Häufige Übelkeit, Bauchschmerzen+Derealisation durch Cannabis

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
alaska
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 22
Beiträge: 4

Häufige Übelkeit, Bauchschmerzen+Derealisation durch Cannabis

Beitrag Sa., 20.01.2018, 15:52

Hallo zusammen,

ich fang einfach mal an zu erzählen was mich quält.
Ich habe vor ca. 1,5-2 Jahren angefangen, regelmäßig Gras zu rauchen (d.h. so durchschnittlich 4-5 mal pro Woche), allerdings fast ausnahmslos immer nur abends und auch recht wenig im Vergleich zu anderen (ein Joint, den ich mir zumeist mit ein zwei anderen Leuten geteilt habe, hat für mich eigentlich immer völlig gereicht für einen Abend).

Ich weiß nicht ob es damit zusammen hängt, jedoch wurde es mir vor etwa einem Jahr, als ich mit meiner Freundin und deren Eltern essen gehen wollte, plötzlich so schlecht, dass ich keinen Bissen runter gebracht habe und direkt nach Hause gegangen bin. Dort angekommen hab ich mich ins Bett gelegt, und nach 10 Minuten ging es mir wieder richtig gut.
Seitdem das passiert ist, war das regelmäßiger der Fall. So als grobe Anhaltszahl würde ich sagen, dass es mir alle 1-2 Wochen mindestens einmal wieder so erging, Mittlerweile aber seit ca. 4 Wochen täglich, auch Bauchschmerzen kamen dazu, übergeben musste ich mich jedoch kein einziges mal.

Außerdem leide ich an einer Derealisation durch den Cannabiskonsum... Am zweiten Weihnachtsfeiertag haben wir Abends wieder was geraucht, zu Beginn ging es mir wie eigentlich jedes mal super... Irgendwann wurde mir dann aber komisch, ich begann zu zittern und fühlte mich gar nicht wohl, entschied also nach Hause zu gehen. Mich hat es sehr gefroren, ich dachte ich muss mich übergeben, was aber nicht der Fall war und erlitt ziemlich heftige Panikattacken. Irgendwann konnte ich dann Gott sei Dank einschlafen.
Als ich am nächsten Tag aufgewacht bin, merkte ich dass ich mich immer noch etwas komisch fühlte, und eine gewisse Nervosität verbunden mit leichteren Panikattacken war eigentlich die meiste Zeit des Tages spürbar, aber ich dachte mir nichts dabei und war der Meinung, das würde die nächsten Tage schon wieder werden.
Besser wurde es auch, ganz verschwand es allerdings nicht.
Die folgenden Tage ging es mir besser, zumindest tagsüber. Abends kamen jedoch immer wieder diese Panikattacken zum Vorschein. Diese hielten nicht lange an, aber es war einfach schrecklich, ein unbeschreiblich beschissenes Gefühl.
Ich ging also erstmal zum Hausarzt und schilderte ihm von der Übelkeit, den Bauchschmerzen und diesen Panikattacken.
Er tastete meinen Bauch ab, ob ich denn irgendwelche spürbaren Schmerzen hätte, es war jedoch alles okay. Ein Blutbild haben wir schon nen Monat vorher gemacht, da kam nur raus dass mein Vitamin D-Wert ziemlich im Keller sei. Dagegen nehme ich täglich eine Tablette seit nun ca 2 Monaten. Gegen die Panikattacken verschrieb er mir das Medikament "Cefaneuro", etwas leichtes, homöopatisches, wovon ich täglich 3 Tabletten nehmen sollte, morgens mittags abends eben. Meines Erachtens half das zu Beginn auch etwas, nach 4 oder 5 Tagen gings allerdings wieder los.
Mittags war ich in einer anderen Praxis, um einen Termin für eine Magen- & Darmspiegelung auszumachen. Dort wurden mir 4 Ampullen Blut genommen, um ein erneutes Blutbild zu erstellen. Der nächste Termin war erst 2 Wochen später zu haben, am 25.1., worüber ich mich dann den ganzen Tag etwas aufgeregt habe und schlecht drauf war.
Ich war dann abends in der Dusche, habe mich danach aufs Sofa gesetzt und sofort gemerkt dass etwas nicht stimmt.
Ich bekam ziemliche Kreislaufprobleme, wieder diese Übelkeit, begann zu zittern und war kurz davor zusammenzubrechen.
Ich hab meine Mutter gerufen (wohne noch bei den Eltern zuhause), ob sie den Arzt rufen könnte.
Unser Hausarzt ist glücklicherweise unser Nachbar und konnte schnell da sein, untersuchte mich dann und war der Meinung, ich hätte eine Tetanie, d.h. Calciummangel. Daraufhin verabreichte er mir 2 Spritzen, ich weiß allerdings nicht genau was das war.. Danach ging es mir besser und ich konnte bald einschlafen.
Am nächsten morgen rief der Hausarzt erneut an und teilte uns mit, dass er die Blutwerte der anderen Praxis erhalten hat und ich einen ziemlich niedrigen Blutzuckerwert hatte, er meinte also kein Wunder dass es mich fast umgehauen hat. Sein Lösungsvorschlag war, ich müsse mehr Essen, vor allem mehr über den Tag verteilt und vor allem auch frühstücken, was ich sonst nie gemacht hab da ich erstens meist relativ lang geschlafen hab und zweitens dann noch keinen Hunger hatte und gleich aufs Mittagessen wartete. Ich war froh und dachte dass das die Ursache war für diese ständige Übelkeit, die Bauchschmerzen und evtl. auch diese Nervosität, diese Panikattacken (war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht im klaren darüber, dass das viel wahrscheinlicher mit dem Graskonsum zusammenhängen würde).
Die folgenden 2 Tage hab ich mich um gute Ernährung gekümmert und es ging mir eigentlich auch relativ gut, auch wenn die Bauchschmerzen und die Übelkeit nicht komplett verschwanden. (ich schreibe den Rest meines Beitrags als Antwort darunter, da er aufgrund von zu vielen Zeichen sonst nicht gepostet werden kann)

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
alaska
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 22
Beiträge: 4

Beitrag Sa., 20.01.2018, 15:58

Am 3. Tag abends war es jedoch wieder so schlimm, dass wir den Rettungsdienst gerufen haben. Denen hab ich alles geschildert, sie konnten jedoch nichts feststellen bei mir... Sie nahmen mich dann noch mit ins Krankenhaus, wo nochmal ein Blutbild sowie ein EKG gemacht wurden... Nichts auffälliges dabei bis auf den Vitamin D-Wert, der immer noch nicht so prickelnd war - der Blutzuckerspiegel hingegen hat wieder gepasst. Ich wurde also wieder nach Hause geschickt mit dem Rat, ich solle mich schnellstmöglich an einen Psychologen/Neurologen wenden. Ab dem nächsten Tag (Montag) habe ich dann auch diese Derealisation so richtig gespürt.. Fühlte mich nicht mehr wirklich anwesend und alles erschien so seltsam, so unwirklich und einfach nicht so real....
Beim Psychologen haben wir dann Gott sei Dank gleich am Dienstag einen Termin bekommen.
Dort wurde auch noch ein EEG gemacht und ein MRT des Schädels verordnet, welches ich kommenden Mittwoch hab.
Dem Psychologen hab ich alles geschildert, was mir an Symptomen in den letzten Tagen/Wochen widerfahren ist. Ich hab zuvor alles aufgeschrieben, damit ich auch nichts vergesse. Die Liste sah wie folgt aus:
-Übelkeit
-Bauchschmerzen-/krämpfe
-Panikattacken
-Nervosität/Angstzustände
-Unwirklichkeitsgefühl, nicht anwesend fühlen
-Schlafprobleme
-Rückenschmerzen
-Appettitlosigkeit
-Vergesslichkeit
-Konzentrationsprobleme
-Kopfschmerzen
-manchmal Zittern
-manchmal Schwindel
-Lustlosigkeit
-Müdigkeit, Schlappheit
-manchmal ist mir sehr kalt, manchmal sehr warm

Ich hab ihm natürlich auch das mit dem Graskonsum erzählt.
Er verschrieb mir daraufhin das Medikament Quetiapin (25mg) und meinte, dass sollte mir helfen sowohl gegen die Panikattacken als auch gegen die Derealisation. Jeden Abend eine Stunde vor dem Schlafen gehen eine Tablette.
Ich nehme das Medikament nun also seit Mittwoch, gegen die Panikattacken hilft es mir soweit ganz gut, die kamen kaum noch zum Vorschein, wenn dann leicht und kurz.
Das mit der Derealisation klappt nicht so... Mittwoch und gestern Nachmittag fühlte ich mich besser, war der Meinung ich würde in gewisser Weise wieder mehr am Leben teilnehmen und nahm alles auch wieder "besser" wahr. Abends wurde das jedoch wieder viel schlimmer... Depressive Phasen kamen dazu, und mir ging es richtig schlecht.
Donnerstag und heute fühle ich mich seitdem ich aufgestanden bin schon so komisch und habe die Befürchtung dass es Abends noch schlimmer wird, weil es bis jetzt immer so war.
Hinzu kam gestern Abend neben starken Kopfschmerzen (die heute wieder weg sind) noch so ein seltsames Druckgefühl im Kopf und an den Augen, ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Außerdem ist mein Sehvermögen irgendwie etwas schlechter geworden, etwas verschwommener würde es wohl am besten treffen, aber auch das kann ich nicht wirklich genau definieren.

Ist dieses Druckgefühl bei so einer Derealisation normal?
Muss ich mir Sorgen machen, weil das Medikament noch nicht so wirkt wie gewollt? Dauert das eine gewisse Zeit?
Und wird das irgendwann wieder komplett aufhören und ich werde wieder normal und unbeschwert leben können?
Mit dem Gras rauchen habe ich natürlich seit dieser Erfahrung komplett aufgehört und werde es auch nie wieder tun!
Und zu guter letzt, denkt ihr dass die körperlichen Symptome wie diese ständige Übelkeit sowie die Bauchschmerzen auch damit zusammenhängen?

Ich bedanke mich bereits bei allen die sich die Zeit nehmen und diesen gefühlt endlosen Text durchlesen und mir vielleicht weiterhelfen und Mut machen können!
Ich konnte es leider nicht kürzer und präziser formulieren, da ich so durcheinander bin und es mir einfach nicht gut geht.

Benutzeravatar

~~~
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 26
Beiträge: 1702

Beitrag Sa., 20.01.2018, 23:22

Also ja... Appetitlosigkeit kommt wenn man dann mal keinen Joint raucht... ein Freund von mir hat das auch... immer wenn er nichts raucht, hat er keinen Hunger... Canabis wirkt ja irgendwie auf den Hunger... also wenn man raucht hat man ja auch Heißhunger .... Übelkeit könnte natürlich auch damit zusammenhängen, wenn der Arzt sonst alles körperliche ausgeschlossen hat.

Derealisation, Panikattacken, Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit wird auch davon ausgelöst. Da kenn ich einige die richtig viel gekifft hatten und dann diese Symptome hatte... manche sogar so was wie Verfolgungswahn und so etwas...

Also das wichtigste ist eigentlich: Steiger dich da nicht so rein! Das ist echt das wichtigste... Strukturiere deinen Alltag... lenk dich so gut es geht ab... mach Dinge, die dir Freude machen... treff dich mit Menschen, bleib nicht zu viel allein .... mach Sport.... denn Panikattacken verschlimmern sich durch Stress... Derealisation auch... also versuch mal da etwas lockerer dran zu gehen... sonst machst du dir nur selbst unnötigen Stress.

Ja, bei den meisten verschwindet es wieder...obwohl es sein kann, dass in extremen Stresssituation dann Derealisation eventuell noch mal auftritt.

Derealisation ist einfach ein Schutz deines Gehirn vor extremer Überlastung... es fühlt sich zwar erst mal echt Schei.ße an.... aber es hilft deinem Gehirn wieder klar zu kommen. Also versuch deshalb nicht in Panik zu verfallen. Es ist eine ganz normale Reaktion. Durch das ganze Cannabis ist halt dein Gehirn gerade etwas überfordert und muss erst wieder heilen.
Gegen Derealisation hilft auch ein bisschen sich ganz bewusst auch Dinge um einen herum zu konzentrieren... keine Ahnung kaltes Wasser über die Arme laufen lassen und sich da drauf zu konzentrieren oder so was.

Kläre alles Körperliche ab... und dann beruhige dich erst mal. Echt.. Es geht vielen so wie dir. Und die meisten Leben irgendwann einfach wieder ein ganz normales Leben.
Deine Psyche nimmt sich die Zeit, die sie braucht.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
alaska
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 22
Beiträge: 4

Beitrag Sa., 20.01.2018, 23:46

Erstmal vielen Dank für deine Antwort!
So blöd es auch klingt, ich hoffe dass bei der Magenspiegelung raus kommt dass ich z.B. eine Magenschleimhautentzündung habe, das würde die Übelkeit und Bauchschmerzen wohl erklären (mein Vater leidet derzeit auch an einer solchen), und ich hätte eine Sorge weniger sobald das erfolgreich behandelt wurde. Vielleicht steigere ich mich dann auch nicht mehr so sehr da rein und komme besser klar mit der Derealisation.
Ja, das klingt gut was du da vorschlägst mit der Ablenkung, aber irgendwie klappt das nicht so... Ich liege meistens nur zu Hause rum, bin vorm Fernseher oder PC... Wollte dieses Wochenende eigentlich mit meiner Freundin nach Wien, aber das mussten wir bleiben lassen wegen meiner Krankheit... Meistens schaff ichs nichtmal aus dem Haus raus weil ich Angst hab dass mein Kreislauf das wieder nicht mitmacht und die Derealisation mich so sehr beeinträchtigt... leicht depressive Phasen sind da leider auch oft mit im Spiel.
Aber vielen Dank für deine mutmachenden Worte, ich werde es mir zu Herzen nehmen und versuchen meinen Alltag anders zu gestalten - auch wenn ichs mir grad noch nicht so richtig vorstellen kann.
Und wie gesagt, ich hoffe dass es nach den noch anstehenden Untersuchungen dann bergauf geht ..:)

Werbung

Benutzeravatar

Sehr
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 27
Beiträge: 1693

Beitrag So., 21.01.2018, 04:21

Klingt ja ungut. Ich hab mich jetzt ein wenig darüber ein-gelesen. Ich kenne diese Symptome nicht.

Aber da du ja seit 1,5 Jahren regelmäßig kiffst aber ja doch in "Maßen" - also hast du das fix davon?
Wie wurde bzw. wird das festgestellt?
[wegzudenken, mehr nicht]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
alaska
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 22
Beiträge: 4

Beitrag So., 21.01.2018, 12:08

Ja ich bin mir ziemlich sicher, weil ich dieses Gefühl erst hatte, seitdem ich das letzte mal gekifft habe und es mir so schlecht ging, in dieser Nacht fing das mit den Panikattacken an und die nächsten Tage machte sich so langsam dieses Gefühl der Derealisation bemerkbar... Ich hab mich zunächst im Internet etwas darüber informiert weil ich diesen Begriff gar nicht kannte, ich hab es als "neben sich stehen", "alles ist unwirklich" bezeichnet. So hab ichs dann dem Psychologen alles erklärt und erzählt, und er meinte auch direkt dass es sich um eine Derealisation handeln würde.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag