verstand her habe ich natürlich auch kein Geld zu verschenken, aber vielleicht bin ich mir unbewusst so wenig wert, dass ich denke, es geschieht mir recht, dass es mir noch schlechter geht (was ja so ist, wenn man nicht weiß, wie man finanziell über die Runden kommt) Verstehe mich da selbst nicht ganz.
meine Aufschieberitis ist gepaart mit extremer Zwanghaftigkeit. Tolle Kombination!
Es ist z. B. so, dass ich schon lange mal DSL haben möchte oder den Handytarif wechseln wollte. Doch ich will natürlich das beste und perfekte Angebot. Bei der Flut an Angeboten resigniere ich natürlich und mache nichts bzw. schiebe es immer wieder auf. Und ärgere mich dann aber über die nächste Rechnung
Wenn ich putze, will ich es auch super perfekt machen. Da mir das nicht gelingt, resigniere ich auch wieder und fange gar nicht erst an bzw. mache nur das nötigste wie abwaschen oder so. Aufräumen tue ich kaum, weil ich da auch wieder das perfekte Ablagesystem haben will. Meine Ziele und Ansprüche sind zu hoch, aber komme nicht davon runter. Wenn ich mal aufräume, dann auch richtig. Ist zwar total falsch, besser wäre ja regelmäßig 15 Minuten, aber schaffe das nicht
Der Asprekt von vallee, dass man es nicht anders verdient hat und deswegen unbewusst alles aufschiebt, finde ich interessant. Könnte evtl. auch was dran sein. Bei mir ist es nämlich so, dass ich momentan nicht viel Geld habe, eine hohe Tel.rechnung deswegen doppelt weh tut. Habe mich daher schon gefragt, ob es mir absichtlich schlecht gehen soll, weil ich dann noch weniger Geld zur Verfügung habe und die Tage bis zum Monatsende immer recht hart sind?! Anders kann ich es mir nicht erklären! Vom Verstand her habe ich natürlich auch kein Geld zu verschenken, aber vielleicht bin ich mir unbewusst so wenig wert, dass ich denke, es geschieht mir recht, dass es mir noch schlechter geht (was ja so ist, wenn man nicht weiß, wie man finanziell über die Runden kommt) Verstehe mich da selbst nicht ganz.
-
- Forums-Insider
- , 26
- Beiträge: 232
oder eine andere these:
vielleicht sind die überhöhten ansprüche ein schutzmechanismus, um sozusagen einem echten scheitern zuvorzukommen. bevor man etwas normalschweres versucht und dabei das risiko hat sich vor sich selbst zu blamieren falls man scheitert, gleichzeitig aber im erfolgsfall nichts großartiges geleistet hat und somit wenig "innere belohnung" im erfolgsfall zu gewinnen hat, ist es vielleicht für irgend eine lockere schraube im unterbewusstsein sinnvoller, wenn man so hohe ansprüche setzt dass ein scheitern vorprogrammiert, damit aber auch kein grund für starke selbstvorwürfe ist und man gleichzeitig sich für erfolg guten gewissens auf die schulter klopfen kann. hängt imho auch zusammen mit einer kindheit, in der einem ständig eingetrichtert wurde, dass man nichts besonderes kann/ist, nichts nennenswertes leistet und so weiter...
für mich klingt es einleuchtend, dass so jemand dann als erwachsener enorme ansprüche an sich selbst entwickelt, weil man in sachen die eigenen leistungen anerkennen völlig gefühlsblind und vermessen ist; gleichzeitig aber auch die erfahrung, für durchschnittliche, alltägliche erfolge kein lob und keine freude empfinden/erfahren zu dürfen, vernünftige zielsetzungen als nicht lohnend erscheinen lässt.
urgs, bischen arg konfus - versteht wer in etwa was ich meine?
vielleicht sind die überhöhten ansprüche ein schutzmechanismus, um sozusagen einem echten scheitern zuvorzukommen. bevor man etwas normalschweres versucht und dabei das risiko hat sich vor sich selbst zu blamieren falls man scheitert, gleichzeitig aber im erfolgsfall nichts großartiges geleistet hat und somit wenig "innere belohnung" im erfolgsfall zu gewinnen hat, ist es vielleicht für irgend eine lockere schraube im unterbewusstsein sinnvoller, wenn man so hohe ansprüche setzt dass ein scheitern vorprogrammiert, damit aber auch kein grund für starke selbstvorwürfe ist und man gleichzeitig sich für erfolg guten gewissens auf die schulter klopfen kann. hängt imho auch zusammen mit einer kindheit, in der einem ständig eingetrichtert wurde, dass man nichts besonderes kann/ist, nichts nennenswertes leistet und so weiter...
für mich klingt es einleuchtend, dass so jemand dann als erwachsener enorme ansprüche an sich selbst entwickelt, weil man in sachen die eigenen leistungen anerkennen völlig gefühlsblind und vermessen ist; gleichzeitig aber auch die erfahrung, für durchschnittliche, alltägliche erfolge kein lob und keine freude empfinden/erfahren zu dürfen, vernünftige zielsetzungen als nicht lohnend erscheinen lässt.
urgs, bischen arg konfus - versteht wer in etwa was ich meine?
Gib einem Menschen Macht und du wirst sein wahres Wesen erkennen.
Leute, ihr seid die idealen Rentner und Pensionäre. Mir fehlte auch im Leben der richtige Drall zu großartiger Tätigkeit. Ich war wohl der geborene
Faulpelz oder Dünnbrettbohrer, wie man will. Der Gedanke, dass man mindestens vier mal mehr tun muss, um nur doppelt so gut zu sein, hat mich
immer abgeschreckt. Nun habe ich es geschafft: Ich bin im Ruhestand, und ganz ehrlich: so glücklich war ich noch nie, selbst nicht in meiner Kind-
heit, wo ja auch etliche Ansprüche an einen herangetragen wurden. Ein Trost kann das natürlich für euch nicht sein. Vielleicht aber das hier:
Man kann, was man will, aber man kann nicht alles wollen, was man will. Was heißt das? Müsst ihr selber raus finden, aber die Konsequenz daraus:
Erwartet nicht zu viel von euch. Begebt euch in Situationen, die ihr bewältigen könnt und die gerade so viel Druck herstellen, dass ihr nicht über-
fordert seid. Habt Verständnis für euch selber und nehmt euch nicht übel, wenn sich ein Wille noch im "Möchten-Zustand" befindet. Was man wirk-
lich tun will, das tut man auch. Dieser Wille speist sich aber aus anderen Quellen als dem Möchten. Im Grunde wäre das Zauberwort Motivation.
Motivation als Freude an einer Sache. das waren bei mir immer Dinge, die nichts mit dem zu tun hatten, was ich hätte tun sollen. Geholfen haben
sie mir aber dennoch, denn Freude und ein gewisser Erfolg sind die Energie für weitere Motivation.
Preist euch glücklich. Denn ich glaube nicht, dass ihr euren Ruhestand mal als Unruhestand bezeichnen werdet, wie das manche Workaholics tun,
die von ihrer arbeitsfreien Lebenszeit dann kaum noch etwas haben, weil sie mit sich nichts anzufangen wissen, ohne gefordert zu werden.
Faulpelz oder Dünnbrettbohrer, wie man will. Der Gedanke, dass man mindestens vier mal mehr tun muss, um nur doppelt so gut zu sein, hat mich
immer abgeschreckt. Nun habe ich es geschafft: Ich bin im Ruhestand, und ganz ehrlich: so glücklich war ich noch nie, selbst nicht in meiner Kind-
heit, wo ja auch etliche Ansprüche an einen herangetragen wurden. Ein Trost kann das natürlich für euch nicht sein. Vielleicht aber das hier:
Man kann, was man will, aber man kann nicht alles wollen, was man will. Was heißt das? Müsst ihr selber raus finden, aber die Konsequenz daraus:
Erwartet nicht zu viel von euch. Begebt euch in Situationen, die ihr bewältigen könnt und die gerade so viel Druck herstellen, dass ihr nicht über-
fordert seid. Habt Verständnis für euch selber und nehmt euch nicht übel, wenn sich ein Wille noch im "Möchten-Zustand" befindet. Was man wirk-
lich tun will, das tut man auch. Dieser Wille speist sich aber aus anderen Quellen als dem Möchten. Im Grunde wäre das Zauberwort Motivation.
Motivation als Freude an einer Sache. das waren bei mir immer Dinge, die nichts mit dem zu tun hatten, was ich hätte tun sollen. Geholfen haben
sie mir aber dennoch, denn Freude und ein gewisser Erfolg sind die Energie für weitere Motivation.
Preist euch glücklich. Denn ich glaube nicht, dass ihr euren Ruhestand mal als Unruhestand bezeichnen werdet, wie das manche Workaholics tun,
die von ihrer arbeitsfreien Lebenszeit dann kaum noch etwas haben, weil sie mit sich nichts anzufangen wissen, ohne gefordert zu werden.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.
Hallo,
da will ich auch mal meinen Senf dazugeben. Hätte nämlich auch gerade viel Wichtiges und Unangenehmes zu erledigen.
Ich hab Zweifel, ob es an Versagensangst liegen kann. Ich weiß nämlich, dass ich intelligent bin und es mit ein wenig Aufwand schaffen kann. Eigentlich habe ich bisher immer alles super hinbekommen. Aber es scheint, dass ich nach über 20 Jahren Schule und Uni so die Nase voll habe, dass mich mittlerweile überhaupt nichts mehr zu interessieren scheint, was den Einsatz meines Hirns erfordert. Jedenfalls dann nicht, wenn ich es machen MUSS. Und das ausgerechnet am Ende meines Studiums... Kann man wegen Procrastination eigentlich arbeits- und obdachlos werden?
Ich überlege ernsthaft, eine Verhaltenstherapie anzufangen. Ich bin immer weniger in der Lage mich selbst zu organiseren. Hat irgendwer ne Sekretärin übrig? Ich nehm sie sofort!
Ach noch was: hat jemand Erfahrung mit Antidepressiva? Helfen die gegen Aufschieberitis?
rainday
da will ich auch mal meinen Senf dazugeben. Hätte nämlich auch gerade viel Wichtiges und Unangenehmes zu erledigen.
Das klingt ja wunderbar... leider nutzlos bei mir. Wenn ich mir wahnsinnig viel vornehme, schaffe ich ETWAS. Wenn ich mir wenig vornehme, tue ich GARNIX. Und wenn ich schonmal anfange, packt mich nach ner halben Stunde so der Frust, dass ich es erstmal wieder sein lasse.Man muß sich kleine Ziele setzen...Schritt für Schritt.
Ich hab Zweifel, ob es an Versagensangst liegen kann. Ich weiß nämlich, dass ich intelligent bin und es mit ein wenig Aufwand schaffen kann. Eigentlich habe ich bisher immer alles super hinbekommen. Aber es scheint, dass ich nach über 20 Jahren Schule und Uni so die Nase voll habe, dass mich mittlerweile überhaupt nichts mehr zu interessieren scheint, was den Einsatz meines Hirns erfordert. Jedenfalls dann nicht, wenn ich es machen MUSS. Und das ausgerechnet am Ende meines Studiums... Kann man wegen Procrastination eigentlich arbeits- und obdachlos werden?
Ich überlege ernsthaft, eine Verhaltenstherapie anzufangen. Ich bin immer weniger in der Lage mich selbst zu organiseren. Hat irgendwer ne Sekretärin übrig? Ich nehm sie sofort!
Ach noch was: hat jemand Erfahrung mit Antidepressiva? Helfen die gegen Aufschieberitis?
rainday
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?
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