Der Zwang, Dinge zu tun, die einem Schaden könnten ....

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disapear
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Der Zwang, Dinge zu tun, die einem Schaden könnten ....

Beitrag So., 03.01.2010, 22:48

Kennt das jemand? Dass man immer wieder total irrsinnige Dinge macht, die einem Schaden oder sogar umbringen könnten. Man will es natürlich nicht, in dem Moment. In dem Moment zählt nur das Gefühl, was man hat, es ist wie eine Art Rausch ....
... auf einem Geländer spazieren hinter dem es in die Tiefe geht
... nachts die Autobahnauffahrt hochlaufen und ein Stück auf der Autobahn spazieren gehen
... mitten auf der stark befahrenen Straße laufen
... auf Bahnschienen laufen
... ... ... ... ...
alles ist ein kalkulierbares Risiko und alles was man kalkulieren kann, kann man ausprobieren. Wozu ist das Leben sonst da, wenn man seine Ängste nicht überwindet ...
dann hat man es getan, dann ist man innerlich beruhigt, aber wenn man dann Zuhause sitzt z. B. an einem freien Tag, hat man das Gefühl, man kann nicht einfach ruhig sitzen, man müsste rausgehen in die Nacht und man müsste Dingen tun die einen umbringen könnten, es aber nicht tun. Man will nicht sterben, man liebt das Leben, man will nur dieses Gefühl haben. Dieses Gefühl nachts allein in der Stadt zu sein, anonym unbeobachtet und allen ist es egal, was man jetzt in diesem Moment macht, man ist frei und kann alles tun oder nicht. Denn niemand sieht es.
Und es ist wie eine Sinuskurve, hat man es getan ist man ganz oben und dann fällt man wieder hinunter und es beginnt von vorn ...


Kennt das jemand? Dass man sich wahllos irgendwelche Partner sucht, nur um mit ihnen ins Bett zu gehen, zur Zerstreuung, als Ablenkung von sich selbst und dem Leben. Dass man diese Nähe sucht und die im nächsten Moment hasst, dass man den Menschen danach auf einmal abgrundtief hasst und ihn so schnell wie möglich los werden will. Dass er einen aggressiv macht, allein durch seine Anwesenheit.
Immer. Grundsätzlich.


Man hat das Gefühl man selbst ist gefangen irgendwie, irgendwo, man weiß es nur nicht ...

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greys
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Beitrag So., 03.01.2010, 23:34

Dass mit den wechselenden Partner kenn ich. Aber ich hasse mich danach und nicht ihn. Ich tu mir damit weh.
Mach es absichtlich
schönen tag noch

Bild
**come on, let's go**

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R3VO
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 22:55

http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... %C3%B6rung

Tipp: (langer weg, der sich auszahlen kann) therapie + medikamentöse Behandlung (ich kann die medikamentenfeindlichkeit der meisten menschen nicht verstehen, ich leider selber unter borderlinetendenzen und mir geht's um einiges besser, seit ich fluoxetin und seroquel nehme, beide sind bei meinen psychischen problemen indiziert) (Seroquel ist ein atypisches Neuroleptikum und reduziert Stimmungsausschläge nach unten und oben. Auf Basis empirischer Forschung indiziert bei ganz vielen Krankheiten, unter anderem auch der Posttraumatischen Belastungsstörungen, der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung(wie Borderline) und der bipolaren Störung mit rapid-cycling-Verlauf). Fluoxetin ist ein SSRI-Antidepressivum, erhöht also die Konzentration des Neurotransmitters Serotonin, verbessert Selbstwert, Stimmungslage, reduziert Ängste und ist sowohl bei Depressionen, als auch bei der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung sowie bei Essstörungen indiziert.)
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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Schwarz-Weiß
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Beitrag Do., 07.01.2010, 11:20

Hallo disapear,

no risk - no fun, so lautet auch mein Motto. Ich tue ebenfalls hochriskante Dinge und nehme durchaus dabei in Kauf, dabei zu Schaden zu kommen und Hass kenne ich auch. ( vorallem Selbsthass)

Zum Thema Borderline und Medikamente, wem es hilft und er diese Medikamente verträgt, dann bitte. Ich habe mich wie tod gefühlt, hatte diverse Nebenwirkungen und war zu nichts mehr zu brauchen...
Medikamente zur Überbrückung in der Therapie soweit okay und dann aber auch gut.

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Eve...
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Beitrag Do., 07.01.2010, 11:35

Solange dabei keine anderen Menschen gefährdet werden, muss ja jeder selbst wissen, was er sich zumuten will. Nur sollte das schon die Maxime sein. Wenn ich nachts auf der Autobahn spazierengehe, sollte mir bitte bewusst sein, dass ich dann auch überfahren werden kann und einen anderen unschuldigen Menschen reinziehe in mein Risikoverhalten.

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Do., 07.01.2010, 22:18

Hi!

Puh, deine Beispiele hören sich gruselig an irgendwie..
Aber ich kenne das.. allerdings würde ich deine Beispiele her nicht wagen bzw könnte sie für mich ausschliessen. Aber was du meinst kenne ich ansatzweise. Bei mir ist das wenn ich total unten bin, dann hab ich das.
Mir fällt gerade hörbar ein Stein vom Herzen das es noch andere gibt, denn ich dachte wieder nur ich hab das..
Also ich hab das mit nachts auch sehr stark..
Aber zum Glück hab ich das mittlerweile im griff auch dank des Schnee´s es nicht zu machen.. Ich möchte jetzt zb gerne raus gehen und spazieren zu ner bestimmten Stelle. Das Risiko in kauf nehmen das mich jemand dort sieht und irgendwas "verbotenes" tun. Jetzt nix klauen oder so. Und auch keinem schaden.. Aber vlt an mir was machen. Allerdings ja nur "probieren".. Oder aber auch nur so dorthin spazieren. oder ich hab mal in diesen Phasen gemacht: Nachts in unserem Stadtwald spazieren gegangen.. wo mir dann auch ein mann entgegen kam und ich so schnell abgehauen bin wie ich konnte.. Dann in Strassen mit dem Rad fahren wo es keine Strassenlampe gibt.. Vlt ist meins eher "harmlos" gegenüber deinen Beispielen..aber trotzdem.. Ich würde eher es als Unruhe bezeichnen..Und die Zufriedenheit sich was vorgenommenes doch mal wieder geschafft zu haben (danach), dann löst es ja irgendwie auch noch Adrenalin aus weil es gefährlich ist..Also noch mehr schöne Gefühle..Und es fühlt sich intensiv an. Man spürt sich und vlt Ängste oder andere Gefühle. Wo vorher Leere und Traurigkeit herrschten, fühlt man nun wieder ne andere Prise an Gefühlen und das macht es wohl noch mehr reizbar es immer wieder zu tun oder so.

Naja hab noch so anderes komisches gemacht.. Und ich würde es auch immer wieder gerne machen.. In meinem Kopf spielen sich so Szenen andauernd mal ab ohne das ich sie ausführe oder gar ausspreche. Dann allerdings sind sie schon so in deine Richtung auch.. Also lebensmüde auch. Und ich hab auch andauernd so "Rettungsphantasien". Kennst du sowas auch bzw ihr? Wie peinlich.. Also zb das ich Sui mache und aber dann doch noch bei 112 anrufe und gerettet werde und wie ich gerettet werde. Oder allgemein so Zeug mit Rettungsaktionen..aber meist mit weinen oder Sui. oder sowas.. Das finde ich dann irgendwie aufregend auch noch..

Naja und so ein Zeug am Tag mit dicht an Autos vorbei fahren mit dem Rad hab ich ab und zu mal. Risiko: Die Tür geht auf oder sonstwas. Also an stehenden Autos vorbei fahren dicht.. Also auch bescheuert irgendwie.. *g. No risk no fun würde ich hierbei eher nicht benutzen. Es ist schon eher lebensmüde und gehört wohl zu den depressiven Verstimmungen oder so..keine Ahnung..

Bzw ich hab das meist nur wenn mir auch irgendwie so fast alles egal ist.
So nun muss ich hier raus, weil nicht das ich noch den Drang grösser kriege und Schuhe anziehe und rausgehe in diesem schei* kalten Wetter. Hätte Lust drauf was "Verbotenes" zu tun..

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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disapear
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 02:37

@R3VO: ja, danke, aber so was ist nichts für mich.

Dornröschen Dorn hat geschrieben:Dann in Strassen mit dem Rad fahren wo es keine Strassenlampe gibt.. Vlt ist meins eher "harmlos" gegenüber deinen Beispielen..aber trotzdem..
Ich dachte schon, ich wär' der einzige Mensch auf diesem Planten der so etwas macht ...
Naja, ob sie nun "harmlos" sind oder nicht ist ja auch nicht so wichtig. Angefangen hat das bei mir auch mal mit eher "harmlosen" Dingen. Da bin ich z. B. nachts allein auf einen Friedhof gegegangen. Bei uns in der Stadt gibt es da einen sehr großen und an einer Stelle konnte man da ungesehen auf das Gelände. Oder vorher bin ich mit Zügen durch ganz Deutschland schwarz gefahren usw. Aber irgendwie gewöhnt man sich an solche Dinge und dann musste es eben immer und immer wieder eine Steigerung sein. Wenn ich merke, da ist in mir eine Grenze, die mich vor bestimmten Dingen dann zurück hält, dann muss ich diese Grenze einfach überwinden - in dem Moment. Diese Grenze stört mich einfach.
Dornröschen Dorn hat geschrieben:Und ich hab auch andauernd so "Rettungsphantasien". Kennst du sowas auch bzw ihr?


Mmmh, so richtige "Rettungsphantasien" nicht, aber bei manchen Dingen habe ich das Gefühl, das ich da echt zu weit gehe, bzw. ich bin ich so einem Zwiespalt: "Soll ich noch weiter gehen oder nicht" und dann wünsch' ich mir manchmal, das mir jmd diese Entscheidung abnimmt, also mich davon abhält oder so. Ja, das stell' ich mir schon manchmal vor.
Dornröschen Dorn hat geschrieben:Wie peinlich..
Find' ich nicht peinlich. Wahrscheinlich wünschst du dir Hilfe, Zuwendung oder so, wenn's dir schlecht geht. Find ich menschlich.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 04:10

wieso automatisch Borderline? Vielleicht ist das einfach eine Art Jugendlicher Wahnsinn
Erstens ist die Ausschuettung von Adrenalin und anderen Gluecksstoffen nicht zu unterschaetzen, wenn man Gefaehrliches tut, was zur Hebung einer moeglicherweise schlechten Stimmung fuehrt.
zweitens machen doch viele Jungs verrueckte Sachen, Mutproben was weiss ich.
Practice what you preach

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eckbank
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 04:43

würde auch keinen borderline an dem punkt schon ansetzen.

sich einen kick holen ist eigentlich recht normal. sehe da nicht, ob du den suchst. ob du erfahrungen ausmachen willst.
was ist das beherrschende? erfahrungen,lebendigkeit,angstbewältigung,selbstbestätigung,..?

aufregungen suchen, dass macht ja fast jeder jugendlicher durch, siehe verkehrs-suchtstatisik.

partner suchen und dann beischlafen und hassen dafür, ist ziemlich brotloses gewerbe.

welcher puls steckt da dahinter?

ansonsten gibts eine unzählige aktivitäten, die heute betrieben werden, die gefährlich sind und abenteuerlich. vielleicht kannst da mal reinlutzen.

grüße

eck
ich bin der stein am wegesrand

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R3VO
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 16:16

"Kennt das jemand? Dass man sich wahllos irgendwelche Partner sucht, nur um mit ihnen ins Bett zu gehen, zur Zerstreuung, als Ablenkung von sich selbst und dem Leben. Dass man diese Nähe sucht und die im nächsten Moment hasst, dass man den Menschen danach auf einmal abgrundtief hasst und ihn so schnell wie möglich los werden will. Dass er einen aggressiv macht, allein durch seine Anwesenheit.
Immer. Grundsätzlich.


Man hat das Gefühl man selbst ist gefangen irgendwie, irgendwo, man weiß es nur nicht ..."

Finde da gewisse Tendenzen doch recht deutlich hervortretend. Das soll natürlich keine Ferndiagnose sein.
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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ninith
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 18:09

R3VO hat geschrieben: Finde da gewisse Tendenzen doch recht deutlich hervortretend. Das soll natürlich keine Ferndiagnose sein.
Ich dachte auch sofort an Borderline. Schon bei der Überschrift.

Gruß, roxolana

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Schwarz-Weiß
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Beiträge: 145

Beitrag Fr., 08.01.2010, 21:34

Das von R3VO geschilderte Verhalten zählt zu Borderline. Ebenso wie z.B: schnelles Motorradfahren oder auf dem Dach arbeiten, ohne Netz und Gurt und sich dabei gut zufühlen, in Gedanken einem schwarzen Engel gleich mit großen schwarzen Schwingen dahin zugleiten...in die Tiefe...sorry. Das bin ich.
Es gibt noch mehr solcher Dinge....

Oft bin ich einfach nur ein schwarzer Engel mit gebrochenen Flügeln.....

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 16:29

Zu mir: Ich hab kein BL (zum Glück).
@Ecki: Gute Fragen.. Ich will sie nur mal für mich beantworten hier.. (auch wenn´s hier ja eigentlich nicht um mich geht.. )
eckbank hat geschrieben:was ist das beherrschende? erfahrungen,lebendigkeit,angstbewältigung,selbstbestätigung,..?
Bei mir: Lebendigkeit bzw das intensive erleben irgendwie, und die Selbstbestätigung doch noch was schaffen zu können (auch wenn es ja komische "Aufgaben" sind.. )

Ich darf garnicht an diesen Kick dabei denken... Er ist verführerisch, berauschend, toll und schei*e zugleich. Denn man will ihn immer wieder.. Ja, fast wie Drogen *bäh. Nur auf ner anderen Art.. Aber ob man es abstellen will? Hmm....also ich evrsuche immer mich gedanklich abzulenken, wenn ich diese Sehnsucht mal wieder verspüre, oder ich denke an die Unbequemlichkeiten. Das hilft manchmal gut. Bei mir ist es kein Zwang das es mich jetzt schon total irgendwie zwingt es zu tun andauernd. Aber manchmal könnte ich es gebrauchen..

@disapear: Willst du es unbedingt loswerden? Hast du dir schon mal irgendwelche Sachen überlegt die dich vlt dadurch abhalten könnten es weiterzumachen? Was waren das für Ideen?

Liebes Grüßle
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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disapear
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Beitrag Di., 19.01.2010, 01:38

Dornröschen Dorn hat geschrieben:
@disapear: Willst du es unbedingt loswerden? Hast du dir schon mal irgendwelche Sachen überlegt die dich vlt dadurch abhalten könnten es weiterzumachen? Was waren das für Ideen?

Liebes Grüßle

Also ich möchte es nicht unbedingt loswerden. Ich würde nur gern das Gefühl haben, dass ich es unter Kontrolle habe.
Ich wüsste nicht, was mich davon abhalten könnte. Also auf lange Sicht. Eine Zeitlang könnte ich es vielleicht unterdrücken, aber nicht auf Dauer. Also wenn ich es unterdrücken will, versuche ich mich abzulenken, z. B. mit Internet, Computerspielen etc. Aber da das ja meisten nachts so ist, hab' ich da ja auch nicht so viele Möglichkeiten.

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