Wie nennt man dieses Beschwerdebild?

[DieDany]

Ich leide seit ca. 20 Jahren an einer Angststörung, meine Borderline-Persönlichkeitsstörung hab ich seit ca 5 Jahren im Griff, dank zahlreicher stationärer Therapien etc. Medikamentös war ich noch bis vor 6 Jahren eingestellt, seit 6 Jahren ohne Medis, bis auf akute Phasen, in denen ich auf pflanzliche oder Biochemie zurückgreife.

Aber das nur die Vorgeschichte. Der Grund ist ein anderer, bei dem ich nicht weiter weiss, ob es in die psychische Schiene passt.
Und zwar hab ich folgendes Problem seit Jahren: Ich leide körperlich, wenn andere Menschen krank sind.
1. Mein Mann ist im Schichtdienst, und nach jeder Nachtschicht, die er geschoben hat, fühl ich mich genauso gerädert wie er. (Nachtdienst ist mir bekannt, leiste ich aber seit 6 Jahren nicht mehr)
2. Wenn meine Familie Fieber bekommt, hab ich sofort auch ein Fiebergefühl, fange an zu glühen und bekomme erhöhte Temperatur (kein Fieber), obwohl ich keinen Infekt habe.
3. so geht es mir auch wenn Freunde husten, dann bekomm ich am Abend Halsweh, wenn jemand bricht, wird mir schlecht, und wenn jemand sagt, es wäre kalt im Raum, fang ich an zu frieren.

Ich war seit 3 Jahren bei keinem Psychiater und keinem Therapeuten mehr, da ich auch mit meinen Angstzuständen (fast) immer ganz gut umgehen kann (Muskelentspannung, Hypnose, was man alles so in den Therapien lernt...)
Auch ist mir das Wort "ABGRENZUNG" ein Begriff, aber leider schaff ich das nicht, manchmal denke ich, ich leide an einer Art der CO-Abhängigkeit.

Kennt das jemand? Mich verwundert die Zunahme dieses Beschwerdebildes seit der Geburt meiner Tochter vor knapp 2 Jahren. Schon in der Schwangerschaft wurde ich sensibler und emotionaler, aber das geht ja vielen Frauen so.
Oder ist das eine Art eines Hypochonders oder nur ein Zweig meiner Angstörung, die auch mit starken Verlustängsten einher geht? Bevor ich mir einen Termin in einer Praxis hole, hätte ich gerne ein paar Erfahrungen diesbezüglich von anderen.
Vielen Dannk!

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[Dengue]

Hallo Dany,

welcher Art ist denn deine Angststörung? Ich habe es bei zwei Mitpatienten erlebt, die sich stark vor Erkrankungen gefürchtet haben, dass sie sich gegenseitig getriggert haben, wenn sie sich von ihren Symptomen erzählt haben. Die eine hat dann (subjektiv) die gleichen Symptome gezeigt, von der ihr die andere erzählt hat.

Es klingt auch danach, als hättest du eine (unbewusste?) feine Antenne für deine Umgebung entwickelt. Du nimmst Stimmungen auf und spiegelst diese dann. In welchen Situationen zeigt sich dass denn besonders? Bist du dann auch emotional aufgewühlt oder hattest einen für dich intensiven Moment?

Wie sieht es eigentlich gerade bei dir mit Anspannung aus? Auch in Bezug zu deiner Tochter. Wie kommst du mit der veränderten Situation klar?

Ich habe dir einfach mal meine Vermutungen aufgeschrieben, die mir beim Lesen gekommen sind. Sie treffen deshalb vielleicht auch nicht zu, aber möglicherweise geben sie einen Gedankenanstoß.

Liebe Grüße
Dengue