Diese Umwege, die objektiv gesehen verlorene Jahre sind, haben mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung sehr weit voran getrieben. Vielleicht weiter, als mich meine eigentlichen Ziele gebracht hätten?
Hallo Jenny,
wie sagte John Lennon einst?
"Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, Pläne zu schmieden."
Ich finde den Spruch so genial.
Und auch wenn das "Leben passiert": wir haben soviel selbst davon in der Hand - vor Allem, wie wir mit uns selbst umgehen .
Niemand wird mich in zwei Jahren dazu zwingen können, Faltenröcke, Rüschenblusen und Kittelschürzen zu tragen *g*.
Es wird mich aber auch niemand dazu zwingen können, mir meine (Lach)falten weg-botoxen zu lassen. Immerhin handelt es sich dabei um meine selbst erworbenen Lebenslinien .
Als ich im Frühjahr dieses "Tief" hatte, ist mir zwar schon schmerzlich bewusst geworden, dass ich z.B. nie die Pubertät durchleben konnte, wie sie meine Tochter durchlebt (mit allem, was dazugehört *g*) - trotzdem habe ich gelebt.
Mal abgesehen von den sicherlich ungünstigen familiären Umständen, in die ich hineingeboren worden war, habe ich mich in ihrem Alter mit politischen Dingen befasst, während sie sich mit "High School Musical", Make-Up und Klamotten befasst. *lautlach*
Ich habe "meine Zeit" eben anders genutzt, aber ich habe sie genutzt (auch dazu, mich unter "ungünstigen" Bedingungen weiterzuentwickeln).
Als ich dann geheiratet habe, habe ich gemeinsam mit meinem Mann nachgeholt. Meine "Zwanziger" waren unbeschreiblich: vielfältig, bunt, verrückt, genial....
Ich habe ab diesem Zeitpunkt immer die richtigen Menschen am richtigen Ort zur richtigen Zeit getroffen und immer wieder diejenigen gefunden, die mir bei der Selbstentwicklung unterstützend (wegweisend) zur Seite gestanden haben.
Diese Erfahrungen -das "Überleben" der ungünstigen Umstände, in denen ich aufgewachsen bin in Kombination mit dem "Nachholen" in meinen Zwanzigern- haben mir letztendlich die Kraft gegeben, das zu tun, was ich seit meinen "Dreissigern" tue:
mich Kindern annehmen, die auch nicht aus "rosaroten" Verhältnissen kommen, ihnen Akzeptanz und Umgang mit dem zu ermöglichen, was sie überlebt haben, eine Gruppe leiten, die sich mit der Thematik befasst und das momentanige sehr vorsichtige Herantasten an lokalpolitische Themen...in aller Entspanntheit und unter den Bedingungen, die eben möglich sind.
Am wichtigsten war und ist mir, die Unabhängigkeit zu bewahren.
Meine und die der Menschen, mit denen ich zu tun habe bzw. die mit mir zu tun haben.