Hallo @All.....
Ich weiss nicht wohin mit meinem Thema,hab mich heute erst angemeldet und versuch es mal hier unter diesem Bereich.
Also ich bin 43,Berufstätig als Krankenschwester und z.zt.im Krankenschein....
Es hat sich über Wochen und Monate schon angebahnt,dass ich immer weiter in Richtung Erschöpfungssyndrom bzw.eine leichte Stufe des Burn Outs rutsche.Es geht mir im allgemeinen nicht sonderlich gut...unausgeruht,Innerlich Unruhig,Verstimmt,keinen Bock auf Nix...ihr kennt das sicher auch.
Jetzt hab ich mich endlich dazu durchgerungen,dass ich mir eine Überweisung zum Psychothereapeuten hole beim HA,wo ich mich die ganze Zeit gegen gesträubt habe,weil ich dachte,wenn ich ab und an mal zuhause bleibe mit Krankenschein,mir eine Auszeit gönne,dass es mir dann besser geht.....falsches Denken!
Ich bin jetzt fast die 6.Woche krank,der Arzt hat mich noch den ganzen August krank geschrieben.Termin für Psychotherapie ist erst im Oktober und wisst ihr was?Jetzt plagt mich mein schlechtes Gewissen,weil ich ewig auf den Termin warten muss und nicht fähig bin zu arbeiten,dadurch weiter Krank geschrieben werde,aber in dieser Zeit eigentlich in Richtung Diagnose nicht mehr tue als abzuwarten bis ich eine Therapie beginnen kann...
Kennt einer das Gefühl,wenn man Krankenschein hat und ein schlechtes Gewissen....
(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Gewissen!" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)
Schlechtes Gewissen wegen Krankenstand
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Hallo Cophine,
ich hatte einmal dieses Gefühl, da war ich allerdings "nur" fünf Wochen krank geschrieben.
Wie ist denn dein Verhältnis zu deinen Kollegen?
Bei mir kehrt dieses schlechte Gewissen ein, wenn ich denke, die zerreißen sich da das Maul. Das ist nun definitiv nicht so, aber ich denke das einfach und folglich habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ich fürchte, da hilft es nur, wirklich Abstand davon zu nehmen und sich wirklich nur auf die Genesung zu konzentrieren.
Krank ist krank. Punkt. Das ist nunmal kein Schnupfen mit Halskratzen. Würdest du dich nicht um deine Erschöpfung kümmern könnte der Körper auch irgendwann streiken. Gewonnen hättest du dadurch auch nix.
Du kannst nicht nur aus gutem Gewissen arbeiten gehen, wenn du Wochen später eventuell wieder einen "Einbruch" bekommen würdest. Würde wohl kein besseres Gefühl sein, oder?
Ich hoffe, ich konnte ein Stück beruhigen.
ich hatte einmal dieses Gefühl, da war ich allerdings "nur" fünf Wochen krank geschrieben.
Wie ist denn dein Verhältnis zu deinen Kollegen?
Bei mir kehrt dieses schlechte Gewissen ein, wenn ich denke, die zerreißen sich da das Maul. Das ist nun definitiv nicht so, aber ich denke das einfach und folglich habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ich fürchte, da hilft es nur, wirklich Abstand davon zu nehmen und sich wirklich nur auf die Genesung zu konzentrieren.
Krank ist krank. Punkt. Das ist nunmal kein Schnupfen mit Halskratzen. Würdest du dich nicht um deine Erschöpfung kümmern könnte der Körper auch irgendwann streiken. Gewonnen hättest du dadurch auch nix.
Du kannst nicht nur aus gutem Gewissen arbeiten gehen, wenn du Wochen später eventuell wieder einen "Einbruch" bekommen würdest. Würde wohl kein besseres Gefühl sein, oder?
Ich hoffe, ich konnte ein Stück beruhigen.
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ein schlechtes Gewissen bekommt man als Kranke(r) immer dann, wenn man meint, es geht auf der Arbeit nicht ohne einen selbst.
Mir ist auch immer ganz mulmig, wenn ich krank bin und meine Kollegen dadurch mehr Arbeit haben, aber
1. ist das ja umgekehrt auch so
und
2. muss es tatsächlich auch mal ohne mich gehen. Tut es auch --wunderbar sogar Niemand ist unersetzlich!
Und sich halb gesund zur Arbeit zu schleppen, führt nur dazu, dass man nach kurzer Zeit umso kranker wird. Damit ist ja nun gar niemandem gedient
3. Ich glaube, oft hängt das schlechte Gewissen auch damit zusammen, dass man irgnedwann mal gelernt hat, dass man immer voll einsatzfähig sein, die Zähne zusammenbeißen müsse, sich nicht hängenlassen solle und was es an Ähnlichem noch mehr an Sprüchen gibt.
Aber krank ist krank, s.o.
Ich wünsche dir, dass du dich gut auskurieren kannst, mit Burn Out ist nicht zu spaßen!
Mir ist auch immer ganz mulmig, wenn ich krank bin und meine Kollegen dadurch mehr Arbeit haben, aber
1. ist das ja umgekehrt auch so
und
2. muss es tatsächlich auch mal ohne mich gehen. Tut es auch --wunderbar sogar Niemand ist unersetzlich!
Und sich halb gesund zur Arbeit zu schleppen, führt nur dazu, dass man nach kurzer Zeit umso kranker wird. Damit ist ja nun gar niemandem gedient
3. Ich glaube, oft hängt das schlechte Gewissen auch damit zusammen, dass man irgnedwann mal gelernt hat, dass man immer voll einsatzfähig sein, die Zähne zusammenbeißen müsse, sich nicht hängenlassen solle und was es an Ähnlichem noch mehr an Sprüchen gibt.
Aber krank ist krank, s.o.
Ich wünsche dir, dass du dich gut auskurieren kannst, mit Burn Out ist nicht zu spaßen!
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Ich habe gerade langersehnten Urlaub und... tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Ich wohne in Sichtweite der Firma, habe die Kollegen mit einem Berg Arbeit zurückgelassen, und ich weiß jetzt ganz genau, während ich auf dem Sofa faulenze, dass die jetzt gerade meine Arbeit mitübernehmen müssen. Ja, ist umgekehrt auch so, trotzdem fühlt sich das komisch an...
Zum Krankenschein: ich finde es allgemein ein Unding, dass man immer so lange auf Termine warten muss. Auf Diagnose und einen richtigen Platz oder gar eine Reha sogar noch viel, viel länger. Stell dich bitte mal drauf ein, dass es nicht beim August und auch nicht beim 1. Psychotherapietermin im Oktober bleibt, sondern auf eine längere Auszeit. Ich bezweifele bisweilen, je nach Fall und Sachlage, ob es wirklich der Psyche gut bekommt, solange ohne Ablenkung und etwas zu tun mit all den Sorgen und Grübeleien alleine gelassen zu werden. Dadurch wird es nicht besser, im Gegenteil, durch die ganze Situation entstehen neue Ängste und Sorgen. Meine persönliche Meinung ist: solange es geht, weiter arbeiten bis man endlich den langersehnten Termin hat. Oft hilft auch schon alleine das Wissen, dass etwas ins Rollen geraten ist, dass man was tut, oft hilft das schon, um weiterdurchzuhalten wie auch die Zeit davor. Wenn es geht. Auf jeden Fall besser als untätig mit all den Gedanken wochenlang alleine zu hause sein ohne Ablenkung.
Manchmal allerdings, wenn man schon über einen gewissen Punkt hinaus ist, geht das natürlich nicht mehr. Gar nicht mehr. Aber wenn es schon so akut ist, dann lieber gleich einen Termin in einer Tagesklinik machen, quasi als AKTIVE psychotherapeutische Auszeit, immerhin besser als zuhause alleine mit sich zu sein. Denn FALLS es schon so schlimm ist, und man erst Hausarzt, dann Therapeut, dann dies, dann jenes... dann wird es nächstes Frühjahr, bis man in eine Tagesklinik kommt... dann lieber gleich auf die Warteliste setzen und nicht noch mehr rauszögern.
Alles im allem eine Ermessensache. Meine persönliche Erfahrung ist dabei recht eindeutig: solange es geht, während der Wartezeit weiterarbeiten. Rückblickend, in mindestens zwei Fällen bereue ich, nicht durchgehalten zu haben, hat mir die Wartezeit mehr geschadet als genützt. Wenn ich gewusst hätte, wie unendlich sich das zieht, hätte ich z.B. nicht mein Studio Hals über Kopf abgebrochen. Ich habe ebenso die Erfahrung gemacht, dass das Wieder-Arbeiten meist gar nicht so schlimm ist, wie zuvor empfunden, eben weil man jetzt im Hinterkopf hat, dass sich "bald" was ändern wird...
Zum Krankenschein: ich finde es allgemein ein Unding, dass man immer so lange auf Termine warten muss. Auf Diagnose und einen richtigen Platz oder gar eine Reha sogar noch viel, viel länger. Stell dich bitte mal drauf ein, dass es nicht beim August und auch nicht beim 1. Psychotherapietermin im Oktober bleibt, sondern auf eine längere Auszeit. Ich bezweifele bisweilen, je nach Fall und Sachlage, ob es wirklich der Psyche gut bekommt, solange ohne Ablenkung und etwas zu tun mit all den Sorgen und Grübeleien alleine gelassen zu werden. Dadurch wird es nicht besser, im Gegenteil, durch die ganze Situation entstehen neue Ängste und Sorgen. Meine persönliche Meinung ist: solange es geht, weiter arbeiten bis man endlich den langersehnten Termin hat. Oft hilft auch schon alleine das Wissen, dass etwas ins Rollen geraten ist, dass man was tut, oft hilft das schon, um weiterdurchzuhalten wie auch die Zeit davor. Wenn es geht. Auf jeden Fall besser als untätig mit all den Gedanken wochenlang alleine zu hause sein ohne Ablenkung.
Manchmal allerdings, wenn man schon über einen gewissen Punkt hinaus ist, geht das natürlich nicht mehr. Gar nicht mehr. Aber wenn es schon so akut ist, dann lieber gleich einen Termin in einer Tagesklinik machen, quasi als AKTIVE psychotherapeutische Auszeit, immerhin besser als zuhause alleine mit sich zu sein. Denn FALLS es schon so schlimm ist, und man erst Hausarzt, dann Therapeut, dann dies, dann jenes... dann wird es nächstes Frühjahr, bis man in eine Tagesklinik kommt... dann lieber gleich auf die Warteliste setzen und nicht noch mehr rauszögern.
Alles im allem eine Ermessensache. Meine persönliche Erfahrung ist dabei recht eindeutig: solange es geht, während der Wartezeit weiterarbeiten. Rückblickend, in mindestens zwei Fällen bereue ich, nicht durchgehalten zu haben, hat mir die Wartezeit mehr geschadet als genützt. Wenn ich gewusst hätte, wie unendlich sich das zieht, hätte ich z.B. nicht mein Studio Hals über Kopf abgebrochen. Ich habe ebenso die Erfahrung gemacht, dass das Wieder-Arbeiten meist gar nicht so schlimm ist, wie zuvor empfunden, eben weil man jetzt im Hinterkopf hat, dass sich "bald" was ändern wird...
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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Nutzen Sie die Zeit.
Tun Sie für sich möglichst viel Gutes.
Und wenn Sie dabei dieses schlechte "Gewissen" (bewusst unter Anführungsstrichen) besiegen, weil es eben schon paradox ist wenn man ein schlechtes Gewissen hat, weil es einem schlecht geht, besiegen, dann ist das gut,
nicht zuletzt weil Sie in Wahrheit mit diesem Problem nicht alleine dastehen, Sie befinden sich in guter Gesellschaft.
In Wahrheit vermutlich in einer der bestmöglichen Gesellschaften (brothers in arms?).
Ich kenne das.
Nur zu gut.
In meinem Beruf werde ich gerufen, wenn alle keinen Plan mehr haben (Notarzt)
Lernen Sie die Gedankenkreise abzustellen. Lernen Sie sich gut zu fühlen. Wenn Sie das dann können, dann bringen Sie es den anderen bei, unter anderem auch den Patienten, welche im Körper nach einer Ursache für die seelischen Probleme suchen.
Tun Sie für sich möglichst viel Gutes.
Und wenn Sie dabei dieses schlechte "Gewissen" (bewusst unter Anführungsstrichen) besiegen, weil es eben schon paradox ist wenn man ein schlechtes Gewissen hat, weil es einem schlecht geht, besiegen, dann ist das gut,
nicht zuletzt weil Sie in Wahrheit mit diesem Problem nicht alleine dastehen, Sie befinden sich in guter Gesellschaft.
In Wahrheit vermutlich in einer der bestmöglichen Gesellschaften (brothers in arms?).
Ich kenne das.
Nur zu gut.
In meinem Beruf werde ich gerufen, wenn alle keinen Plan mehr haben (Notarzt)
Lernen Sie die Gedankenkreise abzustellen. Lernen Sie sich gut zu fühlen. Wenn Sie das dann können, dann bringen Sie es den anderen bei, unter anderem auch den Patienten, welche im Körper nach einer Ursache für die seelischen Probleme suchen.
abgemeldet
Hallo Cophine,
ich kann das sehr gut nachvollziehen, daß Du Dir da Sorgen machst, auch ich hatte sofort
ein schlechtes Gewissen länger krank zu sein, vor allem weil eine Erschöpfung und Depression
ja nicht zu erkennen ist, bei einem Beinbruch bekommt man einen Gips, den kann man
vorzeigen und alle sehen: ich bin krank. Aber Depressionen sind ja auch noch immer stigmatisiert.
Damals habe ich den Fehler gemacht und bin nach der Diagnose der Depressionen sofort zurück in
den Job, habe eine Wiedereingliederung gemacht,es konnte mir nicht schnell genug gehen. Es ging
mir da immer schlechter und dann nach Wochen hat meine Psychiaterin diese Wiedereingliederung
abgebrochen. Was mir das schlechte Gewissen nahm, war daß sie mir sagte, daß sie mich jetzt
krankschreibt und ich nicht nachfragen soll, wann ich wieder arbeiten darf, das sagt sie mir dann
schon. Das hat mir sehr viel Druck genommen funktionieren zu müssen.
Alles Gute, Saffia
ich kann das sehr gut nachvollziehen, daß Du Dir da Sorgen machst, auch ich hatte sofort
ein schlechtes Gewissen länger krank zu sein, vor allem weil eine Erschöpfung und Depression
ja nicht zu erkennen ist, bei einem Beinbruch bekommt man einen Gips, den kann man
vorzeigen und alle sehen: ich bin krank. Aber Depressionen sind ja auch noch immer stigmatisiert.
Damals habe ich den Fehler gemacht und bin nach der Diagnose der Depressionen sofort zurück in
den Job, habe eine Wiedereingliederung gemacht,es konnte mir nicht schnell genug gehen. Es ging
mir da immer schlechter und dann nach Wochen hat meine Psychiaterin diese Wiedereingliederung
abgebrochen. Was mir das schlechte Gewissen nahm, war daß sie mir sagte, daß sie mich jetzt
krankschreibt und ich nicht nachfragen soll, wann ich wieder arbeiten darf, das sagt sie mir dann
schon. Das hat mir sehr viel Druck genommen funktionieren zu müssen.
Alles Gute, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Ja, ich kenne das sehr gut. Ich bin auch drauf und dran, wegen einer Erschöpfungsdepression und Burnout-Symptomen aus den Latschen zu kippen, habe aber ein massiv schlechtes Gewissen, mich deswegen krank schreiben zu lassen. Ich habe dann jedesmal das Gefühl, mir Urlaub zu erschleichen. Bei meiner letzten Krankschreibung konnte ich die ersten drei Tage lang überhaupt nicht entspannen, weil mich den ganzen Tag lang das schlechte Gewissen geplagt hat. Ich habe mich sogar den halben Tag ins Bett gelegt, obwohl ich nicht bettlägrig war, nur um das schlechte Gewissen zu beruhigen (nach dem Motto: "nur wer im Bett liegen muss, ist wirklich krank"). Kaum war ich aufgestanden, hatte ich das Gefühl: "Jetzt müsste ich eigentlich ins Büro gehen."Cophine hat geschrieben:Kennt einer das Gefühl,wenn man Krankenschein hat und ein schlechtes Gewissen....
Erst abends nach 17 Uhr konnte ich mich entspannen, denn dann war offizieller Feierabend, und ich hatte nicht mehr das Gefühl, illegal zuhause zu sein.
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