Guten Tag liebe Menschen!
Ich bin 20 Jahre alt, Student und wende mich hiermit mit einem sehr eigenartigen Problem an euch...
Kurz gesagt: mir sind einfach die Tage zu kurz!
Ich komme an einem Tag zu nichts... Ich stehe vormittags auf und es kommt mir vor, als ob ich mich geschätzte 4-5 Stunden danach wieder schlafen lege, dabei ist es jedesmal spät in der Nacht! Jedesmal, wenn ich auf eine Uhr oder hier rechts unten auf den Bildschirm schaue, erschrecke ich, weil schon wieder 1-2 Stunden vergangen sind. Vor 12 Stunden war ich draußen im Garten, ich würde schätzen es wären 4...
Heute zum Beispiel (mittlerweile gestern..) habe ich die meiste Zeit damit verbracht, ein Buch für eine Prüfung durchzuarbeiten. Dabei habe ich eigentlich recht konzentriert und effizient gearbeitet, trotzdem habe ich in ca. 12 Uhren-Stunden Arbeitszeit nur 20 Seiten durchgebracht, und auf so einer Seite steht nicht viel... Aber ich musste aufhören, denn es war 4 Uhr morgens, und ich will meinen Schlafrhytmus ja nicht komplett ruinieren... Seitdem liege ich im Bett, jetzt ist es 07:30, geschlafen hab ich noch nicht, da ich einfach noch nicht müde bin, weil ich letzten Vormittag ja gerade erst aufgestanden bin..
Was soll ich nur tun? Kann ich was tun? Ich weiß doch, dass Tage eigentlich länger sind... ich kann mich auch noch daran erinnern, als sie das bei mir auch noch waren
Zeitwahrnehmung gestört?
- Werbung
Kennst du die Sprichwörter: "Die Zeit vergeht wie im Fluge?", oder "Mein Tag müsste mind. 48 Stunden haben."?
Nicht umsonst sind diese beiden Sätze zum gängigen Sprichwort geworden. Das, was du beschreibst, ist ganz normal.
Du scheinst das Glück zu haben, dass du dich mit vielen interessanten Dingen beschäftigen kannst bzw. muss.
Dein Beispiel mit dem Buch für eine Prüfung, die kenne ich selber gar zu gut.
Wissenschaftliches Arbeiten ist eben zeitaufwendiger, als das Lesen einer Urlaubslektüre. Und schwupps, schon hat man doppelt, oder dreimal so lange gebraucht, als man den Zeitaufwand eingeschätzt hat.
Die Zeit "fliegt" an einem vorbei, während man komplett auf seine Arbeit fokusiert ist.
Und zwanzig Seiten aus einem Buch zu exzerpieren, in eigene Worte fassen, und zu einem Lernkonzept bzw. einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu machen, finde ich gar nicht so wenig.
Man muss den Originaltext "interpretieren", manchmal auch zwei- oder dreimal lesen, damit man ihn auch soweit verstanden hat, um ihn in eigene Worte zu fassen.
Wenn das so einfach wäre, dann würden Maturaarbeiten an einem Tag geschrieben sein, und Bachelorarbeiten an max. drei.
Und für eine Master- bzw. Doktorarbeit benötigt man dann so eine bis zwei Wochen.
Und wenn man an einem Tag viele solcher wichtigen Dinge und Tätigkeiten zu machen hat, dann wird einem halt oftmals "die Zeit zu kurz" (wieder so ein geflügeltes Wort), und man bräuchte eigentlich 48 Stunden, um all das reinzupacken, was man reinpacken möchte.
Dein Gehirn funktioniert vollkommen normal. Das ist keine psychische Störung. Das geht uns allen so, dass wir das Zeitgefühl verlieren ("Die Zeit vergessen" - eine weitere dieser Beschreibungen dieses Phänomens ) , wenn wir (ganz fasziniert) den Fokus auf eine Aufgabe richten.
Wenn es dich stört, dass du zu nichts anderem mehr kommst, was dir auch wichtig wäre, dann solltest du mit Timern und Zeitalarmen arbeiten. Die erinnern dich dann daran, dass du eine Pause machen solltest, du einmal vor die Türe gehen solltest, dich mit Freunden treffen wolltest, .....
Und dann natürlich auch die Arbeiten für die Uni schon so früh beginnen, dass du dir diese Pausen gönnen kannst. Weil damit bekommst du keine zwanzig Seiten mehr hin, sondern nur noch zehn ..... so ungefähr.
Nicht umsonst sind diese beiden Sätze zum gängigen Sprichwort geworden. Das, was du beschreibst, ist ganz normal.
Du scheinst das Glück zu haben, dass du dich mit vielen interessanten Dingen beschäftigen kannst bzw. muss.
Dein Beispiel mit dem Buch für eine Prüfung, die kenne ich selber gar zu gut.
Wissenschaftliches Arbeiten ist eben zeitaufwendiger, als das Lesen einer Urlaubslektüre. Und schwupps, schon hat man doppelt, oder dreimal so lange gebraucht, als man den Zeitaufwand eingeschätzt hat.
Die Zeit "fliegt" an einem vorbei, während man komplett auf seine Arbeit fokusiert ist.
Und zwanzig Seiten aus einem Buch zu exzerpieren, in eigene Worte fassen, und zu einem Lernkonzept bzw. einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu machen, finde ich gar nicht so wenig.
Man muss den Originaltext "interpretieren", manchmal auch zwei- oder dreimal lesen, damit man ihn auch soweit verstanden hat, um ihn in eigene Worte zu fassen.
Wenn das so einfach wäre, dann würden Maturaarbeiten an einem Tag geschrieben sein, und Bachelorarbeiten an max. drei.
Und für eine Master- bzw. Doktorarbeit benötigt man dann so eine bis zwei Wochen.
Und wenn man an einem Tag viele solcher wichtigen Dinge und Tätigkeiten zu machen hat, dann wird einem halt oftmals "die Zeit zu kurz" (wieder so ein geflügeltes Wort), und man bräuchte eigentlich 48 Stunden, um all das reinzupacken, was man reinpacken möchte.
Dein Gehirn funktioniert vollkommen normal. Das ist keine psychische Störung. Das geht uns allen so, dass wir das Zeitgefühl verlieren ("Die Zeit vergessen" - eine weitere dieser Beschreibungen dieses Phänomens ) , wenn wir (ganz fasziniert) den Fokus auf eine Aufgabe richten.
Wenn es dich stört, dass du zu nichts anderem mehr kommst, was dir auch wichtig wäre, dann solltest du mit Timern und Zeitalarmen arbeiten. Die erinnern dich dann daran, dass du eine Pause machen solltest, du einmal vor die Türe gehen solltest, dich mit Freunden treffen wolltest, .....
Und dann natürlich auch die Arbeiten für die Uni schon so früh beginnen, dass du dir diese Pausen gönnen kannst. Weil damit bekommst du keine zwanzig Seiten mehr hin, sondern nur noch zehn ..... so ungefähr.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Vielen Dank für die ausführliche und gute Antwort!
Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmen kann...
Mir ist natürlich bewusst, dass die Zeit manchmal eben einfach "verfliegen" kann. Aber es ist ja nicht, so dass mir das durcharbeiten dieses Buches/Skripts besonders viel Spaß macht. Eigentlich macht es mir garkeinen Spaß, ich muss mich dazu zwingen. Auch darum kommt es mir so komisch vor, denn in dem Fall müsste die Zeit doch normalerweise dahinkriechen... Außerdem habe ich nicht wirklich exzerpiert, sondern nur aufmerksam gelesen und das ein oder andere Beispiel gerechnet.. Und da ich mich dabei gestern eigentlich kaum ablenken lassen hab, kommt es mir eben besonders komisch vor dass ich so lange brauchen konnte :o
Aber ja, du hast vermutlich (und hoffentlich) recht.
Und wenn das so ist, muss ich jetzt gut aufpassen, dass das Lernen bloß nicht beginnt mir auch noch Spaß zu machen, denn dann wirds arg knapp mit der Zeit.. :D
Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmen kann...
Mir ist natürlich bewusst, dass die Zeit manchmal eben einfach "verfliegen" kann. Aber es ist ja nicht, so dass mir das durcharbeiten dieses Buches/Skripts besonders viel Spaß macht. Eigentlich macht es mir garkeinen Spaß, ich muss mich dazu zwingen. Auch darum kommt es mir so komisch vor, denn in dem Fall müsste die Zeit doch normalerweise dahinkriechen... Außerdem habe ich nicht wirklich exzerpiert, sondern nur aufmerksam gelesen und das ein oder andere Beispiel gerechnet.. Und da ich mich dabei gestern eigentlich kaum ablenken lassen hab, kommt es mir eben besonders komisch vor dass ich so lange brauchen konnte :o
Aber ja, du hast vermutlich (und hoffentlich) recht.
Und wenn das so ist, muss ich jetzt gut aufpassen, dass das Lernen bloß nicht beginnt mir auch noch Spaß zu machen, denn dann wirds arg knapp mit der Zeit.. :D
Najoo, ich habe da auch so einige Aufgaben, zu denen ich nicht wirklich Lust habe und ich mich dazu zwingen muss.ananus hat geschrieben:Eigentlich macht es mir garkeinen Spaß, ich muss mich dazu zwingen. Auch darum kommt es mir so komisch vor, denn in dem Fall müsste die Zeit doch normalerweise dahinkriechen.
Aber, habe ich erst einmal angefangen, und lasse mich dabei nicht stören, sind drei oder vier Stunden schneller vorbei, als ich mich umschauen kann.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag