Trauerfall in der Familie meines Freundes
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Trauerfall in der Familie meines Freundes
Hallo ihr Lieben !
Ich bin das allererstes mal bei so etwas angemeldet .. und auch eigentlich aus reiner Verzweiflung, ich versuche euch meine Lage mal kurz zu erklären, vielleicht könnt ihr mir helfen:
Mein Freund ist 20 Jahre alt und im Februar 2014 hat sich seine Mutter au depressiven Gründen umgebracht. Er hat zu der Zeit schon nicht wirklich mit irgendjemanden darüber gesprochen, da er zu seinem Vater keinen Kontakt mehr hat, wohnt er nun auch alleine.
Ich habe anfangs versucht auf ihn einzureden, und ihn klar zu machen, dass ich immer für ihn da sein werde. Doch er lies so etwas nie an sich ran .. nach ein paar Wochen habe ich ihm vorgeschlagen zu einer professionellen Anlaufstelle für Trauerbewältigung zu gehen, ich könnte ihn begleiten .. doch was folgte waren Tage voll Streit. Und seit diesem Punkt an wurde alles schlimmer, wir stritten uns nur noch .. von Tag zu Tag und da mein Freund bei der Bundeswehr arbeitet, konnte er mir unter der Woche sehr gut ausweichen. Doch auch am Wochenende umging er dieses Thema geschickt, jedoch merkte ich von Tag zu Tag, das dies nicht gut für ihn sein könne. Ich habe versucht ihm klar zu machen, dass man so etwas nicht alleine schaffen könne. Es wurde immer schlimmer, so dass er nicht nur zu mir unfair und abweisend und sehr kühl wurde sondern zu seinem gesamten Umfeld. Er begründete dies, das er sich auf niemanden mehr verlassen wolle, da wenn man sich nur selbst vertraut, man auch nicht auf die Schnauze fliegen kann. Ich möchte ihm so gerne Helfen und ich bin so sicher, dass er Hilfe braucht.
Er wird immer Egoistischer und er gibt selbst zu, damit es ihm jetzt etwas besser geht versucht er seinen Weg zu gehen und 'scheißt' dadurch eben mehr auf die Gefühle andere.
Bitte helft mir, ich möchte und kann nicht zusehen, wie er sich kaputt macht.
Liebe Grüße
Buttercup72
Ich bin das allererstes mal bei so etwas angemeldet .. und auch eigentlich aus reiner Verzweiflung, ich versuche euch meine Lage mal kurz zu erklären, vielleicht könnt ihr mir helfen:
Mein Freund ist 20 Jahre alt und im Februar 2014 hat sich seine Mutter au depressiven Gründen umgebracht. Er hat zu der Zeit schon nicht wirklich mit irgendjemanden darüber gesprochen, da er zu seinem Vater keinen Kontakt mehr hat, wohnt er nun auch alleine.
Ich habe anfangs versucht auf ihn einzureden, und ihn klar zu machen, dass ich immer für ihn da sein werde. Doch er lies so etwas nie an sich ran .. nach ein paar Wochen habe ich ihm vorgeschlagen zu einer professionellen Anlaufstelle für Trauerbewältigung zu gehen, ich könnte ihn begleiten .. doch was folgte waren Tage voll Streit. Und seit diesem Punkt an wurde alles schlimmer, wir stritten uns nur noch .. von Tag zu Tag und da mein Freund bei der Bundeswehr arbeitet, konnte er mir unter der Woche sehr gut ausweichen. Doch auch am Wochenende umging er dieses Thema geschickt, jedoch merkte ich von Tag zu Tag, das dies nicht gut für ihn sein könne. Ich habe versucht ihm klar zu machen, dass man so etwas nicht alleine schaffen könne. Es wurde immer schlimmer, so dass er nicht nur zu mir unfair und abweisend und sehr kühl wurde sondern zu seinem gesamten Umfeld. Er begründete dies, das er sich auf niemanden mehr verlassen wolle, da wenn man sich nur selbst vertraut, man auch nicht auf die Schnauze fliegen kann. Ich möchte ihm so gerne Helfen und ich bin so sicher, dass er Hilfe braucht.
Er wird immer Egoistischer und er gibt selbst zu, damit es ihm jetzt etwas besser geht versucht er seinen Weg zu gehen und 'scheißt' dadurch eben mehr auf die Gefühle andere.
Bitte helft mir, ich möchte und kann nicht zusehen, wie er sich kaputt macht.
Liebe Grüße
Buttercup72
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Wie äußert sich das, wenn sich dein Freund kaputt macht?Ich habe anfangs versucht auf ihn einzureden, und ihn klar zu machen, dass ich immer für ihn da sein werde. Doch er lies so etwas nie an sich ran .. nach ein paar Wochen habe ich ihm vorgeschlagen zu einer professionellen Anlaufstelle für Trauerbewältigung zu gehen, ich könnte ihn begleiten .. doch was folgte waren Tage voll Streit.
[...]
Bitte helft mir, ich möchte und kann nicht zusehen, wie er sich kaputt macht.
Männer trauern oft anders, als wir Frauen. Sie machen es mit sich selber aus, und sehen auch keine Veranlassung in irgendwelche Selbsthilfegruppen etc. zu gehen.
Wenn man nun einem Mann die eigene Art des Trauerns überstülpen möchte, dann ist es klar, wenn es zum Streit kommt.
Darum nochmal die Frage: Wie merkst du, dass sich dein Freund kaputt macht; dass er mit der Krankheit und dem Suizid seiner Mutter nicht alleine klar kommt?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
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Liebe Feenya
Das es vielleicht mit mir auch manchmal nicht ganz einfach ist, möchte ich gar nicht behaupten.. aber ich denke nicht dass ich ihn umstülpen möchte.
Es macht sich dadurch bemerkbar, dass er den Kontakt zu Freunden abbricht, er geht außer zur Arbeit und zum Einkaufen fast nicht mehr aus dem Haus. Er versucht, dadurch dass er keinen mehr an sich heran lässt sich unverletzbar zu machen.
Ich denke .. er möchte niemanden mehr vertrauen und er möchte jeden der ihm eigentlich wichtig ist, auf Abstand halten, damit derjenige ihn nicht verletzten kann, evtl. so wie er es so empfindet, dass seine Mutter ihn im Stich gelassen hat.
Zudem hat er schon ernsthafte Magenprobleme durch den ganzen Stress .. er klagt von Magengeschwüren und ständigen Kopfschmerzen ...
Welche Schmerzen, die er immer und immer wieder auf meine Verantwortung schreiben möchte...
Das es vielleicht mit mir auch manchmal nicht ganz einfach ist, möchte ich gar nicht behaupten.. aber ich denke nicht dass ich ihn umstülpen möchte.
Es macht sich dadurch bemerkbar, dass er den Kontakt zu Freunden abbricht, er geht außer zur Arbeit und zum Einkaufen fast nicht mehr aus dem Haus. Er versucht, dadurch dass er keinen mehr an sich heran lässt sich unverletzbar zu machen.
Ich denke .. er möchte niemanden mehr vertrauen und er möchte jeden der ihm eigentlich wichtig ist, auf Abstand halten, damit derjenige ihn nicht verletzten kann, evtl. so wie er es so empfindet, dass seine Mutter ihn im Stich gelassen hat.
Zudem hat er schon ernsthafte Magenprobleme durch den ganzen Stress .. er klagt von Magengeschwüren und ständigen Kopfschmerzen ...
Welche Schmerzen, die er immer und immer wieder auf meine Verantwortung schreiben möchte...
Hallo, ich bin auch jemand, der sich in solchen Situationen eher zurückzieht, und ich finde es dann extrem nervig und grenzüberschreitend, wenn mir dann jemand immerzu Vorschläge macht, wie ich meine Situation besser (als mit meiner Methode) meistere.
Ich finde es in einer solchen Situation übrigens nicht schlimm, nur noch zur Arbeit und zum Einkaufen rauszugehen. Was erwartest du denn von deinem Freund? Dass er mit seinen Kumpels um die Häuser zieht? Lass ihm doch die Zeit mit sich selbst. Immerhin geht er noch zur Arbeit. Erst, wenn er dort dauerhaft unentschuldigt fehlen würde, würde ich mir Gedanken machen. Selbst eine Krankschreibung, um zu Hause bleiben zu können, wäre in meinen Augen noch vertretbar. Ich würde vermutlich nicht mal mehr einkaufen gehen.
Wenn eine wichtige Bezugsperson stirbt, dann kann es einem einfach schlecht gehen. Ich glaube, so etwas ist vielen nicht klar. Dass es einem schlecht geht im Leben, gehört dazu. Das muss nicht gleich "wegtherapiert" werden. Ein paar Wochen - das ist nichts in Abentracht eines Todesfalles. Wieso artet das in Streit aus, wenn du ihm eine Trauerbewältigung vorschlägst? Man muss so etwas nicht unbedingt mit der Freundin/jemand anderem zusammen teilen. Manchmal muss der andere dann auch einfach ein "nein" akzeptieren. Da scheint mir ein Problem zu liegen.
Ich finde es in einer solchen Situation übrigens nicht schlimm, nur noch zur Arbeit und zum Einkaufen rauszugehen. Was erwartest du denn von deinem Freund? Dass er mit seinen Kumpels um die Häuser zieht? Lass ihm doch die Zeit mit sich selbst. Immerhin geht er noch zur Arbeit. Erst, wenn er dort dauerhaft unentschuldigt fehlen würde, würde ich mir Gedanken machen. Selbst eine Krankschreibung, um zu Hause bleiben zu können, wäre in meinen Augen noch vertretbar. Ich würde vermutlich nicht mal mehr einkaufen gehen.
Wenn eine wichtige Bezugsperson stirbt, dann kann es einem einfach schlecht gehen. Ich glaube, so etwas ist vielen nicht klar. Dass es einem schlecht geht im Leben, gehört dazu. Das muss nicht gleich "wegtherapiert" werden. Ein paar Wochen - das ist nichts in Abentracht eines Todesfalles. Wieso artet das in Streit aus, wenn du ihm eine Trauerbewältigung vorschlägst? Man muss so etwas nicht unbedingt mit der Freundin/jemand anderem zusammen teilen. Manchmal muss der andere dann auch einfach ein "nein" akzeptieren. Da scheint mir ein Problem zu liegen.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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Ich kann es jedoch nicht akzeptieren, dass er sich nicht helfen lassen will.
Vielleicht ist genau dies mein Problem.
Du meinst es ist normal, Sätze zu sagen und Dinge zu tun, die Menschen denen er sehr viel bedeutet sehr verletzten?
Dann steht es vielleicht nicht in meiner Kraft, dies durchzuhalten.
Ich wäre sehr wohl so bereit mit ihm das alles durchzustehen. Und das dieser Todesfall sehr weh tut, kann ich sehr wohl nachvollziehen. In den ersten Stunden und Tagen war er auch nicht so, da hat er seine kompletten Gefühle gezeigt und war offen. Und ich habe ihn aufgefangen, gerade deshalb ist es bei mir mit einem Stich im Herzen verbunden ihm nicht mehr Helfen zu können.
Er vertraut niemanden mehr und, möchte immerzu alleine sein.
Das ich seinen psychischen Druck und seine Probleme auf Dauer jetzt bald nicht mehr alles abfangen kann, ist evtl. nicht so klar.
Manchen scheint das auch Egoistisch, jedoch sitze ich nun jeden Tag Abends Zuhause und weine, weil ich keine Lösung finde, wobei ich sonst ein Mensch bin der auf jedes Problem eine Lösung finden muss.
Vielleicht ist genau dies mein Problem.
Du meinst es ist normal, Sätze zu sagen und Dinge zu tun, die Menschen denen er sehr viel bedeutet sehr verletzten?
Dann steht es vielleicht nicht in meiner Kraft, dies durchzuhalten.
Ich wäre sehr wohl so bereit mit ihm das alles durchzustehen. Und das dieser Todesfall sehr weh tut, kann ich sehr wohl nachvollziehen. In den ersten Stunden und Tagen war er auch nicht so, da hat er seine kompletten Gefühle gezeigt und war offen. Und ich habe ihn aufgefangen, gerade deshalb ist es bei mir mit einem Stich im Herzen verbunden ihm nicht mehr Helfen zu können.
Er vertraut niemanden mehr und, möchte immerzu alleine sein.
Das ich seinen psychischen Druck und seine Probleme auf Dauer jetzt bald nicht mehr alles abfangen kann, ist evtl. nicht so klar.
Manchen scheint das auch Egoistisch, jedoch sitze ich nun jeden Tag Abends Zuhause und weine, weil ich keine Lösung finde, wobei ich sonst ein Mensch bin der auf jedes Problem eine Lösung finden muss.
Vielleicht ist das seine Art zu trauern? Sagt er, dass er unter diesem sozialen Rückzug leidet?Es macht sich dadurch bemerkbar, dass er den Kontakt zu Freunden abbricht, er geht außer zur Arbeit und zum Einkaufen fast nicht mehr aus dem Haus. Er versucht, dadurch dass er keinen mehr an sich heran lässt sich unverletzbar zu machen.
Du denkst ...Ich denke .. er möchte niemanden mehr vertrauen ...
Hat dein Freund gesagt, dass er niemandem mehr vertrauen möchte?
Sagst du? Sagen deine Gefühle?Wenn eine wichtige Bezugsperson stirbt, dann kann es einem einfach schlecht gehen.
Oder sagt das auch dein Freund?
Ich kenne Leute, die haben eine Party geschmissen, nachdem der Tod sie von ihrer Mutter/wichtigen Bezugsperson befreit hat.
Weißt du, wie stark dein Freund emotional an seine Mutter gebunden war; wie viel von seinem Herz ihm der Tod der Mutter entrissen hat?
Als meine Mutter starb, war es für mich ein Befreiung, weil ich sie nicht mehr in ihrem Leid (und ihrer Todessehnsucht) sehen musste.
Ich habe ihr den Tod - und das bessere Leben im Jenseits - gegönnt.
Von welchem Stress?Zudem hat er schon ernsthafte Magenprobleme durch den ganzen Stress ..
Ganz provokant gefragt: Den Stress mit der Trauerarbeit, oder dem Stress durch den Streit mit dir?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
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Vielleicht ist es seine Art zu trauen - ja !
- jedoch sagt er immer wieder wie sehr er sich nach den Tagen sehne, in denen er ohne Bedenken mit seinen Freunden und auch mit mir sprechen konnte, nun mag er das nicht mehr und kann es nicht mehr.
Er leidet ganz klar, ich bin seit über 3 Jahren mit ihm zusammen ich merke das. Er hat sich extrem verändert.
Entschuldige für meine ungenaue Ausdrucksweise.
JA er hat gesagt er kann niemanden mehr vertrauen.
Originalzitat 'Wenn ich meinen Weg alleine gehe, gibt es keinen der mir auf diesem Weg ein Bein stellen kann'
oder ' Klar mit meiner Aktuellen Einstellung komme ich durch, in einer Welt voller 'Arschlöcher' muss man eben das größte sein um durch zu kommen' ...... 'Und bevor ich mir helfen lasse mach ich lieber alles alleine, umso mehr kann ich irgendwann stolz sein mich nicht ewig von Seelenklemptnern und sonst welchen Leuten zugeredetet haben zu lassen' ....
' Dann benehme ich mich eben so, dass es mir besser geht und mein Denken wird immer gleichgütig den Gefühlen über den anderen Menschen'
es gibt viele mehr dieser Sätze..
Sagt er nicht direkt. Er sagt er ist ernsthaft Krank geworden seit Februar und es war das schlimmste was hätte passieren können.
Er war sehr stark emotional an seine Mutter gebunden, da sein Vater ihn und die Mutter ganz früh im Stich gelassen hat und nie den Kontakt zu meinem Freund gesucht hat.
Dadurch war seine Mutter die einzige die immer für ihn da war, sozusagen das einzigste was er noch hatte.
Demnach, so hab ich es empfunden war er sogar sehr wütend auf seine Mutter, als sie von ihm ging. als sie beschlossen hat ihr Leben zu beenden. er hat sich richtig im Stich gelassen gefühlt - zum zweiten mal. Das hat er auch sehr oft gesagt.
Ich weiß es nicht. Seine Arbeit fordert momentan auch alle Kräfte ab die er noch hat.
Jedoch muss ich mir evtl auch eingestehen dass ich nicht ganz Unschuldig bin, jedenfalls aber nicht mit schlechten Gedanken.
Ich darf nicht vergessen ich will ihn nur wieder lachen sehen .. er ist nach meiner Mutter und meinem Vater das wichtigste in meinem Leben.
- jedoch sagt er immer wieder wie sehr er sich nach den Tagen sehne, in denen er ohne Bedenken mit seinen Freunden und auch mit mir sprechen konnte, nun mag er das nicht mehr und kann es nicht mehr.
Er leidet ganz klar, ich bin seit über 3 Jahren mit ihm zusammen ich merke das. Er hat sich extrem verändert.
Entschuldige für meine ungenaue Ausdrucksweise.
JA er hat gesagt er kann niemanden mehr vertrauen.
Originalzitat 'Wenn ich meinen Weg alleine gehe, gibt es keinen der mir auf diesem Weg ein Bein stellen kann'
oder ' Klar mit meiner Aktuellen Einstellung komme ich durch, in einer Welt voller 'Arschlöcher' muss man eben das größte sein um durch zu kommen' ...... 'Und bevor ich mir helfen lasse mach ich lieber alles alleine, umso mehr kann ich irgendwann stolz sein mich nicht ewig von Seelenklemptnern und sonst welchen Leuten zugeredetet haben zu lassen' ....
' Dann benehme ich mich eben so, dass es mir besser geht und mein Denken wird immer gleichgütig den Gefühlen über den anderen Menschen'
es gibt viele mehr dieser Sätze..
Sagt er nicht direkt. Er sagt er ist ernsthaft Krank geworden seit Februar und es war das schlimmste was hätte passieren können.
Er war sehr stark emotional an seine Mutter gebunden, da sein Vater ihn und die Mutter ganz früh im Stich gelassen hat und nie den Kontakt zu meinem Freund gesucht hat.
Dadurch war seine Mutter die einzige die immer für ihn da war, sozusagen das einzigste was er noch hatte.
Demnach, so hab ich es empfunden war er sogar sehr wütend auf seine Mutter, als sie von ihm ging. als sie beschlossen hat ihr Leben zu beenden. er hat sich richtig im Stich gelassen gefühlt - zum zweiten mal. Das hat er auch sehr oft gesagt.
Ich weiß es nicht. Seine Arbeit fordert momentan auch alle Kräfte ab die er noch hat.
Jedoch muss ich mir evtl auch eingestehen dass ich nicht ganz Unschuldig bin, jedenfalls aber nicht mit schlechten Gedanken.
Ich darf nicht vergessen ich will ihn nur wieder lachen sehen .. er ist nach meiner Mutter und meinem Vater das wichtigste in meinem Leben.
@Buttercup72
Wenn jemand stirbt (oder sich wie in diesem Fall umbringt), dem man sehr nah war, dann geht es einem schlecht.
Ich bin ein Mensch, der solche Dinge erst einmal mit sich selbst ausmacht und mich würde es wahnsinnig machen, wenn ich irgendeine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte/müsste, weil ich aus Sicht eines anderen nicht auf die richtige Art und Weise und nicht in dem richtigen Tempo meine Trauer bewältige.
Ob man Trauer überhaupt bewältigen kann, weiß ich gar nicht. Vielleicht gewöhnt man sich nur mit der Zeit an den Schmerz und durch diese Gewöhnung kann man sich auch wieder anderen Dingen zuwenden.
Aus Deinen Posts sehe ich neben der Sorge um Deinen Freund auch, dass es Dir unterträglich ist, ihn so leiden zu sehen. Dann würde er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit es Dir besser geht, weil Du ihn dann nicht mehr so leidend erleben musst und es Dir besser geht. Das finde ich viel verlangt -aus meiner Sicht zu viel.
Wenn jemand stirbt (oder sich wie in diesem Fall umbringt), dem man sehr nah war, dann geht es einem schlecht.
Ich bin ein Mensch, der solche Dinge erst einmal mit sich selbst ausmacht und mich würde es wahnsinnig machen, wenn ich irgendeine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte/müsste, weil ich aus Sicht eines anderen nicht auf die richtige Art und Weise und nicht in dem richtigen Tempo meine Trauer bewältige.
Ob man Trauer überhaupt bewältigen kann, weiß ich gar nicht. Vielleicht gewöhnt man sich nur mit der Zeit an den Schmerz und durch diese Gewöhnung kann man sich auch wieder anderen Dingen zuwenden.
Aus Deinen Posts sehe ich neben der Sorge um Deinen Freund auch, dass es Dir unterträglich ist, ihn so leiden zu sehen. Dann würde er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit es Dir besser geht, weil Du ihn dann nicht mehr so leidend erleben musst und es Dir besser geht. Das finde ich viel verlangt -aus meiner Sicht zu viel.
Ich habe bewusst etwas provokant gefragt, um genau diese Antworten zu erhalten.Buttercup72 hat geschrieben:Vielleicht ist es seine Art zu trauen - ja !
- jedoch sagt er immer wieder wie sehr er sich nach den Tagen sehne, in denen er ohne Bedenken mit seinen Freunden und auch mit mir sprechen konnte, nun mag er das nicht mehr und kann es nicht mehr.
[...]
Entschuldige für meine ungenaue Ausdrucksweise.
JA er hat gesagt er kann niemanden mehr vertrauen.
Originalzitat 'Wenn ich meinen Weg alleine gehe, gibt es keinen der mir auf diesem Weg ein Bein stellen kann'
[...]
Dadurch war seine Mutter die einzige die immer für ihn da war, sozusagen das einzigste was er noch hatte.
Demnach, so hab ich es empfunden war er sogar sehr wütend auf seine Mutter, als sie von ihm ging. als sie beschlossen hat ihr Leben zu beenden. er hat sich richtig im Stich gelassen gefühlt - zum zweiten mal. Das hat er auch sehr oft gesagt.
[...]
Ich darf nicht vergessen ich will ihn nur wieder lachen sehen .. er ist nach meiner Mutter und meinem Vater das wichtigste in meinem Leben.
Manche Menschen neigen nämlich dazu, das Leben des Kindes/ des Partners/ der Eltern zu leben, und für Kinder/Partner/ Eltern muss genau das richtig sein, was für diesen Menschen richtig ist.
Das scheint bei dir ja doch anders zu sein.
Ich kann sehr gut verstehen, dass du ihn wieder lachen sehen möchtest.
So wie du die Lage schilderst - dass er sich von den Menschen verletzt und in Stich gelassen fühlt; dass andere ihm ein Bein stellen; dass er zuerst vom Vater, und nun auch von der Mutter alleine gelassen wurde, usw. - sollte dein Freund seine Verletzungen schon aufarbeiten.
Du kannst diese Arbeit allerdings nicht (alleine) schaffen. Da sind zu viele Emotionen drin. Außerdem sollst du die Freundin und Wegbegleiterin sein, und nicht die Therapeutin.
Eines soll dir aber klar sein. Zwingen kannst du deinen Freund nicht. Du kannst ihn sanft führen (mit jeden Argument aber nur EINMAL ankommen, und auf keinen Fall schubsen, oder drängen), dass er vielleicht doch einmal den Schritt wagt, sich unabhängigen Leuten anzuvertrauen.
Mit "sanft führen" meine ich in etwa so was: viewtopic.php?f=13&t=32207#p729568
Da hat Danica versucht die Vorzüge einer Therapie aufzuzeigen. GebrocheneSeele hat sich aber so entschieden, dass er auch ohne Therapie glücklich ist.
Und das muss man ihm dann auch zugestehen.
Und so musst auch du akzeptieren, wenn dein Freund für eine Therapie (noch) nicht offen ist. (Wenn SEIN Leidensdruck groß genug ist, dann geht er freiwillig.)
Sei einfach an seiner Seite und (er)trage ihn, in seinem beinahe hoffnungslosen Tal. Es geht auch wieder bergauf,und ihr werdet die Sonne/das Lachen wieder erleben.
Bist du aus Deutschland oder aus Österreich?
In Österreich gibt es Selbsthilfegruppen für Angehörige von psychisch kranken Menschen. Für dich - um mit der depressiven Phase (Hat mit Depression nichts zu tun, und ist oft ganz normal nach einem so schweren Schicksalsschlag. Bei deinem Freund sind es ja noch keine 6 Monate. ) deines Freundes besser umgehen zu können - könntest du so etwas in Anspruch nehmen, falls es bei dir auch so etwas gibt.
Google weiß sicher eine Antwort.
Zuletzt geändert von Feenya am Mo., 04.08.2014, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
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Nein auf garkeinen Fall! dafür sind wir grundsätzlich schon viel zu verschieden.. und das ist auch gut so ! Genau das liebe ich ja!
.. Wenn ich ehrlich bin, ist ihn Lachen zu sehen, mein sehnlichster Wunsch momentan. Nichts auf dieser Welt würde mich glücklicher machen.
- Aber wie meine Freundin schon sagte 'Es hat niemand gesagt dass es einfach sein wird. Das Leben ist hart und unfair'
Genau das ist das Problem, ich weiß genau dass er eben Hilfe brauchen würde. Und ich weiß auch, dass er es niemals zulassen wird. Denn wenn er dann irgendwann gescheitert ist, kann und will er es sich trotz allen nicht eingestehen.
Und ich habe Angst, das daran alles kaputt geht.
Versteh mich nicht falsch, ich will für ihn da sein, immer. Egal wie schwierig die Situation ist. aber muss man sich deshalb schlecht behandeln lassen? ich weiß es nicht..
Das wäre eine sehr gute Idee, jedoch glaube ich dass egal was ich sage, was ich mache oder was ich nur plane zu tun von ihm momentan abgeschmettert und zerstört wird. er will das alleine schaffen, und so weh es tut. vielleicht muss ich dies akzeptieren und nur dann eingreifen wenn es 'gefährlich' werden sollte.
- abgesehen von dem Aspekt, falls er tatsächlich irgendwann damit fertig werden sollte.. ich kann es mir allerdings nicht vorstellen.
Ich komme aus Deutschland.. Ich habe darüber ehrlich gesagt auch schon nachgedacht. Allerdings habe ich Angst dass man meinen könnte ich suche Aufmerksamkeit und ehrlich habe ich auch Angst ob ich mich da in etwas hineinsteigere? Da es nicht meine Mutter ist ..
Ich weiß nicht ob du das verstehen kannst ..
.. Wenn ich ehrlich bin, ist ihn Lachen zu sehen, mein sehnlichster Wunsch momentan. Nichts auf dieser Welt würde mich glücklicher machen.
- Aber wie meine Freundin schon sagte 'Es hat niemand gesagt dass es einfach sein wird. Das Leben ist hart und unfair'
Genau das ist das Problem, ich weiß genau dass er eben Hilfe brauchen würde. Und ich weiß auch, dass er es niemals zulassen wird. Denn wenn er dann irgendwann gescheitert ist, kann und will er es sich trotz allen nicht eingestehen.
Und ich habe Angst, das daran alles kaputt geht.
Versteh mich nicht falsch, ich will für ihn da sein, immer. Egal wie schwierig die Situation ist. aber muss man sich deshalb schlecht behandeln lassen? ich weiß es nicht..
Das wäre eine sehr gute Idee, jedoch glaube ich dass egal was ich sage, was ich mache oder was ich nur plane zu tun von ihm momentan abgeschmettert und zerstört wird. er will das alleine schaffen, und so weh es tut. vielleicht muss ich dies akzeptieren und nur dann eingreifen wenn es 'gefährlich' werden sollte.
- abgesehen von dem Aspekt, falls er tatsächlich irgendwann damit fertig werden sollte.. ich kann es mir allerdings nicht vorstellen.
Ich komme aus Deutschland.. Ich habe darüber ehrlich gesagt auch schon nachgedacht. Allerdings habe ich Angst dass man meinen könnte ich suche Aufmerksamkeit und ehrlich habe ich auch Angst ob ich mich da in etwas hineinsteigere? Da es nicht meine Mutter ist ..
Ich weiß nicht ob du das verstehen kannst ..
Mit scheint, hier ist weniger der Freund das Problem. „Ich möchte ihne endlich wieder lachen sehen“ klingt für mich durchaus egozentrisch: er ist nicht so, wie ich ihn gerne hätte.
Ich lese aus den Zitaten von deinem Freund nichts ungewöhnliches heraus. Das ist eine Menge Trauer, Wut, Aggression, Misstrauen, Einsamkeit, Verweiflung. Aber ist das nicht verständlich? All das, wird dir jeder Psychologe bestätigen, sind normale Trauerreaktionen. Und aus der Geschichte deines Freundes zu erklären. Erst hat ihn sein Vater verlassen, dann auch noch seine Mutter, auf diese schreckliche Art. Und jetzt soll er sich der nächsten Person anvertrauen? Ist doch verständlich, dass das jetzt erst einmal nicht geht. Dein Freund scheint mir ziemlich reflektiert, denn offensichtlich nimmt er das ja auch wahr.
Vielleicht braucht er jemanden, der ihn einfach annimmt, mit all der Trauer, der Wut, der Aggression, der Einsamkeit, seinem Misstrauen. Und niemanden, der ihm das „wegtherapieren“ will. Wenn du das nicht kannst, solltest du dir vielleicht Unterstützung suchen.
Du schreibst, dass du weinst, dass es dich verletzt - und erwartest doch, dass dein Freund etwas tut. Das passt nicht zusammen und klingt eher wie ein Vorwurf.
Ich lese aus den Zitaten von deinem Freund nichts ungewöhnliches heraus. Das ist eine Menge Trauer, Wut, Aggression, Misstrauen, Einsamkeit, Verweiflung. Aber ist das nicht verständlich? All das, wird dir jeder Psychologe bestätigen, sind normale Trauerreaktionen. Und aus der Geschichte deines Freundes zu erklären. Erst hat ihn sein Vater verlassen, dann auch noch seine Mutter, auf diese schreckliche Art. Und jetzt soll er sich der nächsten Person anvertrauen? Ist doch verständlich, dass das jetzt erst einmal nicht geht. Dein Freund scheint mir ziemlich reflektiert, denn offensichtlich nimmt er das ja auch wahr.
Vielleicht braucht er jemanden, der ihn einfach annimmt, mit all der Trauer, der Wut, der Aggression, der Einsamkeit, seinem Misstrauen. Und niemanden, der ihm das „wegtherapieren“ will. Wenn du das nicht kannst, solltest du dir vielleicht Unterstützung suchen.
Du schreibst, dass du weinst, dass es dich verletzt - und erwartest doch, dass dein Freund etwas tut. Das passt nicht zusammen und klingt eher wie ein Vorwurf.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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ich glaube nicht das das etwas mit egozentrisch zu tun hat.
Ich habe doch gesagt, ich bin sehr wohl bereit mit ihn durch diese schwere Zeit zu gehen und ihn auch so zu nehmen wie er momentan nun mal drauf ist.
Aber muss ich mich deshalb schlecht behandeln lassen?
- Mir Vorwürfe machen lassen?
- Mich anschreien lassen?
- und und und?
ganz klar, ich weiß es nicht! - vielleicht JA
aber das verletzt sehr, das habe ich ihm auch schon gesagt.
Ich will ihm keinen Vorwurf machen!
ich wollte damit nur klar stellen dass es mir mit dem Thema auch nicht einfach ergeht.
Ich habe doch gesagt, ich bin sehr wohl bereit mit ihn durch diese schwere Zeit zu gehen und ihn auch so zu nehmen wie er momentan nun mal drauf ist.
Aber muss ich mich deshalb schlecht behandeln lassen?
- Mir Vorwürfe machen lassen?
- Mich anschreien lassen?
- und und und?
ganz klar, ich weiß es nicht! - vielleicht JA
aber das verletzt sehr, das habe ich ihm auch schon gesagt.
Ich will ihm keinen Vorwurf machen!
ich wollte damit nur klar stellen dass es mir mit dem Thema auch nicht einfach ergeht.
I never promised you a rose garden .... - Dieser Song kommt mir auch von Zeit zu Zeit in den Sinn. *gg*Buttercup72 hat geschrieben:
.. Wenn ich ehrlich bin, ist ihn Lachen zu sehen, mein sehnlichster Wunsch momentan. Nichts auf dieser Welt würde mich glücklicher machen.
- Aber wie meine Freundin schon sagte 'Es hat niemand gesagt dass es einfach sein wird. Das Leben ist hart und unfair'
Lasse deinen Freund ein wenig trauern. Eines Tages kommt sein Lachen wieder. "Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.", also gibt "dem Gras" (dem Lachen deines Freundes) die Zeit, die es braucht um wieder an die Oberfläche zu kommen.
Vielleicht schafft er es auch sich selber zu therapieren. Es gibt Menschen die können das. So wie Peonia. Und ich habe es in meinem Leben bisher auch immer ohne Therapeuten geschafft mich aus den "Schlaglöchern" zu ziehen, die auf meinem Weg auf mich lauerten.Buttercup72 hat geschrieben: Genau das ist das Problem, ich weiß genau dass er eben Hilfe brauchen würde. Und ich weiß auch, dass er es niemals zulassen wird. Denn wenn er dann irgendwann gescheitert ist, kann und will er es sich trotz allen nicht eingestehen.
Und ich habe Angst, das daran alles kaputt geht.
Wenn er es sich zutraut, dann traue es auch du ihm zu.Buttercup72 hat geschrieben: er will das alleine schaffen, und so weh es tut. vielleicht muss ich dies akzeptieren und nur dann eingreifen wenn es 'gefährlich' werden sollte.
- abgesehen von dem Aspekt, falls er tatsächlich irgendwann damit fertig werden sollte.. ich kann es mir allerdings nicht vorstellen.
Es geht ja nicht um die Mutter, sondern um dich und deinen Freund. Ich sehe es so wie Peonia.Buttercup72 hat geschrieben: Allerdings habe ich Angst dass man meinen könnte ich suche Aufmerksamkeit und ehrlich habe ich auch Angst ob ich mich da in etwas hineinsteigere? Da es nicht meine Mutter ist ..
Ich weiß nicht ob du das verstehen kannst ..
Du hast gerade ein ganz großes Problem damit, deinen Freund leiden zu sehen. Und nichts auf der Welt würde dich glücklicher machen, wenn er wieder lachen würde.
Und, JA, das kann ich (als Angehörige eines psychisch kranken Menschen) sehr gut verstehen.
Und, um über die Zeit zu kommen, bis sein Lachen wieder kommt, würde dir eine Selbsthilfegruppe (hoffentlich) Unterstützung geben.
"Hallo ich bin Buttercup und mein Freund hat durch einen schweren Schicksalsschlag sein Lachen verloren. Das lässt mich mit ihm leiden ....", das wäre ein passender Einstieg für deine Vorstellung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Vielleicht hört das auf, wenn du Druck rausnimmst und etwas gelassener wirst.Aber muss ich mich deshalb schlecht behandeln lassen?
- Mir Vorwürfe machen lassen?
- Mich anschreien lassen?
- und und und?
ganz klar, ich weiß es nicht! - vielleicht JA
Einen Versuch wäre es wert.
Wenn dein Freund eigentlich ein sanfter Typ ist, der aber die Stacheln ausfährt, wenn man ihn überfordert, dann hast du gute Chancen darauf.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
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Ich habe beruflich oft mit Trauernden zu tun. Wenn ich das Eingangsposting und die weiteren von Buttercup lese, kommt mir - unreflektiert - erst einmal die Hypothese, dass du weit größere Probleme in dem Trauerprozess hast, als dein Partner.
Käme jemand mit deinem Anliegen zu mir ins Pfarrhaus, würde ich sie einladen, einmal an unserem Trauergesprächskreis teilzunehmen, damit sie die Möglichkeit bekommt, ihre eigene Trauer zu thematisieren, ohne in Gefahr zu laufen, diese möglicherweise auf den Partner zu projezieren.
Mir kommt die Idee, dass dein Beharren darauf, dass er doch trauern MUSS, weil du so intensiv empfindest, Druck auf ihn ausübt, er deshalb nachdenklich wird. Oder aber, dass er spürt, dass du mit dem Tod seiner Mutter nicht abschließen kannst, und er - als Mann - irgendwie ratlos ist, wie er dir helfen könnte. Weil es ihm in solchen Situationen hilft, allein und in Ruhe gelassen zu werden, denkt er womöglich, dir würde das auch helfen und versucht möglichst gar nicht mehr an das Thema Tod der Mutter zu rühren, aus lauter Angst da wieder bei dir was anzustoßen und traut sich auch nicht selbst froh zu sein, weil er merkt, du machst dir Sorgen. Ein Teufelskreis!
Einen andere Idee, die mir kommt, ist, dass dein Partner möglicherweise wenig Trauer um seine Mutter verspürt. Sie war depressiv, hat selbst ihr Leben beendet. Ich weiß nicht, was da vorher alles war. Vielleicht hats schon Versuche vorher gegeben. Ich habe bei Angehörigen von Suizidenten manchmal so etwas wie Erleichterung erlebt, dass derjenige es "endlich" gepackt hat, dass der Suizident und die Familie aus einer quälenden Krankheit erlöst sind. Das immer begleitet von den Gewissensbissen, dass man sowas ja eigentlich nicht spüren DARF, dass man doch eigentlich trauern MÜSSTE. Ähnlich beobachte ich in diesen Fällen Wut und Hass, dass der Suizident einem so etwas angetan hat. Auch da meldet sich das Gewissen, denn das DARF man nicht, man MÜSSTE ja eigentlich trauern. Wenn dann auch noch die Freundin kommt und diese Selbstannahme und das schlechte Gewissen, was ich eh schon hab, verstärkt... Da schäm ich mich, zieh mich zurück, geh ihr besser aus dem Weg und versuche ihr und der Gesellschaft den Wunsch zu erfüllen, RICHTIG zu trauern, z.B. indem ich vielleicht nicht mehr lache oder aber ich werde sauer. Ein Teufelskreis!
Fakt ist:
Jeder Mensch trauert anders und auf seine Weise, zum einen liegt das in der Natur, - es gibt den Unterschied zwischen Männern und Frauen, das würde ich aus meiner Erfahrung bestätigen -, zum anderen liegt das daran, welche Trauerformen und -rituale wir uns in unserer nächsten Familie und in unserer Kultur abgeguckt haben.
Die Trauerphasen laufen dagegen in jedem Kulturkreis und bei den Geschlechtern gleich ab, nur die Zeitspanne die die einzelne Phase dauert, ist bei den einzelnen Trauernden unterschiedlich. Es gibt tatsächlich Menschen, die können extrem schnell mit dem Verlust eines nächsten Angehörigen umgehen, die durchlaufen die Phasen in einem sehr schnellen Tempo und es gibt Menschen die brauchen extrem lange und dann vielleicht auch Hilfe von außen. Manche scheinen sogar in den Phasen zu pausieren, da kommt es erst Jahre später zu einer Bewältigung des Rest-Trauerprozesses.
Bewältigung heißt hier nicht, dass die Trauer verschwindet. Bei Menschen die uns nahe standen, die wir liebten, bleibt das Gefühl Trauer immer da, Bewältigung heißt für mich, dass ich mein Leben weiterführen kann, wieder lachen und mich des Lebens freuen kann.
Sollte deine Annahme doch richtig sein und bei deinem Partner wirklich ein psychisches Problem vorliegen, dann hast du die Dinge, die du tun konntest für ihn getan;
- du hast ihm deutlich signalisiert, dass er bei dir trauern darf, loslassen darf, sich fallen lassen darf,
- du hast ihm Unterstützung angeboten,
- du hast ihm deutlich gemacht, dass du es nicht als Schwäche siehst, sich professionelle Hilfe zu suchen,
- du bist für ihn da, hörst ihm zu.
Viel mehr kannst du nicht tun, solltest du nicht tun. Dein Partner ist ein erwachsener Mensch, ich vermute bei der Bundeswehr jetzt auch keine total instabilen und unselbständigen Persönlichkeiten, so dass ich ihm jetzt einfach mal den Vertrauensvorschuss schenke, dass er in der Lage ist, für sich zu entscheiden und sich Hilfe zu suchen, wenn er sie braucht.
Zu deiner Entlastung könntest du Kontakt zum Militärseelsorger am Standort aufnehmen, der vielleicht zwanglos und unauffällig deinem Partner sein Ohr leiht. Das beschert deinem Partner keine Probleme. Nach dem Tod der Mutter, von dem sicher auch die Kameraden wissen, ist das "normal", wenn sich der Pope erkundigt, selbst wenn ich nichts mit Kirche am Hut hab, die sind halt so. Der Militärseelsorger weiß, wie er seine Jungs zu nehmen hat und kann aus seiner beruflichen Erfahrung auch einschätzen, ob dein Partner wirklich professionelle psychotherapeutische Hilfe braucht. Bei dir wäre so der Druck weg und bei deinem Partner auch.
Käme jemand mit deinem Anliegen zu mir ins Pfarrhaus, würde ich sie einladen, einmal an unserem Trauergesprächskreis teilzunehmen, damit sie die Möglichkeit bekommt, ihre eigene Trauer zu thematisieren, ohne in Gefahr zu laufen, diese möglicherweise auf den Partner zu projezieren.
Mir kommt die Idee, dass dein Beharren darauf, dass er doch trauern MUSS, weil du so intensiv empfindest, Druck auf ihn ausübt, er deshalb nachdenklich wird. Oder aber, dass er spürt, dass du mit dem Tod seiner Mutter nicht abschließen kannst, und er - als Mann - irgendwie ratlos ist, wie er dir helfen könnte. Weil es ihm in solchen Situationen hilft, allein und in Ruhe gelassen zu werden, denkt er womöglich, dir würde das auch helfen und versucht möglichst gar nicht mehr an das Thema Tod der Mutter zu rühren, aus lauter Angst da wieder bei dir was anzustoßen und traut sich auch nicht selbst froh zu sein, weil er merkt, du machst dir Sorgen. Ein Teufelskreis!
Einen andere Idee, die mir kommt, ist, dass dein Partner möglicherweise wenig Trauer um seine Mutter verspürt. Sie war depressiv, hat selbst ihr Leben beendet. Ich weiß nicht, was da vorher alles war. Vielleicht hats schon Versuche vorher gegeben. Ich habe bei Angehörigen von Suizidenten manchmal so etwas wie Erleichterung erlebt, dass derjenige es "endlich" gepackt hat, dass der Suizident und die Familie aus einer quälenden Krankheit erlöst sind. Das immer begleitet von den Gewissensbissen, dass man sowas ja eigentlich nicht spüren DARF, dass man doch eigentlich trauern MÜSSTE. Ähnlich beobachte ich in diesen Fällen Wut und Hass, dass der Suizident einem so etwas angetan hat. Auch da meldet sich das Gewissen, denn das DARF man nicht, man MÜSSTE ja eigentlich trauern. Wenn dann auch noch die Freundin kommt und diese Selbstannahme und das schlechte Gewissen, was ich eh schon hab, verstärkt... Da schäm ich mich, zieh mich zurück, geh ihr besser aus dem Weg und versuche ihr und der Gesellschaft den Wunsch zu erfüllen, RICHTIG zu trauern, z.B. indem ich vielleicht nicht mehr lache oder aber ich werde sauer. Ein Teufelskreis!
Fakt ist:
Jeder Mensch trauert anders und auf seine Weise, zum einen liegt das in der Natur, - es gibt den Unterschied zwischen Männern und Frauen, das würde ich aus meiner Erfahrung bestätigen -, zum anderen liegt das daran, welche Trauerformen und -rituale wir uns in unserer nächsten Familie und in unserer Kultur abgeguckt haben.
Die Trauerphasen laufen dagegen in jedem Kulturkreis und bei den Geschlechtern gleich ab, nur die Zeitspanne die die einzelne Phase dauert, ist bei den einzelnen Trauernden unterschiedlich. Es gibt tatsächlich Menschen, die können extrem schnell mit dem Verlust eines nächsten Angehörigen umgehen, die durchlaufen die Phasen in einem sehr schnellen Tempo und es gibt Menschen die brauchen extrem lange und dann vielleicht auch Hilfe von außen. Manche scheinen sogar in den Phasen zu pausieren, da kommt es erst Jahre später zu einer Bewältigung des Rest-Trauerprozesses.
Bewältigung heißt hier nicht, dass die Trauer verschwindet. Bei Menschen die uns nahe standen, die wir liebten, bleibt das Gefühl Trauer immer da, Bewältigung heißt für mich, dass ich mein Leben weiterführen kann, wieder lachen und mich des Lebens freuen kann.
Sollte deine Annahme doch richtig sein und bei deinem Partner wirklich ein psychisches Problem vorliegen, dann hast du die Dinge, die du tun konntest für ihn getan;
- du hast ihm deutlich signalisiert, dass er bei dir trauern darf, loslassen darf, sich fallen lassen darf,
- du hast ihm Unterstützung angeboten,
- du hast ihm deutlich gemacht, dass du es nicht als Schwäche siehst, sich professionelle Hilfe zu suchen,
- du bist für ihn da, hörst ihm zu.
Viel mehr kannst du nicht tun, solltest du nicht tun. Dein Partner ist ein erwachsener Mensch, ich vermute bei der Bundeswehr jetzt auch keine total instabilen und unselbständigen Persönlichkeiten, so dass ich ihm jetzt einfach mal den Vertrauensvorschuss schenke, dass er in der Lage ist, für sich zu entscheiden und sich Hilfe zu suchen, wenn er sie braucht.
Zu deiner Entlastung könntest du Kontakt zum Militärseelsorger am Standort aufnehmen, der vielleicht zwanglos und unauffällig deinem Partner sein Ohr leiht. Das beschert deinem Partner keine Probleme. Nach dem Tod der Mutter, von dem sicher auch die Kameraden wissen, ist das "normal", wenn sich der Pope erkundigt, selbst wenn ich nichts mit Kirche am Hut hab, die sind halt so. Der Militärseelsorger weiß, wie er seine Jungs zu nehmen hat und kann aus seiner beruflichen Erfahrung auch einschätzen, ob dein Partner wirklich professionelle psychotherapeutische Hilfe braucht. Bei dir wäre so der Druck weg und bei deinem Partner auch.
Sarkasmus ist meine Rüstung, Ironie mein Schild, Zynismus mein Schwert
und Galgenhumor das was übrig bleibt, nach verlorener Schlacht.
und Galgenhumor das was übrig bleibt, nach verlorener Schlacht.
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