Wie nah darf Therapeut einem kommen?

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honeywell
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Wie nah darf Therapeut einem kommen?

Beitrag Di., 11.10.2011, 08:47

Hallo,

ich bin seit ca. 2 Monaten in ambulanter Therapie und sehe meinen Therapeuten in der Regel einmal die Woche. Nach der 4. Sitzung bot er mir an mich (rein als therapeutische Maßnahme) in den Arm zu nehmen. Das taten wir und direkt danach wirkte er fast etwas erstaunt und meinte, dass das eigentlich höchst unprofessionell wäre.
Danach fingen wir am Ende jeder Sitzung an uns regelmäßig in den Arm zu nehmen, mitunter auch sehr lange, bis zu 20 Minuten und er hielt mich ganz fest und streichelte mir gefühlvoll über den Rücken, den Kopf, massierte micht ein wenig dabei und hat mich auch des öfteren dabei fest auf die Wange geküsst.
Außerdem habe ich seine Privatnummer, was mich auch etwas verwirrt. Beiläufig erwähnte er mir gegenüber einmal, dass eigentlich keine seiner Patienten seine private Nummer hätten.
Jedenfalls hat mich das mit den Umarmungen immer mehr beschäftigt und deshalb rief ich irgendwann an um mit ihm darüber zu reden. Bei dem Telefonat stellte er sich aber anfangs etwas "dumm". Als würde er nicht wissen was ich meine mit "ich hab mir Gedanken darüber gemacht wie unsere letzte Sitzung geendet hat", es kam mir fast so vor als hätte er Angst, dass noch jemand zuhören würde. Manchmal macht er Andeutungen von denen ich nicht weiß wie ich sie zu nehmen hab. Flirtet er oder interpretiere ich einfach zu viel in manche Dinge.
Das Problem ist, dass ich mich schon sehr hingezogen fühle zu ihm und ihm das auch einerseits gerne sagen würde, andererseits aber Angst davor habe wie es danach weiter geht.
Habt jemand von euch vielleicht ähnliches erlebt?


LG

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isi74
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Beitrag Di., 11.10.2011, 09:02

Hallo honeywell!

also in deiner situation, und so wie ich das verstehe ist das eindeutig ein zu nahe kommen!!!

in einer therapie gehts ja darum sich helfen zu lassen, professionell, denke ich mal???
dass er dich in den arm nimmt geht eindeutig darüber hinaus.
hatte auch schon therapiestunden aber die endeten nie mit einer umarmung, ein arzt müsste
sich abgrenzen können, also "nur" seinen job erledigen und dir helfen, dir zuhören usw.

hinterfrage einmal weshalb du denkst dass du dich zu ihm hingezogen fühlst?
vielleicht liegts daran dass du dich nicht in einer gestärkten phase deines lebens befindest,und das
dann seine "aufmerksamkeit" dir gut tut?
mein rat: passe auf dich auf und hinterfrage wirklich weshalb du so denkst.

glg.isi

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honeywell
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Beitrag Di., 11.10.2011, 09:05

Hi Isi,

das "warum" ich mich zu ihm hingezogen fühle ist eine gute Frage deswege denke ich wäre es evtl. auch hilfreich mit ihm darüber zu reden.
Ich denke ich finde ihn so anziehend weil er eben immer für mich da ist, auch außerhalb seiner eigentlichen Arbeitszeit, er hört mir zu, ist aufmerksam und gibt mit natürlich auch durch diese Umarmungen ein Stück Nähe, das ich momentan vermisse.

LG

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isi74
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Beitrag Di., 11.10.2011, 09:11

ja,das meinte ich auch damit.

versuche wirklich das alles anzusprechen, vielleicht gibt dir das klarheit!
ich hoffe für dich, dass er da nicht ausweicht so wie du beschrieben hast
andererseits weisst du dann ja auch dass er weiss... er macht etwas nicht grad so professionelles
und somit kannst du dann auch danach handeln

lg.

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Elfchen
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Beitrag Di., 11.10.2011, 10:03

liebe honeywell

also ich mache schon viele jahre therapie bei verschiedenen therapeuten, aber sowas ist mir noch nie passiert. ich finde es ehrlich gesagt sehr seltsam.
da es mir aber in erster linie um dich geht möchte ich dich fragen, warum du eingewilligt hast- jedes einzelne mal.
was ich verstehen könnte ist, dass eine situation entstehen kann, wo ein kurzes drücken drinliegen könnte bei gewissen patienten. aber regelmässig, zwanzig minuten, inklusive streicheln und küssen.... .

in meinen augen findet hier eine form des missbrauchs statt.
seine reaktion am telefon verrät, dass er dich im regen stehen lassen täte, wenn irgendwas passieren würde. wie willst du das alles beweisen....?

ich würde an deiner stelle sofort einen neuen thera suchen- am besten eine frau! und ab sofort da nicht mehr hingehen ohne viel aufhebens. immerhin hast du ja mitgemacht, aus welchen gründen auch immer.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.10.2011, 10:10

Ganz ehrlich, ich würde das abbrechen und bei der Ärztekammer melden.

Das ist eindeutig übergriffig und hat auch mit einer Therapie nichts mehr zu tun.

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honeywell
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Beitrag Di., 11.10.2011, 10:16

Liebes Elfchen,

danke für deine Antwort. Na ja ich hab immer dazu eingewilligt weil ich es eigentlich ganz schön fand. Diese Sitzungen wühlen mich immer sehr auf und es war einfach schön ihn am Ende in den Arm zu nehmen und dadurch etwas Halt und Beruhigung zu bekommen und wie schon vorher geschrieben finde ich ihn ja nun nicht gerade unattraktiv....
Ich denke aber, dass es jetzt definitiv an der Zeit ist mit ihm darüber zu reden um das aufzuklären...ich werden ihn heute Abend anrufen, auch wenn mir das alles andere als leicht fällt

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Flowerbomb
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Beitrag Di., 11.10.2011, 10:17

Bei männlichem Thera und weiblichem Patient ist das immer schwer und es macht den Eindruck,als würde er dich gut finden.Manche Theras sind schon sehr liebevoll und ich finde es in Ordnung,mal in den Arm genommen zu werden,wenn die Situation es ergibt,und würde mir das auch oft wünschen,aber das ist zulange und das Schlimme finde ich in dem Zshg. Nicht mal das umarmen an sich,sondern,dass er sagt,bei anderen läuft sowas nicht,nieman hätte sonst seine nummer und er wäre unproeffessionell.es gibt auch Theras,die jemanden professionell in den arm nehmen,aber davon hat er sich ja selbst schon angegrenzt.Er gibt dir als Patient ein Gefühl,was du nicht haben solltest,naemlich,dass du wichtiger bist als alle anderen Patienten.

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honeywell
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Beitrag Di., 11.10.2011, 10:21

@Münchnerkindl:
selbst wenn ich ihn melden wollen würde könnte ich das nicht, da ich keine Beweise habe!

lg

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stern
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Beitrag Di., 11.10.2011, 11:05

honeywell hat geschrieben:Das taten wir und direkt danach wirkte er fast etwas erstaunt und meinte, dass das eigentlich höchst unprofessionell wäre.
Unprofessionell ist es z.B., wenn es der Befriedigung der Bedürfnisse des Thera dienen würde. Weiß nicht, ob es wirklich darum gehen sollte? Oder insbes. um dir Halt und Beruhigung zu geben, weil du so aufgewühlt warst, wie du geschrieben hattest. Wobei 20 min. schon viel sind und auch Küsschen kenne ich nicht. In meiner Therapie gab es aber auch schon den einen oder anderen Körperkontakt... oder es wurden mir gefühlt die halbe Sitzung über nebenbei die Schultern massiert, etc. pp. Ach, würde ich manches ins Forum schreiben, könnten auch x user kommen mit: wie unprofessionell... umso mehr, je mehr ich es in die Ecke "Verliebtheit" stellen würde oder backgrounds weglassen würde (sowas könnte ich sicher bewusst oder unbewusst lenken). Meine Thera fragt aber jedes Mal vorher (oder beendet gleich wieder, wenn sie den Eindruck hat, mir sei es doch unangenehm)... und deiner scheint es auch als Angebot formuliert zu haben, wenn ich das richtig verstanden habe?

Wichtig ist, dass du nein sagen kannst, wenn es dir jetzt suspekt vorkommt. Wirkt auf mich aber auch suspekt, wenn du es erst als angenehm erlebst, jetzt Zweifel aufkommen... und dann der Holzhammer Unprofessionalität ausgepackt werden würde, ANSTELLE VORHER IN KEINER WEISE zu kommuzieren, dass du das nun nicht mehr magst oder dich unwohl dabei fühlst oder irritiert bist, warum er sich so verhält. Und wenn du Gefühle wie Verliebtheit für ihn hast: AUCH Ansprechen.
selbst wenn ich ihn melden wollen würde könnte ich das nicht, da ich keine Beweise habe!
Will heißen: Wichtig finde ich, dass du erstmal mit ihm redest... und nein sagen kannst, wenn du etwas nicht willst. Durch ne Meldung ohne vorangegangene Kommunikation mit ihm würdest du beides nicht lernen.... und ne evtl. Übertragsliebe nicht auflösen können... sondern siehst dich dann vielleicht vielmehr als "missbrauchtest Opfer "(hart gesagt), wobei er dir VIELLEICHT wirklich nur helfen wollte, in einer unkonventionelleren Form.

Was Körperkontakt angeht, sind manche Theras meiner Erfahrung nach flexibler, anderer starrer... mein stat. Thera gab Patienten nicht mal die Hand, nie (ach doch, zum Abschied einmal in einer großen Gesten). DAS empfand ICH als sehr unangenehm.
Außerdem habe ich seine Privatnummer, was mich auch etwas verwirrt. Beiläufig erwähnte er mir gegenüber einmal, dass eigentlich keine seiner Patienten seine private Nummer hätten.
Was interpretierst DU hinein ? Ich habe auch schon Privatnummern erhalten... wobei in dem Fall meiner Interpretation nach das Anliegen des Theras sicher nicht war, mir auf die Pelle zu rücken und mir unmoralische Angebote zu machen. Frage am besten, wie er die Aussage meinte... ich erhielt Telefonnummern, notfalls auch die private Nummern, für Notfälle.

noch nicht alles gelesen, denke aber ich weiche von Vorantworten teils ab... *gg*
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Di., 11.10.2011, 12:11

Bei dem Telefonat stellte er sich aber anfangs etwas "dumm". Als würde er nicht wissen was ich meine mit "ich hab mir Gedanken darüber gemacht wie unsere letzte Sitzung geendet hat"
Muss bei dir nicht so ein, ist wie gesagt mit ihm persönlich in einem ersten Schritt zu klären. Aber "therapeutisches Dummstellen" (ich nenne es einfach mal so, denke das kenne auch viele *gg*) gibt's auch in folgender "unausgesprochenen" Form: z.B. "Ich weiß zwar genau, was sie meinen, will aber dass SIE es AUSSPRECHEN. Oder: "Ich hab' zwar ne leichte Ahnung, was sie meinen könnten... bin aber gerade nicht sicher... und brauche KLARHEIT, worum es GENAU geht oder was in Ihnen nun vorgeht oder was xy auslöste, UM Ihnen helfen zu können / das mit Ihnen zu klären, etc.
Liebe Grüße
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honeywell
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Beitrag Di., 11.10.2011, 12:24

Hi Stern,

ja da hast du wohl Recht...er wird sich nicht in die Höhle des Löwen begeben ohne, dass ich gewisse Dinge ganz klar an- bzw. aussprechen werde. Trotzdem kommen mir manche Verhaltensweisen komisch vor. Anfangs hat er mich immer gefragt ob er mich kurz berühren darf, oder meine Hand halten. Das macht er seit der ersten Umarmung nicht mehr.
Aber egal wie, ich muss ihn darauf ansprechen.
Danke für die Antworten.

LG

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stern
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Beitrag Di., 11.10.2011, 12:44

Trotzdem kommen mir manche Verhaltensweisen komisch vor. Anfangs hat er mich immer gefragt ob er mich kurz berühren darf, oder meine Hand halten. Das macht er seit der ersten Umarmung nicht mehr.
Aber egal wie, ich muss ihn darauf ansprechen.
Denke auch, das wichtigste ist erstmal ansprechen... und dann kannste ja immer noch weiter sehen... vielleicht unterlässt er es aber auch, wenn ihm klarer wird, was es in dir bewirkt bzw. ihr könnt das vielleicht zufriedenstellend klären (bin eben kein Freund von "therapeutische Beziehung ohne Klärungsversuch sofort lösen" oder "gleich Meldung/Beschwerde an offizielle Institutionen" machen. Damit ist nämlich erstmal nur eines sicher: Du bleibst auf einer Negativerfahrung sitzen, die ja irgendwann auch "versorgt" werden will. Und das ist vielleicht gut vermeidbar, wenn man etwas klären kann... so dass du sogar einiges daraus gewinnen kannst, im Optimalfall).

Ich kenne solche Fragen auch, ob es o.k. ist mich mal so oder so zu berühren, Hand hier- oder dorthin zu legen, etc. (allerdings werde ich auch konsequent gefragt... obwohl ich mir manchmal auch schon gedacht habe, hm, wäre jetzt eigentlich nicht nötig wieder zu fragen. Aber trotzdem ist es gut so, denke ich, dass ich darüber die Kontrolle behalten kann und darf). Körperkontakt finde ich also per se nicht unprofessionell . Küsschen sind aber schon sehr nahe (für mich wäre das auch zu nahe). Kenne ich auch nicht von meinen Therapien her... nichtmal aus Körpertherapien mit Patienten und Theras. Entscheidend ist Imo, dass nix gegen den Willen des Patienten geschieht (wobei es von Vorteil ist, wenn der Patient diesen auch äußern kann oder auf eine entsprechende Frage nicht ja sagt und nein meint. Oder am besten: Der Thera fragt auch jedes Mal und er Patient kann sein Befürfnisse auch äußern). Also: Wenn einem Patienten bereits die Hand zu Begrüßung zu viel wäre, so wäre das wohl auch als individueller Maßstab beachtlich. Ansonsten erlebe ich den einen oder anderen Köperkontakt auch für meinen Teil auch nicht als unprofessionell, im Gegenteil: eher als hilfreich... aber dazu muss halt auch einiges passen, was bei euch nicht (mehr) der Fall zu sein scheint.

Auch in der Klinik gab es Theras, die nahmen Patienten mal in den Arm, etc. pp. Fragten aber auch vorher... und stellten von Anfang an klar, dass sie auch mal Patienten in den Arm nehmen, etc., aber es müsse dann AUCH für sie (selbst) passen (und natürlich auch für den Patienten) - wohl wohlwissend, dass manche Patienten dieses Bedürfnis haben. Hängt halt auch von Thera selbst ab, vermute ich, wie er es in puncto Körperkontakt handhabt. Mein stat. Thera gab, wie gesagt, nichtmal die Hand (zur Begrüssung oder Verabschiedung), wobei mir DAS nicht so sonderlich bekam, da es in mir Kopfszenarien auslöste *umpf*... erlebte ich auch ziemlich befremdlich und irritierend, weil ich es schlichtweg für eine Höflichkeitsgeste halte, die selbst außerhalb von Therapien üblich ist. Warum ist in seiner Therapie nichtmal das drin (äh, wobei die Therapie weitgehend gut war, von eine paar Ausnahmen abgesehen *g*)? Aber egal, darum geht es gerade nicht. Sondern: Wenn du das nicht willst, ist es wichtig, nein sagen zu können... selbst wenn er nicht jedes Mal fragt (und es nun vielleicht voraussetzt, dass es für dich wieder o.k. ist... was ich aber auch nicht gut finde, weil es bei dir ja nun negatives auslöst).

Sinn KANN es zum Bleistift machen, wenn man manches davon verinnerlichen kann, also zu eigenem machen kann... z.B. lernt sich besser beruhigen zu können oder in einem erstem Schritt hilfsweise gedanklich darauf zurückgreifen kann. Gibt aber sicher weitere (gute) Gründe. Ein Effekt, der aber gegen null geht, sobald man sich damit nicht wohl fühlt oder etwas über sich ergehen lässt, was man nicht will, oder nur negatives ausgelöst wird oder eine eh schon destruktiv gewordene Abhängigkeit verstärkt wird, etc. (auch Negativeffekte kann es sicher eine Palette geben, selbst wenn diese nicht Intention gewesen sind, sondern eine gute Geste/Absicht dahinter stecken sollte). Daher kläre es. Finde ich gut, dass du das vor hast... und spreche an, was es nun in dir auslöste... denn wenn es nun nur von negativen Gefühlen begleitet ist, bringt das ja nix.

Noch zwei Fragen: Fällt es dir im allgem. schwer, nein zu sagen bzw. etwas zurückzuweisen? Hast du Gefühle für deinen Thera entwickelt (soll ja einigen Patienten schon so ergangen sein)?
Liebe Grüße
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Beitrag Di., 11.10.2011, 13:57

Hallo honeywell,

mal kurz in den Arm genommen zu werden, weil es einem in einer Sitzung mal wirklich mies geht, das hatte ich mir auch oft gewünscht. Aber das...
Danach fingen wir am Ende jeder Sitzung an uns regelmäßig in den Arm zu nehmen, mitunter auch sehr lange, bis zu 20 Minuten und er hielt mich ganz fest und streichelte mir gefühlvoll über den Rücken, den Kopf, massierte micht ein wenig dabei und hat mich auch des öfteren dabei fest auf die Wange geküsst.


...geht eindeutig zu weit, lässt auch wenig Raum für Interpretationen, weil das mit therapeutischem "Trost" nichts mehr zu tun hat.

Ich bin gespannt, wie Dein Gespräch verläuft!
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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honeywell
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Beitrag Di., 11.10.2011, 14:38

@stern:
Generell fällt es mir schon schwer nein zu sagen, aber die Umarmungen ließ ich auch aus dem einfach Grund zu weil es mir gefallen hat. Deswegen würde ich auch nie in Erwägung ziehen ihn anzuzeigen oder zu melden. Darum geht es mir hier auch nicht. Ich wollte einfach nur wissen ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben...
Vor allem in letzter Zeit hatte ich schon das Gefühl, dass meine Gefühle meinem Thera gegenüber mehr geworden sind. Ob man das "Verliebtheit" nennen kann weiß ich nicht. Ich denke das liegt einfach auch viel daran, dass er immer für mich da ist, mir zuhört, mich und meine Probleme ernst nimmt und mir Dinge gibt, die andere Menschen mir nicht geben können. Er motiviert mich, glaubt an mich und seine Nähe empfand ich nie als unangenehm trotzdem hab ich mich gewundert ob das alles noch "normal" ist und wenn es nicht "rein therapeutische" Zwecke hat, warum tut er es dann?

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