Neu - Frage - Probleme - Hilfe

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brentano
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Neu - Frage - Probleme - Hilfe

Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:28

Hallo zusammen.
Bin eben auf das Forum gestoßen,
und mir brennts so auf der Seele,
das ich hoffe, hier richtig zu sein.

Zu mir.
Ich bin 28j M, single, lebe mit meinem Hund bei meinen Eltern im Haus in einer eigenen Wohnung,
und beziehe derzeit mehr oder weniger ALG II (mehr dazu, unten).

Ich habe mich noch nie so richtig zurecht gefunden, in unserer heutigen Gesellschaft.
Habe über die Jahre, durch Arbeitlosigkeit u.v.m einiges an Problemem angesammelt.
Letztes Jahr hatte ich 2 Nervenzusammenbrüche, und ein sich entwickelndes Alkohol Problem.
Nach dem letzten Nervenzusammenbruch ging ich zu meinem HA, und legte die Karten auf den Tisch.
Durch den Alkohol sollte ich erst einmal einen Entzug machen, was ich auch tat.
Innerhalb von einer Woche war ich dann Stationär für 3 Wochen in der Vitos Klinik.
Es ging mir in jener Zeit dann schon besser und ich fand sogar noch während dem Entzug dort,
außerhalb der Klinik einen Psychotherapeuten, zu diesem ging ich dann auch,
alle 2 Wochen, und es tat mir gut. Nach der 6ten Sitzung brach er aber ab,
ohne Begründung. *Schock - down* Und seit da gings dann mal für mal, wieder immer mehr bergab.
Mit dem HA drüber gesprochen, der konnt es auch gar nicht verstehen.
Und seit dem bin ich "wieder" auf der suche nach Hilfe.

Jetzt kommt aber der knackpunkt.....
Ich bin derzeit so down, das die schotten dicht sind!
Ich finde im Gespräch nicht einmal die richtigen Worte,
um zu sagen wie es mir gerade geht.
Ich muss auch dringend zu meinem HA,
aber da ich im Moment Wortlos bin,
fällt mir sogar dies schwer!
Konnte es jetzt nur Schreiben.
Und habe aber auch Angst davor, dies meinem HA in die Hände zu geben.
Folgendes hab ich für meinen HA geschrieben;

Bitte nehmen sie dies 100% ernst!
Es geht mir absolut nicht mehr gut!

Da ich auch gern mal die Wörter nicht finde,
aber auch etwas vergesse, möchte ich in diesem Brief
nieder schreiben wie es mir geht,
und welche Probleme sich äußern,
die ich selbst erkenne.
Aber auch nicht verstehe, oder unter Kontrolle habe,
ich bin teils machtlos!

- Ich komme in unserer Gesellschaft nicht zurecht.

- Ich kann nicht mit Konflikten umgehen,
wo ich dann meistens Resigniere (angst?!)
Ich komme auch mit druck nicht zurecht,
es zieht mich sofort runter, und ich verfalle in
einen Depressiven zustand.

- Ich schiebe Probleme solange vor mir her,
bis es zu Spät ist und ich Handeln "muss".

- Ich sehe keine Perspektiven

- Bin leicht ablenkbar

- Kann mich öfters nicht richtig Konzentrieren

- Schweife mit den gedanken ab (ich war schon immer ein träumer)

- Meine Emotionen habe ich nicht mehr richtig im griff

- manchmal herrscht in meinem kopf ein gedankliches Chaos,
was erdrückend wirkt und mich depressiv werden lassen kann.
Was derzeit verhäuft vorkommt.

- fange manche dinge an, und bringe sie nicht zu ende

- bin schnell demotiviert

- auch habe ich feststellen können, das mein körper in stress/druck,
oder wenn es mir generell nicht gut geht, er mit grippe ähnlichen sympthomen reagiert, dies kann sein:
kopfschmerzen, übelkeit, durchfall, schlappheit

- Höre in gesprächen manchmal nicht zu , ich bekomme gesagtes dann nicht mit,
und bestehe auch darauf, das mir jenes nicht gesagt wurde!

- beim Lesen passiert es mir, das ich eine Zeile erneut lesen muss,
weil ich sie nicht richtig mitbekomme (speicher?!)

- vergesse gesagtes oder verlege dinge...beispiel: ich frage morgens meine mutter was es zum mittag gibt,
mittags habe ich es vergessen, und frage meist noch einmal was es zu essen gibt!

- Monotone tätigkeiten, aufgaben, machen mich innerlich verrückt,
ich werde lustlust, launisch, gereizt, und neige im schlimmsten fall
dazu dann alles stehen und liegen zu lassen, sprich, jene tätigkeit quasi in wut und trotz abzubrechen.

- verhalte mich meines erachtens gerade in stress oder druck situationen nicht der situation entsprechend,
anstatt dinge dann anzupacken, flüchte ich regelrecht, und bin dagegen auch machtlos

- manchmal bin ich auf geräusche oder andere reize empfindlich,
und reagiere genervt , dies kann eine klapernde gabel, oder der Fernsehen der im hintergrund läuft sein.

- lebe chaotisch. wenn es mir nicht gut geht, fällt es mir sehr schwer ordnung zu halten, und oragnisiert zu sein


Es ging, oder geht mit derzeit, teilwesie so schlecht,
das ich mich um nichts gekümmert habe.
Keine Rechnungen, keine mahnungen, kein ALG II,
sprich, ich war auch auf einladung nicht auf dem JobCenter,
und habe somit kein Geld.
Und all dies, erdrückt mich derzeit so sehr,
das ich keine Kraft mehr habe.
Ich habe keine Kraft mehr zu suchen, warten und zu hoffen das ich irgendwie irgendwann Hilfe bekomme.
Ich brauche "jetzt" Hilfe! Ich kann nicht mehr!!!


##############################

Was sagt ihr? Ich weiß echt nicht weiter, außer meinem HA den Brief in die Hand zu drücken.
Habe aber auch Angst vor der Reaktion, bzw dem was kommt!?
Erklärt der mich für völlig gaga - Zwangseinweisung.....?!

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Hamna
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:54

Lieber Brentano,

herzlich willkommen hier im Forum!

Fast alles, was du schilderst, kenne ich aus eigener Erfahrung. Mit diesen Symptomen bin auch ich damals zu meinem Hausarzt gegangen, der den Verdacht "schwere Depression" aussprach und mir Überweisungen zum Psychiater und in Psychotherapie ausstellte.
Erklärt der mich für völlig gaga - Zwangseinweisung.....?!
Das wird nicht passieren! Ihm deine Symptome aufzuschreiben, war eine wirklich gute Idee von dir, gib ihm das. Meiner Meinung nach brauchst du nicht nur dringend psychotherapeutische Hilfe sondern solltest auch über eine ambulante psychiatrische Pflege bzw. ambulantes betreutes Wohnen nachdenken - das klingt vielleicht erstmal komisch, die helfen dir aber ganz praktisch bei deinem Papier- und Ämterkram und nach meiner Erfahrung geht das auch recht schnell in die Wege zu leiten.

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Passat
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Beiträge: 943

Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:55

Hallo brentano,

wie ist denn die Situation bei euch zu Hause; die Stimmung zwischen dir und deinen Eltern? Fühlst du dich noch wohl dabei, mit ihnen zusammen zu leben?

Den Brief könntest du deinem Hausarzt in der Sprechstunde persönlich überreichen. Wenn du darin treffender beschrieben hast wie es dir geht, als du es im Gespräch erklären könntest, wird dein Arzt schon erkennen, welche nächsten Schritte er für dich einleiten sollte.

Aber keine Angst - einweisen wird er dich mit Sicherheit nicht; vielleicht überweist er dich zu einem Neurologen, oder schlägt dir einen Klinikaufenthalt vor.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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brentano
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 11:17

Hallo Rilke, und danke für den Post.

Gedacht hab ich dies bezüglich schon vieles....
Stationäre Langzeit Therapie, Betreuung u.v.m
Der Gedanke an eine Betreuung allerdings ist für mich doch sehr herb.
Da würde ich glaub lieber in Erwägung ziehen, das ich hier meine Eltern mit einbeziehe.
Das komische ist auch, das die dinge, die ich liegen lasse,
wo ich so gesehen eine Betreuung ggf nehmen könnte,
diese erledige, "wenn" es mir gut geht.

Als ich aus der Klink kam war das auch so, da war ich eine ganze weile Stabil,
hab mich um alles gekümmert, das war kein Problem, im gegenteil,
ich war Stolz auf mich, wieder nach vorn zu blicken.
Aber jetzt, jetzt bin ich wieder unten, und komme nicht mehr nach oben.

Aber generell wäre wahrscheinlich die Stationäre Langzeit Therapie,
erst einmal das richtige - wurde mir damals auch ans Herz gelegt.
Verlief aber auch wieder im Sande, wegen meinem Hund, und der Kosten die ich tragen
müsste wenn ich ihn mit nehme.
Allerdings bin ich auch soweit, zu sagen, ich gehe dort auch ohne Hund hin,
auch wenn es seeeehr seeeeehr schmerzen würde.
Zumal mein Hund mir am meisten halt gibt, auch durch die Verpflichtungen die ich ihm gegenüber habe,
er ist quasi, im Moment, das was mich am Abgrund hält und nicht stürzen lässt.

Und da fängt es dann auch schon wieder an,das Chaos im Kopf,
keine richtigen klaren Gedanken mehr -.-


@ Passat
Hi.
Eigtl ist das relativ Harmonisch.
Wir kommen gut klar.
Mein Vater ist zwar leicht Kolerisch veranlagt,
aber damit komm ich zurecht - und seid dem er weiß,
was bei mir so los ist, versucht er das auch mehr im Zaum zu halten.
Ich hab in meiner Wohnung auch meine ruhe,
und man sieht sich nur, wenn man sich sehen will.
Würd hier auch ungern weg wollen, da die gegen sehr schön ist.
Dorf, viel Feld und Wald, ideal zum Spazieren und für den Hund
*War vorher in der Stadt, hier komm ich besser zur ruhe, vor allem beim Gassi gehen.

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Hamna
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 12:05

Der Gedanke an eine Betreuung allerdings ist für mich doch sehr herb.
Da würde ich glaub lieber in Erwägung ziehen, das ich hier meine Eltern mit einbeziehe.
Naja, wenn das mit den Eltern gut klappt. Ich habe damals, als ich für 7,5 Wochen in der Klinik war, alles an meine beste Freundin übergeben, inkl. Kontovollmacht. Hat für eine Weile unsere Freundschaft ziemlich strapaziert. Wenn du von "Betreuung" schreibst, weiß ich nicht, ob wir das selbe meinen. Also, ich spreche nicht von einem gesetzlichen Betreuer, sondern je nach Einrichtung von Krankenpflegepersonal oder Sozialpädagogen, die ins Haus kommen und dich bei den dringenden Sachen wie ALG II unterstützen, damit das alles wieder läuft. Mir hat das damals sehr geholfen und mich auch dabei unterstützt, mich wieder selbständig um diese Dinge kümmern zu können.

Für den Klinikaufenthalt musste ich damals meine beiden Hunde in Pflege geben, das fiel mir auch sehr schwer. Aber da ist es bei dir ja wieder ein Vorteil, dass du deine Eltern im Haus hast und die sich um deinen Hund kümmern können.

Ich wünsche dir echt den Mut, deinem Hausarzt den Brief zu geben, das ist schon mal ein erster Schritt in Richtung Hilfe.

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brentano
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Beiträge: 3

Beitrag Mo., 04.06.2012, 12:19

Vielen dank Rilke.

Ja, ich habs das Betreuen wohl etwas überbewertet aufgefasst.
Denke, wenn da ab und an mal einer kommt und schaut,
wäre das nicht soo wild für mich.
Als ich in der Klink war, hab ich die vollmacht für mein Konto an meinen Bruder übergeben,
wollte nicht das meine Eltern mein Konto sehen.

In fremde Hände könnt ich meinen Hund nie geben,
die Ungewissheit wie es ihm ergeht und wie er evtl behandelt wird,
würde mich um den verstanden bringen.
Aber da hab ich es Gott sei dank durch meine Eltern wirklich etwas einfacher,
da wäre er gut aufgehoben, wahrscheinlich teilweise zu gut :P


Hab auch eben geschaut, mein HA is ab 14:30 wieder da.
Ich werde mich um 15uhr wohl von meiner Mutter hin fahren lassen,
sonst sitze ich wohl übermorgen noch hier -.-

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 12:21

brentano hat geschrieben: Gedacht hab ich dies bezüglich schon vieles....
Stationäre Langzeit Therapie, Betreuung u.v.m
Der Gedanke an eine Betreuung allerdings ist für mich doch sehr herb..
Also für eine gerichtlich bestellte Betreuung geht es dir nicht schlecht genug. Aber was du tun kannst ist zum sozialpsychiatrischen Dienst zu gehen und dir von den Sozialpädagogen dort Hilfe zu holen.

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