Alleine hilflos

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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feenstaub
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Beitrag Fr., 19.05.2017, 07:00

okay, das heißt, du kannst jetzt erstmal nicht zum Arzt.
Kannst du selber kleine Mutproben probieren? Irgendwo alleine hingehen, wo du dich nicht so traust, es aber auch nicht ganz so schlimm ist? Wo du vielleicht dann auch schnell wieder weggehen kannst?

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nopoint
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Beitrag Fr., 19.05.2017, 10:21

feenstaub hat geschrieben: Fr., 19.05.2017, 07:00 okay, das heißt, du kannst jetzt erstmal nicht zum Arzt.
Kannst du selber kleine Mutproben probieren? Irgendwo alleine hingehen, wo du dich nicht so traust, es aber auch nicht ganz so schlimm ist? Wo du vielleicht dann auch schnell wieder weggehen kannst?
da gäbe es bei uns gar nichts
es geht gerade auch überhaupt nicht, ich wollte eigentlich zum arzt weil ich mich untenrum immer nass fühle, dazu kommt das schwitzen unter den armen. darum vermeide ich es so gut wie es geht irgendwohin zu gehen. ich fühle mich unwohl.

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feenstaub
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Beitrag Fr., 19.05.2017, 15:52

Hm, wie könnte es denn weitergehen?
Wenn jetzt keiner mitkommt zum Arzt und du auch nirgendwo hingehen magst?
So, wie es jetzt ist, fühlst du dich doch auch unwohl.
Was könntest du tun?
Und was würdest du gerne tun, wenn du nicht so viel Angst hättest?

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nopoint
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Beitrag Sa., 20.05.2017, 16:40

feenstaub hat geschrieben: Fr., 19.05.2017, 15:52 Hm, wie könnte es denn weitergehen?
Wenn jetzt keiner mitkommt zum Arzt und du auch nirgendwo hingehen magst?
So, wie es jetzt ist, fühlst du dich doch auch unwohl.
Was könntest du tun?
Und was würdest du gerne tun, wenn du nicht so viel Angst hättest?
ich weiß es nicht, wieso kann ich nicht einfach eine person haben die mich wirklich unterstützt und an die ich mich wenden kann. ich warte auf irgendein wunder.

ich würde die dinge selbst regeln, nicht ständig überlegen was andere denken.

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 20.05.2017, 17:54

nopoint hat geschrieben: Sa., 20.05.2017, 16:40
feenstaub hat geschrieben: Fr., 19.05.2017, 15:52 Hm, wie könnte es denn weitergehen?
Wenn jetzt keiner mitkommt zum Arzt und du auch nirgendwo hingehen magst?
So, wie es jetzt ist, fühlst du dich doch auch unwohl.
Was könntest du tun?
Und was würdest du gerne tun, wenn du nicht so viel Angst hättest?
ich weiß es nicht, wieso kann ich nicht einfach eine person haben die mich wirklich unterstützt und an die ich mich wenden kann. ich warte auf irgendein wunder.

ich würde die dinge selbst regeln, nicht ständig überlegen was andere denken.
Mit einem Wunder wird es schwierig,
Wunder geschehen nur, wenn man selbst etwas dafür tut...
Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Und wenn du in kleinen Schritten versuchtst, nach außen aktiv zu werden?
mal ins Schwimmbad gehen (da guckt kein Mensch, ehrlich!),
ins Kino (ist schön dunkel),

oder eben doch noch mal eine Therapie in Angriff nehmen.
So wie jetzt kann es ja eigentlich nciht weitergehen----

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feenstaub
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Beitrag Di., 23.05.2017, 06:41

das ist wohl das schwierigste, die Einsicht, dass auf Dauer niemand die Dinge eines anderen erledigen will.
Je älter du wirst, umso größer wird der Unmut der anderen, dir Dinge abzunehmen oder dich zu begleiten. Es ist ja für andere ein zusätzlicher Energieaufwand, während es für ihn aussieht, als hättest du dafür keinen Energieaufwand.

Magst du mal aufzählen, was für Dinge du jetzt selber regeln würdest'?

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nopoint
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Beitrag So., 28.05.2017, 09:47

solang ich noch keinen führerschein hab wird damit nichts. mit dem bus ist es auch umständlich. jetzt muss ich wahrscheinlich erst mal in irgendsoeine schule gehen. zwar ist das nicht wirklich etwas für mich aber ansonsten hab ich keine versicherung mehr.
es ist immer alles von meinen eltern abhängig. ich soll selbst was vorschlagen/tun, dann passt es aber erst nicht.


"Je älter du wirst, umso größer wird der Unmut der anderen, dir Dinge abzunehmen oder dich zu begleiten." dazu kann ich wirklich nur sagen das zum großteil meine eltern schuld sind. sie haben nichts unternommen und je älter ich werde desto schwieriger wird alles. man hätte längst etwas machen können. ich hatte ja z.B. immer schon kontaktschwierigkeiten. wenn ich sehe wie sie sich dem anderen gegenüber oder mir verhalten ist mir das unverständlich.
ich bin, wie schon meine mutter gesagt hat, ein sonderling.
Zuletzt geändert von nopoint am So., 28.05.2017, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.

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leuchtturm
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Beitrag So., 28.05.2017, 09:53

dazu kann ich wirklich nur sagen das zum großteil meine eltern schuld sind. sie haben nichts unternommen und je älter ich werde desto schwieriger wird alles. wenn ich sehe wie sie sich dem anderen gegenüber oder mir verhalten ist mir unverständlich.
genau das bedeutet Erwachsenwerden:

selbst zupacken. Eigenverantwortung übernehmen.

Nicht: "die bösen Eltern sind schuld"-- und in Schockstarre verharrend bocken.

Sondern: ja, da ist einiges schiefgelaufen. Aber nun übernehme ich meine Sachen.Ich werde erwachsen und kann zunmehend meine Angelegenheiten regeln.
Dann ist es eben ein bisschen unbequem, den Bus zu nehmen. Aber es ist möglich.
Raus aus der Kleinkind-Komfortzone, hin zu Eigenintiative.

So geht Erwachsen werden

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nopoint
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Beitrag So., 28.05.2017, 09:58

leuchtturm hat geschrieben: So., 28.05.2017, 09:53
dazu kann ich wirklich nur sagen das zum großteil meine eltern schuld sind. sie haben nichts unternommen und je älter ich werde desto schwieriger wird alles. wenn ich sehe wie sie sich dem anderen gegenüber oder mir verhalten ist mir unverständlich.
genau das bedeutet Erwachsenwerden:

selbst zupacken. Eigenverantwortung übernehmen.

Nicht: "die bösen Eltern sind schuld"-- und in Schockstarre verharrend bocken.

Sondern: ja, da ist einiges schiefgelaufen. Aber nun übernehme ich meine Sachen.Ich werde erwachsen und kann zunmehend meine Angelegenheiten regeln.
Dann ist es eben ein bisschen unbequem, den Bus zu nehmen. Aber es ist möglich.
Raus aus der Kleinkind-Komfortzone, hin zu Eigenintiative.

So geht Erwachsen werden

so einfach ist das aber nicht. mich kennt auch niemand hier im internet und weiß wie es zuhause zugeht.
ich hab immer angst dass man mich anmeckert. ich hab immer angst dass andere leute schlecht von mir denken. ich hab immer angst verzweifelt loszuweinen, wie es oft der fall ist. ich bocke nicht rum, ich hab angst und ich bin komisch.


Sunna
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Beitrag So., 28.05.2017, 10:46

Es gibt keine andere Lösung, als dass du handelst - so schwierig es auch ist. Eine psychosomatische Klinik wäre für dich aus meiner Sicht immer noch die beste Lösung. im Moment bleibst du bei deinen Eltern, die du gleichzeitig als Problem erkennst - das sagt doch schon etwas aus. In einer Klinik wärst du vorübergehend von ihnen getrennt und würdest - sogar ziemlich schnell wie ich vermute - eine neue Perspektive auf das Leben bekommen. Der Anfang wird schwierig sein, aber danach wird es leichter werden. Einmal musst du da durch. Aber es wird besser.

Dass es schwierig ist, weiß ich, weil ich es selbst durchgestanden habe und noch durchstehe. Ich habe sechs Jahre außerhalb meiner Familie keine Kontakte mehr gehabt. Vor der Welt hatte ich so viel Angst, dass ich dachte, sterben zu müssen, wenn ich hineingehe. Nur dachte ich irgendwann, dass es auch passiert, wenn ich in meiner Isolation bleibe. Es war gleichwertig geworden - und mir war es egal, wo ich Angst habe. Deswegen bin ich wieder in die Welt gegangen. Irgendwann ist meine Angst deutlich weniger geworden. Erst da konnte ich eine Therapie anfangen, obwohl es immer noch schwierig ist. Weil ich weiß, wie es ist, diese Ängste zu haben, weiß ich, wie schwierig es ist, etwas daran zu ändern. Mir konnte niemand einen Ratschlag geben, der mir half, so wie dir hier niemand helfen kann, außer indem er dir die Wahrheit sagt. Das ist alles, was für uns beide möglich ist - leider.

Du könntest bei deinem Hausarzt anrufen, um einen Termin bitten und auch am Telefon sagen, dass es dir psychisch schlecht geht, du eine riesige Angst hast, zu kommen, und dass du eigentlich schon dafür Unterstützung brauchst. Oft reagieren andere sehr positiv darauf. Menschen in sozialen Berufen können oft gut reagieren - sie müssen nur wissen, dass sie es gerade machen sollen.

Wobei ich gerade noch eine Idee habe. Dafür schicke ich dir aber eine persönliche Nachricht.


Flowfalls
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Beiträge: 293

Beitrag So., 28.05.2017, 11:13

Hallo Nopoint,
in der Tat, da bleibt Dir nichts übrig selbst die Initiative in die Hand zu nehmen. In kleinen aber nötigen Schritten. Z.B. erst mal eine Anlaufstelle zum reden, der Alleingang ist selbstverständlich eine Blockade. Deshalb holst Du dir Hilfe von außen, da kannst Du doch den "sozialpsychatrischen Dienst" aufsuchen, den gibt es in jeder Stadt.
Danach kannst Du vielleicht soviel Mut haben, den nächsten Schritt zu wagen? Einen Arzt (Psychater, Neurologe) aufzusuchen. Und dort deine weitere Behandlung besprechen. Ich denke wenn du den ersten Schritt geschafft hast, wirst Du genug Vertrauen haben den nächsten zu tun.
Du hast es doch auch geschafft, dieses Forum aufzusuchen um dein Problem zu schildern.
Viel Glück!
Grüße FF


Sunna
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Beiträge: 220

Beitrag So., 28.05.2017, 11:34

Eine Beratungsstelle ist auch ein guter Vorschlag, die können auch weitere Behandlungsmöglichkeiten (sowohl finanziell als auch medizinisch) mit dir klären. In meiner Beratungsstelle konnte ich sogar eine Art "Probetherapie" machen und ein paar Mal kommen, um zu schauen, wie das ist. So habe ich auch mitbekommen, dass sich mein Gegenüber vollkommen auf mich einstellt und meine extreme Zurückhaltung respektiert. Vielleicht hast du die Chance, ähnliches zu erfahren?

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