Finde mich nirgends wieder
Finde mich nirgends wieder
Hallo
Also ich habe Jahzehnte lang erfolgreich meine Erinnerungen „vergessen“. Richtig vergessen hatte ich sie nie, aber die ganze Zeit über habe ich damit gelebt, als wären das Geschichten, die ich mir über mich ausgedacht habe. Und dann habe ich einfach nicht mehr daran gedacht. Die dissoziativen Symptome habe ich auch vor mir selber sehr gut versteckt. Und einfach mein Leben gelebt. Dann ging das irgendwann nicht mehr. Habe aber noch 1.5 Jahre Therapie gebraucht (auch da war ich "gut" darin, alles weiter zu verstecken), bevor ich anfangen konnte, darüber zu reden. Es fühlt sich aber trotzdem immer so an, als wäre das alles wem anderes passiert, nicht mir. Und dazu kommt dann: Irgendwie schein ich die einzige zu sein, die „solche“ Erinnerungen hat. Ohne jetzt die Geschichte an sich erzählen zu wollen (das würde mir zu viel Angst machen) – wie geht man damit um, sich nirgends wiederzufinden, in keinem Erlebnisbericht, keinem Forumsbeitrag, nirgends? Auch meine Therapeutin hat „so eine“ Geschichte noch nie gehört und kennt, soweit sie weiss auch keine KollegInnen, die das kennen.
Irgendwie ist ja andererseits jede konkrete Geschichte individuell und es sollte keine Relevanz haben, wie häufig oder nicht häufig meine Erfahrungen sind. Ich kann das so schwer in Worte fassen, was ich glaube, was es mir bringen sollte – vielleicht so ein Gefühl wo dazu zu gehören, und nicht so ausserhalb des Normalen zu stehen? Und mir leichter zu tun, das irgendwie als Realität zu sehen? Ich kann ausserhalb der Therapie mit niemandem darüber reden, versuche einfach weiter Normalität zu leben, auch wenn mir das manchmal schwer fällt.
Was ich jetzt hier erwarte, weiss ich auch nicht so recht? Zuspruch, dass das sein darf? Einfach nur von der Seele schreiben? Bin einfach im Moment verwirrt und belastet von dem Ganzen…
Liebe Grüße, Bumpam
Also ich habe Jahzehnte lang erfolgreich meine Erinnerungen „vergessen“. Richtig vergessen hatte ich sie nie, aber die ganze Zeit über habe ich damit gelebt, als wären das Geschichten, die ich mir über mich ausgedacht habe. Und dann habe ich einfach nicht mehr daran gedacht. Die dissoziativen Symptome habe ich auch vor mir selber sehr gut versteckt. Und einfach mein Leben gelebt. Dann ging das irgendwann nicht mehr. Habe aber noch 1.5 Jahre Therapie gebraucht (auch da war ich "gut" darin, alles weiter zu verstecken), bevor ich anfangen konnte, darüber zu reden. Es fühlt sich aber trotzdem immer so an, als wäre das alles wem anderes passiert, nicht mir. Und dazu kommt dann: Irgendwie schein ich die einzige zu sein, die „solche“ Erinnerungen hat. Ohne jetzt die Geschichte an sich erzählen zu wollen (das würde mir zu viel Angst machen) – wie geht man damit um, sich nirgends wiederzufinden, in keinem Erlebnisbericht, keinem Forumsbeitrag, nirgends? Auch meine Therapeutin hat „so eine“ Geschichte noch nie gehört und kennt, soweit sie weiss auch keine KollegInnen, die das kennen.
Irgendwie ist ja andererseits jede konkrete Geschichte individuell und es sollte keine Relevanz haben, wie häufig oder nicht häufig meine Erfahrungen sind. Ich kann das so schwer in Worte fassen, was ich glaube, was es mir bringen sollte – vielleicht so ein Gefühl wo dazu zu gehören, und nicht so ausserhalb des Normalen zu stehen? Und mir leichter zu tun, das irgendwie als Realität zu sehen? Ich kann ausserhalb der Therapie mit niemandem darüber reden, versuche einfach weiter Normalität zu leben, auch wenn mir das manchmal schwer fällt.
Was ich jetzt hier erwarte, weiss ich auch nicht so recht? Zuspruch, dass das sein darf? Einfach nur von der Seele schreiben? Bin einfach im Moment verwirrt und belastet von dem Ganzen…
Liebe Grüße, Bumpam
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bumpam, zwei dinge fallen mir ein: (i) distanzierung von den eigenen erlebnissen ist ein regelmäßig vorkommende begleiterscheinung von traumatisierung. ich hab auch nie in dem sinne vergessen oder verdrängt. mir kam es so vor, als gucke ich mir dinge hinter einer glasscheibe an (ii) nicht weniger typisch ist das gefühl der entfremdung von anderen. ich nenne es mein alien-gefühl.
von daher: nein, ich glaube nicht, dass du und deine geschichte nie dagewesen sind. gerade das gefühl so ganz und gar anders zu sein, ist ganz und gar typisch für traumatisierte und weit verbreitet. mir hat der austausch mit anderen geholfen. ich war in einer traumaklinik und habe damals unendlich das gefühl der zugehörigkeit "genossen". trotz all dem anderten sch.eiss.
von daher: nein, ich glaube nicht, dass du und deine geschichte nie dagewesen sind. gerade das gefühl so ganz und gar anders zu sein, ist ganz und gar typisch für traumatisierte und weit verbreitet. mir hat der austausch mit anderen geholfen. ich war in einer traumaklinik und habe damals unendlich das gefühl der zugehörigkeit "genossen". trotz all dem anderten sch.eiss.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Liebes Ziegenkind,
vielen vielen Dank für Deine Antwort, das hilft mir weiter! Ich glaube, wenn ich nicht so wahnsinnig misstrauisch wäre, würde mir der Austausch in der realen Welt auch gut tun. Eine Antwort hier zu bekommen, ist aber auch schon so viel wert. Und nein, "nie dagewesen" glaub ich eh auch nicht - deswegen ist es ja so irritierend für mich. Ich denke dann: Aber wo sind denn die anderen, denen das passiert ist - andererseits, genauer betrachtet - ich würde ja auch nichts darüber sagen oder schreiben wollen.....
Vielleicht geht es tatsächlich auch mehr um das Entfremdet sein aus meiner gewohnten Welt. Wird das besser mit der Zeit?
vielen vielen Dank für Deine Antwort, das hilft mir weiter! Ich glaube, wenn ich nicht so wahnsinnig misstrauisch wäre, würde mir der Austausch in der realen Welt auch gut tun. Eine Antwort hier zu bekommen, ist aber auch schon so viel wert. Und nein, "nie dagewesen" glaub ich eh auch nicht - deswegen ist es ja so irritierend für mich. Ich denke dann: Aber wo sind denn die anderen, denen das passiert ist - andererseits, genauer betrachtet - ich würde ja auch nichts darüber sagen oder schreiben wollen.....
Vielleicht geht es tatsächlich auch mehr um das Entfremdet sein aus meiner gewohnten Welt. Wird das besser mit der Zeit?
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ja, besser wird. ganz weg geht es, bei mir zumindest, wohl nicht. ich habe eine 7 jährige analyse gemacht und all die lange zeit genau dafür gebraucht: wieder vertrauen haben, in andere menschen, in meine therapeutin, rauskommen aus dem wahnsinnig anstrengenden lebensgefühl, immer allein und mit dem rücken zur wand zu stehen. ich hab gelernt, um hilfe zu bitten, mich zuzumuten. v.a. habe ich verstanden, wie ich ticke. ich weiß, welche situationen uralte gefühle der isolation in mir auslösen. ich weiß, wie ich gegensteuern kann und v.a. hab ich gelernt, dass mir das hin und wieder auch weiter passieren wird, dass das aber nicht bodenlos ist und ich immer wieder rauskomme aus dem zustand.
von daher: 1,5 jahre therapie ist nicht viel. und ich finde, du bist schnell, wenn du jetzt schon reden kannst.
von daher: 1,5 jahre therapie ist nicht viel. und ich finde, du bist schnell, wenn du jetzt schon reden kannst.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Das ist eine Menge - wenn ich zB lese: um Hilfe bitten, wird mir richtig übel - davon bin ich so viele Lichtjahre entfernt - ich bin so froh zu lesen, dass es zumindest möglich ist - ich bewunder dich auch sehr dafür, dass es Dir gelungen ist.ziegenkind hat geschrieben: wieder vertrauen haben, in andere menschen, in meine therapeutin, rauskommen aus dem wahnsinnig anstrengenden lebensgefühl, immer allein und mit dem rücken zur wand zu stehen. ich hab gelernt, um hilfe zu bitten, mich zuzumuten. v.a. habe ich verstanden, wie ich ticke. ich weiß, welche situationen uralte gefühle der isolation in mir auslösen. ich weiß, wie ich gegensteuern kann und v.a. hab ich gelernt, dass mir das hin und wieder auch weiter passieren wird, dass das aber nicht bodenlos ist und ich immer wieder rauskomme aus dem zustand.
Inzwischen fast 2... Mir kommt es wie ein lange Zeit vor... und irgendwie wars auch nicht ganz freiwillig... ich glaube, wenn ich nicht akut so durcheinander geworfen worden wäre, hätte das noch ewig so weitergehen können (oder ich hätte einfach die Therapie beendet). So war halt der Leidensdruck schon sehr groß.ziegenkind hat geschrieben:
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ja, das war bei mir ähnöich. ich bin eines tages aufgewacht und konnte mich nicht bewegen. so kam ich in eine psychosomatische klinik und danach zur therapie. hätte ich ohne das nie gemacht. und die therapie habe ich mehrfach fast abgebrochen, will heißen, ich bin aufgesprungen und rausgerannt, aber nach maximal einer halben stunde wieder zurück.
gekotzt habe ich auch ausgiebig während meiner therapie. am schlimmsten fand ich es, wenn meine therapeutin zugewandt und liebevoll war. das ging gar nicht. ganz, ganz langsam hat sich das geändert. und es hat sich gelohgnt. mein leben ist nicht mehr so anstrengend, es tut nicht mehr so weh, ich muss nicht mehr arbeiten, bis zum umfallen, ich muss mich nicht mehr so gründlich prügeln und peitschen und schneiden und hassen. von daher: bleib dran.
gekotzt habe ich auch ausgiebig während meiner therapie. am schlimmsten fand ich es, wenn meine therapeutin zugewandt und liebevoll war. das ging gar nicht. ganz, ganz langsam hat sich das geändert. und es hat sich gelohgnt. mein leben ist nicht mehr so anstrengend, es tut nicht mehr so weh, ich muss nicht mehr arbeiten, bis zum umfallen, ich muss mich nicht mehr so gründlich prügeln und peitschen und schneiden und hassen. von daher: bleib dran.
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Oh, danke für diese Offenheit! Ja, freundlich und zugewandt halte ich auch ganz schlecht aus, das brauche ich immer ganz fein dosiert. Arbeiten bis zum Umfallen kenne ich auch. Kotzen in der Therapiestunde (oder habe ich das falsch verstanden?) würde ich mich nie trauen, das mache ich immer hübsch alleine.... Dranbleiben, ja, das werd ich wohl - irgendwie kann ich jetzt auch nicht mehr zurück...
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nee, in der stunde habe ich auch nicht gekotzt. einmal bin ich aber zum kotzen rausgerannt.
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Ja, das dachte ich mir eigentlich eh.
Darf ich DIr die indiskrete frage stellen, ob Du geheult hast? Bzw. wann? Ich kann mir das GAR nicht vorstellen. War letztens HÖCHST irritiert, als meine Therapeutin sagte, wenn sie nicht so beherrscht wäre, würde SIE jetzt heulen - und ich sehen konnte, dass es stimmt... beschäftigt mich immer noch...
Darf ich DIr die indiskrete frage stellen, ob Du geheult hast? Bzw. wann? Ich kann mir das GAR nicht vorstellen. War letztens HÖCHST irritiert, als meine Therapeutin sagte, wenn sie nicht so beherrscht wäre, würde SIE jetzt heulen - und ich sehen konnte, dass es stimmt... beschäftigt mich immer noch...
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ich hab ziemlich spät heulen können, nach ein paar jahren. ich weiß nicht mehr so genau, wann das war.ich weiß aber auch noch, dass ich das gewissermaßen an meine therapeutin delegiert habe. sie musste viele meiner gefühle erst einmal für mich ausdrücken und halten. ich glaub, das ist ziemlich normal. man kann ja gefühle von trauer und wut, aber auch von freude, erst dann zulassen, wenn man sie aushalten kann und nicht gleich vollends von ihnen aus den latschen gekippt wird. von daher: das scheint gut bei euch zu laufen. ich kann mich noch erinnern, wie sauschlecht es mir immer ging, wenn meine therapeutin tränen in den augen hatte oder auch mal die ein oder andere träne über ihre wange lief. aber letztlich hat es mir gut getan, letztlich hat es mich berührt, nur konnte ich das lange zeit ums verrecken nicht zugeben.
kannst du denn alleine für dich weinen?
kannst du denn alleine für dich weinen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Früher konnte ich es. Da habe ich irgendwie so abgetrennt von meiner Vergangenheit gelebt, da habe ich so viel oder wenig geweint wie andere auch (glaube ich). Auch vor anderen. Jetzt nicht mehr. Auch für mich alleine nicht mehr. ich habe Angst, auch Todesangst, und ich schäme mich unendlich. Das sind so ungefähr die Gefühle die ich habe (nein, ein weiteres gibt es noch: Liebe zu meiner Tochter).
War das mangelnde Gefühl der Zugehörigkeit denn schon vor deinem Ereignis oder erst danach vorhanden? Wenn du nicht darüber sprichst, kannst du natürlich nie wissen, ob und wie viele andere Ähnliches erlebt haben. Schämst du dich dafür, oder ist deine Scham unabhängig davon?
Daß Traumatisierung zu Entfremdung führt, ist leider oft (bei mir und denen, mit denen ich sprechen konnte) den Umweltreaktionen geschuldet – es wird einem geradezu vermittelt, daß das Ereignis etwas Abgetrenntes zu sein hat, über das man mit niemandem offen sprechen kann und das auch nicht im restlichen Leben ausgedrückt werden darf – sozusagen aus Rücksicht auf die Umwelt, der das nicht zugemutet werden kann. Schlimmerweise wird das zwar deutlich vermittelt, aber nie offen ausgesprochen. Kein Wunder, daß man sich isoliert fühlt, auch später nicht um Hilfe bittet (die kam damals ja auch nicht) und solche Erlebnisse auch vor sich selbst lange verdrängt.
Aber auch so wird man frustriert, wenn man das Gefühl von Zugehörigkeit auf möglichst gleiche Erfahrungen oder Charaktereigenschaften baut: Man wird immer wieder nur für kurze Momente mit einem Menschen das Gefühl haben, etwas teilen zu können, wirklich verstanden zu werden, sich zu begegnen und völlig akzeptiert zu sein. Das geht wohl jedem so, nur bemerken es sensible Menschen viel stärker, und vielleicht fehlt es traumatisierten und/oder ausgegrenzten Menschen einfach stärker. Ich kann dir nur den Zuspruch geben, daß das nicht nur sein darf, sondern regelmäßig, nicht nur bei dir, so ist, womit dann vielleicht wieder eine gewisse Normalität einkehrt, da jeder auf seine Art einsam bleibt. Die Bewertung macht auch viel aus, ist eine Sekunde der gefühlten Gemeinsamkeit viel oder wenig...
Daß Traumatisierung zu Entfremdung führt, ist leider oft (bei mir und denen, mit denen ich sprechen konnte) den Umweltreaktionen geschuldet – es wird einem geradezu vermittelt, daß das Ereignis etwas Abgetrenntes zu sein hat, über das man mit niemandem offen sprechen kann und das auch nicht im restlichen Leben ausgedrückt werden darf – sozusagen aus Rücksicht auf die Umwelt, der das nicht zugemutet werden kann. Schlimmerweise wird das zwar deutlich vermittelt, aber nie offen ausgesprochen. Kein Wunder, daß man sich isoliert fühlt, auch später nicht um Hilfe bittet (die kam damals ja auch nicht) und solche Erlebnisse auch vor sich selbst lange verdrängt.
Aber auch so wird man frustriert, wenn man das Gefühl von Zugehörigkeit auf möglichst gleiche Erfahrungen oder Charaktereigenschaften baut: Man wird immer wieder nur für kurze Momente mit einem Menschen das Gefühl haben, etwas teilen zu können, wirklich verstanden zu werden, sich zu begegnen und völlig akzeptiert zu sein. Das geht wohl jedem so, nur bemerken es sensible Menschen viel stärker, und vielleicht fehlt es traumatisierten und/oder ausgegrenzten Menschen einfach stärker. Ich kann dir nur den Zuspruch geben, daß das nicht nur sein darf, sondern regelmäßig, nicht nur bei dir, so ist, womit dann vielleicht wieder eine gewisse Normalität einkehrt, da jeder auf seine Art einsam bleibt. Die Bewertung macht auch viel aus, ist eine Sekunde der gefühlten Gemeinsamkeit viel oder wenig...
Hm, also nachdem das ganze ja in der Kindheit passiert ist, könnte ich nicht sagen wie ich mich vorher gefühlt habe - jedenfalls begleitet mich das Gefühl, "nirgends" hinzugehören seit ich denken kann. Auch in der Zeit wo ich alles "vergessen" hatte. Es hat mich mal mehr mal weniger gestört - und ich habe mich halt immer "komisch" gefunden bzw. alles auf die Hochbegabung geschoben, die für meine Umgebung jedenfalls immer die Erklärung für jede meine Verhaltensauffälligkeiten gewesen ist.
Und ja, ich sehe es auch so, dass die Vorstellung von Zugehörigkeit wegen Ähnlichkeit oft nicht funktioniert, und schon gar nicht auf einer tieferen Ebene - ich glaube auch, dass "wirklich gehört werden" eine Angelegenheit der besonderen Momente ist. Die mir unendlich kostbar sind.
Was die Scham anbelangt: ich schäme mich dafür, ja. Aber darüber nicht reden kann ich auch deswegen nicht, weil ich eine solch unbeschreibliche Angst bekomme - die wurde mir, soweit aus den Erinnerungen rekonstruierbar, recht gezielt eingepflanzt. Wenn ich etwas verrate... (werde ich umgebracht, glaube ich dann, und ich bin imstande vollständig aus der Realität auszusteigen, dass das die Vergangenheit ist). Aber ja, es ist mir klar, dass das nicht gerade förderlich ist, um andere zu finden (und die hätte dann vermutlich eh das gleiche Problem, warum sie ebenfalls nicht darüber reden können)
Und ja, ich sehe es auch so, dass die Vorstellung von Zugehörigkeit wegen Ähnlichkeit oft nicht funktioniert, und schon gar nicht auf einer tieferen Ebene - ich glaube auch, dass "wirklich gehört werden" eine Angelegenheit der besonderen Momente ist. Die mir unendlich kostbar sind.
Was die Scham anbelangt: ich schäme mich dafür, ja. Aber darüber nicht reden kann ich auch deswegen nicht, weil ich eine solch unbeschreibliche Angst bekomme - die wurde mir, soweit aus den Erinnerungen rekonstruierbar, recht gezielt eingepflanzt. Wenn ich etwas verrate... (werde ich umgebracht, glaube ich dann, und ich bin imstande vollständig aus der Realität auszusteigen, dass das die Vergangenheit ist). Aber ja, es ist mir klar, dass das nicht gerade förderlich ist, um andere zu finden (und die hätte dann vermutlich eh das gleiche Problem, warum sie ebenfalls nicht darüber reden können)
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