Hallo,
nachdem ich heute mal wieder eine Diskussion mit meiner Freundin hatte, in der es darum ging, dass ich zu ihr etwas gesagt habe, was ich eigentlich nicht wollte, bin ich an einem Punkt, an dem ich nicht weiter weiß. Deswegen schreibe ich hier, bevor ich wieder einmal erfolglos zu einer/m TherapeutIn gehe.
Mein Problem: ich komme mir total passiv vor, nicht nur in letzter Zeit, sondern schon seit längerem. Mir fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen, die mich selbst betreffen; bestimmte Sachverhalte aktiv zu reflektieren und so zu einer Entscheidung/Meinung zu kommen.
Nun ist es nicht so, dass ich antriebslos bin und morgens nicht aus dem Bett komme, wie das bei Depressionen der Fall zu sein scheint - ich geh in die Uni, mach den Haushalt etc. pp.
Aber was Entscheidungen über mein Leben angeht - es scheint mir, als delegiere ich sie am Liebsten an andere bzw. lasse das, was passiert, einfach über mich ergehen. Ich bin nicht in der Lage, aktiv über das, was in meinem Leben geschieht, zu entscheiden.
Zum Anlass: Gestern sagte ich etwas Verletzendes zu meiner Freundin - wusste auch, dass es verletzend ist, aber war irgendwie nicht fähig, mich aktiv damit auseinander zu setzen, bevor die Worte meine Lippen verließen. So war es in der Vergangenheit schon des Öfteren. Deswegen stellt meine Freundin unsere Beziehung in der Frage, da sie meint - und da stimme ich ihr zu -, dass ich doch überhaupt nicht wisse, was ich eigentlich will. Und so ist es auch, kommt es mir vor. Die meisten Sachen lasse ich nur passiv über mich ergehen!
Was dazu kommt: es kommt mir so vor, als hätte ich überhaupt kein eigenes Leben mehr: kein selbstbestimmtes Tun und Lassen; keine Vorlieben, keine Hobbys, keine Freunde. Ich versuche dem entgegenzuwirken, indem ich mich für Sportkurse anmelde und mich in Arbeitsgruppen einbringe. Aber das Gefühl ist trotzdem da.
Als ich in dem Buch von Brigitte Woggon: "Ich kann nicht wollen" gelesen habe (Berichte depressiver PatientInnen), habe ich mich erschreckenderweise oft wiedergefunden; ich würde nicht sagen, dass ich depressiv bin, obwohl ich relativ häufig alles zum Kotzen finde und keinen Ausweg weiß, außer mich aus dem Fenster zu stürzen (was mir dann im gleichen Moment glücklicherweise dann doch dermaßen absurd erscheint, dass ich aufhöre daran zu denken). -- bin ich es doch?
Kann es denn was bringen, in meinem Fall mal mit einer medikamentösen Therapie anzufangen? Bzw. überhaupt erstmal einen Psychiater zu konsultieren?
Ist mein Problem denn überhaupt für ein Störungsbild typisch?
Ich hoffe, dass das hier jemand liest... und mir einen klitzekleinen Ratschlag bzw. eine Empfehlung geben kann.. wäre toll!
Liebe Grüße,
ein Mensch
Passivität...
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Hallo ein Mensch!
Es gibt ja auch die sogenannten "larvierten" Depressionen, d. h. dass sie nicht gleich als solches erkennbar, gleichwohl aber doch vorhanden sind.
Ob Dir da Medikamente helfen könnten, kann nur ein Arzt entscheiden.
Gruß, Eve
Es gibt ja auch die sogenannten "larvierten" Depressionen, d. h. dass sie nicht gleich als solches erkennbar, gleichwohl aber doch vorhanden sind.
Ob Dir da Medikamente helfen könnten, kann nur ein Arzt entscheiden.
Gruß, Eve
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