Wiederholte Amnesie

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Helmuth
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Wiederholte Amnesie

Beitrag Mo., 17.02.2020, 05:05

Hm... ich weiß nicht, ob das Thema hier überhaupt reinpasst, aber ich versuche es mal, eventuell gibt es ja gute Ratschläge oder hat gar jemand ähnliches zu bewältigen...

Zur Sache: Ich habe immer wieder mit Gedächtnis Ausfällen zu tun, manchmal über Stunden, manchmal Tage oder Wochen. Es ist auch so das ich mich an Jahre meines Lebens nicht mehr erinnern kann, an Ereignissen, an Menschen die mir wahrscheinlich mal wichtig waren, usw..

Am schlimmsten ist es, wenn ich irgendwo zu mir komme und ich nicht weiß wie ich da hingekommen bin oder was ich da mache, manchmal habe ich auch für eine Zeit keine Ahnung wer ich bin... Da mir das immer häufiger passiert, habe ich im Normalfall immer Notizen mit den wichtigsten Daten und mit dem Hinweis das mir das immer wieder geschieht bei mir. Manchmal habe ich aber gar nichts bei mir, dann irre ich lange in der Gegend herum, versuche mich zu erinnern, muss alles wieder herausfinden. Kann mich dann aber immer an viele Situationen erinnern, wo mir dasselbe geschehen ist und habe somit schon irgendwie eine Routine darin entwickelt - auch wenn sich das jetzt blöd anhört, aber es ist so - ich hab nicht mal mehr Panik dabei, ich nehme es einfach hin...

Aber durch die immer häufiger auftretende Amnesie bin ich oder lande ich häufig in der Obdachlosigkeit, wie jetzt auch - ich verliere die Arbeit und habe mich jetzt auch total von allen isoliert, ich weiß ja nicht wer mich kennt und wenn ich zufällig jemanden treffe der mich kennen zu scheint ist das immer sehr schwer...

Ich war auch schon bei Psychiatern, Neurologen, usw.. an manches Mal kann ich mich erinnern, andere habe ich recherchiert. Aber ich habe anscheinend noch niemand gefunden der da Rat weiß. Man hört mir oft geduldig zu, schickt mich dann aber immer weiter, vom Neurologen zum Psychiater und umgekehrt, ein einziges im Kreis laufen...

Nun ich werde wahrscheinlich auch dieses Forum irgendwann wieder vergessen aber vielleicht gibt es ja bis dahin Ratschläge oder Erfahrungsaustausch...

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Candykills
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 08:01

Das liest sich nach schwerer Dissoziation- Schade, dass deine Ärzte davon wohl keine Ahnung haben.
Ich würde mir an deiner Stelle einen Pychotherapeuten suchen, der sich damit kennt. Eventuell wechselst du zwischen Anteilen und daher die Amnesie.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 20:28

Wie lange hast du das schon?
Vielleicht ist es der Beginn einer frühen Demenz...

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nulla
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Beitrag Mo., 17.02.2020, 23:43

Kaonashi hat geschrieben: Mo., 17.02.2020, 20:28 Vielleicht ist es der Beginn einer frühen Demenz...
Aber sollte das ein Neurologe nicht auch in Erwägung ziehen? Kommt mir eigenartig vor.
Ich musste an eine Person in meinem beruflichen Umfeld denken, der hatte eine sehr seltene, degenerative Krankheit. Die Symptome waren auch ähnlich wie bei Demenzerkrankungen und es kam anfangs immer häufiger zu Blackouts. Angefangen hatte das bei ihm schon früh, so Ende 30. Leider weiß ich nicht mehr, wie die Krankheit heißt.
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 18.02.2020, 05:35

Hallo Helmuth
Aber ich habe anscheinend noch niemand gefunden der da Rat weiß. Man hört mir oft geduldig zu, schickt mich dann aber immer weiter, vom Neurologen zum Psychiater und umgekehrt, ein einziges im Kreis laufen...
Fälle, wo Menschen plötzlich ihr Gedächtnis verlieren, werden immer wieder mal in Medien berichtet. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Da dich ambulante Untersuchungen nicht weiter bringen, wäre ein stationärer Aufenthalt in einer neurologischen Klinik, die sich auf derartige Amnesieprobleme spezialisiert hat, die bessere Wahl als von Arzt zu Arzt zu rennen. Was du brauchst ist eine Klinik, die differentialdiagnostisch nach dem Ausschlussverfahren vorgeht, also systematisch alle möglichen Erklärungen in Erwägung zieht und diese überpürft. Eine solche Vorgehensweise können dir nur Kliniken bieten.

In diesen Links findest Du Informationen zu möglichen Untersuchungen:

Vorübergehende globale Amnesie
https://www.msdmanuals.com/de/heim/st%C ... le-amnesie

Gedächtnisverlust
https://www.msdmanuals.com/de/heim/st%C ... nisverlust
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Kaonashi
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Beitrag Di., 18.02.2020, 07:42

nulla hat geschrieben: Mo., 17.02.2020, 23:43Aber sollte das ein Neurologe nicht auch in Erwägung ziehen?
Ja, aber vielleicht erinnert sich Helmuth nicht daran...
Ich glaube, viele Menschen mit Formen von Demenz wissen nicht, dass sie dement sind, weil sie es vergessen haben, rätseln aber trotzdem gelegentlich über das, was im Alltag passiert.
Aber es ist nur eine Idee. Ein stationärer Aufenthalt wäre vielleicht wirklich sinnvoll.

Ich weiß nicht, ob so eine ausgeprägte Dissoziation plötzlich im Alter von 55 Jahren auftreten kann. Das würde doch normalerweise früher beginnen. Deshalb die Frage, ob es schon länger besteht.

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nulla
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Beitrag Di., 18.02.2020, 09:36

Kaonashi hat geschrieben: Di., 18.02.2020, 07:42 Ja, aber vielleicht erinnert sich Helmuth nicht daran...
Stimmt, da habe ich jetzt nicht gut mitgedacht.
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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Candykills
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Beitrag Di., 18.02.2020, 16:25

Ja, natürlich könnte es auch beginnende Demenz sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ärzte das nicht untersucht haben. Deswegen kann ich mir halt vorstellen, dass es mit Dissoziation zu tun hat.

Nicht, dass die jetzt erst auftritt, sondern ihm jetzt erst bewusst wird, dass er Amnesien hat. Mir war das früher gar nicht bewusst, dass ich Amnesien habe und hielt mich einfach für ein bisschen schusselig und vergesslich. Dass mir ewig Zeit verloren ging, habe ich gar nicht registriert.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


mio
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Beitrag Di., 18.02.2020, 20:40

Ich denke auch dass grundsätzlich beides in Frage kommt.

Wichtig fände ich dass Du Begleitung bei der Diagnosefindung hast. So wie es im Moment ist ist ja auch einfach gar nicht gewährleistet dass Du überhaupt dran bleibst bzw. Dich dann noch erinnerst.

Also vielleicht wirklich Klinik oder aber zumindest Betreuung, damit gewährleistet ist, dass Du da nichts vergisst.

Es bringt ja nix wenn Du zwar zu Ärzten gehst aber eventuelle Folgetermine vielleicht gar nicht wahrnimmst, weil Du Dich an die nicht mehr erinnern kannst. Und so eine Diagnose wird sich ja nicht in einem Termin sicher finden lassen.

Von daher würde ich Dir empfehlen Dich da mal schlau zu machen, also welche Möglichkeiten es da so gäbe. Eventuell geht ja auch sowas wie betreutes Wohnen, damit wärst Du dann auch aus der Obdachlosigkeit erst mal wieder raus und es wäre jemand da der Dich in Bezug auf das weitere Vorgehen unterstützen könnte.

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