Antidepressiva und Zahnimplantat

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solitair73
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Antidepressiva und Zahnimplantat

Beitrag Mo., 28.07.2014, 02:13

Hallo,

ich habe ein Zahnimplantat bekommen. Das ist gerade in der Einheilphase. Zudem habe ich eine Psychotherapie begonnen und sollte Antidepressiva (Mirtazapin) verordnet bekommen.
Jetzt lese ich aber, dass die Einnahme von AD sich nicht mit dem Implantat verträgt, was ich erst mal nicht so ganz nachvollziehen kann.

Kann mir jemand erklären, wo hier das Problem ist? Danke

EDIT: Ich glaube der Beitrag wäre bei "Erfahrungsaustausch über Psychopharmaka" wohl besser. Kann ein Mod ihn evtl. verschieben? Sorry.

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Fundevogel
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 21:06

Hallo solitair,

wo hast du denn das gelesen? Kann ich auch schwer nachvollziehen. Ich hab selbst ADs genommen und auch einiges mit Zähnen zu tun gehabt (meinen eigenen ), aber dass es da einen Zusammenhang geben soll, habe ich noch nie gehört.
Ich hab dafür andere Themen in Kombination mit AD-Einnahme gehabt - und die immer mit dem AD-verschreibenden Arzt abgeklärt und das würde ich dir auch raten. Halte ich auch für wichtig, du sollst dich ja mit den ADs wohl fühlen, sonst wird das nichts mit Anti-depressiver Wirkung.

Falls du es klären konntest, wäre eine kurze Info nett, würde mich interessieren, wie es ausgegangen ist.
Fundevogel

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solitair73
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 21:37

Erklären kann ich es eben nicht, daher frage ich. Aber es steht u.a. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zahnimplan ... dikationen
Leider ohne weitere Erklärung. Ich habe auch diverse andere Seiten, von ZÄ usw. gefunden, wo darauf hingewisen wird, aber keiner schreibt wieso.
Das ist vom Ablauf bei mir etwas unglücklich gelaufen.
Bei mir war die ganze Vorbesprechung, Anamnese etc. vor 2-3 Wochen. Da hat der ZA auch diverse Medikamente abgefragt, u.a. Antidepressiva. Das habe ich wahrheitsgemäß verneint, ohne mir groß Gedanken zu machen.
Das Implantat habe ich dann letzte Woche bekommen und jetzt will der PT, dass ich AD nehme. Nachdem ich aber etwas im Internet gelesen habe, habe ich da Bedenken, zumal ich jetzt ca. 5-6 Monate in der kritischen Einheilphase für das Implantat bin.
Letztlich riskiere ich lieber weiterhin in schlechter Stimmung zu sein, als dass sich das Implantat tief im Knochen irgendwie entzündet. Wenn ich den Beipackzettel von dem Zeug lese wird mir ohnehin schon ganz anders. Ich habe dem PT davon auch erzählt. Der hat mich angeschaut, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf (womit er ja recht hat) und hält das wohl für eine Ausrede.

Allerdings würde mich interessieren, wie da genau der Zusammenhang von AD in Bezug auf Zahnimplantate ist. Da wäre ich nämlich auch nie drauf gekommen.

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Fundevogel
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 21:52

Naja, man muss auch nicht alles ernst nehmen, was so allgemein in wiki steht.
Da steht nämlich nur Psychopharmaka als kontraindiziert, viel nebuloser gehts ja wohl nicht mehr.
Wenn der verschreibende Arzt dazu nichts weiss (ist das ein anderer als der PT?), dann hilft wohl nur mehr, den Zahnarzt zu fragen. Würde ich aber schon machen, ADs werden üblicherweise nicht wegen "schlechter Stimmung" verschrieben (hoffe ich zumindest).
Fundevogel

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Eremit
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Beitrag Do., 31.07.2014, 00:54

Warum eigentlich Mirtazapin?


Feenya
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Beitrag Do., 31.07.2014, 07:50

Jetzt lese ich aber, dass die Einnahme von AD sich nicht mit dem Implantat verträgt, was ich erst mal nicht so ganz nachvollziehen kann.
Schau einmal nach ob als Nebenwirkung "Mundtrockenheit" beschrieben steht.
Es könnte sein, dass durch geringeren Speichelfluss die Einheilung verzögert wird.

Ich kann es mir nur so erklären. Aber die echten Gründe wird dir sowieso nur dein Zahnarzt sagen können, falls es wirklich Gründe gibt.

Und wenn es tatsächlich so ist, dann gibt es für dich sicher noch andere ADs, die mit deinem Implantat kompatibel sind.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Zuiop
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Beitrag Do., 31.07.2014, 09:56

Der Arzt, der das Medi verschrieben hat, kann dir nach meiner Einschätzung weniger hilfreich sein, denn der kennt sich mit Zahnmedizin und Implantologie überhaupt nicht aus und kann dir zu typischen Wundheilungsstörungen sicher nichts Genaues sagen. Deshalb solltest du deinen behandelnden Zahnarzt kontaktieren. Falls der, wie halb Hessen, gerade im Urlaub ist, solltest du deine Frage vielleicht in einem Zahnmedizin-Forum stellen.


Ich hab mir auf onmeda nun mal den Beipackzettel zu Mirtazapin durchgelesen.

Als Nebenwirkungen, bei denen ich einen klaren Bezug zu deinem Implantat erkenne, hab ich Folgendes gefunden, in Klammern meine Interpretation:

- Mundtrockenheit (da sehe ich eine Gefahr für die Mundflora, Bakterien und Pilze könnten sich einnisten; die Schleimhaut kann nicht so gut heilen);

- Einfluss auf die Blutgerinnung (das Blut wird etwas dünner, d.h. es können Blutungen auftreten, die zu Hämatomen und Schwellungen führen und den Einheilungsprozess erschweren);

- die Knochen werden fragil, Knochenbrüche sind häufiger zu beobachten (und das ist wahrscheinlich die Hauptgefahr. Das Implantat muss ja jetzt erstmal in den Kiefer wachsen. Das dauert 6 Monate. Wenn da der Stoffwechsel im Knochen nicht funktioniert, wächst das Implantat nicht ein. An der Wundstelle hast du außerdem derzeit noch ein erhöhtes Risiko für eine Fraktur.)

Die drei genannten Nebenwirkungen machen es für mich einsichtig, dass da ein gewisses Risiko bei neuen Implantaten vorhanden ist.

Ich kann dir nur raten noch einmal mit deinem Implantologen Rücksprache zu halten und dir gegebenenfalls bei deinem Arzt ein neues Medi verschreiben zu lassen. Da gibts andere ohne diese Nebenwirkungen.
Sarkasmus ist meine Rüstung, Ironie mein Schild, Zynismus mein Schwert
und Galgenhumor das was übrig bleibt, nach verlorener Schlacht.

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