Approbation trotz (ehemaliger) psychischer Probleme

[Unwissender]

Guten Mittag,

ich habe in dem Berufsverband dt. Psychologen und Psychologinnen gelesen, dass eine der Voraussetzung eine Approbation zu erhalten ist, "körperlich, geistig und seelisch gesund zu sein".

Das ist für mich ein wenig ungenau. Was genau heißt denn "geistig und seelisch gesund"? Ich habe vor Psychologie zu studieren und eventuell später als Therapeut zu arbeiten, bis ich damit fertig wäre, würde es also noch eine Weile dauern. Trotzdem habe ich mir beispielsweise vor 2 Jahren mal in den Arm geritzt, so dass da immer noch eine große Narbe zu sehen ist. Außerdem bin ich seit ich 8 bin in psychologischer Betreuung und bin vor 2 Jahren an "mittelschweren" Depressionen erkrankt.

Mittleweile geht es mir aber wesentlich besser und ich habe auch keine Probleme mehr in der Schule. Man kann schon sagen, dass ich die Probleme, die mich stark beeinträchtigt haben, verarbeitet und bewältigt habe.

Kann dies trotzdem irgendwie meine Chancen sehr verschlechtern, später einmal eine Approbation erhalten? Ich kann natürlich verstehen, dass es unvernünftig wäre, einen "stark" psychisch angeschlagenen Menschen die Erlaubnis zu geben, einen anderen Menschen zu therapieren. Andererseits, wie sieht es denn beispielsweise mit leichten depressiven Verstimmungen oder einer leichten Aufmerksamkeitsstörung aus?
Ist das dann nicht mehr "psychisch gesund"? Ist denn überhaupt jemand "psychisch gesund? Jeder hat doch so seine "Probleme".

Ich hoffe hier kann mir jemand von euch eine Antwort auf meine Fragen geben und hat vielleicht schon selbst Erfahrungen mit der Approbation gemacht. Das würde mich sehr freuen.

LG

P.s.: Ich wusste nicht genau wo ich dieses Thema einordnen sollte. Entschuldigt bitte, wenn ich es falsch eingeordnet habe.

[Werbung]

[candle.]

Hallo Unwissender!

Herzlich Willkommen im Forum!
Ich finde es richtig gut, dass du dich vor Aufnahme eines Studiums darüber schlau machst. Allerdings wird dir hier womöglich kaum jemand etwas dazu sagen können da hier kaum Psychotherapeuten unterwegs sind.

Ich würde da mal an der Uni nachfragen, dort gibt es ja auch die Schnuppertage für Interessenten oder eben direkt mal bei der Ärztekammer nachfragen. Vielleicht ist das auch einfach noch zu früh das zu wissen, es würde ja doch einige Jahre dauern bis du als niedergelassener Therapeut tätig sein kannst.

Viele Grüße!
candle

[sonntagslicht]

Hallo Unwissender,

ich weiß das z. B. für bestimmte psychische Erkrankungen ein Therapeut der ähnliche Erfahrungen gemacht hat sogar von Vorteil ist.
Auf jeden Fall stelle ich es mir positiv vor, einen Therapeuten zu haben, der eigene Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen hat...allerdings bewältigte.
Der weiß doch am Besten was wirklich hilft. Jeder Therapeut sollte therapeutische Selbsterfahrungen haben. Die Guten haben das auch.

Allerdings halte ich es auch für gut dich vor Antritt deines Studiums zu informieren. Dann bist du auf der sicheren Seite...und Recht hast du: Irgendwelche Probleme haben wir doch alle...

Alles Gute für dich.

[Nico]

Ich war zur Nachbetreuung nach meiner Alkoholentziehungskur bei einem Thera der selbst trockener Alkoholiker war und das war super weil der immer genau wusste was Sache war.
Praxis ist halt ganz was anderes als reines Buecherwissen.

[Werbung]