Hallo,
Ich bin 20 Jahre alt und habe seit, ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher wie lange, schon am kämpfen mit Depressionen.
War deswegen auch bereits mehrfach in Behandlung im Krankenhaus. Meine Therapeutin brachte damals (weil sie vermutlich keine Ahnung hatte wovon ich eigentlich so deprimiert bin) den Stein ins rollen gebracht, ob ich mir eigentlich mit meinem Geschlecht "einverstanden" bin. Grund dafür war autoaggressives verhalten, das ausschließlich meinen P**** betraf und mein auftreten im allgemeinen. Das ist jetzt knapp 2 Jahre her. Ich weiß diesbezüglich eigentlich nur ein paar Sachen von mir.
1. Ich hasse abgrundtief meinen P**** und will nichts auch nur im geringsten damit zu tun haben.
2. Ich bin vollkommen okay mit dem rest meines Körpers. Ich würde auch nicht behaupten, dass ich lieber Frau als Mann wäre. Tendenziell eher weder noch.
3. Meine Mutter ist überzeugt davon dass ich eigentlich Transident bin, weil ich gelegentlich für ein paar Wochen halt als Frau rumlaufe und halt bis ich 11 war immer behauptete dass ich ich ein Mädchen wäre. Ich habe das später immer komplett verneint.
Jetzt habe ich seit einer Weile eine neue Freundin und Sie sprach mich auch schon darauf an, dass sie das Gefühl hätte, dass ich eigentlich eine Frau im falschen Körper bin. Begründete es mit meiner Reaktion wenn sie meinen P**** berührt und eine Erektion kriege, Ich mich über Kopfschmerzen und Übelkeit beklage. Was an sich auch der fall ist. Es kam schon vor dass ich komplett bewusstlos geworden bin davon. Kam dann ins Krankenhaus und es wurde nicht das geringste gefunden. Ich bin theoretisch beispielhaft gesund.
Jetzt wurmt mich das Thema allerdings schon ziemlich und schlafe seit einigen Wochen, teilweise mehrer Nächte nicht und wenn dann nur mit Medikamenten.
Und jetzt würde mich halt interessieren, ab wann ist man eigentlich Transident/Transgender und wenn ich dazu gehöre, was bedeutet das für mich? Und wenn ich es nicht bin bzw Ich nicht perse einer sein muss rein von dem was ich geschrieben habe, welche Möglichkeiten gäbe es für mich halbwegs mit meinem Fortpflanzungsorgan zurecht zu kommen? Ich bin schon auf der Warteliste von einigen Therapeuten, aber ich halt Schlafmangel, Albträume und co nicht mehr lange durch.
Deswegen hoffe ich mal Ihr könnt mir da vielleicht etwas helfen, damit ich vielleicht etwas Frieden finde.
Liebe Grüße
Ab wann ist man Transgender und bin ich es?
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Hallo und willkommen.
Ob du trans* bist, wird dir hier keiner sagen können, denn wir kennen dich nicht. Und das ist etwas, was du für dich selbst herausfinden musst. Dein Weg wird auch ganz sicher anders aussehen wie der Weg von anderen trans-Menschen (falls du trans* bist), einfach weil jede/r anders ist und sich selbst und seinen/ihren Körper anders erlebt und auch sein/ihr trans*-Sein anders lebt. Die einen lassen sich geschlechtsangleichend operieren, andere nehmen 'nur' Hormone, und manche haben einen ganz anderen Weg gefunden, um ihr trans-Sein zu leben.
Es gibt meiner Meinung nach auch keine rote Linie, ab der man sagen kann: So, ab diesem Punkt ist man trans* und davor ist man es nicht. Für mich ist die Geschlechtsidentität (aber auch die sexuelle Identität, also die Frage, ob man auf Männer oder Frauen oder beides steht) eine kontinuierliche Skala. Und man bewegt sich im Laufe seines Lebens auf dieser Skala. Mal in die eine und manchmal auch wieder in eine andere Richtung. Da ist ziemlich viel Raum auf dieser Skala, wenn man sich traut, das so wahrzunehmen.
Dass du bei einem Therapeuten auf der Warteliste bist, ist schon mal gut. Deine Fragen werden sich aber nicht sofort in Luft auflösen, denn das ist ein Weg (dein Weg), also viele einzelne Schritte und Fragen, die du immer wieder neu für dich selbst beantworten musst. Das ist einerseits bestimmt anstrengend. Kann aber auch schön und befreiend sein, weil du dich auf den Weg machst, um herauszufinden, wer du wirklich bist und wer du sein möchtest und wie du dein Leben leben möchtest.
Für die Zwischenzeit und die Wartezeit: Das Internet ist voll mit Blogs und Erfahrungsberichten. Fang doch einfach mal an zu stöbern und lies dich durch. Vielleicht findest du dich in den Erfahrungen anderer Menschen wieder und bekommst da neue Impulse. Es gibt Beratungsstellen, die zum Thema trans* Beratung und Infos anbieten, vielleicht kannst du da auch Kontakt aufnehmen und ein paar Schritte für dich weiterkommen.
Ich finde dich mutig, dass du dir diese Fragen überhaupt stellst. Und das ist schon mal der allerwichtigste erste Schritte.
Alles Gute für deinen Weg!
lisbeth
Ob du trans* bist, wird dir hier keiner sagen können, denn wir kennen dich nicht. Und das ist etwas, was du für dich selbst herausfinden musst. Dein Weg wird auch ganz sicher anders aussehen wie der Weg von anderen trans-Menschen (falls du trans* bist), einfach weil jede/r anders ist und sich selbst und seinen/ihren Körper anders erlebt und auch sein/ihr trans*-Sein anders lebt. Die einen lassen sich geschlechtsangleichend operieren, andere nehmen 'nur' Hormone, und manche haben einen ganz anderen Weg gefunden, um ihr trans-Sein zu leben.
Es gibt meiner Meinung nach auch keine rote Linie, ab der man sagen kann: So, ab diesem Punkt ist man trans* und davor ist man es nicht. Für mich ist die Geschlechtsidentität (aber auch die sexuelle Identität, also die Frage, ob man auf Männer oder Frauen oder beides steht) eine kontinuierliche Skala. Und man bewegt sich im Laufe seines Lebens auf dieser Skala. Mal in die eine und manchmal auch wieder in eine andere Richtung. Da ist ziemlich viel Raum auf dieser Skala, wenn man sich traut, das so wahrzunehmen.
Dass du bei einem Therapeuten auf der Warteliste bist, ist schon mal gut. Deine Fragen werden sich aber nicht sofort in Luft auflösen, denn das ist ein Weg (dein Weg), also viele einzelne Schritte und Fragen, die du immer wieder neu für dich selbst beantworten musst. Das ist einerseits bestimmt anstrengend. Kann aber auch schön und befreiend sein, weil du dich auf den Weg machst, um herauszufinden, wer du wirklich bist und wer du sein möchtest und wie du dein Leben leben möchtest.
Für die Zwischenzeit und die Wartezeit: Das Internet ist voll mit Blogs und Erfahrungsberichten. Fang doch einfach mal an zu stöbern und lies dich durch. Vielleicht findest du dich in den Erfahrungen anderer Menschen wieder und bekommst da neue Impulse. Es gibt Beratungsstellen, die zum Thema trans* Beratung und Infos anbieten, vielleicht kannst du da auch Kontakt aufnehmen und ein paar Schritte für dich weiterkommen.
Ich finde dich mutig, dass du dir diese Fragen überhaupt stellst. Und das ist schon mal der allerwichtigste erste Schritte.
Alles Gute für deinen Weg!
lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Ob Du trans oder transident bist kann ich nicht sagen, aber das liest sich schon ein wenig wie eine klassische Reaktion in Bezug auf ein verdrängtes MB-Trauma. Unbedingt in der Therapie ansprechen.Mochi hat geschrieben:Begründete es mit meiner Reaktion wenn sie meinen P**** berührt und eine Erektion kriege, Ich mich über Kopfschmerzen und Übelkeit beklage. (…) Es kam schon vor dass ich komplett bewusstlos geworden bin davon.
Danke für die schnellen Antworten, habe bereits etwas herum gelesen zu dem Thema, steig allerdings nicht ganz durch teilweise. ^^" Kann mir jemand was empfehlen an Büchern oder Seiten?
Danke im vorraus.
Was ist denn ein MB-Trauma? Google hat mir da jetzt nicht direkt weiterhelfen können.
Danke im vorraus.
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Also wenn du Trans wärst, würdest du dich fühlen wie eine Frau und hättest eher das Gefühl in einem "falschen" Körper zu sein. Ob das bei dir so ist, weißt nur du selbst.
Aber da sich dein Problem ja nicht auf deinen Körper insgesamt bezieht, hätte ich jetzt mal so spontan die Vermutung, dass da was anderes hintersteckt. Was absolut nicht stimmen muss. Also lass die dar nichts einreden. Schon gar nicht Missbrauch oder so, wenn da nichts ist. Man muss ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen.
Aber irgendwie scheinst du ja ein ziemliches Problem mit deiner Sexualität generell zu haben... aber so wie ich das jetzt rauslesen können nicht mit deiner Geschlechterrolle.
Das kann ja auch andere Ursachen haben: Erziehung, eigene Einstellung zur ... usw. usw.
Aber da sich dein Problem ja nicht auf deinen Körper insgesamt bezieht, hätte ich jetzt mal so spontan die Vermutung, dass da was anderes hintersteckt. Was absolut nicht stimmen muss. Also lass die dar nichts einreden. Schon gar nicht Missbrauch oder so, wenn da nichts ist. Man muss ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen.
Aber irgendwie scheinst du ja ein ziemliches Problem mit deiner Sexualität generell zu haben... aber so wie ich das jetzt rauslesen können nicht mit deiner Geschlechterrolle.
Das kann ja auch andere Ursachen haben: Erziehung, eigene Einstellung zur ... usw. usw.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Hi Mochi !
Also ich find's auch erst mal gut, daß Du Dich um ne Therapie bemühst - die brauchst Du nämlich. Weil: im Internet wirst Du letztlich für Dein Problem keine Lösung finden, auch hier nicht.
Es ist mitunter sehr schwer, einen geeigneten Therapeuten zu finden, man muß längere Wartezeiten akzeptieren. Wenn der "Leidensdruck" inzwischen zu groß wird - dann scheue Dich auch nicht, die Hilfe eines Psychiaters in Anspruch zu nehmen. "Die Pillen" - Psychopharmaka - können Dein Problem sicherlich auch nicht lösen, aber sie können helfen, die Wartezeite zu überstehen, ohne durchzudrehen ... wenn man von Tendenzen zu selbstverletzendem Verhalten geplagt ist, kann es leicht sehr gefährlich werden.
Eine Hilfe können auch die Vereine und Initiativen unter der Regenbogenflagge bieten. Dort findet man Ansprechpartner, mitunter auch kompetente Hilfestellung. Hier in Leipzig zB gibt es den Verein "Rosalinde", der sich insbesondere auch den Transsexuellen (wie Transgender "offiziell" heißen) annimmt. Du mußt halt gucken, wo es in Deiner Nähe soetwas gibt ...
Sieh es auch als positiv an, daß Deine Mutter für diese Problematik offen ist und Du nicht auch noch auf eine familiäre "Betonwand" prallen mußt !
Ich nenne mich selbst "transgender" oder Angehöriger des "Dritten Geschlechts" jenseits von Mann und Frau. Das gibt es nämlich auch noch. Das ist in der Tat sehr verwirrend, da auch über die Begriffe und Definitionen ganz furchtbar gestritten wird. Sieh' es so: Du bist in einer Phase der Identitätsfindung, die Du durchstehen muß. Sie ist sehr schwierig, mit vielen leidvollen Erfahrungen verbunden - aber auch vielen "lustvollen".
Was Du bist ? Wo die Reise hingeht ? Das kann Dir heute keiner sagen - aber egal wo sie hingeht: "trans" zu sein steht einem schönen und erfolgreichen Leben keineswegs entgegen. Mein bester Freund im "real life" ist ein Transmann - "Frau zu Mann". Er ist heute Inhaber zweier Tiefbaufirmen mit ca. 50 Angestellten. Meine jüngste Freundin im real life ist eine Transfrau - "Mann zu Frau" - die mit 49 Jahren "total sexy" ist (und auch ein recht erfülltes "Liebesleben" hat). An ihr könnten sich viele "Bio-Frauen" mehr als eine Scheibe abschneiden ...
Halt die Ohren steif !
Lieben Gruß
Möbius
Also ich find's auch erst mal gut, daß Du Dich um ne Therapie bemühst - die brauchst Du nämlich. Weil: im Internet wirst Du letztlich für Dein Problem keine Lösung finden, auch hier nicht.
Es ist mitunter sehr schwer, einen geeigneten Therapeuten zu finden, man muß längere Wartezeiten akzeptieren. Wenn der "Leidensdruck" inzwischen zu groß wird - dann scheue Dich auch nicht, die Hilfe eines Psychiaters in Anspruch zu nehmen. "Die Pillen" - Psychopharmaka - können Dein Problem sicherlich auch nicht lösen, aber sie können helfen, die Wartezeite zu überstehen, ohne durchzudrehen ... wenn man von Tendenzen zu selbstverletzendem Verhalten geplagt ist, kann es leicht sehr gefährlich werden.
Eine Hilfe können auch die Vereine und Initiativen unter der Regenbogenflagge bieten. Dort findet man Ansprechpartner, mitunter auch kompetente Hilfestellung. Hier in Leipzig zB gibt es den Verein "Rosalinde", der sich insbesondere auch den Transsexuellen (wie Transgender "offiziell" heißen) annimmt. Du mußt halt gucken, wo es in Deiner Nähe soetwas gibt ...
Sieh es auch als positiv an, daß Deine Mutter für diese Problematik offen ist und Du nicht auch noch auf eine familiäre "Betonwand" prallen mußt !
Ich nenne mich selbst "transgender" oder Angehöriger des "Dritten Geschlechts" jenseits von Mann und Frau. Das gibt es nämlich auch noch. Das ist in der Tat sehr verwirrend, da auch über die Begriffe und Definitionen ganz furchtbar gestritten wird. Sieh' es so: Du bist in einer Phase der Identitätsfindung, die Du durchstehen muß. Sie ist sehr schwierig, mit vielen leidvollen Erfahrungen verbunden - aber auch vielen "lustvollen".
Was Du bist ? Wo die Reise hingeht ? Das kann Dir heute keiner sagen - aber egal wo sie hingeht: "trans" zu sein steht einem schönen und erfolgreichen Leben keineswegs entgegen. Mein bester Freund im "real life" ist ein Transmann - "Frau zu Mann". Er ist heute Inhaber zweier Tiefbaufirmen mit ca. 50 Angestellten. Meine jüngste Freundin im real life ist eine Transfrau - "Mann zu Frau" - die mit 49 Jahren "total sexy" ist (und auch ein recht erfülltes "Liebesleben" hat). An ihr könnten sich viele "Bio-Frauen" mehr als eine Scheibe abschneiden ...
Halt die Ohren steif !
Lieben Gruß
Möbius
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Hallo Mochi, für mich liest es sich auch nicht so, als ob Du ein Problem mit Deiner Geschlechterrolle hättest, also laß Dir da auch diesbezüglich nichts einreden!
Was mir auch nicht gefällt, dass "andere" Dich darauf gebracht haben, Du könntest ein Problem mit Deiner Geschlechterrolle haben und Du da nicht von selbst drauf gekommen bist. Du hast es sogar verneint.
Was Deine Probleme angeht kann ich mich nur anschließen und Dir empfehlen einen Therapeuten zu suchen.
Was ich auch nicht verstehe, ist dieses sich " als Mann oder Frau zu fühlen", was ist das eigentlich für ein Gefühl? Ist das nicht eher ein Gedanke?
Ich möchte es einfach nachvollziehen können - aber vielleicht gehört das auch nicht hierher.
Was mir auch nicht gefällt, dass "andere" Dich darauf gebracht haben, Du könntest ein Problem mit Deiner Geschlechterrolle haben und Du da nicht von selbst drauf gekommen bist. Du hast es sogar verneint.
Was Deine Probleme angeht kann ich mich nur anschließen und Dir empfehlen einen Therapeuten zu suchen.
Was ich auch nicht verstehe, ist dieses sich " als Mann oder Frau zu fühlen", was ist das eigentlich für ein Gefühl? Ist das nicht eher ein Gedanke?
Ich möchte es einfach nachvollziehen können - aber vielleicht gehört das auch nicht hierher.
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