Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich möchte euch gerne meine derzeitige Situation schildern und würde mich sehr freuen, Rückmeldung von euch zu erhalten. Ich habe schon einiges probiert, um meine Situation zu verändern (Entspannungsverfahren, Gespräche mit Menschen in ähnlichen Situationen, Tagebuch schreiben, …), aber so recht scheint es mir nicht zu gelingen.
Beruflich:
Ich habe vor ein paar Jahren mein Diplom gemacht und war seitdem in mehreren Jobs tätig. Meine "Traum"-Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin konnte ich nicht gleich nach dem Studium beginnen, da mir die Finanzierungsmöglichkeiten fehlten. Bereits nach wenigen Wochen/Monaten habe ich die Jobs, die ich hatte, regelrecht gehasst, es war eine Qual morgens zur Arbeit zu gehen und ich hatte mit diversen psychosomatischen Beschwerden zu kämpfen. Ich fühlte mich immer irgendwie fehl am Platz, war oft total intellektuell unterfordert und hatte hohe Fehlzeiten wegen ständiger Infekte. Mitte 2010 konnte ich dann endlich die Ausbildung zur K.-u.-J.-Psychotherapeutin beginnen. Ich war damals noch total fertig von den schlechten Joberfahrungen, hatte depressive Verstimmungen und mein Selbstwertgefühl hatte bereits mächtig gelitten. Für die Ausbildung habe ich mich hoch verschuldet (40.000€). Mein Wohnort, der Ausbildungsort und meine Praktikumsstelle sind über 3 Bundesländer verstreut, was viel Fahrtzeit und einige Übernachtungen beinhaltet. Als Praktikantin arbeite ich bereits therapeutisch mit Patienten, natürlich für einen Hungerlohn, was mich total ank****. Die Arbeit an sich macht riesigen Spaß und erfüllt mich, die Rahmenbedingungen der Ausbildung dagegen sind für mich (und viele andere) ausbeuterisch und mit hohem Aufwand (zeitlich, finanziell, psychisch) verbunden.
Privat:
Ich lebe in einer an sich glücklichen Partnerschaft, meine Lust auf Intimität ist jedoch fast gänzlich vergangen. Ich bin einfach gedanklich nicht „frei“. Meine wenigen Freunde sehe ich kaum noch, ich gehe weniger aus als früher und habe mein früher leidenschaftlich betriebenes Hobby aufgegeben, da ich „einfach“ keine Lust mehr darauf habe (was ich selbst kaum nachvollziehen kann).
Ich liebe meine Ausbildung/den neuen Beruf inhaltlich sehr und fühle mich gefordert. Von daher geht es mir schon etwas besser als noch Mitte 2010. Was mir aber total zu schaffen macht ist, dass ich immer wieder nur sehe:
Ich bin Ende 20, bin haushoch verschuldet (was mich sehr belastet), habe Zukunftsängste (kann ich die Schulden je bezahlen?, wann soll ich noch Zeit fürs Kinder kriegen haben?, bekomme ich einen guten Job?, lohnt sich das alles?, usw.), habe ständig wechselnde und auch konstante Beschwerden (sex. Lustlosigkeit, Verspannungen, starke Selbstzweifel, Ängste/Sorgen, Schlafprobleme, keine Lust aufs Hobby, fehlende „Leichtigkeit“, komme nicht „runter“, mein eigener hoher Leistungsanspruch/Perfektionismus), stehe immer noch nicht auf eigenen Beinen (finanziell), vergleiche mich ständig mit anderen in meinem Alter (und schneide natürlich immer schlechter dabei ab), habe Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen (wichtige sowie unwichtige) und hadere mit mir.
Meine Stimmung schwankt sehr, ich bin oft auch fröhlich, kann über mich selbst lachen und auch verstandsmäßig sehen, dass ich ja auf etwas hinarbeite und eben viele Hürden dafür nehmen muss. Aber dann gibt es wieder diese schweren Gedanken, das Grübeln und alles Negative wird übermächtig. Ich bin weder im klassischen Sinne depressiv, noch habe ich eine generalisierte Angststörung. Ich habe das Gefühl an verschiedenen „Diagnosen“ leicht anzustoßen, mal mehr, mal weniger und würde meine Situation eher als Lebenskrise beschreiben.
Nur frage ich mich, was könnte es mir einfacher machen, das alles zu überstehen mit weniger Heulattacken, Jammern, Gedanken ans Aufgeben und Beschwerden? Wie kann ich zu meiner früheren „Leichtigkeit“ zurückfinden? Wie kann ich mal wieder „runterkommen“ und etwas genießen (Sex, Freunde, Hobbys,…)? Oder ist das was ganz normales in meinem Alter/in meiner Situation? Ist das eine Quarterlife-Crisis, die irgendwann einfach aufhört und durch die man durch muss?
Ich freue mich, Anregungen und Tipps zu erhalten oder einfach eure Erfahrungen und Meinungen zu hören!!
philia
Lebenskrise mit vielen psych. Beschwerden mit 27?
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Halli Philia,
für mich klingt es so, als würdest du dich ganz offensichtlich total überfordern.
Damit es dir besser geht, müsstest du das wohl lassen.
Du hast es glaube ich nicht geschrieben, machst du eine Therapie?
LG
mitsuko
für mich klingt es so, als würdest du dich ganz offensichtlich total überfordern.
Damit es dir besser geht, müsstest du das wohl lassen.
Du hast es glaube ich nicht geschrieben, machst du eine Therapie?
LG
mitsuko
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Also das einzige real existierende Problem das ich hier sehe ist daß du mit 27, gerade Berufseinsteigerin und einem Schuldenberg dir überlegst wie da noch eigene Kinder unterbringen sollst. Aber so bis Mitte, Ende 30 solltest du das mit den Schulden doch geschafft haben, oder?
Das mit der momentanden beruflichen Situation wird vermutlich nur vorübergehend sein. Wenn du mal als KJT eine Kassenzulassung hast dürfte das alles erheblich leichter werden da du dann wenn du nicht total grottenschlecht bist in dem Beruf keine Probleme haben dürftest genug Klienten für ein anständiges Einkommen zu haben.
Wie lange ist es denn noch hin bis du Ausbildungsabschluss und den ganzen Hospitanten- und Praktikumskram hinter dir hast?
Ich würde auch sagen, daß das was in Richtung Burn Out ist, einfach Zermürbung durch Überlastung.
Das mit der momentanden beruflichen Situation wird vermutlich nur vorübergehend sein. Wenn du mal als KJT eine Kassenzulassung hast dürfte das alles erheblich leichter werden da du dann wenn du nicht total grottenschlecht bist in dem Beruf keine Probleme haben dürftest genug Klienten für ein anständiges Einkommen zu haben.
Wie lange ist es denn noch hin bis du Ausbildungsabschluss und den ganzen Hospitanten- und Praktikumskram hinter dir hast?
Ich würde auch sagen, daß das was in Richtung Burn Out ist, einfach Zermürbung durch Überlastung.
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