Wodurch wirkt man einfältig?
Wodurch wirkt man einfältig?
Liebes Forum,
mir wurde schon öfter über Bekannte oder meine Eltern die Meinung anderer über mich mitgeteilt.
Leider war das nichts positives. Viele Leuten sagen über mich, daß ich einfältig wirke!
Jetzt frage ich mich, durch welches Auftreten wirkt man einfältig?
Ich bin mir bewusst, daß ich sehr zurückhaltend bin und nicht das beste Selbstbewusstsein habe.
Aber da muss wohl wirklich noch mehr sein, weil ich bei Fremden häufig sehr bald eine gewisse Feindseligkeit spüre.
Wenn ich Bekannte gefragt habe, ob ich denn dumm rüberkomme, sagen sie, eher schüchtern. Ich habe einen unsicheren Gesichtsausdruck und ein verlegenes Lächeln.
Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass meine unbeholfene und langsame Art schnell sichtbar wird.
Ein Dozent in einer Fortbildung hat mir mal gesagt, dass ich hilfsbedürftig wirke, was ich ganz schrecklich fand!
Es ist auch so, daß ich nicht bei vielen Themen mitreden kann. Also ich habe null Ahnung von Politik, kenne nur wenige Schauspieler und Filme, lese nur einfache Literatur (Krimis und Psychothriller), habe keine Ahnung von Kunst oder Naturwissenschaften.
Dabei habe ich in den vergangenen Jahren einiges getan, um mir etwas mehr Allegmeinbildung anzueignen, doch ich interessiere mich überwiegend nur für Medizin und fremde Kulturen.
Wenn ich vor einer Gruppe reden soll, verfalle ich automatisch ins Nuscheln. Ich kann mich auch viel besser schriftlich als mündlich ausdrücken.
Ich habe auch Probleme mit technischen Dingen. Am Computer hat mir alles mein Vater eingerichtet, ich kann keine Bücher auf meinen Tablet PC laden, den DVD-Recorder kann ich auch nicht mehr bedienen, wenn ich das einige Zeit nicht gemacht habe.
Wirkt man dadurch dümmlich?
Brauche mal euren Rat.
Liebe Grüße,
Traube
mir wurde schon öfter über Bekannte oder meine Eltern die Meinung anderer über mich mitgeteilt.
Leider war das nichts positives. Viele Leuten sagen über mich, daß ich einfältig wirke!
Jetzt frage ich mich, durch welches Auftreten wirkt man einfältig?
Ich bin mir bewusst, daß ich sehr zurückhaltend bin und nicht das beste Selbstbewusstsein habe.
Aber da muss wohl wirklich noch mehr sein, weil ich bei Fremden häufig sehr bald eine gewisse Feindseligkeit spüre.
Wenn ich Bekannte gefragt habe, ob ich denn dumm rüberkomme, sagen sie, eher schüchtern. Ich habe einen unsicheren Gesichtsausdruck und ein verlegenes Lächeln.
Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass meine unbeholfene und langsame Art schnell sichtbar wird.
Ein Dozent in einer Fortbildung hat mir mal gesagt, dass ich hilfsbedürftig wirke, was ich ganz schrecklich fand!
Es ist auch so, daß ich nicht bei vielen Themen mitreden kann. Also ich habe null Ahnung von Politik, kenne nur wenige Schauspieler und Filme, lese nur einfache Literatur (Krimis und Psychothriller), habe keine Ahnung von Kunst oder Naturwissenschaften.
Dabei habe ich in den vergangenen Jahren einiges getan, um mir etwas mehr Allegmeinbildung anzueignen, doch ich interessiere mich überwiegend nur für Medizin und fremde Kulturen.
Wenn ich vor einer Gruppe reden soll, verfalle ich automatisch ins Nuscheln. Ich kann mich auch viel besser schriftlich als mündlich ausdrücken.
Ich habe auch Probleme mit technischen Dingen. Am Computer hat mir alles mein Vater eingerichtet, ich kann keine Bücher auf meinen Tablet PC laden, den DVD-Recorder kann ich auch nicht mehr bedienen, wenn ich das einige Zeit nicht gemacht habe.
Wirkt man dadurch dümmlich?
Brauche mal euren Rat.
Liebe Grüße,
Traube
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Du scheinst ein eher eingeschränktes Interessensfeld zu haben, dadurch könnten andere Menschen schon den Eindruck bekommen.
Hauptinteressen ( wie bei dir Medizin und fremde Kulturen) hat wohl jeder Mensch nur einige aber ein Grundinteresse an möglichst vielen Dingen erweitert halt den Horizont und macht umgänglicher.
Hauptinteressen ( wie bei dir Medizin und fremde Kulturen) hat wohl jeder Mensch nur einige aber ein Grundinteresse an möglichst vielen Dingen erweitert halt den Horizont und macht umgänglicher.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Zu behaupten, dieses oder jenes nicht zu können, bedeutet im Grunde nur, etwas nicht können zu WOLLEN. Frauen verfallen ja recht gerne in eine (angelernte) Hilflosigkeit, und erreichen dadurch, dass der Papa oder Partner, sich um alles kümmert. Ich bin mir sicher, du könntest sehr wohl ein Buch aufs Tablet laden, wenn es dir wirklich wichtig wäre, und du niemanden hättest, der das für dich erledigt.
Genau so könntest du dich sehr wohl über Politik, Literatur usw. informieren, wenn du es WOLLEN würdest. Es interessiert dich jedoch nicht - und das ist auch ok so. Du hast zwei Themen, für die du brennst, und das ist schön. Versuch auf das stolz zu sein, was du hast und bist, und konzentriere dich nicht so auf deine Schwächen. Dann bekommst du automatisch ein anderes Auftreten, und wirst nicht mehr als so unsicher wahrgenommen.
Genau so könntest du dich sehr wohl über Politik, Literatur usw. informieren, wenn du es WOLLEN würdest. Es interessiert dich jedoch nicht - und das ist auch ok so. Du hast zwei Themen, für die du brennst, und das ist schön. Versuch auf das stolz zu sein, was du hast und bist, und konzentriere dich nicht so auf deine Schwächen. Dann bekommst du automatisch ein anderes Auftreten, und wirst nicht mehr als so unsicher wahrgenommen.
Hallo Traube,
auf mich (natürlich nur durch Deine Worte in dem Beitrag) machst Du ganz normaler Eindruck. Ich werde mich gerne mit Dir unterhalten. Ich habe auch keine Ahnung von Politik (oder sagen wir so, ich habe etwas andere Meinung über den Zirkus), seit Jahren gucke ich NUR Fußball im Fernseher, lese einfache Literatur (vor allem Fantasyromane), habe keine Ahnung von Naturwissenschaften oder Medizin, dafür interessiere mich etwas für Kunst und und fremde Kulturen.
Und ich hatte noch nie Probleme mit Menschen. Ich suche nicht mal neue Kontakte und trotzdem fremde Leute kommen zu mir und wollen den Kontakt. Ich glaube nicht, dass Grund für Deine Probleme ist "eingeschränktes Interessensfeld". Ich finde das nicht mal "eingeschränkt". Da muss was anders vorliegen...
auf mich (natürlich nur durch Deine Worte in dem Beitrag) machst Du ganz normaler Eindruck. Ich werde mich gerne mit Dir unterhalten. Ich habe auch keine Ahnung von Politik (oder sagen wir so, ich habe etwas andere Meinung über den Zirkus), seit Jahren gucke ich NUR Fußball im Fernseher, lese einfache Literatur (vor allem Fantasyromane), habe keine Ahnung von Naturwissenschaften oder Medizin, dafür interessiere mich etwas für Kunst und und fremde Kulturen.
Und ich hatte noch nie Probleme mit Menschen. Ich suche nicht mal neue Kontakte und trotzdem fremde Leute kommen zu mir und wollen den Kontakt. Ich glaube nicht, dass Grund für Deine Probleme ist "eingeschränktes Interessensfeld". Ich finde das nicht mal "eingeschränkt". Da muss was anders vorliegen...
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
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Hallo Madja,Madja hat geschrieben:Hallo Traube,
auf mich (natürlich nur durch Deine Worte in dem Beitrag) machst Du ganz normaler Eindruck. Ich werde mich gerne mit Dir unterhalten. Ich habe auch keine Ahnung von Politik (oder sagen wir so, ich habe etwas andere Meinung über den Zirkus), seit Jahren gucke ich NUR Fußball im Fernseher, lese einfache Literatur (vor allem Fantasyromane), habe keine Ahnung von Naturwissenschaften oder Medizin, dafür interessiere mich etwas für Kunst und und fremde Kulturen.
Und ich hatte noch nie Probleme mit Menschen. Ich suche nicht mal neue Kontakte und trotzdem fremde Leute kommen zu mir und wollen den Kontakt. Ich glaube nicht, dass Grund für Deine Probleme ist "eingeschränktes Interessensfeld". Ich finde das nicht mal "eingeschränkt". Da muss was anders vorliegen...
ich glaube auch nicht, dass mein eingeschänktes Interessenfeld der Hauptgrund ist, dass andere keine gute Meinung von mir haben.
Kann es sein, dass es an meiner Schüchternheit liegt? Denn wie ich geschrieben habe, habe ich eine leise Stimme, lächele häufig verlegen und gucke wohl auch desöfteren etwas unsicher.
Ich habe mal gelesen, dass Schüchternheit bei Erwachsenen wie Dummheit rüberkommen kann.
Ich versuche, diese Unsicherheit mit einer gebildeten Ausdrucksweise zu kompensieren, aber anscheinend kann ich damit nicht beeindrucken.
Ich werde auch oft als sehr leichtgläubig beurteilt, was ja schon ein Synonym für einfältig ist. Doch leider stimmt das mit der Leichtgläubigkeit. Ich bin schon oft auf Menschen reingefallen, die mich nur für irgendetwas benutzen wollten. Andere waren entsetzt, wie spät ich das begriffen habe oder begreifen wollte!
Was mir auch aufgefallen ist, dass ich manche meiner Verhaltensweisen als normal einschätze, während andere mein Verhalten einfach nur als unangemessen und kindisch verurteilen.
Ich nenne mal ein paar Beispiele.
Vor einem halben Jahr hatte ich einen Konflikt mit dem Nachbarn auf meiner Etage, der ständig die Treppenhausfenster öffnete, auch bei frostigen Temperaturen. Sobald ich sie schloss, wurden sie wenige Minuten später wieder geöffnet. Nachdem er mich beschimpfte hatte, wollte ich es ihm zeigen. An einem Abend schmierte ich die Fenstergriffe gut mit Marmelade ein. Als er kurz danach die Fenster mal wieder öffnen wollte, hörte ich einen wütenden Aufschrei, weil er in die klebrige Marmelade gefasst hatte.
Er rief natürlich sofort beim Vermieter an und beschwerte sich über mich.
Als ich meinen Bekannten von der Aktion erzählte, schüttelten sie nur fassungslos den Kopf. Erst da wurde mir bewusst, dass das ganze nicht clever gewesen war!
Vor kurzem stellte ich fest, dass jemand meine Mülltonne geklaut hatte, die nach der Leerung noch ein paar Stunden auf der Straße gestanden hatte.
Ich schaute erst mal im Keller nach, ob sie ein Nachbar aus dem Haus vielleicht schon mit reingenommen hatte. Im Keller eines Nachbarn entdeckte ich eine Tonne, wo ich zu 100% überzeugt war, dass es meine war (erkannte ich an den Aufklebern). Dort derjenige war so schlau und hatte zur Kennzeichnung schon ein Band am Griff angebracht.
Das machte mich so wütend, dass ich mir kurzerhand eine Tonne vom Nachbarhaus wegnahm. Ich sah nicht ein, 50 Euro für eine neue zu zahlen, nachdem meine ganz offensichtlich geklaut worden war.
Zum Glück stelle der diebische Nachbar meine Tonne einen Tag später zurück ins Treppenhaus (das Band war entfernt worden und es war tatsächlich meine!) und ich stellte dann die fremde Tonne zurück ans Nachbarhaus.
Ich erzählte meiner Mutter davon und sie war entsetzt, dass ich einfach eine fremde Mülltonne entwendet hatte, nachdem meine verschwunden war.
Ich hatte mich einfach nur als Opfer gesehen.
Ich wäre am liebsten ein ganz anderer Mensch.
Wer möchte schon nicht gerne bei anderen gut ankommen und auf Sympathie stoßen?
Zur Zeit habe ich nur noch eine Bekannte. Ok, sie ist verheiratet und hat deswegen nicht so viel Zeit wie ich als Single. Doch ich habe den Eindruck, dass ich ihr ständig hinterherlaufen muss, damit es überhaupt einmal im Monat zu einem Treffen kommt. Das nervt mich, weil es für mich ein Zeichen von Desinteresse von ihrer Seite ist.
Liebe Grüße,
Traube
Hallo,
über die mit Marmelade eingeschmierten Fenstergriffe habe ich herzlich lachen müssen!
Mir scheint, dass du dich nicht so gut in andere Menschen hineinversetzen und deshalb ihre Reaktionen nicht einschätzen kannst. Aber es ist gut, dass du im Nachhinein verstehst, was da schiefgelaufen ist! Das ist doch die Voraussetzung dafür, dass sich etwas ändern kann.
Bist du ohne Geschwister aufgewachsen? Ich kann mir vorstellen, dass du einfach zu wenig Kontakte in deinem Leben gehabt hast, in denen du erkennen konntest, wie andere Menschen ticken. Von daher wäre es vielleicht hilfreich, dich irgendwelchen Gruppen anzuschließen - Freizeitgruppen, ehrenamtliche Arbeit, evtl. eine Gruppentherapie. Vielleicht auch, das ein oder andere psychologische Buch lesen? Manchmal entstehen Interessen auch dadurch, dass man sich mal mit etwas beschäftigt, was einem erstmal nicht so spannend erscheint. Politik fand ich früher auch nicht so spannend, aber ich habe mich dann einfach ein wenig gezwungen, mich damit auseinanderzusetzen, und jetzt finde ich diesen Bereich schon viel interessanter.
Viele Grüße
Tristezza
über die mit Marmelade eingeschmierten Fenstergriffe habe ich herzlich lachen müssen!
Mir scheint, dass du dich nicht so gut in andere Menschen hineinversetzen und deshalb ihre Reaktionen nicht einschätzen kannst. Aber es ist gut, dass du im Nachhinein verstehst, was da schiefgelaufen ist! Das ist doch die Voraussetzung dafür, dass sich etwas ändern kann.
Bist du ohne Geschwister aufgewachsen? Ich kann mir vorstellen, dass du einfach zu wenig Kontakte in deinem Leben gehabt hast, in denen du erkennen konntest, wie andere Menschen ticken. Von daher wäre es vielleicht hilfreich, dich irgendwelchen Gruppen anzuschließen - Freizeitgruppen, ehrenamtliche Arbeit, evtl. eine Gruppentherapie. Vielleicht auch, das ein oder andere psychologische Buch lesen? Manchmal entstehen Interessen auch dadurch, dass man sich mal mit etwas beschäftigt, was einem erstmal nicht so spannend erscheint. Politik fand ich früher auch nicht so spannend, aber ich habe mich dann einfach ein wenig gezwungen, mich damit auseinanderzusetzen, und jetzt finde ich diesen Bereich schon viel interessanter.
Viele Grüße
Tristezza
Hey Traube!
Deine Aktionen sind echt cool Was für dämliche Menschen hast Du um Dich herum, dass sie Dein Charakter (und Humor) nicht würdigen können?
Was mir noch aufgefallen ist. In Deinem ersten Post schreibst Du:
Liebe Grüße,
M.
Deine Aktionen sind echt cool Was für dämliche Menschen hast Du um Dich herum, dass sie Dein Charakter (und Humor) nicht würdigen können?
Was mir noch aufgefallen ist. In Deinem ersten Post schreibst Du:
Auf Deiner Stelle würde ich da vorsichtiger. Du kennst doch das Spiel "Stille Post", oder? Genau so funktioniert das auch im Leben...mir wurde schon öfter über Bekannte oder meine Eltern die Meinung anderer über mich mitgeteilt.
Liebe Grüße,
M.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
Zur Ausgangsfrage bzw. zum Threadtitel:
Für mich wirkt ein Mensch vor allem dann einfältig, wenn der Mund offen steht. Das klingt lapidar, kann aber gerne jeder mal vor dem Spiegel ausprobieren: "Schauen Sie ganz so, als seien sie blöd." Und komischerweise stimmt es: wenn ich mal wirklich einfältigen Menschen begegnet, dann hatten die immer den Mund unbewusst halb offen und schielten leicht. Und man könnte noch so viel g'scheites Zeug von sich geben, wenn der normale Gesichtsausdruck ein halbgeöffneter Mund, schlaffe Gesichtszüge und vielleicht sogar ein leichtes Schielen (oder zu weit aufgerissene Augen) ist, dann würde sogar eine Intelligenzbestie einfältig wirken. Kommen noch andere Besonderheiten dazu, wie ein schlurfender Gang, schlaffe Körperhaltung, seltsame Stimme (zu laut/leise/schrill/stottern/lispeln usw.) und grobmotorische Schwierigkeiten hinzu, ist der einfältige Eindruck perfekt.
Das Problem ist, dass die Betroffenen es in der Regel selbst nicht merken.
Für mich wirkt ein Mensch vor allem dann einfältig, wenn der Mund offen steht. Das klingt lapidar, kann aber gerne jeder mal vor dem Spiegel ausprobieren: "Schauen Sie ganz so, als seien sie blöd." Und komischerweise stimmt es: wenn ich mal wirklich einfältigen Menschen begegnet, dann hatten die immer den Mund unbewusst halb offen und schielten leicht. Und man könnte noch so viel g'scheites Zeug von sich geben, wenn der normale Gesichtsausdruck ein halbgeöffneter Mund, schlaffe Gesichtszüge und vielleicht sogar ein leichtes Schielen (oder zu weit aufgerissene Augen) ist, dann würde sogar eine Intelligenzbestie einfältig wirken. Kommen noch andere Besonderheiten dazu, wie ein schlurfender Gang, schlaffe Körperhaltung, seltsame Stimme (zu laut/leise/schrill/stottern/lispeln usw.) und grobmotorische Schwierigkeiten hinzu, ist der einfältige Eindruck perfekt.
Das Problem ist, dass die Betroffenen es in der Regel selbst nicht merken.
Hm... einige Kriterien deiner Beschreibung, mit denen man zumindest einen einfältigen Eindruck erweckt, erfülle ich.(V) hat geschrieben:Zur Ausgangsfrage bzw. zum Threadtitel:
Für mich wirkt ein Mensch vor allem dann einfältig, wenn der Mund offen steht. Das klingt lapidar, kann aber gerne jeder mal vor dem Spiegel ausprobieren: "Schauen Sie ganz so, als seien sie blöd." Und komischerweise stimmt es: wenn ich mal wirklich einfältigen Menschen begegnet, dann hatten die immer den Mund unbewusst halb offen und schielten leicht. Und man könnte noch so viel g'scheites Zeug von sich geben, wenn der normale Gesichtsausdruck ein halbgeöffneter Mund, schlaffe Gesichtszüge und vielleicht sogar ein leichtes Schielen (oder zu weit aufgerissene Augen) ist, dann würde sogar eine Intelligenzbestie einfältig wirken. Kommen noch andere Besonderheiten dazu, wie ein schlurfender Gang, schlaffe Körperhaltung, seltsame Stimme (zu laut/leise/schrill/stottern/lispeln usw.) und grobmotorische Schwierigkeiten hinzu, ist der einfältige Eindruck perfekt.
Das Problem ist, dass die Betroffenen es in der Regel selbst nicht merken.
Ich bin sicher, dass ich nie den Mund offen stehen habe.
Doch weit aufgerissene Augen könnte schon gut sein, da ich selbst bemerke, jemanden anzustarren, wenn ich mich sehr konzentrieren muss im Gespräch oder bei Erklärungen.
Wobei mein Blick häufig als "erwartungsvoll" interpretiert wird.
Schlaffe Gesichtszüge habe ich eher nicht, aber dafür eine schlaffe Körperhaltung. Darauf hat mich auch mal ein Dozent aufmerksam gemacht. Er drückte es so aus, dass ich den Eindruck mache, in mich zusammenzusacken. Liegt bei mir wohl an der fehlenden Körperspannung.
Zu leise ist meine Stimme meistens auch, wie ich ja schon geschrieben habe. Ich selbst bemerke es nicht, aber es hat mich oft gewundert, wenn andere mit ihrem Ohr so nah an mich rankamen. Oder sie guckten irritiert und fragten nach, was ich gesagt habe.
Wenn ich aufgeregt bin, kann es sein, dass meine Stimme plötzlich schrill wird. Auch das bemerke ich nicht. Nur ermahnen mich andere dann, doch bitte nicht so laut zu sprechen.
Zu guter Letzt bin ich auch noch eine Grobmotorikerin.
Zumindest einen negativen Punkt habe ich in den Griff bekommen.
Bis vor einigen Jahren brach ich in völlig unangemessenen Situationen in Lachen aus, wohl ein Zeichen meiner Unsicherheit.
Aber die anderen Punkte machen das Bild dann wohl perfekt.
@ Madja und Tristezza:
Schön, dass es noch Menschen gibt, die über meine Aktionen lachen können.
Ich fand das ganze ja auch zuerst komisch, vor allem die Sache mit der Marmelade.
Ich glaube auch, dass ich gewisse Defizite habe, mich in andere hineinzuversetzen. Ich kann sehr gut mit anderen mitfühlen, aber es fällt mir oft schwer vorherzusehen, wie man auf mein Verhalten reagieren wird.
Es stimmt schon, ich bin ziemlich isoliert aufgewachsen. Ich bin Einzelkind und in der Schule war ich größtenteils Außenseiterin, weil man mit meiner stillen und gleichzeitg unreifen Art wenig anfangen konnte. Es ergaben sich ab und an "Zweckgemeinschaften", aber niemals wirkliche Freundschaften.
So verbrachte ich meine Freizeit häufig allein, führte auch schon früh Selbstgespräche.
Vermutlich habe ich so einige wichtige Entwicklungsschritte in meiner Jugend nicht machen können.
Vielleicht sollte ich wirklich mal versuchen, mich auch mit Themen zu beschäftigen, die mich nicht so interessieren. Auch wenn es mir schwer fällt, mir etwas anzueignen, was mich nicht so interessiert. Doch bei gewissen Dingen sollte man einfach mitreden können. Es ist sehr unangenehm, bei Gesprächen nichts beitragen zu können oder einfach mit dem Kopf zu nicken, obwohl man total ahnungslos ist. Andere spüren das auch sicherlich.
Schön, dass es noch Menschen gibt, die über meine Aktionen lachen können.
Ich fand das ganze ja auch zuerst komisch, vor allem die Sache mit der Marmelade.
Ich glaube auch, dass ich gewisse Defizite habe, mich in andere hineinzuversetzen. Ich kann sehr gut mit anderen mitfühlen, aber es fällt mir oft schwer vorherzusehen, wie man auf mein Verhalten reagieren wird.
Es stimmt schon, ich bin ziemlich isoliert aufgewachsen. Ich bin Einzelkind und in der Schule war ich größtenteils Außenseiterin, weil man mit meiner stillen und gleichzeitg unreifen Art wenig anfangen konnte. Es ergaben sich ab und an "Zweckgemeinschaften", aber niemals wirkliche Freundschaften.
So verbrachte ich meine Freizeit häufig allein, führte auch schon früh Selbstgespräche.
Vermutlich habe ich so einige wichtige Entwicklungsschritte in meiner Jugend nicht machen können.
Vielleicht sollte ich wirklich mal versuchen, mich auch mit Themen zu beschäftigen, die mich nicht so interessieren. Auch wenn es mir schwer fällt, mir etwas anzueignen, was mich nicht so interessiert. Doch bei gewissen Dingen sollte man einfach mitreden können. Es ist sehr unangenehm, bei Gesprächen nichts beitragen zu können oder einfach mit dem Kopf zu nicken, obwohl man total ahnungslos ist. Andere spüren das auch sicherlich.
Ein neues Interessengebiet könnte z.B. das Lesen von Psycho-Büchern sein. Habe gerade mal nachgeschaut: Es gibt sehr viele Bücher, die dir vielleicht dabei helfen könnten, andere Menschen besser einzuschätzen: ... de=3820961
War/ist das denn als wohlwollendes feedback gemeint, wenn dir jemand sagt, du wirkst einfältig? Ich meine, da du auch schreibst, du bist bist leichtgläubig: Kann man ja auch positiv formulieren: du glaubst (leicht) an das Gute im Menschen. Nur gibt es nunmal auch genug Menschen, die sagen derartige Dinge oder bewerten andere (sei es bewusster oder unbewusster), um zu verletzen. Oder projizieren ihre eigene Einfältigkeit auf andere und bekämpfen sie dort, weil sie den Anteil bei sich nicht wahr- und annehmen können, usw.
Vielleicht ist es ja auch so, dass du die Sichtweise anderer zu sehr absorbierst? Natürlich ist es nicht von Vorteil, wenn man gegen jedwede Kritik resistent ist... aber eben auch nicht, wenn man jedes feedback aufsaugt. Denn manchmal sagt das mehr über den Absender als über den Empfänger aus. So wie du dich hier beschreibst, stellst du dich auch nicht gerade im besten Licht dar, um nicht zu sagen: geht ja schon fast in Richtung Selbstabwertung. Und wenn jemand (ein einseitig negatives) Bild von sich hat wie "ich bin hilfebedürftig wirkende Grobmotorikerin mit manchmal schriller Stimme, die nichtmal ein Buch aufs Tablet laden kann und keinen DVD-Recorder bedienen kann, und so weiter", so erzeugst du ja auch noch das Bild bei anderen, die vielleicht nichtmal auf die Idee gekommen wären, so über dich zu denken.
Was du beschreibst, würde ich nicht direkt als einfältig bezeichnen, sondern vielleicht bist du eher unsicher... um nicht zu sagen: so sehr unsicher, dass es im Kontakt für andere deutlich wird, die das aber nicht unbedingt als Unsicherheit deuten/erkennen können. Sondern du wirkt dann vielleicht eher unbeholfen, was dann von anderen abwertend als Einfältigkeitkeit bezeichnet wird?. Und ja, ich finde es abwertend, jemanden als einfältig zu bezeichnen.
Z.B. die Aktionen mit den Marmelade und der Mülltonne: Alternative wäre ja, sich mit den (in der Tat unangenehmen) Zeitgenossen auseinanderzusetzen. Warum hast du das nicht gemacht? Auch Unsicherheit/Angst?
Gibt es auch Dinge, die du gut kannst... oder siehst du die kaum?
Vielleicht ist es ja auch so, dass du die Sichtweise anderer zu sehr absorbierst? Natürlich ist es nicht von Vorteil, wenn man gegen jedwede Kritik resistent ist... aber eben auch nicht, wenn man jedes feedback aufsaugt. Denn manchmal sagt das mehr über den Absender als über den Empfänger aus. So wie du dich hier beschreibst, stellst du dich auch nicht gerade im besten Licht dar, um nicht zu sagen: geht ja schon fast in Richtung Selbstabwertung. Und wenn jemand (ein einseitig negatives) Bild von sich hat wie "ich bin hilfebedürftig wirkende Grobmotorikerin mit manchmal schriller Stimme, die nichtmal ein Buch aufs Tablet laden kann und keinen DVD-Recorder bedienen kann, und so weiter", so erzeugst du ja auch noch das Bild bei anderen, die vielleicht nichtmal auf die Idee gekommen wären, so über dich zu denken.
Was du beschreibst, würde ich nicht direkt als einfältig bezeichnen, sondern vielleicht bist du eher unsicher... um nicht zu sagen: so sehr unsicher, dass es im Kontakt für andere deutlich wird, die das aber nicht unbedingt als Unsicherheit deuten/erkennen können. Sondern du wirkt dann vielleicht eher unbeholfen, was dann von anderen abwertend als Einfältigkeitkeit bezeichnet wird?. Und ja, ich finde es abwertend, jemanden als einfältig zu bezeichnen.
Z.B. die Aktionen mit den Marmelade und der Mülltonne: Alternative wäre ja, sich mit den (in der Tat unangenehmen) Zeitgenossen auseinanderzusetzen. Warum hast du das nicht gemacht? Auch Unsicherheit/Angst?
Gibt es auch Dinge, die du gut kannst... oder siehst du die kaum?
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hallo Stern,
danke für deine ausführliche Antwort.
Erst einmal: die Leute, dich mich als einfältig bezeichnet haben, haben das in sehr abwertender Art und Weise getan. Sie wollten mich bewusst verletzen.
Ich glaube, du liegst schon ganz richtig mit deiner Vermutung, dass ich sehr unsicher wirke.
Bisher hat mir das erst eine Person gesagt. Daher wusste ich nie so recht, ob es wirklich so extrem bei mir ist.
Mein Ex-Freund hat mich zum Ende unserer Beziehung angeschrien, dass ich so etwas von unsicher sei. Ich wäre schockiert, wenn ich mich selbst einmal beobachten könnte!
Nur frage ich mich, ist Unsicherheit nicht dasselbe wie Schüchternheit?
Oder wo liegt der Unterschied?
Ich habe bisher nämlich nie so die Erfahrung gemacht, dass schüchterne Menschen automatisch für dumm gehalten wurden.
Sie wurden eher immer übersehen, ihnen wurde wenig Interesse entgegengebracht.
Daher grübele ich immer noch, warum andere mich als einfältig empfinden.
Ich habe vor einigen Tagen mit meiner Bekannten darüber gesprochen.
Es ging dabei um ein eventuell anstehendes Vorstellungsgespräch. Ich sprach mit ihr über meine Ängste vor einem neuen Job. Einerseits möchte ich gern arbeiten, andererseits denke ich mit Schaudern an die ganzen Mobbingsituationen, die ich an diversen Arbeitsplätzen erlebt habe.
Sie meinte, es scheine ja so, dass ich solche Situationen magisch anziehe.
Ich fragte sie, ob es an meiner Schüchternheit liegen könne.
Worauf sie antwortete, das glaube sie nicht. Da müsse noch mehr sein.
Hm... wobei ich eben eingestehen muss, dass ich nicht nur unsicher bin, sondern halt auch sehr langsam und manchmal auch etwas verpeilt.
Allerdings erlebe ich auch anderweitig im Alltag, dass sich mir gegenüber schnell eine gewisse Feindseligkeit breitmacht. Dabei geht es um Personen, die mich gar nicht näher kennen, und die dann vielleicht doch von meiner Unsicherheit auf Dummheit schließen.
Gerade erst hat mich meine Friseurin in die Flucht geschlagen. Bei den letzten Terminen neigte sie dazu, mich ständig anzupampen, egal was ich sagte.
Leider hatte ich auch den Eindruck, dass sie nach meinen Besuchen bei den Kolleginnen über mich ablästerte. Mit einer hatte ich mich nämlich einige Male nett unterhalten. Bei den letzten beiden Malen beachtete sie mich gar nicht, obwohl sie eine Kundin neben meinem Platz bediente.
Beim Zahnarzt, wo ich leider regelmäßig hinmuss, bemerke ich auch eine gewisse Genervtheit bei einer Assistentin.
Ja, und dann besteht auch noch der Konflikt mit dem Wohnungsnachbarn.
Die Angelegenheit mit dem Fenster konnte nicht sachlich geregelt werden, weil ich unangenehme Dinge vorher noch freundlich angesprochen habe, er aber gleich aggressiv reagierte. Es ging z.B. darum, dass er sein Auto in dem Stellplatz neben meinem so rücksichtslos einparkte, dass ich kaum in die schmale Lücke reinkam. Er sah nicht ein, mir etwas mehr Platz zu lassen.
Als ich ihn ein zweites Mal darum bat, schnauzte er mich an, ich sei zu dumm zum Schei.en!
Seitdem leben wir im Kriegszustand.
Den Nachbarn, der meine Mülltonne entwendet hatte, wollte ich nicht ansprechen. Er ist erst vor kurzem ins Haus gezogen und ich wollte ihn nicht gleich fragen, ob es sein könne, dass er meine Mülltonne genommen hat.
Da stand mir wirklich meine Angst im Weg, ich fürchtete seine Reaktion. Ich wollte es mir nicht mit einem weiteren Nachbarn verderben.
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.
Irgendwie wird mir fast alles als sehr negativ ausgelegt.
Du hast die Frage gestellt, ob es Dinge gibt, die ich gut kann.
Ehrlich gesagt fällt mir da wirklich sehr wenig ein.
Sagen wir mal so, ich bemühe mich, einiges gut zu machen.
Ich kann z.B. eine gute Zuhörerin sein, wenn mal jemand mit seinen Sorgen zu mir kommt. Ich sehe mich als geduldigen und verständnisvollen Menschen.
Ich bin sauber und ordentlich und halte meinen Haushalt auch dann in Ordnung, wenn es mir seelisch sehr schlecht geht.
An Begabungen fällt mir nur ein, dass ich sprachbegabt bin. Leider konnte ich diese Fähigkeit allerdings nicht im Berufsleben nutzen, da ich absolut kein Büromensch bin.
Liebe Grüße,
Traube
danke für deine ausführliche Antwort.
Erst einmal: die Leute, dich mich als einfältig bezeichnet haben, haben das in sehr abwertender Art und Weise getan. Sie wollten mich bewusst verletzen.
Ich glaube, du liegst schon ganz richtig mit deiner Vermutung, dass ich sehr unsicher wirke.
Bisher hat mir das erst eine Person gesagt. Daher wusste ich nie so recht, ob es wirklich so extrem bei mir ist.
Mein Ex-Freund hat mich zum Ende unserer Beziehung angeschrien, dass ich so etwas von unsicher sei. Ich wäre schockiert, wenn ich mich selbst einmal beobachten könnte!
Nur frage ich mich, ist Unsicherheit nicht dasselbe wie Schüchternheit?
Oder wo liegt der Unterschied?
Ich habe bisher nämlich nie so die Erfahrung gemacht, dass schüchterne Menschen automatisch für dumm gehalten wurden.
Sie wurden eher immer übersehen, ihnen wurde wenig Interesse entgegengebracht.
Daher grübele ich immer noch, warum andere mich als einfältig empfinden.
Ich habe vor einigen Tagen mit meiner Bekannten darüber gesprochen.
Es ging dabei um ein eventuell anstehendes Vorstellungsgespräch. Ich sprach mit ihr über meine Ängste vor einem neuen Job. Einerseits möchte ich gern arbeiten, andererseits denke ich mit Schaudern an die ganzen Mobbingsituationen, die ich an diversen Arbeitsplätzen erlebt habe.
Sie meinte, es scheine ja so, dass ich solche Situationen magisch anziehe.
Ich fragte sie, ob es an meiner Schüchternheit liegen könne.
Worauf sie antwortete, das glaube sie nicht. Da müsse noch mehr sein.
Hm... wobei ich eben eingestehen muss, dass ich nicht nur unsicher bin, sondern halt auch sehr langsam und manchmal auch etwas verpeilt.
Allerdings erlebe ich auch anderweitig im Alltag, dass sich mir gegenüber schnell eine gewisse Feindseligkeit breitmacht. Dabei geht es um Personen, die mich gar nicht näher kennen, und die dann vielleicht doch von meiner Unsicherheit auf Dummheit schließen.
Gerade erst hat mich meine Friseurin in die Flucht geschlagen. Bei den letzten Terminen neigte sie dazu, mich ständig anzupampen, egal was ich sagte.
Leider hatte ich auch den Eindruck, dass sie nach meinen Besuchen bei den Kolleginnen über mich ablästerte. Mit einer hatte ich mich nämlich einige Male nett unterhalten. Bei den letzten beiden Malen beachtete sie mich gar nicht, obwohl sie eine Kundin neben meinem Platz bediente.
Beim Zahnarzt, wo ich leider regelmäßig hinmuss, bemerke ich auch eine gewisse Genervtheit bei einer Assistentin.
Ja, und dann besteht auch noch der Konflikt mit dem Wohnungsnachbarn.
Die Angelegenheit mit dem Fenster konnte nicht sachlich geregelt werden, weil ich unangenehme Dinge vorher noch freundlich angesprochen habe, er aber gleich aggressiv reagierte. Es ging z.B. darum, dass er sein Auto in dem Stellplatz neben meinem so rücksichtslos einparkte, dass ich kaum in die schmale Lücke reinkam. Er sah nicht ein, mir etwas mehr Platz zu lassen.
Als ich ihn ein zweites Mal darum bat, schnauzte er mich an, ich sei zu dumm zum Schei.en!
Seitdem leben wir im Kriegszustand.
Den Nachbarn, der meine Mülltonne entwendet hatte, wollte ich nicht ansprechen. Er ist erst vor kurzem ins Haus gezogen und ich wollte ihn nicht gleich fragen, ob es sein könne, dass er meine Mülltonne genommen hat.
Da stand mir wirklich meine Angst im Weg, ich fürchtete seine Reaktion. Ich wollte es mir nicht mit einem weiteren Nachbarn verderben.
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.
Irgendwie wird mir fast alles als sehr negativ ausgelegt.
Du hast die Frage gestellt, ob es Dinge gibt, die ich gut kann.
Ehrlich gesagt fällt mir da wirklich sehr wenig ein.
Sagen wir mal so, ich bemühe mich, einiges gut zu machen.
Ich kann z.B. eine gute Zuhörerin sein, wenn mal jemand mit seinen Sorgen zu mir kommt. Ich sehe mich als geduldigen und verständnisvollen Menschen.
Ich bin sauber und ordentlich und halte meinen Haushalt auch dann in Ordnung, wenn es mir seelisch sehr schlecht geht.
An Begabungen fällt mir nur ein, dass ich sprachbegabt bin. Leider konnte ich diese Fähigkeit allerdings nicht im Berufsleben nutzen, da ich absolut kein Büromensch bin.
Liebe Grüße,
Traube
umso weniger würde ich versuchen, etwas darauf zu geben. Denn Vorwürfe zielen weniger darauf ab, ein realistisches feedback abzugeben. Sondern sollen ja verletzen... und das sagt erstmal über den Umgang des Absenders etwas aus.Traube hat geschrieben:Erst einmal: die Leute, dich mich als einfältig bezeichnet haben, haben das in sehr abwertender Art und Weise getan. Sie wollten mich bewusst verletzen.
Scheint so als machst du dir viel aus der Einschätzung anderer. Gilt wohl, etwas Vorsicht walten zu lassen, dass man nicht alles mögliche annimmt, was dir jemand zuschreibt... sondern dass man sich ein einigermaßen realistisches Bild machen kann, so dass man etwas selektieren kann, welche Kritik man sich besser zu Herzen nimmt und welche Kritik weniger substanziell erscheint.
... wobei man im Affekt ja manchmal Dinge auch etwas überzieht. Wie schätzt du dich selbst ein? Schüchternheit und Unsicherheit liegen nahe beeinander, würde ich sagen.Mein Ex-Freund hat mich zum Ende unserer Beziehung angeschrien, dass ich so etwas von unsicher sei. Ich wäre schockiert, wenn ich mich selbst einmal beobachten könnte!
Nur frage ich mich, ist Unsicherheit nicht dasselbe wie Schüchternheit?
Oder wo liegt der Unterschied?
Dass schüchterne Menschen mitunter für dumm gehalten werden, doch das gibt es schon (aber auch gegenteilig, dass diesen Intellingenz zugeschrieben wird). Aber ich überlege gerade, über wen das mehr aussagt . Sonderlich "intelligent" (in Anführungszeichen) ist es nämlich auch nicht, andere abwerten zu müssen... z.B. um sich selbst groß zu machen.
Wie äußert sich das? Wenn jemand im Job wirklich ungleich langsamer ist wie die Kollegen, die dann evtl. für andere Mitarbeiter mitarbeiten müssen, kann das natürlich schon auf (offenes oder verdecktes) Missfallen stoßen.Hm... wobei ich eben eingestehen muss, dass ich nicht nur unsicher bin, sondern halt auch sehr langsam und manchmal auch etwas verpeilt.
In den Punkten überlege ich: Was ist wirklich dran und könnte es sein, dass deine Wahrnehmung vielleicht etwas überbordet ist. Wie soll ich es formulieren: Die Sozialphobiker, der Angst vor Beobachtung hat, deutet tendenziell viele Blicke dahingehend, dass er von anderen mit Blicken regelrecht fixiert wird. Und jemand mit paranoiden Zügen (nicht abwertend gemeint) sieht sein Umfeld tendenziell als feindselig an... also nimmt verstärkt durch diese Brille wahr. Und natürlich kann die Zahnarztassistentin genervt sein... ob sie es wegen dir ist, ist aber schon fraglich. Also mglw. nimmst du zu viel persönlich. Manchmal kann man das durch Fragen etwas absichern. Und die Friseurin hatte vielleicht einen schlechten Tag. Natürlich geht es nicht darum, sich alles schön zu reden... aber eben auch nicht darum, jedes Signal negativ auf sich zu beziehen. Oder wie kommst du darauf, dass sie über dich abgelästert hat, wenn du bereits weg warst? Da fehlt dir vielleicht etwas die Balance.Leider hatte ich auch den Eindruck, dass sie nach meinen Besuchen bei den Kolleginnen über mich ablästerte. Mit einer hatte ich mich nämlich einige Male nett unterhalten. Bei den letzten beiden Malen beachtete sie mich gar nicht, obwohl sie eine Kundin neben meinem Platz bediente.
Beim Zahnarzt, wo ich leider regelmäßig hinmuss, bemerke ich auch eine gewisse Genervtheit bei einer Assistentin.
Problem ist halt auch: Wenn man dann so Aktionen wie mit der Marmelade, etc., dass das auch aggressiv wahrgenommen werden kann... und wenn es blöd läuft, bekommst du selbst eine auf den Deckel, z.B. wenn sich jemand beim Vermieter beschwert.Da stand mir wirklich meine Angst im Weg, ich fürchtete seine Reaktion. Ich wollte es mir nicht mit einem weiteren Nachbarn verderben.
Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass die jemand begleitet? Z.B. wenn du eingeparkt bist. Ja, es gibt nunmal Autofahrer, die selbst Mist machen, aber dann jemanden den Vogel zeigen. Das lässt sich vielleicht eindämmen, wenn jemand dabei ist. Eine andere Situation wäre natürlich, wenn 2m vorne und hinten Platz sind, jemand aber trotzdem nicht ausparken kann... und sich beschwert, er sie eingepart worden. Dann ist wiederum Ärger verständlich(er).
Und was befürchtest du, wenn du den Nachbar mit der Mülltonne gefragt hättest: Kann es sein, dass sie versehentlich, meine Mülltonne genommen haben? Vielleicht klärt es sich ja auch friedlich. Menschenkenntnis (vgl. Tristezza) ist vermutlich von Vorteil, ob es sich um arg unangenehme Zeitgenossen handelt. Aber noch wichtiger finde ich realistische Selbsteinschätzungen, ob man ein Fremdurteil annimmt oder nicht
Schon mal an einen Kurs gedacht, in dem Selbstsicherheit trainiert wird? Ist natürlich nicht die ultivmative Lösung. Aber wenn man vorher mal etwas durchspielt, wie man sich verhalten kann, wenn die Mülltonne plötzlich weg ist oder jemand cholerisch wird, macht es vielleicht im Ernstfall leichter.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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