Ich fühle mich als Mörder eines Tieres
Ich fühle mich als Mörder eines Tieres
Ich weiß nicht, ob das hier hereingehört, aber ich muss das einfach loswerden...
Ich arbeite auf einem Bauernhof für psychisch kranke Menschen. Im August hat sich etwas ereignet, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
Ich fand ein verletztes Huhn auf dem Weg zum Stall und habe es zu meinem Chef gebracht. Der wollte dem Huhn gleich den Kopf abhacken. Als ich das nicht wollte, motzte er mich an:
"Soll ich extra für ein Huhn den Tierarzt rufen, oder was!"
Ich legte das Huhn in eine Kiste. Ich überlegte, ob ich es vielleicht irgendwie füttern kann, wo ich Hühnerfutter oder Wasser herbekomme. Aber ich musste mich ja auch um die Eier kümmern. Ich fing also mit den Eiern an. Zwischendurch kam ein Kollege rein und erzählte uns, dass mein Huhn den Kopf abkriegt.
Ich wollte das Huhn retten, aber ich musste ja auch die Eier fertigmachen. Ich hab mich für die Eier entschieden. Ich habe das Huhn schutzlos seinem Mörder ausgeliefert. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich bin dadurch selber ein Mörder. Jedes Mal, wenn ich mit den Eiern fertig bin, denke ich, ich hätte doch an dem Tag eigentlich die Zeit gehabt, mich um das Huhn zu kümmern. Ich verstehe nicht mehr, warum mir die Eier in dem Moment wichtiger waren. Mein Chef meinte heute, er wusste ja nicht, dass ich mich um das Huhn kümmern wollte, weil ich ja bei den Eiern war. Somit bin ich also Schuld am Tod des Huhns. Das kann ich mir nicht verzeihen.
Hinweis: Threadtitel von "Ich bin ein Mörder" auf obigen abgeändert. Die Aussage war missverständlich und hätte auf ein Verbrechen hingedeutet, daher die Abschwächung. Das soll deine Gefühle jedoch nicht in Abrede stellen. Cyw
Ich arbeite auf einem Bauernhof für psychisch kranke Menschen. Im August hat sich etwas ereignet, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
Ich fand ein verletztes Huhn auf dem Weg zum Stall und habe es zu meinem Chef gebracht. Der wollte dem Huhn gleich den Kopf abhacken. Als ich das nicht wollte, motzte er mich an:
"Soll ich extra für ein Huhn den Tierarzt rufen, oder was!"
Ich legte das Huhn in eine Kiste. Ich überlegte, ob ich es vielleicht irgendwie füttern kann, wo ich Hühnerfutter oder Wasser herbekomme. Aber ich musste mich ja auch um die Eier kümmern. Ich fing also mit den Eiern an. Zwischendurch kam ein Kollege rein und erzählte uns, dass mein Huhn den Kopf abkriegt.
Ich wollte das Huhn retten, aber ich musste ja auch die Eier fertigmachen. Ich hab mich für die Eier entschieden. Ich habe das Huhn schutzlos seinem Mörder ausgeliefert. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich bin dadurch selber ein Mörder. Jedes Mal, wenn ich mit den Eiern fertig bin, denke ich, ich hätte doch an dem Tag eigentlich die Zeit gehabt, mich um das Huhn zu kümmern. Ich verstehe nicht mehr, warum mir die Eier in dem Moment wichtiger waren. Mein Chef meinte heute, er wusste ja nicht, dass ich mich um das Huhn kümmern wollte, weil ich ja bei den Eiern war. Somit bin ich also Schuld am Tod des Huhns. Das kann ich mir nicht verzeihen.
Hinweis: Threadtitel von "Ich bin ein Mörder" auf obigen abgeändert. Die Aussage war missverständlich und hätte auf ein Verbrechen hingedeutet, daher die Abschwächung. Das soll deine Gefühle jedoch nicht in Abrede stellen. Cyw
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Hi nexx,
ich bin nicht Vegetarier, und somit nach deiner Def. ebenfalls eine Mörderin. Mehr erzähle ich besser nicht, sonst würde dich dass sicher nur belasten.
Ich weiß natürlich nicht, wie schwer dein Huhn verletzt war, aber vllt. hat es schrecklich gelitten?
Ferner glaube ich, dein Chef hat das mit dem: "Ich wußte nicht, dass du dich kümmern wolltest" wohl nur so gesagt. Er wollte dem Tier sicher auch weitere Qualen ersparen.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass du für den Tod des Huhns wirklich verantwortlich bist.
lg
ich bin nicht Vegetarier, und somit nach deiner Def. ebenfalls eine Mörderin. Mehr erzähle ich besser nicht, sonst würde dich dass sicher nur belasten.
Ich weiß natürlich nicht, wie schwer dein Huhn verletzt war, aber vllt. hat es schrecklich gelitten?
Ferner glaube ich, dein Chef hat das mit dem: "Ich wußte nicht, dass du dich kümmern wolltest" wohl nur so gesagt. Er wollte dem Tier sicher auch weitere Qualen ersparen.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass du für den Tod des Huhns wirklich verantwortlich bist.
lg
LinDa
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Wer hat das Huhn dann eigentlich gegessen, du oder der Chef ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich 

sogar beim selber essen wärs glaub ich
höchstens "Unterlassene Hilfeleistung"
Evtl. wird sein Chef mit nem guten Anwalt
aber auch mit "Tötung auf Verlangen" davonkommen.
In beiden Fällen wirds für nexx glimpflich ablaufen. Da droht nicht mal eine Haftstrafe als Ersttäter.
lg
Linda
höchstens "Unterlassene Hilfeleistung"
Evtl. wird sein Chef mit nem guten Anwalt
aber auch mit "Tötung auf Verlangen" davonkommen.
In beiden Fällen wirds für nexx glimpflich ablaufen. Da droht nicht mal eine Haftstrafe als Ersttäter.
lg
Linda
LinDa
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
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@cyw
evtl. wäre es doch iwie richtig im Titel den Begriff "Mörder" zu belassen, weil nexx es ja so empfindet? Unabhängig davon wie man es selber fühlt?
Z.B. "Ich fühle mich als 'Mörder' eines Tieres"
lg
LinDa
evtl. wäre es doch iwie richtig im Titel den Begriff "Mörder" zu belassen, weil nexx es ja so empfindet? Unabhängig davon wie man es selber fühlt?
Z.B. "Ich fühle mich als 'Mörder' eines Tieres"
lg
LinDa
LinDa
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Hallo, nexx,
ich kenne solche Situationen, und alles, was ich dazu sagen kann, ist:
Das Tier ist tot. Du hast dich entschieden, so und nicht anders zu handeln, und es ist nicht mehr zu ändern. Das Gefühl, an einem Tod schuldig oder mit schuldig zu sein, das bleibt wohl, und es geht eigentlich nur darum, damit zu leben.
Schuldgefühle helfen dem Tier nicht mehr, und sie tun dir nicht gut.
Versuch, nachsichtig zu sein mit dir, du hast aus irgendwelchen Gründen in dieser Situation eben so gehandelt. Vielleicht schaffst du es das nächste Mal, wenn es ein nächstes Mal gibt, anders zu handeln - und ob das dann jeweils richtig ist, kann dir jetzt auch keiner sagen. So ist es eben. Nimm es, wie es ist, und geh weiter.
Wenn es dir hilft - entschuldige dich bei dem Tier. Es ändert nichts, aber es kann dir ein bisschen gut tun.
Gruß
Méabh
ich kenne solche Situationen, und alles, was ich dazu sagen kann, ist:
Das Tier ist tot. Du hast dich entschieden, so und nicht anders zu handeln, und es ist nicht mehr zu ändern. Das Gefühl, an einem Tod schuldig oder mit schuldig zu sein, das bleibt wohl, und es geht eigentlich nur darum, damit zu leben.
Schuldgefühle helfen dem Tier nicht mehr, und sie tun dir nicht gut.
Versuch, nachsichtig zu sein mit dir, du hast aus irgendwelchen Gründen in dieser Situation eben so gehandelt. Vielleicht schaffst du es das nächste Mal, wenn es ein nächstes Mal gibt, anders zu handeln - und ob das dann jeweils richtig ist, kann dir jetzt auch keiner sagen. So ist es eben. Nimm es, wie es ist, und geh weiter.
Wenn es dir hilft - entschuldige dich bei dem Tier. Es ändert nichts, aber es kann dir ein bisschen gut tun.
Gruß
Méabh
Ich kann Dein Schuldgefühl gut verstehen. Dieses Huhn hat nichts mehr davon - aber vielleicht das nächste Tier, der nächste Mensch, dem Du helfen könntest. Und das dann konsequenter tun wirst. Was willst Du nun hier, was erwartest oder erhoffst Du Dir? Zustimmung? Umstimmung?
Letztlich ist irrelevant, ob ich nun sage, ja, Du bist schuldig, oder wer anderer, nein, Du bist es nicht. Wenn Du es Dir "nicht verzeihen kannst", musst Du wohl damit leben. Ändert auch nichts. Für manches gibt es eben nur eine Chance - und die ist unwiderruflich vorbei, da gibts auch kein Schönreden.
lg
Mirjam (die Hühner in die Tierklinik bringt und trotzdem Schuldgefühle hat, ob sie deren Leid damit verlängert - so ist das, wenn man Macht über Leben und Tod zu haben glaubt, das überfordert)
Letztlich ist irrelevant, ob ich nun sage, ja, Du bist schuldig, oder wer anderer, nein, Du bist es nicht. Wenn Du es Dir "nicht verzeihen kannst", musst Du wohl damit leben. Ändert auch nichts. Für manches gibt es eben nur eine Chance - und die ist unwiderruflich vorbei, da gibts auch kein Schönreden.
lg
Mirjam (die Hühner in die Tierklinik bringt und trotzdem Schuldgefühle hat, ob sie deren Leid damit verlängert - so ist das, wenn man Macht über Leben und Tod zu haben glaubt, das überfordert)
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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- [nicht mehr wegzudenken]
, 48
- Beiträge: 1294
Mord ist das konkret mal nicht. Mord setzt niedere Beweggründe voraus - oder wolltest Du Dich an dem Huhn bereichern? Hast Du es persönlich gehasst?
( )
( )
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Also ich finde das sollte das Gericht entscheiden
Vielleicht solltest du dich freiwillig stellen.
Vielleicht solltest du dich freiwillig stellen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich 

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- [nicht mehr wegzudenken]
, 48
- Beiträge: 1294
Also beim Huhn würde man wohl mit unterlassener Hilfeleistung wegkommen. Aber was ist mit den Eiern? Das erfüllt schon eher die Kriterien des Mordes - wenn auch nur am ungeborenen Leben. Hmm... Ist Abtreibung bei Hühnern eigentlich legal?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Au weia, das liefe dann ja auf Massenmord hinaus, aber wohl nur wenn sie einen Hahn am Hof haben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich 

Etwas lächerlich machen zu müssen, weil es nicht dem eigenen Weltbild entspricht, den eigenen Horizont sprengt, ist höchst armselig.
Mirjam
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
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(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Wieso empfindest du das als lächerlich machen ?
Der TE hat sich als Mörder bezeichnet, wir untersuchen den Fall jetzt nach diesem Gesichtspunkt.
Was ist daran deiner Meinung nach lächerlich?
Der TE hat sich als Mörder bezeichnet, wir untersuchen den Fall jetzt nach diesem Gesichtspunkt.
Was ist daran deiner Meinung nach lächerlich?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich 

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- [nicht mehr wegzudenken]
, 48
- Beiträge: 1294
Genau. Wir nehmen den Fall ernst und wenden die geltenden Gesetze drauf an. Daran ist nichts lächerlich.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Da finde ich schon eher " entschuldige dich bei dem Huhn" als nicht ganz ernst zu nehmenden Rat, akzeptiere ihn jedoch als deine Vorgehensweise. Machst du das bei jedem Grillhendl so ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich 

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