Ich fahre negative Filme
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Ich fahre negative Filme
Hallo ihrs,
ich bin eigentlich kein Pessimist oder sehe alles Schwarz, aber ich habe häufig negative Filme vor meinem inneren Auge ablaufen. Zum Beispiel, dass ich unglücklich auf meine Katze falle und diese dann Querschnittsgelähmt ist, oder dass wenn ich an den Gleisen stehe, mich jemand aufs Gleisbett schubst. Also ich fahre immer irgendwelche Filme von heftigen Szenarien, die wahrscheinlich nie eintreten werden.
Kennt das jemand und liegt das an der Schizophrenie oder lohnt es sich das mal in der Psychotherapie anzusprechen/anzugucken?
VG
ich bin eigentlich kein Pessimist oder sehe alles Schwarz, aber ich habe häufig negative Filme vor meinem inneren Auge ablaufen. Zum Beispiel, dass ich unglücklich auf meine Katze falle und diese dann Querschnittsgelähmt ist, oder dass wenn ich an den Gleisen stehe, mich jemand aufs Gleisbett schubst. Also ich fahre immer irgendwelche Filme von heftigen Szenarien, die wahrscheinlich nie eintreten werden.
Kennt das jemand und liegt das an der Schizophrenie oder lohnt es sich das mal in der Psychotherapie anzusprechen/anzugucken?
VG
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Negativismus ist meines Wissens nach, etwas anderes: https://flexikon.doccheck.com/de/Negativismus Ich weiß nicht, ob ich darunter falle, aber wenn ich Stimmen höre, mache ich konsequent das Gegenteil von dem, was die wollen- ist etwas schwierig. Aber da sie Selbstmord wollen und ich am Leben hänge, geh ich eben nicht zur U-Bahn etc. Es geht wohl aber eher um Verweigerung von Handlungen, wenn dich eine reale Person anspricht. Bin mir aber nicht sicher.
Das was du beschreibst, kenne ich auch und mach mir über meine Filme keine großen Gedanken. Ich streich sie dann einfach. Aber ich denke schon, dass es mit Schizophrenie zu tun hat. Bei mir zumindest.
Das was du beschreibst, kenne ich auch und mach mir über meine Filme keine großen Gedanken. Ich streich sie dann einfach. Aber ich denke schon, dass es mit Schizophrenie zu tun hat. Bei mir zumindest.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Hi Candy, ich glaube nicht, dass das mit Schizophrenie zu tun hat, weil ich solche Vorstellungen auch kenne und aber nicht schizophren bin.
Es ist bei mir aber schon lange her, dass ich solche Gedanken hatte. Jahre auf jeden Fall, aber doch kenne ich es, hatte es also auch schon.
Vielleicht lohnt es sich also, sich das mal anzusehen, wo solche Vorstellungen her kommen. Vlt eine Art von Angstgedanken?
Lg Blume
Es ist bei mir aber schon lange her, dass ich solche Gedanken hatte. Jahre auf jeden Fall, aber doch kenne ich es, hatte es also auch schon.
Vielleicht lohnt es sich also, sich das mal anzusehen, wo solche Vorstellungen her kommen. Vlt eine Art von Angstgedanken?
Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.
Albert Einstein
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Oh, OK, ich werde ne Mod fragen, ob sie den Titel ändern kann. MIr fiel auch schwer einen Titel zu finden, weil ich ja eben kein negativistischer Mensch bin und nur eben diese Filme fahre. Mir fällt das leider nicht so leicht mir keine Gedanken darüber zu machen, weil sie so intensiv sind, dass ich mich dann richtig schlecht fühle, also zum Beispiel vom Gleis weggehe, so dass niemand hinter mir stehen kann, weil ich's halt für real halte, aber mir ist im Grunde schon klar, dass das überzogene Ängste oder Sorgen sind. Trotzdem fahre ich ständig diese Filme...
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Blume, du hattest ne Angststörung früher, oder?
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Ja, Candy, damit fing es an.
Später kamen dann Depressionen dazu und Zwänge.
Später kamen dann Depressionen dazu und Zwänge.
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Albert Einstein
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Ein bisschen würde ich sogar sagen, dass die Filme wie ein Zwang sind auch, jap.
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Hallo Candy,
ich kenne das auch und denke, dass bei mir dieses Phänomen aufgrund der Kopplung starke Imaginationsfähigkeit + Angst + Zwang entsteht. Ich kann mir etwas so lebendig vorstellen, dass Gefühle wie Angst entstehen. Umgekehrt führt aber auch z.B. die Angst, mich könnte jemand (aus Versehen) aufs Bahngleis stoßen, dazu, dass ich mir lebendig vorstelle wie ich falle. Ich trete dann vom Bahnsteig zurück.
ich kenne das auch und denke, dass bei mir dieses Phänomen aufgrund der Kopplung starke Imaginationsfähigkeit + Angst + Zwang entsteht. Ich kann mir etwas so lebendig vorstellen, dass Gefühle wie Angst entstehen. Umgekehrt führt aber auch z.B. die Angst, mich könnte jemand (aus Versehen) aufs Bahngleis stoßen, dazu, dass ich mir lebendig vorstelle wie ich falle. Ich trete dann vom Bahnsteig zurück.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ja, genau, es fühlt sich enorm real an. Ich denke halt immer, dass mich irgendwer absichtlich auf das Gleis schubst, als aus Versehen, das könnte etwas Paranoia sein. Wahrscheinlich spreche ich das mal in meiner Therapie dann an, weil ich hätte gerne, dass das aufhört, es ist nicht angenehm für mich.
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Ich empfinde dich als sehr positiven Menschen, immerhin schaffst du es immer deine Antworten mit einem "Ja" zu beginnen und das muss man erstmal schaffen
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Ja, das ist so eine Macke von mir
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich kenne das auch. Meines Zeichens depressiv. Es geht in alle möglichen Richtungen. Auch etwa, dass ich das Zimmer zu einem mir geliebten Menschen öffne, und er liegt tot im Bett. Einfach im Schlaf gestorben. Diese Szenen sind extrem real, da spielt der komplette Film. Aber auch so Sachen, wie, ich gehe die Treppe runter und sehe mich fallen. Sehr plastisch, mit entsprechend schlimmen Folgen, wie Querschnittslähmung. Oder wenn ich an einer stark befahrenen Straße gehe, die Angst, ich werde irgendwie von vorbeirasenden LKWs "hineingesogen". Ich sehe das extremst real vor mir. Oder ich stolpere und falle unter die Reifen. Oder manchmal habe ich auch Angst, einfach einen Impuls zu haben und auf die Straße zu rennen. (War bei meinem Burnout sehr oft der Fall.) Ich stelle mir auch vor, jemand sticht mir in den Bauch, wenn ich ein Lokal betrete, frage mich, ob das wehtut, wie sehr das blutet, wie es dann weitergeht, ob ich daran sterbe. Manchmal, wenn ich im Bett liege und nicht schlafen kann, kommt der sehr, sehr, plastische Gedanke, jemand bricht ein, fällt über mich im Bett her. (Daher liegen auch legale Waffen aus dem Baumarkt unter meinem Bett.) Und dann noch der eigene Körper, der sich gegen mich richten kann. Die langsamen Dinge, wie Krebs. Aber auch schnelle Sachen, wie ein Aneurisma, Herzinfarkt, Schlaganfall und so weiter. Zack, eben noch gesund und munter, im nächsten Moment ein Pflegefall oder tot.
Solche Gedanken machen das Leben nicht eben leichter. Auf der anderen Seite ist nichts davon völlig irreal. Ich betrachte sie als eine Art geistige Übung, die mein Hirn da absolviert, denn so bekomme ich ja die Chance, mir zu überlegen, wie ich reagieren könnte, um mich zu retten. Dann gehe ich eben achtsamer die Treppe runter. Schaue mich genauer um, wenn ich wo reingehe, wähle weniger stark befahrene Straßen oder gehe eher an der Hausmauer. Mehr oder weniger führt dieses Kino zu mehr Vorsicht, was jetzt nicht das Schlimmste ist.
Klar kommen dann noch die kranken Sachen dazu. Ich sehe mich auch mich selbst aufschlitzen oder mir sehr wichtige Dinge durch das Zimmer werfen, sodass sie kaputt sind. Das aber nur in eher emotionalen Situationen. Da denke ich, es ist vielleicht eine Form der Stressbewältigung. Da spielt sich kurz das "könnte" durch, mit allen grausamen Details und Konsequzenzen, und dagegen ist dann der aktuelle, noch "normale" Zustand ein Segen. Dann ist es nicht mehr so wild, und/oder ich finde eine bessere Strategie, damit umzugehen. Also auch da trotz aller alarmierender Abstrusität eher etwas, das mir hilft, wenn ich es genauer betrachte. Aber im ersten Moment natürlich ist es nur schlimm.
Wenn du das Beispiel mit der Katze nennst. Dann passt du wohl auch besser auf, wo du hintrittst. Gerade Katzen sind ja sehr gemein als wandelnde Stolperfallen, da lernt man als deren Sklave sowieso, auf jeden Schritt zu achten.
Solche Gedanken machen das Leben nicht eben leichter. Auf der anderen Seite ist nichts davon völlig irreal. Ich betrachte sie als eine Art geistige Übung, die mein Hirn da absolviert, denn so bekomme ich ja die Chance, mir zu überlegen, wie ich reagieren könnte, um mich zu retten. Dann gehe ich eben achtsamer die Treppe runter. Schaue mich genauer um, wenn ich wo reingehe, wähle weniger stark befahrene Straßen oder gehe eher an der Hausmauer. Mehr oder weniger führt dieses Kino zu mehr Vorsicht, was jetzt nicht das Schlimmste ist.
Klar kommen dann noch die kranken Sachen dazu. Ich sehe mich auch mich selbst aufschlitzen oder mir sehr wichtige Dinge durch das Zimmer werfen, sodass sie kaputt sind. Das aber nur in eher emotionalen Situationen. Da denke ich, es ist vielleicht eine Form der Stressbewältigung. Da spielt sich kurz das "könnte" durch, mit allen grausamen Details und Konsequzenzen, und dagegen ist dann der aktuelle, noch "normale" Zustand ein Segen. Dann ist es nicht mehr so wild, und/oder ich finde eine bessere Strategie, damit umzugehen. Also auch da trotz aller alarmierender Abstrusität eher etwas, das mir hilft, wenn ich es genauer betrachte. Aber im ersten Moment natürlich ist es nur schlimm.
Wenn du das Beispiel mit der Katze nennst. Dann passt du wohl auch besser auf, wo du hintrittst. Gerade Katzen sind ja sehr gemein als wandelnde Stolperfallen, da lernt man als deren Sklave sowieso, auf jeden Schritt zu achten.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein!
Niccolò Tommaseo
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Ich werde niemals begreifen, warum Leute sich einen Kopf machen wegen irgendwelcher Gedanken, Phantasien, ihrer Sexualität oder sonstwas vergleichbarem... Ich hab auch viel Mist im Kopf, bin aber der Meinung, man ist gut beraten, das Leben und sein Menschsein in vielerlei Hinsicht nicht zuuu ernst zu nehmen.
Zuletzt geändert von thundercook am So., 01.12.2019, 00:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Ja, genau solche Filme schiebe ich immer.
Das stimmt, ich passe oft wesentlich besser auf durch diese Filmchen. Aber mich setzt das halt auch immer wieder unter Stress.
Die Frage ist, ob man das irgendwie loswerden kann, obwohl ich die Vorsicht jetzt nicht unbedingt verlieren will.
Das stimmt, ich passe oft wesentlich besser auf durch diese Filmchen. Aber mich setzt das halt auch immer wieder unter Stress.
Die Frage ist, ob man das irgendwie loswerden kann, obwohl ich die Vorsicht jetzt nicht unbedingt verlieren will.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Ich finde das einen interessanten Thread. Weil: Ich kenne das auch (und bin nicht schizophren). Ich denk mir immer, dass mein Unterbewusstsein mich vor etwas "beschützen" will und mich deshalb mahnt, in bestimmten Situationen besser aufzupassen. Mich belastet das manchmal mehr, manchmal weniger. Ich denke, dass ist tagesverfassungsabhängig und möglicherweise auch stressbedingt. Ich versuch dann immer bewusst in der Situation zu bleiben und mir klar zu machen: das ist mein Unterbewusstsein und nicht die Realität. Gelingt mal mehr, mal weniger.
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