Hallo :- ),:-) hat geschrieben: Für mich steht ein Leben am ehesten für Freiheit. Oder für "sich fallen lassen" irgendwie. Also im Grunde habe ich so das Gefühl, dass das Leben was ich gerade führe ein künstliches "Aufrecht bleiben" ist. Oder so. Keine Ahnung, ob man das jetzt verstehen kann. Also mein Leben jetzt fühlt sich künstlich an und das Leben, was ich mir dann vorstelle fühlt sich natürlich, ursprünlich an oder so was.
(...)
Es geht mir um dieses vollkommene "ausbrechen" - 100% - also wirklich bis an die Grenzen gehen, irgendwie. So irgendwie wirklich ganz unten zu sein. Ganz unten.
die Freiheit hast Du nur, solange Du wählen kannst.
Wenn Du erstmal ganz unten bist, kannst Du nicht mehr wählen. Wenn Dich die Heroinsucht oder was immer Du Dir da erträumst, im Griff hast, dann ist Dein Leben darauf fixiert, dann wirst Du dadurch bestimmt, und da ist nicht mehr viel mit Freiheit. Vielleicht sehnst Du Dich irgendwo danach, die Verantwortung abgeben zu können und Dich tatsächlich einfach von der Sucht "leiten" zu lassen, nicht mehr selbst bestimmen zu müssen, was Du mit Dir und Deinem Leben machst.
Aber wenn Du von da "ganz unten" doch mal wieder wegkommen willst, weil es Dir vielleicht irgendwann doch nicht mehr so gut gefällt oder Du aus irgendeinem Grund merkst, dass Dein Leben Dir vielleicht doch was wert ist, dann merkst Du, dass das nichts mit Freiheit mehr zu tun hat, was Du da hast. Dann bist Du erstmal ganz schön gefangen in diesem Sumpf, und es wird Dich unendlich viel Kraft, Mühe und Zeit kosten, Dich da herauszukämpfen. Falls Du es überhaupt schaffst.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Dich vielleicht auch reizt, das einfach mal auszuprobieren, zu erleben, wie das ist. Aber wenn Du wirklich ganz unten bist, ist das schon lange kein Spiel mehr. Dann stellst Du plötzlich fest, dass Du das Ganze nicht mehr in der Hand hast. Und glaub mir, wenn es Dir wirklich, wirklich beschissen geht (und das wird/würde es "ganz unten"!), dann wirst Du Dich fragen, wie sich jemals irgendjemand sowas wünschen kann! Das ist das genaue Gegenteil von Freiheit. (So "kaputt" zu sein ist übrigens auch das Gegenteil von Natürlichkeit und Ursprünglichkeit.) Und Du wirst vielleicht merken, dass Dir in der Zeit "da unten" verdammt viel entgangen ist, auch Möglichkeiten, bestimmte Dinge in bzw. aus Deinem Leben zu machen, für die es nach dieser Sumpf-Zeit vielleicht auch schon zu spät ist. Aber gut - auch damit kannst Du natürlich Verantwortung abgeben. Ist halt zu spät dann,und wenn Du unglücklich bist mit Deinem Leben, dann bist nicht Du dafür verantwortlich, sondern die Sucht.
Hm, ich weiß nicht... Wenn Du Dich überfordert fühlt vom Leben, gibt es sicherlich bessere Wege, damit umzugehen als eine Drogensucht
Viel Glück
Dampfnudel