Werde ich langsam ein Messie?

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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FlowerPowerFee
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Werde ich langsam ein Messie?

Beitrag So., 04.05.2008, 13:17

Hallo! Ich bin neu hier und kenne mich nicht recht gut aus mit Foren und allem, was dazugehört! Ich habe die Regeln alle gelesen und hoffe, alles richtig zu machen! Sollten sich Fehler einschleichen, bitte ich, mir diese nachzusehen, da das Neuland für mich ist! Danke! Mein Problem: ich befürchte, auf dem besten Wege zu sein, ein Messie zu werden! Die häufig beschriebenen Merkmale und der Krankheitsverlauf (Steigerung) sind bei mir klar erkennbar! Ich würde mir wünschen, andere Betroffene hier kennenlernen zu können zwecks Gedankenaustausch und zur gegenseitigen Motivation, ehe mir mein Leben und mein Chaos total über den Kopf wachsen! Ich vermute, mein Hauptproblem liegt in der mittlerweile ausgeprägten Kaufsucht (oder Kaufzwang) und zwanghaftem Sammeln von - leider oftmals - ganz unnützen Dingen! Um es vereinfacht auszudrücken: ich möchte gerne meine Wohnung/Keller, die derzeit total vollgeräumt sind, ausräumen und wohnlich gestalten, aber bei JEDEM Gegenstand, den ich weggeben will oder sollte, überwältigt mich der Trennungsschmerz und am Ende bleibt doch alles wieder da! Mittlerweile leidet unter diesem Umstand/Zustand auch mein Familienleben sehr! Ich würde mich freuen, wenn sich Menschen melden würden, denen es ähnlich geht und ich bin für jede Antwort dankbar!

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)

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Tristezza
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Beitrag Mo., 05.05.2008, 11:37

Hallo FlowerPowerFee,
ich bin zwar nicht direkt betroffen, doch ich könnte mir vorstellen, dass es dir hilft, zusammen mit einer anderen Person zu versuchen, dich von Unnützem zu trennen. Vielleicht kannst Du eine gute Freundin bitten, dich dabei zu unterstützen.
Ansonsten stellt sich die Frage, was hinter deiner Kauf- und Sammelleidenschaft steht. Hast du eine Idee, was die Gegenstände ersetzen sollen?
Vielleicht solltest du auch noch mal unter "Abhängigkeit/Sucht" posten, um Zuschriften von anderen Betroffenen zu bekommen.
Viel Erfolg!

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FlowerPowerFee
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Beitrag Mo., 05.05.2008, 13:32

Hallo! Vielen Dank für die lieben Zeilen! Habe nun zwei Mal geantwortet und leider kann ich die Antwort nie abschicken! Daher nur diese kurze Rückmeldung; muß erst das Problem beheben!

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FlowerPowerFee
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Beitrag Di., 06.05.2008, 13:44

Hallo! So, nun ein neuer Versuch, nachdem ich gestern längere Beiträge nicht abschicken konnte! Ich habe schon Aufräumaktionen mit meiner besten Freundin gestartet, die auch gewissermaßen von Erfolg gekrönt waren, denn immerhin konnte ich damals vieles weggeben; aber leider immer noch zu wenig und mittlerweile hat sich das Dreifache wieder angesammelt! Mein Problem besteht darin, daß mir einfach zu viele Sachen gefallen und ich eigentlich keinen Müll in der Wohnung habe, sondern alles Dinge, die weder kaputt sind oder unbrauchbar, sondern alles schöne Sachen, aber eben VIEL ZU VIEL davon! Ich weiß ja, daß das nicht normal ist und ich möchte es auch ändern, aber ich finde irgendwie nicht den richtigen Dreh! Ich bin richtig verzweifelt, weil unter meiner Sammelsucht und unter der vollgestopften Wohnung auch mein Familienleben sehr leidet! Mein Lebensgefährte ist das genaue Gegenteil von mir! Er hat wirklich nur das, was er braucht und auch benützt - es würde auch anders gar nicht funktionieren, weil ja unser Lebensbereich schon von mir so vollgepackt ist! Aber er hat mittlerweile überhaupt kein Verständnis mehr dafür, u.a. auch für das sinnlose Geldausgeben für Dinge, die wir nicht brauchen oder schon haben; denn natürlich habe ich keine Übersicht mehr und habe schon oftmals Sachen doppelt oder mehrfach gekauft! Ich werde auch noch unter dem Thema Sammelsucht posten und freue mich über jede Antwort und/oder Denkanstösse!

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Tristezza
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Beitrag Di., 06.05.2008, 14:10

Ja, wenn die Aktion mit deiner Freundin von Erfolg gekrönt war, wäre es sinnvoll, sie zu wiederholen, auch wenn sich inzwischen noch viel mehr angesammelt hat. Und wenn deine Sachen wirklich so schön sind, hast du ja auch kein Problem damit, deine Freundin für ihre Mühe zu entlohnen... denn mit einer "Arbeitssitzung" scheint es ja nicht getan zu sein.
Ich weiß nicht, ob es in deiner Nähe einen "Oxfam"-Laden gibt (oder etwas ähnliches). Dort bringe ich Dinge hin, für die ich keinen Platz mehr habe, und tue damit noch etwas Gutes, weil die Sachen dort verkauft und von den Erlösen Dritte-Welt-Projekte finanziert werden. Damit fühle zumindest ich mich gut.
Aber das ist wahrscheinlich leicht gesagt... mir kommt es so vor, als müsstest du dein Leben buchstäblich mit etwas füllen, weil dir etwas wichtiges fehlt - und da ist es allein mit guten Ratschlägen nicht getan. Wie würdest du dich denn ohne all die schönen Sachen fühlen, die du dir kaufst?

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FlowerPowerFee
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Beitrag Di., 06.05.2008, 14:31

Hallo Tristezza, DANKE, daß Du Dich wieder gemeldet hast! Meine Freundin und ich haben diese Aufräumaktionen schon ein paar Mal gemacht und sie hat selbstverständlich auch immer vieles mitgenommen, das ihr gefallen hat! z. Bsp. säckeweise (!!!) Kleidung, da wir ziemlich die gleiche Kleidergröße haben! Aber die Aktionen sind schon längere Zeit her! Zum einen ist sie wohl auch entmutigt, weil ich immer wieder so viele Sachen anschleppe und zum anderen hat sie mittlerweile eine schwerst behinderte Tochter, die rund um die Uhr ihre Betreuung braucht und ist momentan auch noch schwanger! Sie "fällt" sozusagen aus! Das Irre an der Sache ist für mich, daß ich ja weiß, daß ich mich VIEL wohler fühlen würde, wenn ich eine "leere" Wohnung hätte! Ich träume von viel Platz und sehe mich in diesen Tagträumen glücklich! Ich habe das Gefühl, all meine "schönen Sachen" erschlagen oder erdrücken mich! ... und trotzdem kann ich mich nicht davon trennen! Ich habe mich schon selbst auf Flohmärkten versucht, aber es ist entmutigend, daß man alles, was man nicht verkaufen konnte, wieder nach Hause schleppen und aufs Neue verstauen muß! Ich hätte hier die Möglichkeit, ALLES an ein Eltern-Kind-Zentrum abzugeben, die wiederum mit den Sachspenden Flohmärkte veranstalten und der Erlös kommt dann diesem Verin zugute! Habe ich auch schon gemacht; aber ich habe zu wenige Sachen abgegeben ... in Anbetracht dessen, WIEVIEL ich hier horte! Aber da kommt wieder der Trennungsschmerz ins Spiel ...! Wie schaffe ich es, von all diesen Dingen loszulassen? DAS ist nämlich mein eigentliches Problem! Ich habe bei den meisten Dingen das Gefühl, daß ich dies und jenes noch irgendwann einmal brauchen werde und todunglücklich bin, wenn es dann für immer verloren ist, weil ich es weggegeben habe! Ich habe mir immer Kinder und eine eigene Familie gewünscht; bin spät Mutter geworden und habe nun nach 2 wirklich schweren Geburten zwei süsse, liebe (B)Engel. Also eigentlich kann ich nicht sagen, daß mein ganzer angesammelter Kram die Leere in meinem Leben ausfüllen muß ..... aber irgendwie hast Du sicher recht, daß ich im Unterbewußtsein damit irgendeine Unzufriedenheit ausgleichen will .....

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Blue Moon
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Beitrag Mi., 07.05.2008, 07:21

Ich kann dir nur einen Tip geben, wie es bei meiner Tante geklappt hat, auszuräumen: Schaff dir nen Hund an, der macht viel Dreck und je mehr Zeug rumsteht, umso mehr Arbeit hast du mit Putzen.

Ne im Ernst: meine Tante ist auch eine 'Sammlerin', die geht auf jeden Flohmarkt und kauft SEHR viel Zeug, einfach weil es billig ist oder lustig aussieht. Oder man könnte es ja mal gebrauchen oder verschenken... Sie und ihr Mann leben mittlerweile in getrennten Wohnungen. Er ist sehr puristisch eingerichtet, nur das Nötigste. Sie eben mit ihren ganzen Schätzen. Oft hat sie schon versucht, mir irgendwelche Sachen anzudrehen, aber ich bin froh über jedes Teil was ich NICHT hab. Braucht schonmal keinen Platz. ABER: die letzte Zeit räumt sie auf! Sie hat irgendwann eingesehen daß sich überall durch den Hund Dreck sammelt und jedesmal ihre Schätze wegräumen um putzen zu können wurde dann doch zu anstrengend. Seit dem hat die wirklich viel ausgeräumt. Spendet es ans Tierheim (die machen auch so Flohmärkte) oder andere gemeinnützige Einrichtungen. Trotzdem geht sie immer noch gern auf Flohmärkte und bringt das ein oder andere Teil mit heim. Aber nicht mehr so viel wie früher.

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FlowerPowerFee
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Beitrag Mi., 07.05.2008, 11:31

Hallo Blue Moon, vielen Dank für Deine Zeilen! Einen Hund kann ich mir leider nicht anschaffen, weil ich zwei (schon sehr alte) Katzen habe und zwei kleine Kinder! Ich hänge sehr an meinen Katzen; es waren mal fünf; drei davon sind bereits an Altersschwäche gestorben und die beiden, die ich noch habe, sehen auch nicht so aus, als würden sie noch lange durchhalten. Jedesmal, wenn eine meiner Katzen gestorben ist, hat mir das schier das Herz gebrochen, sodaß ich beschlossen habe, mir nie mehr ein Haustier zu nehmen, wenn meine beiden Katzen mal nicht mehr sind! Aber es ist bei mir auch auch ohne Hund so ähnlich wie bei Deiner Tante! Wenn ich einen Raum richtig saubermachen will mit staubsaugen, rauswischen, abstauben ..... muß ich dafür einen ganzen Tag einkalkulieren, weil ich so viel rausräumen muß und nach getaner Arbeit wieder reinräumen ... und es gibt Tausende kleine Dinge (Nippes), die ich abstauben muß ... es ist also echt anstrengend! Das Hauptproblem bei mir liegt, glaube ich, darin, daß ich unter mehreren Zwängen (Kaufzwang, Sammelzwang, Zählzwang, ...) leide und das ganze gepaart mit den vielen überflüssigen Dingen, die mich umgeben, mittlerweile in eine handfeste Depression umgeschlagen ist! Ich weiß, was ich tun müßte, um mich besser zu fühlen, aber irgendwie kann ich mich nicht so recht dazu aufraffen, was wiederum daran liegt, daß ich keinen Anfang und kein Ende finde! Ich kann Sinnvolles von Sinnlosem, Nützliches von Unbrauchbarem nicht mehr richtig unterscheiden und bräuchte wahrscheinlich jemanden, der mit mir das ganze Greuel anpackt und mir bei jedem Teil eine logische Erklärung liefert, WARUM ich dies und jenes einfach nicht behalten sollte! Das ist natürlich nicht möglich und deshalb bin ich hier gelandet. Ich hoffe, hier Anregungen und Tipps zu bekommen, WIE und WO ich am besten ansetzen sollte, um in dieser Sache "Erfolge" und "Siege" davontragen zu können! Ich gebe die Hoffnung nicht auf!

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BluePoint
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Beitrag Do., 02.06.2016, 08:24

Sagt mal, kann sowas auch "in der Familie liegen"?

Kenne wen, dessen Vater hat schon so gesammelt, sie und nun auch ihre Tochter. Ihr Mann ebenfalls, also ist die Tochter doppelt vorbelastet wenn man das so sagen kann.

Es kann aber kein angelerntes Verhalten sein, da die Sammelwut bei allen erst später eingetreten ist. Also als die Tochter noch daheim gewohnt hat, war alles noch nicht so. Erst als sie auszuog, begann die Mutter zu sammeln ohne Ende. Die Mutter hatte sich auch immer über ihren eigenen Vater beschwert, dass er so viel sammle, nun tut sie es selber. Gibt es ein Messie-Gen?

Die Tochter hat auch mal Phasen wo sie alles wegschmeißt oder spendet, aber ihre Mutter schleppt ihr immer Sachen an, auch mal doppelt oder dreifach. Das ist für sie "kümmern" um die Tochter.

Es ist jedesmal ein Karftakt für die die Mutter mit dem ganzen Zeug wieder wegzuschicken oder sie nimmt es und muss zusehen wie sie es wieser loswird. Es ist ein Jammer. Da auch viel Geld und Energie draufgeht.

Also lässt sich sowas vererben?

Sie fängt auch schon an zu viel Zeug anzuschleppen, aber nur nützliches, dafür schmeißt sie dann aber altes nicht weg.

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ENA
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Beitrag Do., 02.06.2016, 08:36

Erben wohl weniger,...eher lernen. Abgucken, wie es andere machen, wie man selber damit aufgewachsen ist. Es könnte aber auch sekundär sein, im Sinne davon, dass es Themen im Leben gibt, die genauso unbearbeitet sind, wie der anderer Familienmitglieder vielleicht. ...und dass man das mit Sammeln, Kaufen, Nicht wegwerfen können (nicht loslassen können) kompensiert bzw. es sich darin ausdrückt.

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BluePoint
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Beiträge: 930

Beitrag Do., 02.06.2016, 09:23

Naja sie ist eben nicht damit aufgewachsen. Es begann erst als sie ausgezogen ist. Aber ja persönliche Themen wurden bei ihnen unter den Tisch gekehrt..

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leuchtturm
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Beitrag Do., 02.06.2016, 15:47

was genau würde dir fehlen ohne deine Gegenstände?

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