Ständig wiederkehrende Träume belasten mich

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Ashley
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Ständig wiederkehrende Träume belasten mich

Beitrag Sa., 21.06.2014, 18:47

mein leben verläuft momentan im großen und ganzen ziemlich ruhig, deshalb verstehe ich nicht, warum ich ständig irgendein belastendes zeug träumen muss. meist geht es darin um meine Schulzeit (die der reinste Horror war - sozialphobie, mobbing durch lehrer etc.). ich dachte, ich hätte damit abgeschlossen. inzwischen sind ja schließlich über 10 Jahre vergangen. trotzdem: in meinen träumen drücke ich entweder wieder die Schulbank oder aber muss zurück in die schule um irgendein fach nachzuholen. das ist jedesmal extrem belastend für mich, weil einfach jede Erinnerung schmerzt. in Wirklichkeit habe ich ja inzwischen ein Studium abgeschlossen (manchmal weiss ich das ja auch im Traum - das dumme ist nur, dass das auch nix hilft, ich muss trotzdem wieder an diesen verhassten ort) und lebe in einer anderen Stadt. es hört einfach nicht auf. ich weiss auch nicht, was ich noch aufarbeiten sollte. ich habe immer wieder darüber nachgedacht, habe beschlossen, gewisse sachen einfach ruhen zu lassen und im realen leben denke ich inzwischen auch sehr wenig an die Vergangenheit. ich habe auch versucht, mir im wachzustand ein positives ende für die jeweiligen träume auszudenken (in der Hoffnung, dass sich die Vorstellung in meinen Traum überträgt). aber es hört einfach nicht auf. und langsam werde ich verrückt dabei.

freue mich über jede Antwort.

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Hiob
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 09:07

Hallo Ashley.

Das erleben viele Menschen. Manchmal hat man das Gefühl, man müsste noch bestimmte Prüfungen machen...manchmal hat man das Gefühl, man hätte bereits die Abschlüsse, würde aber trotzdem noch seine Runden drehen, manchmal ist es die Angst in einem Fach, wo man meint, keine Ahnung zu haben und denkt, irgendwann müsse das doch mal auffallen und dann sei "alles aus"...manchmal sind es alte Mitschüler, die einen bedrohen.

Meiner Meinung nach hast du jetzt genau den richtigen Abstand zur Schulzeit, damit solche Prozesse in Gang kommen können, um vermutlich noch ein bisschen mehr Ordnung da rein zu bekommen. Du kannst über die Träume nachdenken, kannst Traumtagebuch führen, um nach und nach vielleicht in luzide Träume zu rutschen, in denen man an bestimmten Punkten einfach weiß, dass man träumt, während man träumt, es aber "zuende bringen" will. Und damit ordnen und dann so langsam weglegen. Du kannst aber auch garnichts machen, aus meiner Praxis würde ich sagen, führt das zum gleichen Ergebnis. Es ist einfach ein Heilungsprozess. Je mehr dich aktuelle Probleme ablenken, umso seltener wirst du wahrscheinlich über den Schulwahnsinn mit seinen Zwangsgemeinschaften, Zwangsbelehrungen und den dadurch ausgelösten Konflikten "nachdenken". Das Träumen ist hier m.E. als das Denken der Nachtzeit zu verstehen. Am Tage ist es (bei den meisten Menschen) auch nicht wesentlich sinnvoller, aber immerhin ein wenig gezielter einsetzbar...nachts ist das Denken meist nicht steuerbar...aber wenn du es möchtest, schon ein bisschen. Aber wenn du sagst, du wist schon langsam verrückt dabei, würde ich damit aufhören und nichts tun.

Für mich haben sich diese Träume abgeschwächt. Es hilft ein bisschen, sich allgemein mit Schule zu beschäftigen...also was da mit dem Leben, mit Lebewesen geschieht. Dabei fallen einem immer wieder Beispiele ein, die man selber erlebt hat. Manchmal kann man darüber eigentlich nunoch lachen. Neben mir sind jetzt zwei Lehrer eingezogen...mit wichtiger Mine schreiten sie herum...wenn man weiß, was solche Menschen in Wirklichkeit anrichten...sieht man manches anders. Solche Überlegungen oder "Rückholungen" von alten Geschehnissen würde ich nicht mehr abends machen, wenn du merkst, dass es deine Träume zu stark beeinflusst. Dann vielleicht eher morgens, mit dem Kaffee, eingemummelt in eine Decke.. auf der Terasse...morgens sind die Gedanken noch nicht so beeinflusst. Du könntest mal versuchen, die damaligen Geschehnisse nicht zu lösen, sie nur so genau wie möglich zu betrachten. Die Lösung geschieht in solchen Problembereichen auf seelischer Ebene oft erst dann, wenn man aufgegeben hat, sie selbständig lösen zu wollen. Und sehr zeitversetzt, beinahe wie eine Los-Lösung (die erst eine gewisse Reifezeit braucht, einfach einen Prozess). Warum das so ist, weiß ich auch nicht.

Hiob

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melinia
sporadischer Gast
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weiblich/female, 30
Beiträge: 6

Beitrag Di., 24.06.2014, 23:21

Hallo Ashley,

oh, das kenne ich auch. Meine Schulzeit liegt mittlerweile 15 Jahre zurück. Die Träume sind in den vergangenen Jahren immer weniger geworden. Nach dem Aufwachen war/bin ich immer unglaublich erleichtert, dass diese Zeit vorbei ist. Geht's dir da auch so?
Ich habe auch nie ganz nachvollziehen können, warum sich diese alten Geschichten immer noch in meine Träume schleichen. Aber ich erlebe das leider auch bei anderen schmerzhaften Erlebnissen in der gleichen Weise und würde mir auch wünschen, dass das endlich einmal aufhören würde. Es ist schon auch ein wenig mühsam, aber ich habe solche "Vergangenheitsträume" mittlerweile nur ca. zweimal im Monat.
Wie oft träumst du denn von der Schule?
Wenn die Welt klar wäre, gebe es keine Kunst.

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