In der Wohnung fühle ich mich unwohl

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gesprungenesWasser
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Beitrag Do., 23.12.2010, 15:44

chandelle hat geschrieben:Im Moment ist es so extrem, dass so viele Dinge zusammenlaufen, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
Eine Sache herausgreifen. Alles andere ist jetzt nicht dran. Vielleicht ein paar Notizen machen zu dem was sich dazwischendrängt. Wenn du es für wichtig genug hälst. Ansonsten wirklich rigoros sich um eine einzige Sache kümmern. Schwer. Aber DU bist es, die das entscheidet.
chandelle hat geschrieben:Ich bin nicht nur lustlos, sondern habe ab und an Tage wo ich richtig das Gefühl habe, dass ich zerstört bin und nie wieder klarkomme. Da sehe ich die Fortschritte dann leider auch nicht mehr.
Ja ich weiß. Kommt bei mir allerdings immer seltener vor. Ich werde in solchen Augenblicken immer sehr aktiv. Mache einen langen Spaziergang, verabrede mich mit Freunden, erledige liegengebliebene Dinge, pauke Vokabeln, lese ein anspruchsvolles Buch, übe Fugen oder packe eine Kiste (für die diversen Umzüge... ). Irgendwie schaffe ich es manchmal dann eine meiner Identitäten zu aktivieren, welche positiv ist und Lebensfreude hat (ich habe DIS, kann ein Vorteil sein, so scheint es mir manches Mal). Oder aber: ich nötige mich zu einer Kommunikation mit mir selbst um herauszufinden, was genau es jetzt ist, warum jetzt dieses Gefühl in mir hochkommt. Ich versuche dann mir meine augenblickliche und meine generelle Situation anzuschauen und gegeneinanderzuhalten. Das sind aber nur meine eigenen "Lösungen". Was machst du?

gesprungenesWasser

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chandelle
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Beitrag Do., 23.12.2010, 16:04

gesprungenesWasser hat geschrieben: Was machst du?
Da bin ich gerade völlig hilflos.

chandelle

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gesprungenesWasser
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Beitrag Do., 23.12.2010, 16:11

Ich drück dich einfach mal!

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chandelle
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Beitrag So., 17.04.2011, 19:54

Ich nehme mal den Fred wieder auf, denn das Problem besteht leider nach wie vor.

Eben war ich draußen, bin zu der Pommesbude und habe auch welche vernascht. Ich konnte schön draußen sitzen, eine Gruppe von Jugendlichen saß auch draußen. Ich fühlte mich wohl. Dann ging der Spaziergang weiter. Wäre ich nicht so voll gewesen, dann hätte ich noch ein Eis gegessen. Der Himmel war so schön und auch die Luft.

So, etwa 11/2 Stunde war ich unterwegs und habe es wirklich etwas genießen können. Nun bin ich drin und fühle mich schlechter. Irgendwie bedroht und eingesperrt- ich weiß es einfach nicht.

Vermutlich muß ich das auch mal therapeutisch klären.

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Empty-Soul
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Beitrag So., 17.04.2011, 21:02

Hast du schon mal in deiner Wohnung eine Liste gemacht, was du gut findest und was dir nicht gefällt?

Vielleicht fallen dir ja ein paar schöne Sachen auf, für das es sich lohnt nach Hause zu kommen, bzw. was dir nicht gefällt und es schaffst das zu ändern?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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chandelle
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Beitrag So., 17.04.2011, 21:06

Mit der Wohnung als solche hat es gar nichts zu tun. Ich mag sie, sie ist hübsch, aber mit mir stimmt was nicht. Nur ist da auch immer der Druck da umziehen zu wollen wie eine Flucht. Besser ist es natürlich nie geworden außer dass ich meinen Ex- Mann damit genervt habe.

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bittersweet
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 06:57

chandelle hat geschrieben:Mit der Wohnung als solche hat es gar nichts zu tun. Ich mag sie, sie ist hübsch, aber mit mir stimmt was nicht.
Und wie soll das Forum da weiterhelfen? Welche Antworten brauchst Du?
All what we see or seam is but a dream within a dream
E.A. Poe

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Am Shaegar
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Beitrag Di., 10.05.2011, 01:26

Sorry, falls das schon thematisiert wurde. Fühlst du dich von dir selbst bedroht? Von deinen Ansprüchen?

Wenn ich rausgehe, hab ich den Kopf frei und bin eben unterwegs. Wenn ich nach Hause komme, fühle ich mich erschlagen von all den: Du solltest, du müsstest, du könntest mal..
Bist zuhaus, hast Zeit.

Ich komme gerne nach Hause, wenn Aufgaben auf mich warten, die machbar sind. Einladend. Meine Küche verbinde ich mit Sommerabenden, Musik, auf der Fensterbank sitzen, entspannen, Kaffee trinken, Freunden, Essen, warmem Licht. Mein Zimmer verbinde ich mit Langeweile, Ödnis, Lärm, Kälte, Leichenhalle, schlaflosen Nächten, Anforderungen, die nicht erfüllt werden, Einsamkeit.
Lieber quetsche ich mich an den winzigen Küchentisch, als mich an den großen, weißen Schreibtisch in meinem erdrückenden Zimmer zu setzen. Die Küche sagt: Mach dir einen schönen Abend. Das Zimmer sagt: ARBEITE!!! Nutze den Tag. Schlaf jetzt, sonst bist du morgen müde. Hier müsstest du mal wieder Staub wischen.
Schon seit dem Einzug ist das so.

Fühle mich auch in unserem Haus wohler, wo man nach Belieben Räume wechseln konnte, herumtigern konnte. Und man konnte in den Garten gehen, barfuß, ungekämmt. Hier gibt es nicht mal einen Garten, und wenn, wäre er nicht vor Blicken geschützt. Eingeengt fühl ich mich oft. Und von mir selbst gelangweilt.

Hatte auch früher keine Privatsphäre und kann Lärm nicht gut ertragen, ich muss mir irgendwie aussuchen können, ob ich etwas will oder nicht. Im Zimmer hab ich immer Lärm, in der Küche kann ich das Fenster öffnen und mich auf die Fensterbank setzen und in den Gärten aus den umliegenden Häusern sitzen Menschen und reden, grillen usw.. (je nach Jahreszeit), dann fühle ich mich nicht einsam. Kann es aber auch lassen, dann habe ich absolute Ruhe, weil keine Nachbarwände angrenzen.
Wenn mir in einer Wohnung Geräusche aufgezwungen werden, ist das ein absoluter Unwohlfühlfaktor

Später will ich ein Haus für mich, Tiere, Garten. Es gibt aber Wohnungen, die mir so gut gefallen, dass ich sie mir auch vorstellen könnte. Sie sind voll mit Pflanzen, liebevoll eingerichtet, bunt gestrichen (nicht knallbunt, aber eben auch nicht weiß), ausgesuchte Sachen hängen an den Wänden, es ist nicht unangenehm hell, aber auch nicht muffig dunkel, und ruhig. Ich hätte auch gern so eine Wohnung und überlege auch oft, mir Deko zu besorgen oder zu basteln, aber dann lasse ich es. Die Küche war schon orange, als ich einzog, und hier hängen Postkarten, die mir gefallen. In meinem Zimmer kann ich mich zu keinen Verschönerungsaktionen hinreißen lassen, das ist jetzt schon lange kahl, weil ich mir einbilde, zu wissen, dass auch Poster und Pflanzen nichts an meinem mulmigen Gefühl ändern würden. Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, dann liegt es daran, dass ich mich um ein wichtiges Thema drücke, ich zu lange drin war, ich zu wenig Kontakt zu Freunden hatte oder zu wenig Action. Darin zu investieren bringt erfahrungsgemäß mehr als jede Pflanze und jedes Bild. Möchte mich auch gar nicht einrichten, ich will hier nämlich nicht bleiben.

Vielleicht geht es dir da ähnlich.

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Ive
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Beitrag Di., 10.05.2011, 08:18

@ AS

Ich habe Deinen Bericht mit Vergnügen gelesen, Du schreibst sehr bildhaft, und Deine Assoziationen sind zum großen Teil auch mir aus früheren Zeiten bekannt.

Übrigens: Wer mit 22 schon so genau weiß, was der will (und nicht will), wirds auch erreichen ...

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chandelle
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Beitrag Di., 10.05.2011, 21:27

Hallo Am Shaegar !
Danke für Deine Mühe, ist schon spannend in Deinem Alter was Du bemerkst. Nein, ich habe vor mir selber keine Angst und auch nicht vor dem was ich zu tun hätte.

Es kann mit der Privatsphäre zu tun haben, weil ich mich mit dem Lärm meiner Mutter aus dem Zimmer gescheucht fühlte früher, bzw. sie hat es auch getan. Das wirkt offenbar noch nach, wenn ich bei Hauslärm unruhig werde.

Und dann ist es eben hier nicht so hell, aber da kann ich Abhilfe schaffen.

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