Schlafprobleme bei Partner

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luftikus
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Schlafprobleme bei Partner

Beitrag Do., 23.10.2014, 08:20

Folgende Frage betrifft nicht mich, sondern meinen Partner:
und zwar hat mein Partner ein aus meiner Sicht erheblich "verschobenes" Schlaf/Wachverhalten. Abends bzw. nachts geht er sehr lang nicht ins Bett. Meistens wird es mindestens 2 Uhr, oft auch später. Trotzdem wird er oft ziemlich früh wieder wach - z.B. spätestens um 7 Uhr. Leider führt das dazu, dass er tagsüber oft sehr müde ist. Es kommt häufig vor, dass er quasi fast im Stehen einschläft. Sobald es aber abends wird, verschwindet sein Schlafbedürfnis, und er bleibt wieder sehr lang wach, ohne ins Bett zu gehen.

Nun hat er vor kurzem eine neue Berufsausbildung angefangen. Bei dem neuen Beruf ist es sehr wichtig, dass man wach bleibt, weil man sonst sich selbst und andere gefährden könnte. Jedoch erzählte er mir kürzlich, dass er in der Ausbildung dauernd einschläft, und er deswegen schon ermahnt wurde. (Ich kenne das, habe es oft schon beobachtet: er schläft im Sitzen ein und fällt fast vom Stuhl). Ehrlich gesagt habe ich Bedenken, dass er deswegen die Ausbilung nicht schaffen könnte, bzw. den neuen Beruf nicht ausüben kann.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Woran könnte das liegen, dass jemand trotz großer Müdigkeit so gar keine Lust zum nächtlichen Schlafengehen hat?

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Hiob
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Beitrag Do., 23.10.2014, 09:46

Hai Luftikus.

Eigentlich ist dieses Verhalten bei 16-26-jährigen üblich, die sich grad in größeren selbst-und-lebenserkennerischen Schwierigkeiten befinden. Oft geht das mit depressiven Phasen einher. Ich weiß nicht, ob das grob auf deinen Partner zutrifft. Ist er denn niedergedrückt und mag seine Stelle vielleicht überhaupt nicht? Schlaflosigkeit und Depression sind aus meiner Kenntnis wechselseitig bedingend. Das eine kann also vom anderen unterstüzt werden. Es bringt aber wenig, wenn er es einigermaßen ok empfindet, nur auf das Schlafen "einzureden". Er würde das erst verändern, wenn er mit seiner Lage nicht mehr zufrieden ist und sich selber dazu anschiebt, daran was zu ändern. Ob es dann einfach nur Sinn macht, sich mehr an der frischen Luft aufzuhalten und am Tageslicht, um dadurch wieder den Rythmus zu normalisieren, müsstet ihr mal selber ausklamüsern. Es kommt sicher erstmal drauf an, ob er seinen Zustand verändern will.

Hiob

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stern
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Beitrag Do., 23.10.2014, 10:03

Ich weiß nicht, wie man sich das dauernde Einschlafen tagsüber vorstellen kann (Dauer, Tiefe, etc.). DASS er tagsüber einschläft, zeigt jedoch, dass das Schlafbedürfnis (verständlicherweise) vorhanden ist... nur wäre das auf abends/die Nacht zu verlegen. Soweit ich weiß, nimmt es viel an "Schlafdruck", wenn man tagsüber schläft oder ein Nickerchen macht. Schon wegen der Ausbildung wäre es gut, wenn er dem nicht nachgibt... und so verlagert sich das der Rhythmus vielleicht zunehmend wieder auf die Nachtzeit. Bei Schlafstörungen soll manchen Leuten auch auch Schlafentzug helfen... wobei es bei deinem Partner wenig Sinn machen würde, die Schlafdauer noch weiter herunterzufahren. Aber auch dabei ist es vorgesehen, tagsüber keinesfalls zu schlafen, um den natürlichen Rhythmus wieder herzustellen. Hinzu kommt, dass er vielleicht eher eine sog. Eule (Nachtmensch) ist? Was macht der denn nachts? Früher habe ich mal festgestellt, dass ich z.B. nachts besser lerne als tagsüber ... und das ich abends fit werde, kenne ich auch. Dem Schlaf war das jedoch zunehmend nicht zuträglich. Depression und anderes spielte bei mir aber auch ein wesentliche Rolle. Nur wenn der Rhythmus erstmals "versetzt" ist, pendelt sich das (zumindest meiner Erfahrung nach) nicht automatisch wieder ein... sondern man muss den Rhythmus wieder verlagern. Vielleicht würde er dann ja auch wieder länger schlafen, wenn er früher ins Bett gehen würde (und Tagschlaf, wie gesagt, streichen)... so dass sich das dann wieder automatisch einpendelt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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luftikus
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Beitrag Do., 23.10.2014, 11:12

stern hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie man sich das dauernde Einschlafen tagsüber vorstellen kann (Dauer, Tiefe, etc.).

[...]

Vielleicht würde er dann ja auch wieder länger schlafen, wenn er früher ins Bett gehen würde (und Tagschlaf, wie gesagt, streichen)... so dass sich das dann wieder automatisch einpendelt.
Das dauernde Einschlafen läuft so ab, dass er eben bei vielen Gelegenheiten einfach einnickt - insbesondere im Sitzen. Das kann in einer Schulung sein, in einer Besprechung, aber auch im Zug, im Kino, etc. Dabei sackt er oft mit zunehmender Schlafdauer richtig zur Seite. Durch das Wegsacken wacht er kurz auf, ruckt hoch, schläft wieder ein. Oft entsteht eine richtige Pendelbewegung aus Wegsacken und wieder Hochrecken. Die Dauer der Schlafphasen hängt davon ab, wie lang man ihn lässt. Spricht man ihn nicht an und lässt ihn in Ruhe, dann kann das schon mal 15 bis 30 Minuten so gehen.

Ja, wenn er früher ins Bett gehen würde. Das macht er halt nicht... Sogar dann ,wenn er es vorher ankündigt ("Heute gehe ich mich mal früher ins Bett"), dann wird es letztlich doch wieder 2 Uhr nachts.

Was macht er nachts? Verwaltungskram, Lesen, im Internet surfen, Haushaltstätigkeiten, irgendwo herumkramen oder herumräumen, etc.

Zur psychischen Verfassung: ja, aufgrund zweier Todesfälle nahestehender Personen in den letzten drei Jahren ist er da schon ein wenig angeschlagen.

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luftikus
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Beitrag Do., 23.10.2014, 11:16

Hiob hat geschrieben:Es kommt sicher erstmal drauf an, ob er seinen Zustand verändern will.
So wie ich das sehe, stört es ihn selber bislang noch nicht besonders. In anderen Fällen würde ich auch sagen, ok, soll er halt tagsüber einnicken. Ich befürchte halt nur, dass das seine Ausbildung (und die Übernahme in den Job nach der Ausbildung) gefährdet, die wie gesagt, dem Ausbilder ist sein dauerndes Wegpennen schon aufgefallen, und er wurde schon drauf angesprochen.

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saffiatou
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Beitrag Do., 23.10.2014, 11:17

Hallo Luftikus,

habt Ihr Euch mal überlegt, das Problem in einem Schlaflabor anzusprechen?

Die checken alles durch, organisch und psychisch, ein Teil ist (jedenfalls bei
mir) ambulant.


Alles Gute, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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candle.
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Beitrag Do., 23.10.2014, 11:51

Hallo luftikus!

Will dein Partner denn das was er gerade tut? Ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt ein reines Schlafproblem ist? Mit etwas Schlafhygiene bzw. Organisation ließe sich das Problem ja vielleicht schon aus der Welt schaffen.

Und wenn er nicht anders kann oder will, dann kannst du leider auch nichts ausrichten.

Viele Grüße!
candle
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luftikus
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:04

candle. hat geschrieben:Will dein Partner denn das was er gerade tut?
Es ist ein neuer Beruf, und er ist sich selbst noch nicht sicher, denke ich... Allerdings besteht dieses Schlafverhalten schon länger (auch in seinem alten Job ist er wohl öfter mal im Meeting eingeschlafen).

Er selbst scheint sein eigenes Schlafverhalten nicht als besonders ungewöhnlich zu empfinden. Wenn wir beispielsweise gemeinsam im Urlaub sind, dann beschwert er sich eher über mein Schlafverhalten (weil ich meistens zwischen Mitternacht und 1 Uhr müde werde und gern schlafen würde). Am nächsten Morgen jedoch (wie üblich steht er recht früh auf) klagt er meistens über Müdigkeit und Schlappheit.

Meine Vorschläge, entweder mal früher ins Bett zu gehen oder später aufzustehen, lehnt er meistens ab.

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candle.
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:11

luftikus hat geschrieben: Meine Vorschläge, entweder mal früher ins Bett zu gehen oder später aufzustehen, lehnt er meistens ab.
Das ist schwierig! Und sicher ist es langfristig eine Belastung für die Beziehung.
Allerdings besteht dieses Schlafverhalten schon länger (auch in seinem alten Job ist er wohl öfter mal im Meeting eingeschlafen).
Hm, komisch!

Diese neue Ausbildung, ist die on ihm allein aus initiiert oder läuft das mit "Amtshilfe"? Hatte er denn davor schon Probleme mit Jobs deswegen?

candle
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luftikus
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:20

candle. hat geschrieben:Diese neue Ausbildung, ist die on ihm allein aus initiiert oder läuft das mit "Amtshilfe"? Hatte er denn davor schon Probleme mit Jobs deswegen?
Schon selbstiniziiert, aber halt auch deswegen, weil er nichts anderes finden konnte. Insofern nur "halb freiwillig".

Ja, langfristig sehe ich das auch beziehungstechnisch schwierig, denn im Gegensatz zu ihm brauche ich etwa 7 Stunden Schlaf Minimum, um am nächsten Tag gut über die Runden zu kommen. Diesen Schlaf muss ich mir aber regelrecht "erkämpfen", wenn wir zusammen sind. Wir wohnen zum Glück nicht gemeinsam, sonst hätte ich wohl schon ein chronisches Schlafdefizit.

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candle.
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:28

luftikus hat geschrieben: Schon selbstiniziiert, aber halt auch deswegen, weil er nichts anderes finden konnte. Insofern nur "halb freiwillig".
Die Frage ist ja auch, ob ihn das stört oder ob er eher mehr der Typ Lebenskünstler ist, ob das eine psychische oder medizinische Ursache hat.
Ja, langfristig sehe ich das auch beziehungstechnisch schwierig, denn im Gegensatz zu ihm brauche ich etwa 7 Stunden Schlaf Minimum, um am nächsten Tag gut über die Runden zu kommen. Diesen Schlaf muss ich mir aber regelrecht "erkämpfen", wenn wir zusammen sind. Wir wohnen zum Glück nicht gemeinsam, sonst hätte ich wohl schon ein chronisches Schlafdefizit.
Das ist ja auch nicht gut, wenn du dich wegen ihm oder durch ihn da negativ beeinflussen läßt.

Was nun luftikus?

candle
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luftikus
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:32

candle. hat geschrieben:Was nun luftikus?
Hm, weiß ich momentan auch nicht... Ich bin ja eigentlich der Meinung, dass man seinen Partner nicht allzu sehr beeinflussen oder "erziehen" sollte, nur weil einem ein bestimmtes Verhalten nicht so gefällt. Andererseits muss auch ich sehen, dass ich zu meinem Schlaf komme, und momentan denke ich, dass auch ihm nicht geholfen wäre, wenn er wegen seiner Einpennerei die neue Stelle gleich wieder verlieren würde...

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candle.
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:38

luftikus hat geschrieben: Hm, weiß ich momentan auch nicht... Ich bin ja eigentlich der Meinung, dass man seinen Partner nicht allzu sehr beeinflussen oder "erziehen" sollte, nur weil einem ein bestimmtes Verhalten nicht so gefällt. Andererseits muss auch ich sehen, dass ich zu meinem Schlaf komme, und momentan denke ich, dass auch ihm nicht geholfen wäre, wenn er wegen seiner Einpennerei die neue Stelle gleich wieder verlieren würde...
Naja luftikus, ich mag jetzt auch nicht so gerne drumrum reden: Es wird ja nicht nur die Schlafproblematik sein.

Um etwas zu ändern, da hast du ja auch ein Recht darauf das zu erwarten, könntest du ihn wahlweise für einige Zeit vor die Tür setzen- also sowas wie eine Denkpause für ihn und dich einrichten wie es weitergehen soll? Zumindest müßte er ja mal auf den Trichter kommen sich um sich zu kümmern. Das mit der Ausbildung klingt ja so als wenn du ihn da mehr oder weniger stützt als er sich selbst. Oder befürchtest du, dass er ohne dich den Kopf in den Sand steckt?

candle
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Eremit
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:50

Hm. Irgendwie klingt das ein wenig danach, als würde Dein Partner sich wegen depressiver Verstimmung instinktiv mit einer Art "Schlafentzugstherapie" selbst behandeln wollen...

Nur so ein Gedanke.

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luftikus
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Beitrag Do., 23.10.2014, 12:58

candle. hat geschrieben:Um etwas zu ändern, da hast du ja auch ein Recht darauf das zu erwarten, könntest du ihn wahlweise für einige Zeit vor die Tür setzen- also sowas wie eine Denkpause für ihn und dich einrichten wie es weitergehen soll? Zumindest müßte er ja mal auf den Trichter kommen sich um sich zu kümmern.
Wir wohnen ja nicht zusammen. Vor die Tür kann ich ihn also nicht setzen

An der These von der Schlafentzugstherapie von Eremit könnte was dran sein. Vielleicht verspürt er instinktiv eine Besserung von depressiven Verstimmungen, wenn er wenig schläft? Irgendeinen Grund wird er ja haben für sein Verhalten (vermutlich überwiegend unbewusst).

Soweit ich weiß, wirkt Schlafentzug ja wirklich bei Depressionen...

Übrigens will ich ihn eigentlich zunächst gar nicht therapieren oder kritisieren wollen. Zunächst mal würde ich gern ein wenig nachvollziehen können, was die Ursachen sein könnten, wie er sich dabei fühlt, und was ihn dazu bewegt, so wenig zu schlafen. (Fragen hilft nicht viel, weil aus seiner Sicht sein Verhalten ziemlich normal ist).

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